Wir, Christina Wouters und Annika Harkemper, arbeiteten in Religion am Projekt: „Sterbende begleiten“ und führten ein Interview über das Leben im Hospiz mit der Palliativ-Betreuerin des Hospizes Krefeld, Frau van Ditzhuyzen.
Christina: „Guten Tag, Frau van Ditzhuyzen. Seit wann arbeiten Sie im Hospiz?“
van Ditzhuyzen: „Ich bin jetzt seit 5 Jahren im Hospiz tätig, seitdem es eröffnet wurde. Ich habe vorher 5 Jahre in der Pflege gearbeitet und seit Mitte diesen Jahres arbeite ich in der Beratung.“
Annika: „Wie bezeichnen Sie Ihre Bewohner des Hauses?“
van Ditzhuyzen: „Wir sagen nicht Patienten, wie im Krankenhaus, sondern wir sagen „Gäste“. Hier kann sich jeder in seinem Rahmen frei bewegen. Man darf aus dem Haus gehen, man sagt nur kurz Bescheid.“
Christina: „Wie teilen die Pfleger ihre Arbeit untereinander auf?“
van Ditzhuyzen: „Das ist unterschiedlich. Wir versuchen nach Möglichkeit, immer die gleichen Gäste zu betreuen. Jeder, der eine Woche im Dienst ist, versucht auch, dass er immer die gleichen Gäste betreut, damit eine Beziehung entsteht.“
Annika: „Wie viele Pfleger und ehrenamtliche Helfer arbeiten hier?“
van Ditzhuyzen: „Wir sind 15 Pflegekräfte. Dem Hospiz stehen auch Ehrenamtliche zur Verfügung, die aber nicht im Hospiz arbeiten, sondern zu Hause bei den Leuten sind.“
Christina: „Was ist Ihre Aufgabe als Palliativbetreuerin?“
van Ditzhuyzen: „Bei mir rufen die Leute an oder das Krankenhaus. Ich fahre in der Regel zu den Leuten nach Hause und versuche dort, das Umfeld so zu gestalten, dass die Menschen zu Hause bleiben können, bis zum Tod.
Annika : „Was sind die Schatten- und Sonnenseiten in Ihrem Beruf?“
van Ditzhuyzen: “ Die Schattenseiten sind natürlich, wie die Menschen sterben. Man legt sich ja nicht ins Bett und ist dann tot. Es ist ein schwerer Weg bis zum Tod. Das Schöne ist, dass man dazu beitragen kann, den Weg zu erleichtern, auch für die Angehörigen.“
Christina: “ Spielt die Religion für die Gäste eine sehr große Rolle?“
van Ditzhuyzen: “ Das ist auch sehr unterschiedlich. Viele, die vorher dem Glauben den Rücken zugewendet haben, finden doch am Lebensende einen Bezug zum Glauben. Nicht unbedingt zu einer speziellen Religion, aber dass es ein bestimmtes Sein geben muss.“
Annika: „Gibt es auch Messen, zu denen alle hingehen?“
van Ditzhuyzen: “ Es gibt Messen im Hospiz, die auch über den Fernseher verfolgt werden können, für die, die nicht mehr aufstehen können. Wir haben einen Seelsorger im Haus, der mit den Gästen betet, wenn es erwünscht ist.“
Christina: „Wenn Sie einen Wunsch frei hätten, was würden Sie sich wünschen?“
van Ditzhuyzen: “ Dass wir so weitermachen können wie bisher. Dass es weiterhin so viele, tolle Spenden und Menschen gibt, die uns helfen.“
Annika: „Danke für das Interview.“
Christina Wouters und Annika Harkemper, Krefeld, Maria Montessori-Gesamtschule