Archiv der Kategorie: Ricarda-Huch-Gymnasium

Wirtschaftskrise – 400 Milliarden Euro könnten 400.000 Menschen zu Millionären machen

400 Milliarden Euro – das ist der Wert des bundesdeutschen Finanzkrisen-Rettungspaketes. Für die meisten Leute sind 400 Milliarden Euro eine unvorstellbar hohe Summe. Mit diesem Betrag könnte man 400.000 Menschen ohne irgendeinen Besitz, aber auch ohne Schulden zu Millionären machen oder jedem Einwohner Deutschlands rund 4.900 Euro schenken – einfach so.

Da stellt sich bei vielen die berechtigte Frage, woher dieses Geld kommt. Denn oft wird von den Politikern geklagt, dass kein Geld für Schulen, Kindergärten oder Steuersenkungen da sei – aber für die Finanzkrise, die nur von einer Hand voll Spekulanten zu verantworten ist, ist innerhalb von wenigen Tagen ein vielfaches von normalen Ausgaben bereitgestellt worden. Da stellt sich die Frage, ob der Staat sich da nicht einfach raushalten könnte oder sich wenigstens etwas dezenter beteiligen könnte?

Dann würde jedoch ein sehr großes Loch in der deutschen Wirtschafts- und Finanzbranche entstehen, das wesentlich kostenintensiver zu stopfen wäre und diese dann erforderliche Summe wäre dann noch unvorstellbar größer.

Philippe Dahl, Krefeld, Ricarda-Huch-Gymnasium

Eishockey – Die Krefelder Pinguine wollen Deutscher Meister werden

Die Krefeld Pinguine sind zurzeit Tabellenführer in der DEL. Sie liegen mit 37 Punkten vorne. Das Letzte mal waren die Pinguine 2003 Deutscher Meister, den Sieg wollen sie sich dieses Jahr wiederholen, und sie sind auf dem besten Weg. Die Berliner Eisbären, die voriges Jahr gewonnen haben, sind achter auf der Tabelle.

Krefeld liegt mit vier Punkten vor unseren „Feinden“, den DEG-Metro-Stars. Gegen sie haben sie das letzte Spiel 4:5 verloren, aber am 12. und 28. Dezember finden die nächsten Spiele gegen sie statt.

14 Punkte liegen die Pinguine vor ihren anderen „Feinden“, den Kölner Haien. Das nächste Spiel gegen die Haie findet am 23. November um 18.30 Uhr statt.

Die ganzen Heimspiele werden im KönigsPalast gespielt. In der DEL spielen 16 Eishockey Mannschaften, die Pinguine liegen mit ihrer Differenz von 23 Toren (68:45) klar im vorderen Bereich. Zurzeit haben die Pinguine 18 Spiele hinter sich, und es folgen noch 34 Spiele in der DEL. Die Coca-Cola-Tribüne im Eisstadion ist zum größten Teil von Acht- bis 30-Jährigen überfüllt. Denn auf der Stehtribüne ist die beste Stimmung und der meiste Spaß zu erwarten.

Kauft man sich eine Dauerkarte, spart man einige Heimspiele, doch es lohnt sich nicht, als unregelmäßiger Besucher der Spiele solch eine Karte zu kaufen.

Der KEV nahm 1950/52 an der ersten Meisterschaft teil. 1952 wurde der KEV das erste mal Meister. Das zum Anfang der KEV Karriere.

Weitere Informationen gibt’s unter www.krefeld-pinguine.de

Ressort:Sport

Kira Baumeister, Krefeld, Ricarda-Huch-Gymnasium

Beziehungen – Sarah, Marc und Madonna sind mit ihren Eheprobleme nicht alleine

Ist die Ehe wirklich der Anfang vom Ende jeder Liebe? Immer mehr Paare lassen sich heut zu Tage scheiden, weil sie sich über die Jahre irgendwie auseinander gelebt haben. Das Gedicht „Sachliche Romanze“ von Erich Kästner will diese Situation zwischen Mann und Frau veranschaulicht darstellen. Es regt an, darüber nachzudenken, wie es dazu kommt, dass viele Ehepaare die Liebe, die zur Anfangszeit noch stark vorhanden war, nicht aufrecht erhalten können. Sie ist ihnen plötzlich abhanden gekommen „wie anderen ein Stock oder Hut“, heißt es in dem Gedicht.

Hat sich erst einmal der Alltag in die Ehe eingenistet, ist ihre Liebe schon so gut wie auf dem „Abstellgleis“. War man am Anfang noch zuversichtlich und wollte sich bis zum Tod lieben, so kann diese Euphorie doch schnell zu Ende gehen, wenn man nach vielen Jahren merkt, dass man sich nichts mehr zu sagen hat. Es kommen Dialoge zustande wie: „Es wäre schon viertel nach vier und Zeit, irgendwo Kaffee zu trinken“.

Die Beziehung liefert nichts Neues und Aufregendes mehr und wird somit sinnlos. An diesem Punkt fangen viele Ehepaare an, sich zu betrügen und tun so, „als ob nichts sei“. Aber sie sind unglüchlich.

Man bekommt dies auch immer wieder bei Menschen mit, die in der Öffentlichkeit stehen – wie zum Beispiel bei einigen Prominenten. So kommt es, dass selbst Sarah Connor und Marc Terenzi, die ihre Beziehung mit ihrer Doku „Sarah & Marc (crazy) in love“ in die Öffenlichkeit gestellt hatten, nun getrennt sind. Sie seien über die Jahre mehr gute Freunde als ein Paar geworden.

Auch bei Madonna wurde es nach langer Unklarheit bekannt, dass sie sich scheiden lassen will. Bevor es aber zu der Entscheidung zur Trennung kommt, bleiben viele Paare doch noch eine ganze Zeit zusammen. Meist ist es die Verzweiflung, die sie am Schluss noch zusammen hält. Unverständnis, warum sie sich nicht mehr lieben können. Doch irgendwann endet auch diese Geschichte bei einer Scheidung.

Vielleicht ist es in unserer heutigen Gesellschaft nicht mehr möglich, bis zum Tod mit einem Menschen zusammen zu sein. Die Ehe hat eine andere Bedeutung bekommen. Man verspricht sich zwar, sich „bis zum Tod“ zu lieben, doch ist es letztendlich kein „Zwang“, da es noch die Möglichkeit zur Trennung gibt. So sollte man sich vor der Hochzeit gut überlegen, ob man wirklich jetzt schon entscheiden möchte, mit wem man bis ans Ende seiner Tage leben möchte. Damit man mit den Worten „Ich will!“ einen Anfang und nicht das Ende der Beziehung einläutet.

Amelie Mungen, Krefeld, Ricarda-Huch-Gymnasium

Bayern München – Der Titel ist noch nicht verloren

Der Rekordmeister FC Bayern München ist nach einem der schlechtesten Saisonstarts seit 18 Jahren hinter Bayer Leverkusen und Hoffenheim auf Platz drei. Die Bayern sind nun nach dem elften Spieltag schon seit fünf Spielen ungeschlagen. Jürgen Klinsmann, der Trainer der Bayern, stand schon früh in der Kritik, weil er sich mit dem Team nicht angepasst habe, deshalb drohte ihm der Rausschmiss aus der Mannschaft.

Nun qualifiziert sich Bayern München für den Uefa-Cup, ist im Achtelfinale und es geht wieder aufwärts mit dem Deutschen Meister – und das auch dank des ehemaligen Bremer Spielers Tim Borowski. Dieser traf viermal in fünf Spielen. Jürgen Klinsmann sagte, dass der Titel noch offen sei und noch nichts verloren sei.

Für die Bayern hat die Saison erst begonnen, so wie es aussieht, betonte auch der Bayern-Manager Uli Hoeneß. Man kann also als ein Bayern-Fan nur hoffen, dass sie sich steigern und sich durch die starken Mannschaften dieses Jahr durchbeißen.

King Minh Tang, Krefeld, Ricarda-Huch-Gymnasium

Buchtipp: Anne Frank – Was Anne Kitty anvertraute, sollte man lesen

Das Tagebuch von Anne Frank, ist ein Buch, in dem die Ereignisse des Zweiten Weltkriegs beschrieben werden. Anne Frank ist eine Zeugin, des Nationalsozialismus. Sie erhielt zu ihrem 13. Geburtstag ein Tagebuch. Eigentlich war es das Geschenk ihres Vaters als ein Poesiealbum gedacht, doch Anne Frank benutzte es als ihr Tagebuch.

Sie begann zwei Tage nach ihrem Geburtstag mit ihren ersten Einträgen. Sie gab ihrem Tagebuch den Namen „Kitty“. In ihr schrieb sie all ihre Gedanken und Gefühle auf, die im Alltagsleben passierten. Sie schrieb über einen Judenstern, den alle Juden damals tragen mussten, damit man merkte, dass sie Juden waren.

Am 6. Juli 1942 musste sich Anne Frank mit ihrer Familie in das Hinterhaus zurückziehen, damit sie Schutz vor den Nationalisten hatten. In der Zeit hatte Anne keine Freunde, deshalb vertraute sie ihrem Tagebuch immer mehr an. Sie berichtete über ihr „neues“ Leben, im Hinterhaus, wie eng es damals war.

Sie blieben 25 Monate im Hinterhaus. Anne Frank erwähnte auch, dass sie schon immer Schriftstellerin sein wollte. Ihr Buch endete am 1. August 1944, weil sie im Konzentrationslager ermordet wurde.

Annes Vater veröffentlichte das Tagebuch, weil er der Einzige aus der Familie war, der überlebte. Ich denke jeder sollte das Buch lesen, weil es wirklich passiert ist. Man sollte wissen, wie die Menschen sich gefühlt haben, was sie erlebt haben.

Duygu Kocaman, Krefeld, Ricarda-Huch-Gymnasium

Fußball – Frings will Nationalspieler bleiben

Nach dem Krisentreffen zwischen Nationaltrainer Jogi Löw will der Mittelfeldspieler Torsten Frings weiter kämpfen und schließt den Rücktritt aus der deutsch Fußball-Nationalmannschaft vorerst aus. Er möchte die Chance suchen, und Trainer und Team mit Leistung überzeugen.

Zuvor wurde er bei zwei WM-Qualifikationsspielen von Jogi Löw nicht eingesetzt, schloss freiwilligen Verzicht auf weitere Länderspiele nicht aus und kritisierte den Bundestrainer, wie es auch der Kapitän Michael Ballack tat, wegen mangelnden Respekts.

Löw fühlte sich durch diese öffentliche Kritik bloß gestellt, doch Torsten Frings suchte das Gespräch mit dem Nationaltrainer und entschuldigte sich für seine Wortwahl. Löw nahm die Entschuldigung des Mittelfeldspielers an, las ihm die Leviten und machte ihm deutlich, dass er sich trotz guter Leistung dem Konkurrenzkampf stellen müsse. „Es wird keine Nachwehen geben, weil dies in dieser Form nicht mehr passieren wird“, sagte Löw nach diesem Gespräch unter zwei Augen.

Frings äußerte sich daraufhin „Es ist für mich ganz klar, dass ich keine Sonderrechte aufgrund der Erfolge und Leistungen in der Vergangenheit beanspruche.“ Frings möchte weiterhin die besondere Aufgabe erfüllen und für das eigene Land spielen.

Der ehemalige Stammspieler brauchte Zeit, um mit der Situation auf der Ersatzbank zurechtzukommen, doch diese Stammplatzgarantie habe er nie gefordert und werde es auch nie tun. So hofft Frings auf einen Einsatz am 19. November für das Testspiel gegen England.

Meggy Weidner, Krefeld, Ricarda-Huch-Gymnasium

Kultur – Theater – mehr als Pflichtveranstaltung mit der Oma

Sowohl das Theater, als auch das Kino dient zur Unterhaltung der Leute.

Das Kino gehört zu der moderneren Art, das Theater gibt es allerdings schon seit einigen Jahrhunderten.

Zwischen dem Theater und dem Kino gibt es einige Unterschiede. Im Theater spielen Schauspieler live, allerdings sind diese meist nicht so bekannt. Es gibt verschiedene Arten des Theaters, zum Beispiel eine Oper oder ein Musical. Im Kino dagegen spielen bekanntere Schauspieler, allerdings spielen diese nicht live im Kino. Die Stücke werden verfilmt und dann im Kino wiedergegeben. Auch dort gibt es verschiedene Sorten der Filme, zum Beispiel die Komödie oder ein Drama.

Zum Thema „Kino – ein Ersatz fürs Theater?“ gibt es verschiedene Meinungen. Laut einer Befragung gehen Jugendliche im Durchschnitt öfter ins Kino als ins Theater. Das größere Interesse wurde als Grund genannt. Außerdem sei es ein „Alternativprogramm mit Freunden“. Viele von ihnen gehen trotzdem auch ins Theater, eine Schülerin nannte es eine „Pflichtveranstaltung mit der Oma“. Andere erwähnten, dass ihre Eltern die Theaterbesuche bezahlen würden, als einen Grund dafür.

Bei einer Befragung Erwachsener gab es auch unterschiedliche Antworten.

Die Meisten allerdings gehen sowohl ins Kino als auch ins Theater. „Es kommt auf den Anlass an“, sagte eine Befragten.

Bei Theaterbesuchen ist oft festzustellen, dass die ältere Generation öfter vertreten ist als die jüngere. Im Kino ist es eher das Gegenteil. Es sind öfter Jugendliche und jüngere Erwachsene aufzufinden, allerdings selten Senioren. Auch dafür gibt es verschiedene Gründe. Allerdings ist das unterschiedliche Interesse wohl der meist vertretende Grund.

Laut der Befragung wird das Theater nicht durchs Kino ersetzt, es ist nur eine Alternative der Unterhaltung.

Larissa Held, Krefeld, Ricarda-Huch-Gymnasium

SchülerVZ – Achtung, der Lehrer liest mit

Das so genannte SchülerVZ (SVZ) ist an allen Schulen bekannt, selbst bei den Lehrern, da sich oft Schüler wegen Mobbings im SchülerVZ beschweren. Aber auf der Seite passieren offenbar noch ganz andere Sachen: Vor einigen Wochen lief eine Fernsehreportage über das Verzeichnis, in der junge Mädchen pornografische Bilder von sich ins Internet stellten.

SchülerVZ kann von jedem benutzt werden, daher kann man auch einen so genannten Fake-Account erstellen. Schüler und Schülerinnen bekamen mit, dass sich Lehrer im SVZ einloggten. Die Lehrer wussten über alle Pinnwandeinträge bescheid und konnten die Schüler hinterführen.

Jeder, der mit seinen Feinden bei SchülerVZ Kontakt aufnimmt, sagt meistens mehr, als er denkt. Das kann zu harten Auseinandersetzungen führen und es können Grüppchen entstehen, die sich dann von der eigenen Klasse abkapseln.

Positiv an der ganzen Sache ist, dass man Schüler und Schülerinnen ignorieren kann, sodass man von den ignorierten Personen keine Nachrichten mehr empfangen kann. Man kann als geblockte Person die Seite des Anderen auch nicht mehr betrachten, so lange bis man wieder für sie freigeschaltet wird.

Man kann beim SVZ in Gruppen eintreten, die manche verführen können, etwas auszuprobieren. Eine der Gruppen, in die selbst die Fünftklässler eintreten könnten, heißt zum Beispiel: „Smoke koks everyday, and the problems go away“. Eltern sollten sich die Seite ihres Kindes regelmäßig angucken und auf so was achten. Bei sonstigen Problemen kann man beim SVZ anrufen und über einige User sprechen, die vielleicht aus dem Verzeichnis verwiesen werden.

Im Insgesamten wird das SVZ benutzt, damit Klassenkammeraden über das Internet und in der Freizeit Kontakt halten können oder Kontakte zu den anderen Schulen aufbauen können

Kira Baumeister, Krefeld, Ricarda-Huch-Gymnasium

Bücherflohmarkt in Traar – Als Hanni, Nanni und Winnetou sich einen Tisch teilten

Die Messdiener der Pfarre St. Josef veranstalteten jetzt einen Bücherflohmarkt im Pfarrheim. Mit diesem Verkauf wollten sie ihre nächste Ferienfahrt finanzieren. Um 10 Uhr ging es los. Das Pfarrheim öffnete seine Tore. Der Bücherflohmarkt begann, und die Käufer strömten herein.

Geraume Zeit zuvor hatten die Messdiener die Gemeindemitglieder gebeten, nachzuschauen, ob sie alte Bücher zu Hause haben. Wenn diese nicht mehr gelesen oder gebraucht wurden, wurde gebeten, sie als Spende den Messdienern zu überlassen. Dann begann ein langer Prozess, denn über 500 Bücher wurden abgeben.

Die Bücher wurden begutachtet und nach ihrem Genre einsortiert und später auf Tische verteilt: Sachbücher, Romane, Krimis und Kinderbücher. Viele von den Käufern kamen mit der Hoffnung, ein echtes Schnäppchen zu machen oder vielleicht ein gutes Weihnachtsgeschenk zu bekommen. Die Meisten wurden nicht enttäuscht.

Zu den wirklichen Schnäppchen gehörten zum Beispiel: „Hanni und Nanni“ oder alte Karl May Bände. Doch man durfte den eigentlichen Grund des Flohmarktes nicht vergessen: Die nächste Ferienfahrt der Messdiener sollte damit finanziert werden. Deswegen gaben manche Kunden auch noch Spenden dazu.

Um 13 Uhr wurde dann schließlich abgerechnet: Da jedes Taschenbuch nur 50 Cent und jedes gebundene Buch ein Euro gekostet hatte, erwarteten die Messdiener, obwohl der Verkauf gut gelaufen war, keine große Summe.

Doch am Ende waren alle überrascht: 300 Euro waren eingenommen worden! Damit hatte keiner gerechnet! Der Bücherflohmarkt war ein richtiger Erfolg gewesen. Überglücklich packten die Messdiener ihre Sachen zusammen und freuten sich schon auf den nächsten Termin, wo sie vielleicht weiteres Geld einnehmen können.

Juliane Bienert, Krefeld, Ricarda-Huch-Gymnasium

Flexibel sein ist alles! – Aus dem Tagebuch eines Handys

Der Kauftag. Handystore Krefeld! Das ist mein Zuhause – bis jetzt. Denn ich bin das Sony Ericsson G900, das beste und neueste Handy dieses Jahres. Ich kann alles und ich hoffe, dass mich bald irgendjemand genau deswegen kauft.

Die drei Tage, die ich jetzt hier liege, waren schon der pure Horror. Alle meine Artgenossen wurden bereits verkauft, nur ich bin noch übrig. Aber da, ich sehe ein Mädchen auf mich zu kommen! Sie bleibt vor mir stehen und guckt ein wenig skeptisch. Okay, ich gebe zu, manche Handyverträge sind die totale Abzocke. Sie nimmt mich in die Hand und dreht mich ein paar mal hin und her. Ich setze mein schönstes Lächeln auf und tatsächlich: Das Mädchen lächelt nun auch und nimmt mich mit an die Kasse. Ich jubele: „Ich bin verkauft! Ich bin verkauft!“ und strecke den anderen Handys, die mich neidisch angucken, die Zunge raus.

Als wir dann in meinem neuen Zuhause ankommen, muss meine neue Freundin mich natürlich direkt ihrer ganzen Familie zeigen und ich sehe stolz, wie begeistert ihr Bruder mich anstarrt. Wie ich schnell herausfinde, heißt meine Besitzerin Mia und sie speichert direkt „tausende“ von Nummern in mir ab. Und das soll erst der Anfang sein!

Eine Woche später

Heute darf ich wieder mit in die Schule. Ich werde jeden Tag von Mias Freundinnen bewundert und sie hören meine Musik und freuen sich über die gute Qualität der Bilder, die man mit mir schießen kann. Mia hat sehr viele Freunde und daher telefoniert sie immer, und der Mitteilungsspeicher ist schon nach einer Woche so gut wie voll.

Mein toller Vertrag interessiert sie gar nicht. Das ist die Sache ihrer Eltern. Die sind natürlich sauer, denn Mia verbraucht ihre 50 monatlichen Frei-SMS in nur einer Woche, und ihre Eltern müssen bezahlen. Nicht nur Mias Eltern mögen mich nicht. Auch ihre Lehrer finden, dass ich im Unterricht mit meinem Klingeln nur störe und daher werde ich dann immer eingesammelt. Ich darf dann auf dem Lehrertisch liegen und erst nach dem Unterricht komme ich – nach einer Strafpredigt – wieder zurück zu meiner geliebten Besitzerin.

Es macht echt Spaß mit ihr. Neulich hat sie mich mit drei anderen Handys – gute Kumpels von mir – Popcorn machen lasse. Schräge Idee, aber lustig und lecker! Was nicht so sehr Spaß macht ist, dass ich schon so viele Kratzer und Macken vom runterfallen habe, denn Mia ist ziemlich schlampig und lässt mich gern mal fallen oder lässt mich sogar irgendwo liegen – findet mich zum Glück aber immer wieder…

Noch später

…außer an jenem Mittwoch, da wache ich nach meinem Mittagsschläfchen auf und finde mich auf einer Bank im Schönwasserpark wieder, den ich schon durch Mias tolle Unternehmungen kenne. Aber wo ist Mia? Ich kann sie nirgendwo sehen. Ich weiß direkt: Sie hat mich schon wieder vergessen! Wahrscheinlich wird sie gar nicht mehr nach mir suchen, so wie ich mittlerweile aussehe. Wenn ich ehrlich bin, hat mir das Leben bei Mia immer weniger Spaß gemacht, denn ich hatte sehr viel zu tun und wenn ich abends dann an die Steckdose angeschlossen wurde, war ich völlig schlapp und schlief total erschöpft ein.

So liege ich nun da und denke darüber nach, was ich jetzt alleine machen soll. Ich hab‘ noch immer keine Idee, als es plötzlich ganz dunkel wird. Ich höre ein „Oh!“, und es wird wieder hell. Ein alter Mann hat sich versehentlich auf mich gesetzt. Er guckt mich fasziniert an. Ob er überhaupt weiß, dass ich ein megaschlaues Handy bin, auf das man sich nicht einfach draufzusetzen hat? Er nimmt mich in die Hand, steckt mich in seine Jackentasche, wo es total übel nach Tabak stinkt.

Was will dieser Opa mit mir? Etwa Musik hören? Oder Bilder von seinen Wellensittichen machen? Dass ich nicht lache! Tatsächlich besitzt Heinrich Gerdike – wie der Opa heißt – Wellensittiche. Sie stehen auf einer großen Holztruhe in einer altmodisch eingerichteten Wohnung. Heinrich stützt sich auf seinen Gehstock, holt sich seine Lupe und kommt wieder zu mir zurück. Er untersucht mich von oben bis unten. Anscheinend weiß er nicht so recht, was er mit mir anfangen soll.

Am nächsten Tag schleppt er mich in einen kleinen Laden, in dem es viele verschiedene Elektrogeräte zu kaufen gibt. An der Kasse steht eine Frau, die Heinrich nun anspricht: „Entschuldigen Sie, ich habe im Park so ein Telefon gefunden und da es anscheinend keiner vermisst, dachte ich, ich behalte es. Leider weiß ich nicht so recht, wie es funktioniert. Können Sie mir vielleicht helfen?“ Was bildet der Typ sich eigentlich ein, mich Telefon zu nennen? Ich bin ein waschechtes Handy!

Die Frau braucht Stunden um Heinrich zu erklären, wie man jemanden anruft. Endlich scheint Heinrich es verstanden zu haben und er bedankt sich höflich bei der Verkäuferin. Aber trotz der Erläuterung benutzt Heinrich mich so gut wie gar nicht, ich bin immer ausgeschaltet. Und wenn ich dann mal angeschaltet bin, kommen keine Anrufe oder bestenfalls Nachrichten, in denen es immer um total langweilige Dinge wie „Hallo Papa! Ich habe einen Unfall gebaut! Kannst du mit der Versicherung telefonieren?“ geht.

Neulich hat seine Tochter angerufen und stellt euch vor, er schrie richtig, weil er dachte, dass die Verbindung bei uns Handys schlecht sei. Ich wünsche mir so sehr das Leben bei Mia zurück. Dort hatte ich wenigstens was zu tun. Sie hätte in einer Stunde tausende SMS schreiben können, während Heinrich in der Zeit gerade mal eine schafft, in der dann nur ein Satz drinsteht. Er sollte sich langsam wirklich einprägen, auf welcher Taste welcher Buchstabe liegt.

Aber eins hab‘ ich gelernt: Als Handy musst du flexibel sein und unterschiedlichen Wünschen gerecht werden.

Bianca Hamm, Krefeld, Ricarda-Huch-Gymnasium