„Göttlich verdammt“ ist kein 08/15-Buch

Zwei Liebende, die verdammt sind, gemeinsam einen Krieg auszulösen, und Halbgötter sind. Das ist grob die Geschichte von „Göttlich verdammt“ von Josephine Angelini.

Von Hannah Lohr, Konrad-Heresbach Gymnasium in Mettmann

Der Jugend-Fantasy Roman „Göttlich verdammt“ von Josephine Angelini von dem Verlag Dressler wurde 2011 geschrieben. Es ist die Geschichte von zwei Liebenden, deren Liebe verboten ist und greift zurück auf den Trojanischen Krieg, ganz wie bei Helena und Paris. Wer also Interesse an griechischer Mythologie hegt, Liebesromane vergöttert, Spannung liebt und bei dem ein Hauch von Action und Drama nicht fehlen darf, sollte dieses Buch unbedingt lesen.

Helen Hamilton ist 16 Jahre alt und lebt bei ihrem Vater auf Nantucket, einer kleinen, ruhigen Insel, auf der es selbst im Sommer langweilig ist. Das ändert sich aber schlagartig, als die Delos-Familie nach Nantucket zieht, denn die gutaussehenden Neuankömmlinge ziehen die Aufmerksamkeit aller auf sich. Nur Helen empfindet ein starkes Unbehagen gegen die Familie Delos, vor allem in Lucas Delos Gegenwart. Welches Geheimnis dahinter steckt, erfährt sie erst als sie sich Hals über Kopf in den Delos Sprössling Lucas verliebt, denn die beiden teilen ein gemeinsames Schicksal. Sie sind Halbgötter und dazu verdammt mit ihrer Liebe einen erbitterten Kampf auszulösen.

Wenn ich eins sagen kann, dann, dass dieses Buch kein 08/15 Roman ist. Es ist sehr faszinierend, weil es sich nicht nur um eine gewöhnliche Lovestory handelt, sondern auch geschichtliches Hintergrundwissen vermittelt, da viele griechische Sagen in diesem Buch mit eingeflochten sind. Jedoch würde ich empfehlen, den Roman auf Englisch zu lesen, da die Übersetzung an manchen Stellen nicht immer so gelungen ist. Darum habe ich den Schreibstil der Autorin, zuerst als platt empfunden. Trotz der nicht so optimalen Übersetzung und den Anfangsschwierigkeiten ist „Göttlich“ nachvollziehbar und schlüssig geschrieben.

Das Buch ist zu einem meiner Lieblingsbücher geworden, da ich im Laufe des Buches die Charaktere kennen- und lieben gelernt habe und die Story mich so mitgerissen hat, dass ich den Roman förmlich verschlungen habe. Am Ende hat man einfach nur noch mit den Protagonisten mitgefiebert, die trotz ihrer übernatürlichen Fähigkeiten, wegen ihrer göttlichen Abstammung, noch absolut menschlich und verletzlich wirken.

Was besonders gut zur Geltung kommt und mir sehr gut gefallen hat, da es beim Leser eine gewisse Verzweiflung hervorruft, war die Tragik im Buch, die mit der Geschichte der zwei Liebenden einhergeht. Das Buch ist typisch griechisch verfasst, da die Griechen „die Tragödie“ quasi erfunden haben, zumindest literarisch betrachtet. Äußerst gut dabei gelungen ist, wie die ganzen Geschehnisse zu einem Netz aus Fäden zusammen gesponnen wurden und sich erst am Ende der Trilogie entwirren.

Im Großen und Ganzen, finde ich, ist „Göttlich“ ein sehr schöner Roman, der nicht nur Spannung, Liebe, Humor und Action bietet, sondern dem Leser auch die griechische Mythologie näherbringt. Dieser Roman hat mich so von der griechischen Mythologie überzeugt, dass ich angefangen habe, andere Sagen zu lesen.

Mein Fazit: Dieses Buch ist ein absolutes MUST-READ für Jugendliche.