Archiv der Kategorie: Kleve

Berufe – Arbeiten im Seniorenheim

Die Arbeit in einem Seniorenheim ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Pfleger benötigen soziale, pflegerische sowie rechtliche Kompetenz, um sich dort zurecht zu finden. Das bedeutet, dass man mitfühlend sein sollte, jedoch auch medizinische Kenntnisse haben muss. Denn mittlerweile wird die pflegerische Tätigkeit immer weiter medizinisch ausgerichtet, so dass den Senioren nicht nur Essen angereicht wird, sondern auch dass Ansetzen von Spritzen wird verlangt. Folglich müssen verschiedene Themenbereiche erfüllt werden.

Einer der Themenbereiche ist die Grundpflege. Die Grundpflege beinhaltet zum Beispiel das Waschen und Anziehen der Senioren, das Essen reichen sowie der tägliche Toilettengang. Ein weiterer Bereich ist die Behandlungspflege, zu welcher die Medikamentengabe, Wundversorgungen und künstliche Ernährung gehören.

Sehr wichtig ist das Beachten der Hygiene, da das Übertragen von Krankheitserregern für ältere Menschen gefährlich werden kann. So hat die Desinfektion der Hände oberste Priorität. Kochfeste Arbeitskleidung ist genauso wichtig, da durch diese schädliche Keime abgetötet werden. Des Weiteren werden kurze Fingernägel vorrausgesetzt, um Infektionen zu vermeiden.

„Es macht Spaß, den Menschen, die dort leben, zu helfen. Oft sind sie einem sehr dankbar dafür, dass man sich um sie kümmert, weil sie bestimmte Dinge nicht mehr alleine tun können“, erklärt eine frühere Altenpflegerin. Allerdings sei die Arbeit physisch sowie psychisch sehr belastend, da die Altenpfleger mit Sterben und Tod konfrontiert werden. Viele Bewohner seien verwirrt und scheinen in einer anderen Welt zu leben, womit oft schwierig umzugehen sei. Das Lagern, Heben und oft auch Tragen sei körperlich sehr anstrengend.

Tagsüber beschäftigen sich die Pflegekräfte mit den Bewohnern und es wird viel gelacht. Man singt miteinander, es wird etwas aus der Tageszeitung vorgelesen oder man unterhält sich einfach nur. Schließlich soll sich jeder wohl fühlen. Natürlich wird mit der Zeit ein engeres Verhältnis zu manchen Leuten aufgebaut, jedoch sollte immer eine professionelle Distanz gewahrt werden. Ehemalige Pflegekräfte beschreiben die Arbeit mit älteren Menschen als wichtige Lebenserfahrung.

Lea Ebbers, Kleve, Konrad-Adenauer-Gymnasium

Kirche – Soziale Projekte statt Firmunterricht

Dieses Jahr gibt es wieder 60 Firmlinge aus den Dörfern Mehr, Nütterden, Schottheide und Frasselt, die sich unter dem Motto „sich bewegen lassen“ auf die Firmung vorbereiten.

Im Vergleich zu den Vorjahren werden in diesem Jahr jedoch anstatt des Firmunterrichts freiwillige, sozial engagierte Projekte angeboten. Die Firmlinge können so zum Beispiel einen Tag im Altenheim oder Kindergarten verbringen, Aktionen wie das Teilen für Anatuja unterstützen oder in einer Bücherei in der Gemeinde helfen.

Als Rahmenprogramm für diese Projekte wird an den Festen der Kirche, etwa dem Weihnachts- und Ostergottesdienst, teilgenommen. Außerdem finden am 8. und 9. Mai und am 5. und 6. Juni Firmwochenenden auf dem Wolfsberg in Nütterden statt. Dort wird in Gruppen neben dem Kennenlernen auch über Glauben und Fragen wie „Wer ist Jesus?“, „Wie spricht Jesus über Gott?“ und „Gibt es gute und schlechte Christen?“ gesprochen.

Nach diesem Wochenende können die Firmlinge endgültig entscheiden, ob sie sich firmen lassen wollen. Diejenigen, die diese Frage mit Ja beantworten, werden an einem der beiden Firmtermine am 12. bzw. 13. Juni von Pastor Kallunkamakal gefirmt.

Kristin Bleydorn, Kleve, Konrad-Adenauer-Gymnasium

Show – Promis auf Zeit

Jeder kennt sie – Castingshows. Allein bei „Deutschland sucht den Superstar“ bewarben sich 2010 mehr als 30.000 junge Leute – und jedes Jahr werden es mehr Bewerber, die ihr Talent zeigen wollen oder auch nur einen talentfreien Auftritt hinlegen wollen, um Bekanntheit von kurzer Dauer zu erlangen. Im Schnitt sind die Bewerber zwischen 16 und 20 Jahre alt.

Bei der Show geht es um den Sieg, einen Plattenvertrag – doch bis dahin ist es ein langer Weg. Nach dem Casting folgt ein Recall, darauf ein ReRecall, die Top 15 und die zehn Mottoshows. Von Show zu Show kommt von jedem Bewerber mehr ans Licht, ob er es will oder nicht. Skandale, Geheimnisse oder auch viel Unwahres, Übertriebenes. Das ist der Preis, den man zahlt, um für die Show interessant zu werden. Ob positiv oder negativ, das ist Ansichtssache.

Wer das alles überstanden und ab den Mottoshows genug Anrufe hat, gewinnt „DSDS“ und hat das Ziel erreicht: Ruhm, von oft kurzer Dauer, und den Plattenvertrag mit Dieter Bohlen. Immer mehr stellen sich dieser Herausforderung, für die sie so viel in Kauf nehmen.

Lara Gembler und Alisa Fleskes, Kleve, Freiherr-von-Stein-Gymnasium

Interview – Alltag als Polizist

Diebstähle, Morde, Unfälle, Einbrüche… All das gehört zu dem Alltag eines Polizisten. Wie läuft eigentlich der Alltag eines Polizisten ab und was wird zukünftig aus den Straftätern? Wir sprachen mit Wolfgang Tühl, Chef der Klever Polizei.

Wie lange arbeiten Sie schon bei der Polizei?

Tühl: Seit rund 28,5 Jahren.

Was muss man als angehender Polizist mitbringen?

Tühl: Abitur ist die Mindestvoraussetzung, man muss in Englisch mindestens Level B1 vorweisen können und man sollte vollkommen gesund sein. Man muss einen Seh-, Hör- und auch einen Fitnesstest bestehen. Außerdem benötigt man das Deutsche Sportabzeichen, mindestens in Bronze, und einen Rettungsschwimmernachweis. Polizisten müssen Loyalität, Zuverlässigkeit und Verantwortungsbewusstsein mitbringen. Männer müssen mindestens 1,68 Meter und Frauen mindestens 1,63 Meter groß sein.

Was war bisher Ihr aufregendster Einsatz?

Tühl: Mein aufregendster Einsatz war im Jahre 1996 auf der Autobahn in Richtung Elten. Es waren über 100 Polizisten auf Grund einer großen Demonstration im Einsatz. Zudem befanden sich drei Schusswaffen in den Händen der Demonstranten. Es gab heftige Auseinandersetzungen, wobei es zu zahlreichen Verletzungen kam. Außerdem wurde ein Polizeiauto durch Steinwürfe beschädigt. Der Grund für die Demonstration war, dass die Kurden, eine Volksgruppe der Türkei, Aufmerksamkeit erregen wollten, was ihnen damit auch gelungen ist.

Was war Ihr größter Erfolg?

Tühl: Mein größter Erfolg war in den 80er Jahren in Duisburg: Dort konnte ich eine Vergewaltigung verhindern, und der Täter wurde festgenommen.

Verfolgen Sie manchmal, was aus den Straftätern wird?

Tühl: Ja, wenn diese Person eine besonders schlimme Tat begangen hat und es möglicherweise Rückschläge geben könnte. Zudem möchte man auch gerne wissen, welche Strafe der Täter bekommt.

Was mögen Sie an Ihrem Beruf und was eher nicht?

Tühl: An meinem Beruf mag ich vor allem die Vielseitigkeit, beispielsweise Taucher, Hundeführer, Pilot in einem Helikopter, Verwalter, Kommissar und vieles mehr zu sein. Am wenigsten mag ich die häufige Ungerechtigkeit, die Vorverurteilungen von Seiten der Bevölkerung, und dass der Polizist im Fokus der Öffentlichkeit steht.

Wie läuft Ihr Alltag im Ganzen ab?

Tühl: Morgens gibt es meistens eine Konferenz, in der wir uns über die verschiedenen Straftäter unterhalten und danach geht es an den Schreibtisch. Dort bearbeiten wir Berichte und schreiben auch neue. Manchmal wird man auch in den Dienst gerufen. Schließlich gibt es auch in Kleve viel zu tun.

Sabine Jacobs und Maren Schäfer, Kleve, Konrad-Adenauer-Gymnasium

Justiz – Ein Leben unter Aufsicht

Morgens früh aufstehen, mehrere Stunden arbeiten und den Abend alleine in der kalten Zelle verbringen. So sieht der Alltag von den meisten Sträflingen aus.

Der Morgen der Häftlinge beginnt mit dem Frühstück um sechs Uhr. „Jeden Morgen um sechs Uhr aufstehen ist zwar hart, aber man gewöhnt sich dran“, sagte Marcel B. aus der Justizvollzugsanstalt Münster. Nach dem Frühstück werden etwa fünf Stunden gearbeitet. Danach haben die Sträflinge bis zu einer Stunde Zeit zum Mittagessen. Dann geht es direkt wieder für mehrere Stunden an die Arbeit.

Es gibt verschiedene Arbeiten im Gefängnis, die die Häftlinge erledigen müssen. Sie reichen von der Druckerei bis zur Herstellung von Häftlingsuniformen. Sie verdienen knapp 2 Euro pro Stunde. „Es ist ziemlich anstrengend, acht Stunden jeden Tag mit intensiver Arbeit zu verbringen“, so der Ex-Häftling Bogdan W.

Um 16 Uhr beginnt der Hofgang mit anschließendem Abendessen. Bis 21 Uhr haben die Häftlinge eventuell Freizeit und können Sport treiben oder sich in Gesprächsgruppen zusammen finden. In den meisten Gefängnissen beginnt die Nachtruhe ab 22 Uhr. So sieht ein Werktag in den meisten Gefängnissen für die Häftlinge aus.

Lukas Faaßen, Kleve, Konrad-Adenauer-Gymnasium

Umfrage – Traumberuf Lehrer

Einen Beruf zu haben, ist sehr wichtig. Da nimmt man auch gerne mal Angebote an, die nicht gerade dem Traumberuf entsprechen. Doch was sind eigentlich die beliebtesten Traumberufe? Was wollen Jugendliche später werden? Eine Umfrage unter 300 Jugendlichen zwischen 10 und 16 Jahren ergab folgende Ergebnisse:

Wo bei den Jungen die Traumberufe sehr unterschiedlich ausfielen, von Müllmann über Lehrer bis hin zum Fußballstar, gab es bei den Mädchen eindeutige Ergebnisse. Hier waren vor allem Berufe mit Tieren und der Wunsch, Superstar zu werden in ziemlicher Mehrheit.

Die meist genannten Traumberufe der Jungen waren Architekt und Lehrer sowie Fußballstar, Polizist und Ingenieur, wobei es eine kleine Mehrheit für die Lehrer und Architekten gab. Insgesamt wählten 27 der 168 Jungen den Traumberuf Lehrer und 23 den Beruf Architekt.

Der Beruf Ingenieur lag bei 19 jungen Leuten vorne und Fussballstar und Polizist jeweils bei 18 Personen. Vor allem bei den älteren Jungen wurde der Beruf Personenschützer bzw. Bodyguard genannt. 15 Jugendliche wählten diesen Beruf. Die Nennungen für Psychologen lagen bei 13 Leuten. Der Kindertraum Feuerwehrmann sowie Pilot, Naturkundler und Sänger wurden jeweils siebenmal genannt.

Bei den 132 Mädchen war mit 39 Stimmen der beliebteste Traumberuf Superstar (z.B. Model oder Sängerin), kurz gefolgt von Tierärztin, für den sich 34 der Mädchen entschieden. Wie bei den Jungs gab es 27 Nennungen für den Lehrerberuf. 19 der Mädchen, vor allem die älteren, waren am Beruf der Kindergärtnerin interessiert. Acht junge Mädchen entschieden sich für Stewardess und sogar zwei für Fußballstar.

Tim F. Elze, Kleve, Konrad-Adenauer-Gymnasium

Leserbrief – Jugendliche misshandeln alte Frau

Ich nehme Stellung zu dem Artikel „13-Jährige misshandeln demente alte Frau“ aus der Ausgabe der Rheinischen Post von Donnerstag, 11. März.

In dem Artikel geht es um zwei 13-jährige Jungen, die eine demenzkranke 83-Jährige über mehrere Stunden in ihrer eigenen Wohnung quälen. Ich bin darüber entsetzt, dass sogar schon 13-Jährige zu derartigen Gewalttaten fähig sind und dass sie auch das Vertrauen der alten Frau missbraucht haben.

Außerdem haben die Täter die Würde der Frau verletzt, wofür die Jungen wahrscheinlich nur geringfügig bestraft werden, da sie noch nach dem Jugendstrafrecht bestraft werden. Meiner Meinung nach könnten solche Taten härter bestraft werden, da es mir nämlich so vorkommt, als ob die beiden Jungen es ausgenutzt hätten, noch nicht strafmündig zu sein.

Maren Schäfer, Kleve, Konrad-Adenauer-Gymnasium

Umfrage – Jugendliche lesen kaum noch die Tageszeitung

Bei einer Umfrage unter Jugendlichen im Alter zwischen zehn und 14 Jahren stellte sich heraus, dass nur 14 Prozent der Jugendlichen die komplette Zeitung lesen.

Im Rahmen des Projekts „Schüler lesen Zeitung“ der Rheinischen Post habe ich eine Umfrage zum Thema „Lesen Jugendliche die Tageszeitung?“ durchgeführt. Hierfür befragte ich rund 100 Schüler der Klassen fünf bis acht des Konrad-Adenauer-Gymnasiums in Kleve. Es stellte sich heraus, dass zwar insgesamt 67 Prozent der Jugendlichen die Tageszeitung lesen, hiervon jedoch nur 14 Prozent die gesamte Zeitung. Ein Großteil der Jugendlichen, nämlich 44 Prozent, lesen nur den Sportteil, weitere 9 Prozent gaben an, die Titelseite zu lesen.

33 Prozent der Jugendlichen lesen nie die Zeitung. Hierbei besteht jedoch ein Unterschied zwischen Mädchen und Jungen. Während 27 Prozent der Mädchen die Tageszeitung nie lesen, tun dies 38 Prozent der Jungen. Die häufigsten Begründungen hierfür waren, dass in der Zeitung nur uninteressante Themen stünden und sie keine Lust zum Lesen hätten.

Ebenfalls 33 Prozent der Jugendlichen lesen die Tageszeitung fünf bis sechs mal pro Woche. Der Rest der Jugendlichen verteilte sich zu gleichen Teilen auf ein bis zwei Mal und vier bis fünf Mal pro Woche. Dies gaben jeweils 17 Prozent der Befragten an.

Des Weiteren ergab sich in dieser Umfrage, dass 56 Prozent der befragten Schüler eine andere Zeitschrift lesen. Hier wurden am häufigsten Zeitschriften, wie zum Beispiel die „Bravo“ (25 Prozent), „Bravo Sport“ (19 Prozent) und Kinderzeitschriften wie die „Stafette“ (8 Prozent) genannt.

In dieser Umfrage zeigt sich somit, dass Jugendliche nur sehr wenig Interesse an der Zeitung haben. Dies lässt sich dadurch erklären, dass in der Zeitung wenige Themen stehen, die Jugendliche interessieren. Diese Theorie wird auch dadurch bekräftigt, dass der größte Teil der Jugendlichen nur den Sportteil liest, da der Sport im Leben der Jugendlichen eine große Rolle spielt.

Elias Nüse, Kleve, Konrad-Adenauer-Gymnasium

Projektwoche – Keine Macht den Drogen

Am K-A-G, Kleve hatte die 7. Jahrgangsstufe im April eine Suchtprojektwoche gegen Drogen und Alkohol bei Minderjährigen.

Schon seit drei Jahren versucht das Konrad-Adenauer-Gymnasium, die Minderjährigen vor dem zunehmenden Drogen- und Alkoholmissbrauch bei Kindern und Jugendlichen zu schützen. Auch in diesem Jahr fand die so genannte Suchtprophylaxe statt. Die Kinder konnten sich zwischen verschiedenen Gruppen entscheiden (wie unten erwähnt wird), in denen sie dann die Woche verbrachten und Videos von ihren Aktionen und ihren Themen, die sie in der Gruppe besprochen haben, drehten.

Mit zwei von ihnen haben wir ein längeres Gespräch geführt. (Celine Boss, 13 Jahre, und Niklas Schmitz, ebenfalls 13).

Wie fandet ihr die Projektwoche?

Celine Boss: Ich fand die Projektwoche sehr gut und unsere Gruppenleiterin war sehr nett und offen. Wir haben einiges bei Ihr gelernt.

Niklas Schmitz: Die Projektwoche hat mir großen Spaß gemacht! Ich hatte eine sehr coole Gruppe. Es war toll!

Welche Gruppen gab es?

Celine & Niklas: Es war vom Tanzen und Theater bis zu Filmdreh und Graffiti-Spray alles dabei.

In welchen Gruppen seid ihr gewesen und was habt ihr dort gemacht?

Celine Boss: Ich war beim Tanzen. Dort haben wir eine Choreographie einstudiert, die wir den anderen Gruppen am Ende der Woche vorgeführt haben. Außerdem haben wir einige Übungen gemacht, in denen wir unser Vertrauen gegenüber Anderen stärken sollten.

Niklas Schmitz: Ich war in der Gruppe „Graffiti-Spray“. Wir haben verschiedene Spraytechniken gelernt und wir durften unserer Kreativität freien Lauf lassen. Dabei kamen die buntesten und verschiedensten Dinge heraus!

Glaubt ihr, dass die Projektwoche euch etwas für die Zukunft gebracht hat?

Celine Boss: Ich würde sagen, dass ich nach der Projektwoche mehr Selbstbewusstsein habe. Und es war eine coole Erfahrung, mal mit anderen Leuten zusammen zu sein. Das hat einfach Spaß gemacht!

Niklas Schmitz: Durch die Projektwoche habe ich mein neues Hobby entdeckt, aber etwas Wichtiges für die Zukunft hat es mir nicht gebracht.

Sabrina Peeters, Lena Zweers, Tobias Wilmsen, Kleve, Konrad-Adenauer-Gymnasium

Interview – Generationswechsel in der Ballettschule Hütten

Wie sind Sie zum Ballett gekommen?

M. Hütten: Mein Vater war Tänzer, er hat in Berlin gelernt. Schon mit 13 Jahren wollte ich Tänzerin werden und bin dann mit 15 Jahren auch zum Theater gegangen. Dort habe ich bei mehreren Rollentänzen mitgewirkt und nach zweieinhalb Jahren habe ich eine Prüfung abgelegt.

D. Hütten: Mit 13 oder 14 Jahren habe ich bei meiner Mutter angefangen Ballett zu tanzen. Bei der Aufnahmeprüfung an einer Hochschule für Musik und Bühnentanz in Köln wurde ich angenommen. Nachdem ich in Düsseldorf an der Oper vorgetanzt hatte, hatte ich meine Abschlussprüfung bestanden.

War es Ihr Traumberuf, Ballettlehrerin zu werden?

M. Hütten: Erst war ich natürlich Tänzerin, aber dann habe ich mich entschieden, Ballettlehrerin zu werden.

D. Hütten: Es war eine besondere Erfahrung, diesen harten Beruf zu wählen. Aber man wächst schnell als Tänzer in die Rolle des Lehrers hinein. Vor zehn Jahren habe ich dann erst einmal mit dem klassischen Tanzen aufgehört. Aber obwohl es kein Bestreben zum Ballettmeister gab, fehlte mir etwas.

Warum wollen Sie die Ballettschule weiterführen?

D. Hütten: Weil mir ja etwas fehlte, ging ich dann zum Theater zurück. Ich sammelte viel Erfahrung im Bereich Pädagogik und machte in Mainz meine Ballettmeisterprüfung. Danach war ich in Berlin und habe im Musical-Bereich mitgewirkt. Doch wieder fehlte mir der klassische Tanz. Als ich gehört hatte, dass meine Mutter die Ballettschule abgeben wollte, wurde mir bewusst, dass ich nach Kleve gehöre und genug Pädagogikerfahrungen gesammelt hatte.

Was hat Sie dazu geführt, die Ballettschule immer weiterzuführen und nie aufzugeben?

M. Hütten: Es hat mir immer Spaß gemacht, mit den kleinen Kindern zu arbeiten; da kann man einfach nicht aufhören.

Seit wann gibt es die Ballettschule Hütten?

M. Hütten: Die Ballettschule Hütten gibt es schon seit 1967 hier in Kleve.

Wird sich die Ballettschule ändern?

D. Hütten: Weiterhin wird es natürlich Ballettaufführungen geben. Ich werde natürlich viel mehr als meine Mutter vorzeigen können, aber ich werde den Schülern und Schülerinnen weiterhin die russische Balletttechnik nahebringen. Außer Klassik werde ich aber auch Modern und Jazz zeigen. Samstags wird es dann eine Open-Class mit eineinhalb Stunden Training geben. In den Ferien werden dann, wie auch schon in diesen Herbstferien, Workshops angeboten. Dort gibt es auch andere Tanzstile, da der Tanz vielseitig ist. Aber auch Klassik verändert sich, denn Spaß muss an einer Ballettschule auch dabei sein. Außerdem wird der Saal in der neuen Ballettschule größer sein. Der Unterricht wird auch weiterhin für Jungen und Mädchen stattfinden.

Wie werden die neuen Gruppen aufgeteilt sein?

D. Hütten: Ich werde die Gruppen den Altersstufen entsprechend aufteilen: Es wird einen kreativen Kindertanz für Interessierte im Alter von drei bis sechs Jahren geben. Dann wird es noch eine Gruppe für Anfänger, fortgeschrittene Anfänger und Fortgeschrittene geben.

Stefanie Liffers und Marie-Thérése Werner, Kleve, Konrad-Adenauer-Gymnasium