Wenn 45 Minuten nicht ausreichen

In der Handball-EM hat die deutsche Nationalmannschaft in einem der wichtigsten Spiele gegen Kroatien eine bittere Niederlage hinnehmen müssen. Nach einer grandiosen ersten Halbzeit ließ die Mannschaft von Trainer Christian Prokop in der letzten Viertelstunde stark nach und verlor nach einem Tor in der letzten Minute mit 24:25.

Bericht von Nikolas Ehrhard, Klasse 8b, Konrad-Heresbach-Gymnasium Mettmann

„Das ist extrem bitter“, sagte Prokop letzten Samstag (18.1.20) nach dem Spiel. „Wir haben das 40 Minuten lang wirklich gut gemacht, aber am Ende zählt das Ergebnis.“ Gemeint ist die erste Halbzeit des Spiels, in dem Deutschland gegen das zunächst schwächelnde Kroatien eine seiner besten Leistungen des Tuniers brachte. Besonders Andreas Wolff hatte einen guten Start, in der ersten Halbzeit parierte er 11 Würfe, darunter zwei Siebenmeter, dazu setzten sich Gensheimer und Wiencek immer wieder mit schnellen Vorstößen in Szene, sodass der Halbzeitstand 14:11 und sogar eine 5-Tore-Führung kurz nach der Halbzeit keine großen Überraschungen waren.

Als die letzte Viertelstunde anbrach, ließen die Deutschen auf einmal stark nach: Einige Ballverluste führten zu einer Aufholjagd der Kroaten, die in einem 24:24 in der 58 Minute endete. Entsprechend bestürzt war die Stimmung, als Karancic in der letzten Minute auch noch das 24:25 und damit den Endstand warf. Einen bitteren Nachgeschmack hinterließen auch der fehlgeschlagene Wurf von Kohlbacher 10 Sekunden vor Schluss, und der nachgesetzte Wurf von Häfner, die noch einmal einen Ausgleich möglich gemacht hätten. Kohlbachers Wurf wurde pariert und Häfners letzter Versuch in der Abwehr abgefälscht.

Letztendlich hat das deutsche Team jetzt lediglich eine kleine Chance aufs Weiterkommen, wenn es gegen Österreich und Tschechien in den letzten Spielen noch Siege holt. Das ist allerdings eher unwahrscheinlich.