Archiv der Kategorie: Leverkusen

Neugier, Aufregung und ein bisschen Angst – Ein Besuch beim Urologen

Für unsere Reportage besuchten wir eine urologische Gemeinschaftspraxis in Köln. Es ist ein großes Gebäude, sehr viele Ärzte haben hier ihre Praxis. So langsam steigt bei uns die Aufregung, Neugierde und auch ein kleines bisschen Angst. Was wird auf uns zukommen?

Der erste Eindruck ist hell und freundlich. Es finden sich keine sterilen, weißen Wände und kein unangenehmer Geruch. Zunächst stellen wir uns, hinter wartende Patienten, an der Anmeldung an. Aus Datenschutzgründen soll zur vorherigen Person ein Abstand eingehalten werden. Zuerst bin ich, Laurent an der Reihe. Ich gebe meine Krankenversicherungskarte ab, einige persönliche Angaben und mein Grund des Besuches werden abgefragt. Nun bin ich, Niklas, an der Reihe. Bei mir läuft es in der gleichen Reihenfolge ab. Im Wartezimmer warten ältere sowie auch jüngere Menschen und auch einige Frauen auf ihren Termin. Zwei Männer unterhalten sich über Krankheiten, in der anderen Ecke flüstert ein älteres Paar. Plötzlich erscheint eine Arzthelferin und bittet lächelnd einen der Patienten zur Untersuchung zu kommen. Wir schauen uns beide an. Laurent meint: ,,Bald sind wir an der Reihe.“ Niklas darauf: ,,Na, hoffentlich geht alles gut, nicht das der Arzt bei mir auch noch etwas findet.“ Gerade als ich zu Niklas sprechen will, ertönt eine männliche Stimme durch die Sprechanlage, Herr Laurent Weber, bitte in Raum 8. Mit weichen Knien stehe ich auf, an der Anmeldung frage ich: ,,Wo ist Raum 8?“ Da kommt mir der Arzt entgegen, sagt fragend meinen Namen, gibt mir die Hand. Er stellt sich mit Namen vor, und geht vor mir her ins Arztzimmer. Er fragt mich, ob er mich noch duzen darf.
Der Arzt erkundigt sich: ,, Was kann ich für dich tun?“
Während ich, Niklas, im Wartezimmer auf meinen Aufruf warte, bekomme ich mit, dass in dem Raum Patienten zu den anderen Ärzten aufgerufen werden. Andere werden ins Labor gebeten, der ältere Patient wird gebeten noch eine Urinprobe abzugeben. Obwohl eine Vielzahl an Menschen hier in der Praxis ist, geht es sehr ruhig zu.
Für mich, Laurent, kommt jetzt der Moment, vor dem ich mich gefürchtet habe. Teilweise muss ich mich entkleiden, um die Untersuchung durchführen zu lassen. Der Arzt ist sehr nett und erklärt mir, wofür die Untersuchung notwendig ist und wie er sie durchführen wird. Ich muss mich auf die Untersuchungsliege legen und denke: Hoffentlich tut es nicht weh. Der Ultraschall ist schmerzfrei. Nur das dafür benötigte Gel lässt mich kurz zusammenzucken. Es fühlt sich kalt auf der Haut an. Ich erkenne auf dem Bildschirm nur schwarz-graue Strukturen. Der Arzt erklärt mir das Ultraschallbild. Es ist sehr spannend, meine Organe zu sehen. Die Untersuchung ist beendet. ,,Es ist alles in Ordnung“, lächelt der Arzt. Erleichtertes Aufatmen. Er klärt mich noch über einige Untersuchungen und Impfungen, die mich in den nächsten Jahren betreffen, auf. Nach unseren Untersuchungen treffen wir uns im Wartezimmer wieder. Niklas meint: ,,Ich verstehe überhaupt nicht, wieso man vor einem Arztbesuch so eine Angst hat. Aber zum Glück ist bei mir auch alles in Ordnung.“

Laurent Weber, Niklas Pieper, 8b, Marienschule Leverkusen

Arbeiten im Krankenhaus – „Leben retten ist meine Berufung“

Krankenschwester und Chefarzt – zwei Berufe, ein Ziel: Zusammen retten sie jährlich mehrere Menschenleben. Im Krankenhaus Remscheid versorgen Gefäßchirurg Dr. med. Florian Lepique und Krankenschwester Gerda Rodaweiss zusammen mit Kollegen und Kolleginnen die rund 30 Patienten im Bereich Gefäßchirurgie.

Weiße und blaue Gestalten laufen hektisch von Zimmer zu Zimmer. Der beißende Geruch von Desinfektionsmitteln liegt in der Luft. Betten mit kranken Patienten werden durch die Gänge geschoben. Die Geräusche von Krankenwagen sind zu hören. Plötzlich ein Notfall. Schnell stürmt Chefarzt Dr. Florian Lepique in den OP-Saal, zieht sich einen sterilen Kittel und Handschuhe an.
Bis zu sechs OPs muss er täglich im Bereich Gefäßchirurgie absolvieren. Manchmal operiert er bis zu 12 Stunden, was für viele mehr als ein ganzer Arbeitstag ist. Insgesamt werden jährlich circa. 20.000 Patienten stationär und bis zu 40.000 Patienten ambulant behandelt. Davon etwa 10200 auf der Station von Dr. Lepique. Für ihn ist die Arbeit ein wichtiger Teil seines Lebens, da er gerne Menschen hilft und sie von ihren Krankheiten oder ihren Leiden befreit. Es ist ein Job, den er sehr gerne mag, auch wenn er oft sehr stressig und belastend ist. Doch für ihn ist die Arbeit „eine Bereicherung“, da die Menschen ihm viel über ihr Leben, ihre Berufe und ihre Familien erzählen. Für Schwester Gerda, die seit 1995 im mittlerweile 100 Jahre alten Krankenhaus in Remscheid tätig ist, ist es jedoch nicht immer einfach, mit den psychischen Belastungen umzugehen. „Man darf nicht zu sehr an den Kranken hängen, sonst ist der Tod eines Patienten nicht leicht zu verkraften.“
Mit einem Lächeln kommt Lepique aus dem OP-Saal heraus. Die Operation ist gut verlaufen und das Leben des Patienten konnte gerettet werden. „Es ist immer schön, wenn man mit seinen Möglichkeiten Menschen in schlimmen Situationen helfen kann, zum Beispiel mit der Erhaltung von Beinen oder lebensrettenden Operationen“, berichtet Dr. Lepique, „Leben zu retten ist meine Berufung.“ Auch für Schwester Gerda ist es immer wieder schön zu wissen, dass ein Patient gerettet werden kann. Anderen Menschen zu helfen, war schon immer ihre Leidenschaft und schon früh entschloss sie sich, im sozialen Bereich tätig zu werden. Nach der dreijährigen Ausbildung arbeitet sie jetzt schon seit über 30 Jahren als Krankenschwester. Dr.  Lepique dagegen studierte sechs Jahre Medizin und ist nun seitfünf Jahren Chefarzt in Remscheid.
„Die Arbeitsbedingungen haben sich in den letzten Jahren ziemlich verschlechtert. Es gibt viel zu wenig Personal und die Arbeitszeiten sind sehr lang“, berichtet Schwester Gerda. Sie habe kaum noch Zeit für persönliche Angelegenheiten und einige ihrer Freundschaften seien kaputt gegangen. Auch Dr. Lepique hätte manchmal gerne mehr Zeit für seine Familie. Dennoch würden die beiden ihren Job niemals aufgeben und sich sofort wieder dafür entscheiden.
Zu Hause angekommen klingelt schon das Telefon. Dr. Lepique wird zu einer Notoperation gerufen.

Franciska Lepique, Olivia Book, Laura Smolik, 8b, Marienschule Leverkusen

Ein Besuch im Opladener Tierheim – Steck die Katze doch einfach ins Klo!

Man hört Hundegebell, der Geruch von Tierfutter und Stroh zieht einem in die Nase. Wir befinden uns im Hans Richartz Tierschutzzentrum in der Reuschenberger Straße.

Hinter den Metallgittern hocken die Kaninchen und schauen uns mit großen, dunklen Augen an. Auch die Katzen bemerken unsere Gegenwart sofort und versuchen, sich bemerkbar zu machen. Eine schwarze Kurzhaarkatze springt gegen das Gitter und miaut herzergreifend. Sie will endlich einen Besitzer finden – so wie alle Tiere hier.
„Momentan bekommen wir glücklicherweise recht viele Kleintiere an neue Besitzer vermittelt. Nur die Hunde und Katzen sind ein Problem“, so Frau Funder. Die 26-jährige Tierpflegerin liebt ihren Job. „Viel Geld bekomme ich dafür zwar nicht, aber ich möchte unbedingt weitermachen. Egal unter welchen Umständen.“ Ihre Arbeit im Tierheim besteht vor allem aus der Pflege der Kleintiere: Füttern, Ausmisten, Putzen und die Verabreichung von Medikamenten.
„Wir haben hier Dauergeldmangel“, so Funder. „Für jedes Tier, das neu zu uns kommt, kriegen wir von der Stadt einen kleinen Zuschuss, aber der reicht bei weitem nicht aus.“ Früher waren alle Tierheime städtisch. Allerdings hatte die Stadt Leverkusen irgendwann nicht mehr das Geld dazu und übertrug den Tierschutzvereinen die alleinige Verantwortung für die Versorgung und Vermittlung der Tiere.
Das Tierheim ist froh über jede Spende. Geldspenden sind ab 30€ pro Jahr möglich. Auch Sachspenden sind willkommen, zum Beispiel alte Decken, Spielzeuge, Hundeleinen und Futter.
Die Arbeit im Tierheim kann auch traurig sein. Gelegentlich müssen schwerkranke Tiere eingeschläfert werden, manche wurden sogar von ihren Besitzern misshandelt. Manchmal werden besonders verwahrloste Tiere vom Ordnungsamt ihrem Besitzer weggenommen. Die Tierpflegerin erzählt: „Einmal hat uns das Ordnungsamt 128 verwahrloste Kaninchen gebracht. Als sich diese zu stark vermehrt hatten, wurden sie von ihren Besitzern immer mehr vernachlässigt, lebten im Müll, in viel zu kleinen Ställen, waren krank und abgemagert.“ Als sie uns das erzählt, stehen ihr Tränen in den Augen. „Häufige Gründe, warum die Tiere bei uns landen, sind Allergien, aber auch total unnötige Gründe wie ein Umzug, das Alter des Tieres oder dass der Besitzer keine Lust mehr auf sein Tier hat. So etwas macht mich einfach nur wütend.“
Zufällig kriegen wir eine Diskussion zwischen jungen Männern und einer anderen Pflegerin mit. Während der eine Mann unbedingt einen Hund erwerben möchte, will der andere seine Katze loswerden. Der Mann eignet sich aber nicht als Hundehalter, da er nicht genug Zeit und Platz für ihn hätte. Die Pflegerin gibt dem Mann Tipps, doch dieser ignoriert diese und macht sich sogar über die Pflegerin lustig. Der andere Mann, der seine Katze loswerden will, gibt als Grund an, dass diese ihn abends nerve. Mit so einer Begründung kann das überfüllte Tierheim die Katze nicht aufnehmen. Wieder versucht die Pflegerin, Tipps zu geben, doch die Männer wollen diese nicht einsehen: „Steck die Katze doch einfach ins Klo, wenn sie dich nervt!“

Luzie Berngen, Sabrina D’arenzo, 8a, Marienschule Leverkusen

Eindrücke eines Spieltages von Bayer 04 Leverkusen – Ein Fußballerlebnis vom Feinsten in der BayArena

Es ist ein tolles Gefühl, hautnah dabei zu sein, bei einem Heimspiel von Bayer 04 Leverkusen. Es ist zwar eines der etwas kleineren Stadien, mit einer Kapazität von 30210 Plätzen, jedoch keineswegs ein Schlichtes.

Ganz im Gegenteil, es ist in der Liga als „Schmuckkästchen“ bekannt, da kaum ein anderes Stadion diese Nähe zum Geschehen auf dem Rasen bieten kann. Somit besitzt das Stadion eine ganz besondere Atmosphäre. Das ehemalige Ulrich-Haberland-Stadion wurde 2009 für 73 Millionen Euro komplett renoviert. Daher ist es jetzt ein sehr modernes Stadion mit den neuesten Sicherheitsstandards. Am beeindruckendsten ist jedoch das Dach mit einem Durchmesser von 217 Metern. Im Inneren des Stadions gibt es einen sehr gut ausgestatteten Team- und Physiobereich mit Umkleiden, Behandlungs- und Massageräumen. Außerdem verfügt die Sportstätte über ein 4-Sterne-Hotel. Das Restaurant wird von der Bayer Gastronomie vermarktet. Für die etwas besser Betuchten gibt es zehn VIP-Logen für insgesamt 140 Personen
Autofahrer können auf einem nahegelegen Parkplatz ihr Auto unentgeltlich abstellen und werden mit Shuttle-Bussen zur BayArena gebracht, für die Zugreisenden befindet sich circa einen Kiloemter vom Stadion entfernt ein Bahnhof. Des Weiteren werden Pendelbusse eingesetzt, die die Fußballfans aus der näheren Umgebung ans Ziel bringen. Allein schon die Fahrt mit einem solchen überfüllten Bus ist ein Erlebnis: Hier treffen unterschiedlichste Menschen aufeinander, die durch das Tragen von schwarz-roten Fanschals, Shirts und Kappen, eine Einheit bilden. Viele Fans steigen schon vor dem Stadion aus, um sich in den nahegelegen Stadionkneipen ein Bier zu kaufen und sich für das Spiel in Stimmung zu bringen.
Wenn man das Stadion erreicht hat, geht es nur noch in Schneckentempo vorwärts. Fans strömen von allen Seiten in Massen auf das Stadion zu. Nun gilt es den Kontrolleuren sein Ticket zu zeigen, kurz abgetastet zu werden und endlich in die BayArena gelassen zu werden.
Hat man es zu seinem Sitzplatz geschafft, der in den Farben rot und schwarz gestaltet wurde, kann man entspannt auf den Spielbeginn warten und die Stimmung genießen. Kurz vor Beginn des Spiels erheben sich alle Zuschauer von ihren Sitzplätzen und stimmen lautstark in die Hymne des Vereins ein, ein höchst emotionaler Augenblick für jeden Leverkusen Fan. Wenn das Spiel läuft, geben die Fans alles, um mit Gesängen und Applaus, manchmal sogar La-Ola-Wellen ihre Mannschaft anzutreiben. Fällt ein Tor für Bayer 04 Leverkusen, springen alle begeistert auf und jubeln, ein unbeschreiblicher Moment. Man fiebert richtig mit. Die Stimme des Stadionsprechers überschlägt sich vor Freude. Fällt jedoch ein Tor für die gegnerische Mannschaft, sind alle mucksmäuschenstill und nur die wenigen Fans des gegnerischen Fanblocks jubeln. Ist das Spiel vorbei, quetscht man sich erst durch die ganzen Gänge nach draußen und steigt  wieder in einen der überfüllten Busse. Die Stimmung hängt ganz vom Verlauf des Spiels ab.

Tobias Brinkmeier, 8d, Marienschule Leverkusen

Interview mit einem Werber – Wer nicht wirbt, stirbt

„Wer nicht wirbt, stirbt“, sagte einst Henry Ford. Mit dieser These stimmt auch Frank Abe überein, der uns ihren Sinn folgendermaßen erklärte: „Wer aufhört, kontinuierlich auf sich aufmerksam zu machen, verliert die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit und gerät in Vergessenheit.“

Ihm gehört die Wied Werbung e. K. in Leverkusen-Opladen, die seit 47 Jahren besteht. Zu den Dienstleistungen der Werbeagentur gehört unter anderem die Entwicklung des Corporate Design, worunter man das Erscheinungsbild einer Firma und seiner Produkte versteht.
„Ich habe mich schon immer für Grafik interessiert.“, sagte Frank Abe, der Auslöser für seine Berufswahl sei aber ein Vortrag im Deutschunterricht über Werbung gewesen, so Abe. Wichtig für den Beruf sei es, „mit der deutschen Sprache spielen zu können“ und kreativ zu sein.
Er hat eine Ausbildung zum Werbekaufmann gemacht, später Marketing studiert.
Die Wied Werbung hat sich auf mittelständische Unternehmen spezialisiert. Zu ihnen gehören zum Beispiel ein Weingroßhändler von der Mosel und ein Tiernahrungshersteller vom Niederrhein. Auf die Frage, was er pro Werbeauftrag verdient, kann Frank Abe keine genauen Angaben machen. „Bei manchen Kunden wird ein Festpreis verhandelt, bei anderen nach Stundenlohn abgerechnet“, so Abe.
„Ich bin der Meinung, dass man bei jedem Projekt mitdenken muss“, erklärt der 48-Jährige. „Das klingt zwar banal, ist aber bei vielen nicht selbstverständlich.“ 
Seine Kunden haben gelernt, sich darauf zu verlassen. Um neue Kunden zu gewinnen, wirbt Frank Abe selbst mit Einträgen in diversen Telefonbüchern, online und mit einem großen Banner.
Eine große Hilfe sei ihm auch die Mund-zu-Mund Propaganda. „Wichtig ist es, auf den Kunden einzugehen“, so Abe. Zunächst werden die Hausschrift, die Hausfarbe und das Logo ermittelt, um dann ein passendes Design zu entwickeln. „Es gibt aber auch Kunden, die mir freie Wahl lassen“, erklärte uns Frank Abe.
Bei der Entwicklung von Werbematerialien müssen Farben festgelegt werden. Alle Drucke bestehen aus den Farben Blau, Rot, Gelb und Schwarz. Wenn eine Firma eine ganz spezielle Farbe genau treffen möchte, wird mit Sonderfarben gearbeitet (zum Beispiel Pantone oder HKS). Alle metallischen Farben wie Gold oder Silber müssen immer als einzelne Farben gedruckt werde, da sie nicht zusammengesetzter sind. Zuletzt entwarf er für einen Immobilienmakler ein Logo und eine Webpräsenz. „Ich entwickle die Struktur und erstelle das Weblayout, die Programmierung übernimmt dann ein externer Programmierer.“, erläuterte Abe. Das gleiche gilt für Produktfotos, sogenannte „Pack Shots“, deren Objekte über einen halben Meter groß sind. „Da beauftrage ich Fotografen.“ Zu seinen Aufgaben gehört auch die Auswahl der richtigen Lieferanten für Drucksachen und anderen Produktionen.
Auf die abschließende Frage nach der Bedeutung der Werbung, zitiert Herr Abe nochmals Henry Ford: „Wer aufhört zu werben, um Geld zu sparen, kann auch seine Uhr anhalten, um Zeit zu sparen.“

Lukas Kersting, Niklas Abe, 8d, Marienschule Leverkusen

Ehemalige Schüler treffen heutige Schüler der MSO – MSO – Damals und Heute

Schule vor sechzig Jahren? Warum nicht gleich aus erster Hand erfahren, wie das damals war?

Das hat sich die Sozialarbeiterin und ehemalige Marienschülerin Bianca Kunkel gedacht, als sie sich mit Senioren im Altersheim Upladin in Opladen unterhielt. Wie sich herausstellte, waren einige Bewohnerinnen auch einmal Marienschülerinnen. 22. Mai 2014, macht sich eine Gruppe, teilweise im Rollstuhl, auf den Weg, um Erinnerungen zu wecken. Alte Erinnerungen, von Schulzeiten unmittelbar nach dem Krieg. Die Gruppe besteht aus vier Senioren und Seniorinnen, von denen eine 1926 eine Marienschülerin war, Olaf Bender, dem Leiter des Hauses Upladin und Frau Kunkel, deren Erfahrungen als Marienschülerin noch ziemlich frisch sind.
Unsere Gruppe, neun Schülerinnen und Schüler der Klasse 8c der MSO, trifft unsere Gäste. Vier Menschen, die unsere Großeltern sein könnten. Weiße, kurze Haare und faltige, freundliche Gesichter. Die Führung beginnt mit dem Lehrerzimmer, das unseren Gästen sehr gefällt. Er sei hell, groß und gemütlich, so beschreiben sie den Raum, den sie mit den Lehrerzimmern ihrer eigenen alten Schulen nicht vergleichen können, weil sie jene nie betreten durften. Weiter geht es mit dem zweiten Stock. Diejenigen, die noch gut zu Fuß sind, nehmen die Treppe im hellen Glastreppenhaus. Die anderen dürfen den Fahrstuhl benutzen. In der Bücherei stoßen die Besucher begeistert auf Literatur wie Dickens oder Melville. Als wir erzählen, dass nicht viele von uns noch zu Moby Dick oder David Copperfield greifen, sind sie etwas enttäuscht.
Wir betreten den Computerraum. Ein Raum mit Tischen voller moderner Macs. Unseren Erklärungen zu Tastatur, Maus und Co. können sie schwer folgen und wir merken schnell: Dies ist nicht ihre Welt. Nachdem wir eine Klasse beim Chemieunterricht gestört haben, setzen wir uns in den Garten und erzählen. Eigentlich sind wir Schüler es, die am meisten berichten, von Austauschprogrammen mit Partnerschulen in Frankreich oder England. Die Chancen, die sich uns bieten, hatten unsere älteren Austauschpartner noch nicht. Sie erzählen nicht viel, aber an die Turnanzüge kann sich die Älteste noch genau erinnern. Sie waren schwarz und gingen bis über die Schulter. Die Schülerinnen dürften nicht tanzen, berichtete uns eine Frau. Sie seien daher zu einem Tanzkurs gegangen und hätten da erste Erfahrungen mit männlichen Tanzpartnern gemacht. Sie schilderte uns heimliche Treffen während der Schulzeit außerhalb des Schulgeländes. Wie die Schwestern sie erwischt und ihnen Strafen angedroht haben.
Zu guter Letzt statten wir unserem Klassenzimmer einen Besuch ab, um unseren Gästen dort eine der vielleicht größten Veränderungen der Zeit zu demonstrieren. Das ActiveBoard, eine elektronische Tafel mit Zugriff auf Internet. Zuerst beäugen sie es noch unsicher, doch als wir den Stift weitergeben, geht eine der Damen nach vorne und zeichnet ein Mandala. Ihre Hand zittert ein bisschen, aber sie ist begeistert von der neuen Methode, die Muster auf die Tafel zu bringen.
Ganz unbeschwert kann man mit Menschen mit so einer Altersdistanz natürlich schwer umgehen. Wir gehören verschiedenen Generationen an, uns teilt eine unsichtbare Kluft. Aber ich würde einen derartigen Austausch wieder machen, denn nichtsdestotrotz kann ich sagen, dass wir viel mehr gelernt haben als erwartet.

Rebekka Mattes, 8c, Marienschule Leverkusen

Marienschule Opladen – MSO-Caféteria – Essen mit besonderer Würze

Die ersten Mütter sind bereits um 7.30 Uhr auf dem Weg zur Caféteria, um sich auf ihre erste Arbeitsschicht vorzubereiten. Brötchen schneiden, schmieren, belegen, Kaffee kochen, Müsli und Quark zubereiten gehören zur täglichen Arbeit der fleißigen Helfer.

Neben der Mensa, die hier an der Marienschule sicherstellt, dass Schüler der 6. bis 9. Klasse an ihren Langzeittagen mit Mittagessen versorgt werden, bietet die Caféteria zusätzlich die Versorgung aller mit kalten und warmen Getränken und kleinen Speisen an. Als die Caféteria, von den Schülern auch als „Caféte“ bezeichnet, 1994/1995 gegründet wurde, haben hier mehr als 100 Mütter, Väter und Großeltern mit viel Engagement liebevoll ihre Arbeit verrichtet. „Heute sind noch circa 80 Ehrenamtliche im ständigen Einsatz“, meint eine freundliche Mutter, die hier schon einige Jahre arbeitet.
Auf eine gesunde Ernährung und frische Zutaten wird hier besonders viel Wert gelegt. Vom Körner- und Salatbrötchen, Laugenstangen, Schokobrötchen, Rosinenwecken, hauseigenen Quark mit Roter Grütze und Müsli bis hin zu den außergewöhnlichen Angeboten an speziellen Wochentagen wird alles mühevoll vor- und zubereitet. Der besondere Renner unter den Schülern ist dienstags und freitags der Hotdog-Tag. Aber auch Pizza- und Schnitzelbrötchen werden hier gerne gekauft. Seit einiger Zeit wird hier auch der selbsthergestellte Honig der Imker AG zum Verkauf angeboten.
Doch ist dieser Ort nicht nur eine gewöhnliche Caféteria, denn man trifft sich hier auch, um soziale Kontakte während der Pausenzeiten und in Freistunden zu pflegen. Dabei haben die ehrenamtlichen Helfer auch immer einen Blick über den Tellerrand hinaus. So manches Wehwehchen konnte hier schon geheilt werden. Oft können einfühlsame Worte oder eine kleine Aufmunterung den Schülern helfen, den oft so anstrengenden Schulalltag zu überstehen. Manchen Schülern sieht man eine bevorstehende Klausur, Klassenarbeit, Prüfung oder einen Streit unter Freunden direkt an, da kann ein nettes Wort schon mal wieder frischen Mut oder Trost vermitteln.
Stolz ist auch die Schulleitung über die Entwicklung der Caféteria, die mehr als nur ein Ausgabeort für das tägliche Essen geworden ist. Früher gab es einen kleinen Kioskbetrieb, der von Ordensschwestern geleitet wurde.
Ob Verkauf, Einkauf, Dienstpläne erstellen, Organisation; alles liegt ausschließlich in der Hand der 80 Eltern, die hier ihre Zeit den Schülern widmen. Die großzügigen Öffnungszeiten bieten den Schülern ausreichend Zeit, um das vielfältige Angebot der Caféteria zu nutzen. Überschüsse, die erwirtschaftet werden, kommen der Schule direkt zu Gute. So kann das Geld unkompliziert für die schuleigene Bücherei, Arbeitsgemeinschaften und Projekte genutzt werden und zusätzliche Anschaffungen ermöglichen.
Durch diese einzigartige Mischung aus Engagement, Ehrenamt, christliches Miteinander und Umgang unter Eltern, Lehrer und Schüler lässt die Cafeteria der Marienschule Opladen in das Gesamtbild und Konzept der Schule integrieren.

Sebastian Bierhoff, 8d, Marienschule Leverkusen

Kathrin Schälte hofft, Flötistin zu werden – Musik aus Leidenschaft

Das Stück ist zu Ende. Die Leute klatschen. Beide Mädchen nehmen ihre Noten in die eine und die Querflöte in die andere Hand; setzen ein Lächeln auf die Lippen; verbeugen sich; gehen von der Bühne; nicken der sechsköpfigen Jury zu – ganz automatisch.

Kathrin Schälte, die bereits einmal am Wettbewerb teilgenommen hat, ist furchtbar erleichtert: „Endlich haben wir es hinter uns. Nach den vielen Proben ist es jetzt endlich vorbei!“ Die fast Dreizehnjährige war zuvor dreimal in der Woche in der Musikschule gewesen, um zu proben, und hatte sich zusätzlich noch einige Male mit ihrer Partnerin, Friederike Floren, getroffen. „Manchmal war es wirklich schwer, die Schule und die Musik unter einen Hut zu kriegen“, sagt Friederike, „aber es hat sich gelohnt.“
Zusammen hatten sie zuvor den ersten Preis in der Regionalausscheidung von „Jugend musiziert“ erhalten und wurden damit zum Landeswettbewerb weitergeleitet. Damit hatten sie nun wirklich nicht gerechnet. „Wir waren wirklich verblüfft über das Ergebnis“, erklärt die vierzehnjährige Friederike, die schon bereits zweimal im Regionalausschuss teilgenommen hatte, „wir haben sogar angefangen zu weinen.“
Beide sind im Begabten-Förderprogramm der Musikschule Langenfeld, bekommen also gratis Klavier- und Theorieunterricht, da sie Musik studieren wollen. „Es ist schon ein ungewöhnlicher Wunsch“, versucht Kathrin klar zu machen, „aber wenn man die Musik wirklich liebt, macht es furchtbar Spaß.“ Zudem sind beide Marienschülerinnen in zwei Orchestern. „Es ist einfach witziger, wenn man mit anderen zusammen spielt“, plaudert Kathrin munter, „und ganz nebenbei trainiert man noch seine Fingerfertigkeit.“
Sie können einfach nicht aufhören sich zu freuen, zwei von etwa 1100 Teilnehmern im Landeswettbewerb gewesen zu sein. „Es hat viel Spaß gemacht“, ermutigen die beiden synchron. „Jugend musiziert ist einfach fairer als andere Wettbewerbe“, meint die Siebtklässlerin Kathrin, „schon wegen des Punktesystems, aber auch wegen der Altersklassen!“ Obwohl Friederike anderthalb Jahre älter ist, sieht sie es genauso: „Alle können den ersten, aber alle können auch den dritten Preis bekommen. Ich glaube aber, dass man genau deswegen noch aufgeregter ist.“
Die Freundinnen schauen sich hoch konzentriert an und fangen gleichzeitig an zu lachen.
„Dass man zeigt, was man alles drauf hat, ist aber nicht das Einzige, was gut an Jugend musiziert ist“, erzählt Kathrin, „durch das einjährige, harte Proben sind wir sehr gute Freunde geworden und kennen uns jetzt fast so gut wie Schwestern!“

Friederike Floren, 8d, Marienschule Leverkusen

Chemikanten in der Ausbildung: Ein Interview mit Azubis – So läuft es bei Currenta

Martina Meisenberg und Dennis Daszek erlernen den Beruf des Chemikanten bei Currenta. Wir hatten im Rahmen des Zeitungsprojektes die Gelegenheit, uns ein Bild über den Beruf des Chemikanten zu machen.

Was ist eigentlich die Aufgabe eines Chemikanten?

Azubi: Chemikanten füllen die Anlagen, Kessel und Rohrleitungen. Einmal pro Schicht wird ein Protokoll geschrieben, in dem alles notiert wird, zum Beispiel, wenn eine Anlage ausfällt.

Arbeiten Chemikanten auch in einem Chemielabor?

Azubi: Im Labor eher weniger, Chemikanten arbeiten in der Produktion und nicht in der Forschung. Die erzeugten Produkte werden ins Labor geschickt und dort überprüft.

Wie verläuft denn die Ausbildung?

Azubi: Man hat verschiedene Praxisphasen. Die Ausbildung läuft generell drei Jahre und besteht aus verschiedenen Blöcken. Man besucht blockweise die Schule, lernt die Praxis in den Ausbildungsstätten und auch direkt in den Betrieben kennen. Es gibt auch 30 Tage Urlaub.

Welchen Schulabschluss braucht man?

Azubi: Man kann mit allen Schulabschlüssen Chemikant werden: auch mit Hauptschul- und Realschulabschluss.

Wo kann man nach der Ausbildung arbeiten?

Azubi: Manche gehen zu Lanxess oder Bayer, man kann auch nach der Ausbildung von Currenta übernommen werden.

Vielen Dank. Jetzt können wir uns den Beruf des Chemikanten schon besser vorstellen.

Enes Yildirim, Dilara Celik, Leverkusen, Käthe-Kollwitz-Schule, Deichtorstraße

Ein Interview bei Currenta beantwortet alle Fragen – Was man über die Ausbildung zur Industriekauffrau / zum Industriekaufmann wissen muss

Die Schülerinnen Laura, Flora, Erva, Gülennur und Evan aus der Klasse 8d der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule machten sich ein Bild über den Beruf der Industriekauffrau/mann. Sie führen dieses

Interview mit den Auszubildenden Kathrin Kemmler (letztes Ausbildungsjahr) und Fabian Speck (erstes Ausbildungsjahr).

Was macht man eigentlich als Industriekauffrau oder -mann?

Fabian Speck: Es ist anders als im Groß- und Außenhandel, weil man als Industriekauffrau/mann

bei der Currenta in mehreren verschiedenen Abteilungen eingesetzt wird.

Kathrin Kemmler: Es gibt vier Pflichtabteilungen und das sind Personal, Einkauf, Vertrieb (Marketing) und Rechnungswesen.

Macht Ihnen Ihr Beruf bei Currenta Spaß?

Kathrin Kemmler: Das Tolle an dem Beruf ist, dass man alle Bereiche des Betriebs anschauen kann. Nicht wie die Bürokauffrauen/männer, die spezialisiert arbeiten, jemandem assistieren und nur Bürosachen machen.

Was für einen Abschluss benötigt man für den Beruf?

Fabian Speck: Man braucht auf jeden Fall die Fachoberschulreife, also den Realschulabschluss. Dann würde man einen Einstellungstest machen. Wenn man dann gut ist, wird man zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Der Test ist zwar lang, doch es kommt drauf an, ob du die Aufgaben richtig gemacht hast und nicht, wie schnell du sie gelöst hast.“

Wie ist Ihr Tagesablauf, ist es immer dasselbe?

Kathrin Kemmler: Es kommt drauf an, in welcher Abteilung man eingesetzt wird. In manchen Abteilungen ist der Tages ablauf immer derselbe, morgens hat man ein Meeting. Dort bespricht man, was man an dem Tag macht. Im Einkauf, da bin ich im Moment, da habe ich jeden Tag verschiedene Termine: Ich muss zu den Lieferanten fahren und habe mit diesen Besprechungen.

Was für Eigenschaften braucht man?

Fabian Speck: Man braucht Organisationstalent, man muss gut mit dem Computer arbeiten können,

im Team arbeiten können und man muss kommunikativ sein.

In welchem Lehrjahr sind Sie?

Kathrin Kemmler: Im dritten Lehrjahr, jetzt bald auch fertig.

Fabian Speck: Ich bin im ersten Lehrjahr.

Was verdienen Sie netto?

Fabian Speck: Ich verdiene ungefähr 660 Euro.

Kathrin Kemmler: Ich verdiene ungefähr 780 Euro. Nach der Übernahme verdiene ich dann 1600 Euro netto.

Haben Sie auch vor, hier zu arbeiten?

Kathrin Kemmler: Ja, ich werde hier übernommen, sie haben mir das zugesichert. Aber ich weiß noch nicht, in welcher Abteilung das sein wird.

Wir bedanken uns für das ausführliche Gespräch.

Flora Abazi, Laura Ademi, Erva Baksan, Evan Mohammed, Gülennur Metin, Leverkusen, Käthe-Kollwitz-Schule, Deichtorstraße