Interview mit einem Werber – Wer nicht wirbt, stirbt

„Wer nicht wirbt, stirbt“, sagte einst Henry Ford. Mit dieser These stimmt auch Frank Abe überein, der uns ihren Sinn folgendermaßen erklärte: „Wer aufhört, kontinuierlich auf sich aufmerksam zu machen, verliert die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit und gerät in Vergessenheit.“

Ihm gehört die Wied Werbung e. K. in Leverkusen-Opladen, die seit 47 Jahren besteht. Zu den Dienstleistungen der Werbeagentur gehört unter anderem die Entwicklung des Corporate Design, worunter man das Erscheinungsbild einer Firma und seiner Produkte versteht.
„Ich habe mich schon immer für Grafik interessiert.“, sagte Frank Abe, der Auslöser für seine Berufswahl sei aber ein Vortrag im Deutschunterricht über Werbung gewesen, so Abe. Wichtig für den Beruf sei es, „mit der deutschen Sprache spielen zu können“ und kreativ zu sein.
Er hat eine Ausbildung zum Werbekaufmann gemacht, später Marketing studiert.
Die Wied Werbung hat sich auf mittelständische Unternehmen spezialisiert. Zu ihnen gehören zum Beispiel ein Weingroßhändler von der Mosel und ein Tiernahrungshersteller vom Niederrhein. Auf die Frage, was er pro Werbeauftrag verdient, kann Frank Abe keine genauen Angaben machen. „Bei manchen Kunden wird ein Festpreis verhandelt, bei anderen nach Stundenlohn abgerechnet“, so Abe.
„Ich bin der Meinung, dass man bei jedem Projekt mitdenken muss“, erklärt der 48-Jährige. „Das klingt zwar banal, ist aber bei vielen nicht selbstverständlich.“ 
Seine Kunden haben gelernt, sich darauf zu verlassen. Um neue Kunden zu gewinnen, wirbt Frank Abe selbst mit Einträgen in diversen Telefonbüchern, online und mit einem großen Banner.
Eine große Hilfe sei ihm auch die Mund-zu-Mund Propaganda. „Wichtig ist es, auf den Kunden einzugehen“, so Abe. Zunächst werden die Hausschrift, die Hausfarbe und das Logo ermittelt, um dann ein passendes Design zu entwickeln. „Es gibt aber auch Kunden, die mir freie Wahl lassen“, erklärte uns Frank Abe.
Bei der Entwicklung von Werbematerialien müssen Farben festgelegt werden. Alle Drucke bestehen aus den Farben Blau, Rot, Gelb und Schwarz. Wenn eine Firma eine ganz spezielle Farbe genau treffen möchte, wird mit Sonderfarben gearbeitet (zum Beispiel Pantone oder HKS). Alle metallischen Farben wie Gold oder Silber müssen immer als einzelne Farben gedruckt werde, da sie nicht zusammengesetzter sind. Zuletzt entwarf er für einen Immobilienmakler ein Logo und eine Webpräsenz. „Ich entwickle die Struktur und erstelle das Weblayout, die Programmierung übernimmt dann ein externer Programmierer.“, erläuterte Abe. Das gleiche gilt für Produktfotos, sogenannte „Pack Shots“, deren Objekte über einen halben Meter groß sind. „Da beauftrage ich Fotografen.“ Zu seinen Aufgaben gehört auch die Auswahl der richtigen Lieferanten für Drucksachen und anderen Produktionen.
Auf die abschließende Frage nach der Bedeutung der Werbung, zitiert Herr Abe nochmals Henry Ford: „Wer aufhört zu werben, um Geld zu sparen, kann auch seine Uhr anhalten, um Zeit zu sparen.“

Lukas Kersting, Niklas Abe, 8d, Marienschule Leverkusen