Archiv der Kategorie: Kleve

Rauchen – Am besten gar nicht erst anfangen

Bis vor wenigen Jahren bedeckte ein dichtes Netz von ihnen die gesamte BRD. Heute werden es immer weniger. Die Rede ist von Zigarettenautomaten.

Der Grund dafür ist, dass die Bundesrepublik immer mehr Gesetze macht, die das Rauchen erschweren, wie zum Beispiel, dass man heute nicht mehr wie früher schon mit 16 Jahren rauchen darf, sondern erst ab 18 Jahren. Ein weiteres Beispiel ist, dass seit 2006 keine Werbung zum Thema Rauchen in Radio, Fernsehen, Internet und den gedruckten Medien mehr gemacht werden darf.

Warum die Bundesrepublik immer mehr Gesetze gegen das Rauchen erlässt, liegt auf der Hand: Rauchen ist ungesund. Sehr ungesund. Viele Erkrankungen, wie zum Beispiel Lungenkrebs, Asthma, Magendarmgeschwüre, vorzeitige Hautalterung, verzögerte Wundheilung oder frühzeitiger Tod können durch Rauchen erfolgen. Das Erstaunlichste ist, dass all dies bekannt ist, aber die wenigsten Raucher mit dem Rauchen aufhören. Der Grund hierfür liegt in den Zigaretten selbst, denn sie machen süchtig. Zudem führen sie dazu, dass Raucher die negativen Konsequenzen des Rauchens ausblenden. Deswegen ist es am besten, wenn man erst gar nicht mit dem Rauchen anfängt.

Ein großes Problem ist, dass die Menschen in vielen Ländern der Dritten Welt nicht einmal wissen, dass Rauchen gesundheitsschädlich ist. Die Gründe dafür sind meistens die, dass sie schlecht informiert sind oder ihre Regierungen es ihnen verschweigen. Ein Beispiel hierfür ist die indonesische Regierung. So kam es in Indonesien dazu, dass die Eltern eines zweijährigen Jungen ihm Zigaretten statt einem Schnuller gegeben haben. Der Junge konnte später keine zwei Meter am Stück ohne eine Zigarette mehr laufen! Glücklicherweise konnte man dem Jungen das Rauchen noch abgewöhnen. Dieses Beispiel zeigt, wie verbreitet Rauchen ist und wie wenig Menschen um seine Konsequenzen wissen. Rauchen ist und bleibt ein Übel, dass man am besten bekämpfen kann, indem man erst gar nicht damit anfängt.

Philipp Stalinski, Kleve, Freiherr-von-Stein-Gymnasium

Kino – Großer Run auf Kokowääh

Kurze, blonde Haare, ein freches Grinsen und immer für einen Spaß zu haben. So kennen die Zuschauer des bereits am 3. Februar 2011 im Kino erschienenen Films Kokowääh die kleine Tochter vom Til Schweiger, Emma Schweiger.

Zusammen mit ihrem Vater spielt die Achtjährige die Hauptrolle des Films. In der Komödie beziehungsweise Lovestory spielt Til Schweiger die Rolle des Drehbuchautoren Henry, der zusammen mit seiner Ex-Freundin und großen Liebe Katharina (Jasmin Gerat), an einer Bestsellerverfilmung arbeiten soll. Doch plötzlich taucht Magdalena (Emma Schweiger) auf, die seine Tochter sein soll. Henry ist völlig verwirrt, denn nun wird auch in Frage gestellt, ob der bisherig vermutete Vater von Magdalena, Tristan (Samuel Finzi), überhaupt der leibliche Vater ist. Dadurch entsteht das totale Chaos und Henry ist mit der Situation völlig überfordert.

Nachdem der Film jetzt schon neun Wochen in den Kinos läuft, gab es fast nur positive Resonanz auf den Film. Im Kino im Tichelpark wurden insgesamt 173 Personen befragt und 140 davon fanden den Film sehr gut (Schulnote 1). 23 aller Befragten fanden den Film gut (Schulnote 2) und zehn Leute fanden Kokowääh durchschnittlich (Schulnote 3). Einige Befragte sagten kurz und knapp: „Der Film ist so spitze!“. Andere würden sich den Film am liebsten noch einmal anschauen. „Der Film ist lustig, spannend, unterhaltsam und traurig. Es ist einfach alles dabei! Er ist so toll geworden. Ich bin maßlos begeistert“, sagte ein junges Mädchen, das sich zusammen mit seiner Mutter den Film anschaute.

Von so viel Lob und Begeisterung ist auch Til Schweiger begeistert. In der Bild-Zeitung sagte der 46-Jährige, dass Emma sehr viel Spaß am Filme drehen habe und dies auch weiter verfolgen werde. Die Zusammenarbeit habe super geklappt und er sei begeistert von den ganzen Zuschauern.

Anfang des neuen Jahres soll der Film dann im Handel erscheinen. Bis dahin können sich die Fans aber kurze Ausschnitte oder Bilder auf der Internetseite zu Kokowääh noch einmal ansehen: http://wwws.warnerbros.de/kokowaa/

Anja Schoofs, Kleve, Konrad-Adenauer-Gymnasium

American Football – Cleve Conquerors trifft Neuss Frogs

Die American Footballabteilung des VfL Merkur Kleve 95 e.V., die Cleve Conquerors, luden die Neuss Frogs-Footballer am Samstag, den 26 März, zu einem gemeinsamen Training ein.

Als die Neusser um 10.30 Uhr am Merkurplatz eintrafen, zogen sie sich ihre einheitliche Footballkleidung an. Danach gingen sie auf den Rasenplatz, auf dem die Cleve Conquerors auf sie warteten. Alle stellten sich in Zweierreihen auf und los ging das gemeinsame Aufwärmen: drei Runden um den Platz laufen und anschließend Dehnübungen.

Nach einigen Minuten Besprechung der jeweiligen Teams ging das Footballspiel los. Als Gast durften die Neuss Frogs-Junioren mit dem Angriff beginnen. Nach zehn Spielzügen wechselte die Verteidigung ein und die Gastgeber durften mit den Junioren zehn Angriffe durchführen. Nach diesen Spielzügen wechselte die Seniorenmannschaft der Neusser ein und die Klever Senioren mussten verteidigen.

Dreieinhalb Stunden nach dem ersten Angriff zogen sich die Mannschaften um und aßen zusammen Salate, Schnitzel, Brote und Spare Ribs. Daraufhin fuhren die Neusser mit dem bestellten Bus wieder nach Hause mit der Zufriedenheit, ein gemeinsames Training absolviert zu haben.

Henning Leukers, Kleve, Freiherr-von-Stein-Gymnasium

Lokales – Auch in Kleve herrscht das Gesetz der Straße

„Dunkle Ecken“ soll es ja in jeder Stadt geben, aber auch in unserem kleinen friedlichen Kleve?

Ja, es ist wahr! Auch hier in Kleve gibt es Überfälle, Prostitution, Bettelei und Drogenhandel. Besonders die Gegend rund um den Bahnhof hat es in sich. In einem Stadtteil mit einem hohen Ausländeranteil herrscht das Gesetz der Straße. Täglich gibt es hier Schlägereien und Überfälle. Kinder auf dem Weg zu Schule werden angebettelt und angepöbelt.

Was kann man dagegen tun? Die Klever Bürger können sicher sein, dass sich schon sehr viele Leute den Kopf über das Problem zerbrochen haben. Soll man radikal vorgehen oder es mit sanften Methoden versuchen? Bringt man so Kleinkriminelle auf den rechten Weg zurück? Als Lösung sehen die Politiker unserer Stadt: mehr Polizeipräsenz. Aber bringt mehr Polizei letztendlich etwas gegen die Kriminalität? Wir werden es in Zukunft sehen. Ein Versuch ist es allemal Wert, denn die Vogel-Strauß-Mentalität hat noch niemandem geholfen.

Alexander V. D. Staay, Kleve, Freiherr-von-Stein-Gymnasium

Interview – „Wenn der Wind weht, musst du raus“

Viele träumen davon, Profisportler zu sein. Peter Garzke kommt aus Kleve und ist professioneller Windsurfer. Er hat vor 20 Jahren sein Hobby zum Beruf gemacht.

Frage: Wo und wann hast du mit dem Surfen begonnen und wo surfst du heute?

Peter Garzke: Angefangen habe ich mit acht Jahren auf dem Altrhein. Heute bin ich im Winter für einige Wochen in Südafrika und im Sommer auf Hawaii.

Frage: Kannst du vom Surfen leben oder wie finanzierst du deinen Lebensunterhalt?

Peter Garzke: Die letzten zehn Jahre lang ging das sehr gut. Ich hatte viele Sponsoren, zum Beispiel Dakine oder Redbull. Weil es inzwischen andere Trendsportarten gibt, hat das Medieninteresse etwas nachgelassen. Wegen der Wirtschaftskrise sitzt bei den Sponsoren das Geld nicht mehr so locker.

Frage: Wie bekommt man als Leistungssportler Familie und Beruf unter einen Hut?

Peter Garzke (lacht): Das ist eine lustige Frage. Man muss da irgendwie Egoist sein. Du kannst nicht immer Rücksicht nehmen. Wenn der Wind weht, musst du raus! Das ist wie das Training bei Fußballern. Da kannst du auch nicht sagen „Hey, heute bin ich mal nicht bei der Mannschaft dabei“. Aber heute kann man dank der Windvorhersage besser planen. Zweimal im Jahr bin ich ja für mehrere Wochen in Südafrika und auf Hawaii, um Fotos zu machen und zu trainieren. Da kann man auch mal gemeinsam hinfahren – so schlimm ist Hawaii ja nicht! (lacht)

Frage: Welche Vor- und Nachteile siehst du?

Peter Garzke: Durch den Sport habe ich viele Länder und interessante Menschen kennengelernt, viele Freunde gewonnen und so meinen Horizont erweitert. Der Sport pumpt dir so viel Adrenalin durch den Körper, wie man es im Büro nie erleben könnte. Nachteile sind natürlich, dass man viel von Zuhause weg ist und mit einem riesigen Materialberg reisen muss. Außerdem ist man auf Sponsoren angewiesen, die teilweise unzuverlässig sind. Der Druck ist enorm, man muss sich ständig anstrengen, um konstante Leistung zu bringen.

Frage: Du hast dein Hobby zum Beruf gemacht. Was rätst du Jugendlichen, die auch Profisportler werden wollen?

Peter Garzke: Das Sportprofidasein ist kein Zuckerschlecken. Man muss bei vielen Dingen Abstriche machen, auch im Privaten. Da muss man schon eine große Leidenschaft für den Sport mitbringen, um dranzubleiben. Ich habe viele Kollegen, die, als die Zeit mit den Partys losging, oder die erste Freundin über den Weg lief, schwer nachließen. Dann gibt’s da noch den finanziellen Aspekt. Wenn es dir nur um die Kohle geht, solltest du dir eine Sportart aussuchen, die von den Sponsoren besser unterstützt wird. Aber das würde nicht funktionieren, weil du die Leidenschaft brauchst, wenn du im Leistungssport ganz oben mitspielen willst. Ich habe ein Sportstudium abgeschlossen und mich in vielen anderen Bereichen fortgebildet. Das ist für die Zeit nach dem Sport von Vorteil.

Frage: Hast du den Schritt Leistungssportler zu werden jemals bereut?

Peter Garzke: Nein! Ich hätte nie diese Entwicklung durchgemacht und wäre sicherlich ein anderer Mensch geworden.

Danke für das Interview!

Kira Mühlhoff, Kleve, Freiherr-von-Stein-Gymnasium

Roller Tuning – Gefährlicher Adrenalinkick

„Scooter Tuning is not a crime'“, so lautet das Motto vieler Mofarfahrer in Kleve. Das Verbessern ihrer Mofas gehört zum Leben dazu.

Es ist ein Adrenalinkick für Jugendliche, die meist 80 bis 100 Stundenkilomter fahren. Sie fürchten die Polizei nicht. Dennoch: Wenn man zu schnell fährt, ist man den Führerschein los. Die Tuner finden es toll, an ihren Rollern herumzubasteln und die optische Erscheinung aufzubessern, um zu zeigen „das ist mein einzigartiger Roller'“. Doch die Jugendlichen sind sich den Gefahren nicht wirklich bewusst, sie denken an Polizisten, aber nicht an Passanten.

Auf die Frage „Warum fährst du zu schnell und denkst, dass du keine Gefahr im öffentlichen Straßenverkehr bist“ antwortet ein Rollertuner „Man will am schnellsten sein, und mit 100 Stundenkilomtern die Straßen entlanzugfahren, ist einfach unbeschreiblich. Naja und von mir selbst denke ich, dass ich keine große Bedrohung bin, da ich Rollerfahren kann.“ Das Entdrosseln der Roller ist zu einfach, und man kann nicht viel dagegen machen, die Tuner finden immer eine Möglichkeit, schneller zu werden.

Anton Kolesnikow, Kleve, Freiherr-von-Stein-Gymnasium

Rauchen – „Stell Dich nicht so an“

Rauchen ist in letzter Zeit ein sehr umstrittenes Thema. „Immer häufiger greifen die Jugendlichen zu den teuren geschmacklosen Dingern“, so eine befragte Schülerin. Eine Studie aus dem Jahr 2004 ergab, dass 64 Prozent der 18- bis 19-Jährigen mit Hauptschulabschluss Raucher sind.

Viele befragte Schüler im Alter von 14 Jahren halten vom Rauchen wenig, es sei Geldverschwendung, schlecht für die Gesundheit und man hat nichts davon. Dies sehen zwar auch die Raucher so, jedoch ist es oft der Gruppenzwang, der die Jugendlichen zum Rauchen bringt. Sprüche wie „Nimm doch noch eine“ oder „Stell dich nicht so an“ fallen häufig. „Man hat es so schwer aufzuhören, besonders wenn die Freunde und das Umfeld raucht“, so die befragte Chantal. Es ist auch oft die Coolness, die einen dazu treibt. Als die Frage fiel, in welcher Situation man raucht, fielen häufig die Begriffe Partys, Stress und Freunde. Es sind meistens die gleichen Situationen.

Fazit ist: Nicht alle Jugendlichen mögen Zigaretten, es liegt am Gruppenzwang. Es ist schwer, da wieder heraus zu kommen. Befragte empfehlen, zu einer Beratungsstelle zu gehen, doch wer macht das?

Lina Rumpcza, Kleve, Freiherr-von-Stein-Gymnasium

Computerspiele – Super Mario schlägt alle

Computer: Sie sind heutzutage kaum aus dem Alltag wegzudenken. Ursprünglich wurden sie gebaut, um mit Zahlen zu rechnen, doch im Laufe der Zeit wurde der Computer immer moderner, so dass man sie für weit aus mehr nutzen konnte, als nur zum Rechnen. Der erste Computer wurde 1938 erfunden und es dauerte acht Jahre, bis das aller erste Computerspiel programmiert worden war.

Das erste Computerspiel war das mathematische „Nim-Spiel“, bei dem bereits zwei Personen gegeneinander spielen konnten. 1952 wurde dann das bis heute noch bekannte „Tic-Tac-Toe“, auch OXO genannt, erfunden. So wurden immer mehr Computerspiele entwickelt, doch der wahre Durchbruch der Videospiele geschah in den 80er Jahren, als Nintendo das bis heute meist verkaufte Computerspiel der Welt veröffentlichte: Super Mario Bros. Das Spiel wurde bis heute bereits über 295 Millionen mal verkauft und ist heute immer noch eines der beliebtesten Spiele. Pokémon ist das zweit meist verkaufte Spiel und wurde bisher 193 Millionen mal verkauft.

Das wichtigste Ereignis in der Computerspiel-Welt ist aber der Wechsel von der 2D-Grafik in die 3D-Grafik, der den Spielen neues Leben durch realistischere Grafik eingehaucht hat. Die Spiele waren nun vielfältiger und angenehmer zu spielen, da man nicht wie in den 2D-Spielen von links nach rechts zum Ziel laufen musste. Eines der ersten 3D-Spiele war „Wolfenstein 3D“ und gehört zu der Kategorie Ego-Shooter.

Heute kann man Computerspiele in zwei große Kategorien unterteilen: Einmal die On- und die Offline Spiele. Online heißt, dass man sich über das Internet mit anderen Spielern verbindet, um so gemeinsam auch über größere Distanzen miteinander spielen zu können. Offline heißt dann, dass man alleine gegen so genannte Bots (Spieler, die vom Computer generiert worden sind) kämpft. Diese zwei Kategorien kann man noch in eine Menge kleinere Kategorien zusammenfassen, wie zum Beispiel Jump’n’run, Adventure, Shooter, Simulation, Rennspiele und noch viele mehr. Die meisten Spiele-Genres wurden schon früher in den 1980er Jahren erfunden und wurden bis heute immer weiter verbessert.

Aber nicht alle Computerspiele sind auch für jede Altersklasse geeignet, deshalb wurde 1994 eine Organisation namens „USK“, was Unterhaltungssoftware Selbstkorntrolle heißt, gegründet. Die USK testet die neuen Spiele und bewertet dann, ab welchem Alter die Spiele gekauft werden können. Dabei gibt es folgende Stufen: Spiele ohne Altersbeschränkung, Spiele ab sechs Jahren, Spiele ab zwölf Jahren, Spiele ab 16 Jahren und Spiele ohne Jugendfreigabe, also Spiele ab 18 Jahren.

Zurzeit wird an den Spielen immer mehr gearbeitet, so dass zum Beispiel in zehn Jahren jedes Computerspiel mit einer 3D-Brille realitstisch spielbar sein wird, denn die Technologie wird immer fortgeschrittener und besser, so dass man sich in Zukunft auch auf weitere Neuheiten freuen kann.

Kevin Letschenko, Kleve, Freiherr-von-Stein-Gymnasium

Abitur nach zwölf Jahren – Schüler wollen lieber länger lernen

Das Abitur nach zwölf Schuljahren, auch bekannt als G8 oder Gy8, ist in Deutschland bereits in fast allen Bundesländern eingeführt worden. Als Hauptgrund dafür wurde angegeben, dass deutsche Schüler im Vergleich zu denen in anderen Ländern zu lange zur Schule gehen müssen und dadurch Berufserfahrung oder Studienzeit verloren ginge. In Gymnasien in NRW ist der letzte G9-er Jahrgang der aktuelle Elferjahrgang, die Schüler müssen also 13 Jahre lang zur Schule gehen.

Doch wie denken eigentlich die Betroffenen über diese Entscheidung des Landes? Wurde mit G8 eine gute Schulmethode eingeführt? „Eindeutig G9!“, meint Louisa, 14, auf die Frage, welches Schulzeitangebot sie, wenn sie sich dies aussuchen könnte, wählen würde. „Als G8-ler hat man weniger Zeit, den Schulstoff zu lernen, da ein Jahr in der Schullaufbahn fehlt.“ Einige ihrer Mitschüler meinen auch, dass man mit G8 weniger Freizeit hätte, weil man „immer so lange in der Schule hocken muss“, aber sie persönlich beträfe das weniger. Emma, 15, bestätigt ihre Aussage. „Aber auch der Nachmittagsunterricht, der dadurch entsteht, dass man das fehlende Schuljahr aufarbeiten muss, ist sehr anstrengend uns stresst mich sehr. Vor allem, wenn dann noch ein paar Hausaufgaben dazu kommen.“

Eine Umfrage in den Klassenstufen 8 und 9 (100 befragte Schüler) ergab, dass 89 Prozent lieber neun Jahre lang ihr Abitur auf dem Gymnasium vorbereiten wollen würden. Auch sehr viele Lehrer denken da genauso: „Unsere Schüler können aufgrund des Nachmittagsunterrichtes nicht mehr an Sport- oder Musikaktivitäten teilnehmen, seit ihnen ein Jahr Schullaufbahnzeit weggenommen wurde. Das ist sehr bedauernswert, und es wurde unüberlegt vom Staat gehandelt!“

In Nordrhein-Westfalen konnten die Schulen bis Ende 2010 entscheiden, ob man den Versuch wagen will, wieder zu G9 zu wechseln. Erstaunlicherweise stellten nur 13 der 630 NRW-Gymnasien diesen Antrag, obwohl doch so viele dies besser gefunden hätten.

Kerstin Kessler, Kleve, Freiherr-von-Stein-Gymnasium

Abitur nach zwölf Jahren – Der Druck auf die Schüler wächst

Es wird zum Thema G8 viel diskutiert, festgelegt und verbessert. Jedoch sind die Verbesserungen nicht gut genug, finden die Schüler: „Der Druck ist immer noch stark, und es wird sehr viel von uns erwartet.“

Laut einer Umfrage am Freiherr vom Stein Gymnasium in Kleve ist die große Mehrheit der Schüler gegen G8 – Abitur nach zwölf Jahren. Die Oberstufe, die nicht betroffen ist, sowie die Mittel- und Unterstufe sind sich in dieser Sache recht einig. Auch befragte Eltern klagen über den Druck, der ihren Kindern gemacht wird. Schulleiter Claus Hösen spricht von Vor- und Nachteilen des G8–Systems. Er sagt dazu: „Mit Fleiß ist es zu schaffen.“ Die Schüler sollen nicht immer alles auf das neue System schieben, falls etwas nicht klappt.

Die Lehrer der Schulen geben sich viel Mühe, Themen wegzulassen und so wenig wie möglich als Hausaufgaben aufzugeben. Deshalb gab es auch den Pädagogischen Tag für die Lehrer, so dass die Schüler einen freien Schultag hatten. Es wurde unter den Fachlehrern viel diskutiert und überlegt. Zur Nachfrage des Ergebnisses sagte Claus Hösen nur, dass alle Verbesserungen in den nächsten fünf Jahren ausgeführt werden müssen und dass dadurch den Schülern hoffentlich etwas Druck abgenommen wird. Genaueres konnte jedoch noch nicht gesagt werden.

Julia Hartmann und Ann-Lea Woitge, Kleve, Freiherr-von-Stein-Gymnasium