Interview – Generationswechsel in der Ballettschule Hütten

Wie sind Sie zum Ballett gekommen?

M. Hütten: Mein Vater war Tänzer, er hat in Berlin gelernt. Schon mit 13 Jahren wollte ich Tänzerin werden und bin dann mit 15 Jahren auch zum Theater gegangen. Dort habe ich bei mehreren Rollentänzen mitgewirkt und nach zweieinhalb Jahren habe ich eine Prüfung abgelegt.

D. Hütten: Mit 13 oder 14 Jahren habe ich bei meiner Mutter angefangen Ballett zu tanzen. Bei der Aufnahmeprüfung an einer Hochschule für Musik und Bühnentanz in Köln wurde ich angenommen. Nachdem ich in Düsseldorf an der Oper vorgetanzt hatte, hatte ich meine Abschlussprüfung bestanden.

War es Ihr Traumberuf, Ballettlehrerin zu werden?

M. Hütten: Erst war ich natürlich Tänzerin, aber dann habe ich mich entschieden, Ballettlehrerin zu werden.

D. Hütten: Es war eine besondere Erfahrung, diesen harten Beruf zu wählen. Aber man wächst schnell als Tänzer in die Rolle des Lehrers hinein. Vor zehn Jahren habe ich dann erst einmal mit dem klassischen Tanzen aufgehört. Aber obwohl es kein Bestreben zum Ballettmeister gab, fehlte mir etwas.

Warum wollen Sie die Ballettschule weiterführen?

D. Hütten: Weil mir ja etwas fehlte, ging ich dann zum Theater zurück. Ich sammelte viel Erfahrung im Bereich Pädagogik und machte in Mainz meine Ballettmeisterprüfung. Danach war ich in Berlin und habe im Musical-Bereich mitgewirkt. Doch wieder fehlte mir der klassische Tanz. Als ich gehört hatte, dass meine Mutter die Ballettschule abgeben wollte, wurde mir bewusst, dass ich nach Kleve gehöre und genug Pädagogikerfahrungen gesammelt hatte.

Was hat Sie dazu geführt, die Ballettschule immer weiterzuführen und nie aufzugeben?

M. Hütten: Es hat mir immer Spaß gemacht, mit den kleinen Kindern zu arbeiten; da kann man einfach nicht aufhören.

Seit wann gibt es die Ballettschule Hütten?

M. Hütten: Die Ballettschule Hütten gibt es schon seit 1967 hier in Kleve.

Wird sich die Ballettschule ändern?

D. Hütten: Weiterhin wird es natürlich Ballettaufführungen geben. Ich werde natürlich viel mehr als meine Mutter vorzeigen können, aber ich werde den Schülern und Schülerinnen weiterhin die russische Balletttechnik nahebringen. Außer Klassik werde ich aber auch Modern und Jazz zeigen. Samstags wird es dann eine Open-Class mit eineinhalb Stunden Training geben. In den Ferien werden dann, wie auch schon in diesen Herbstferien, Workshops angeboten. Dort gibt es auch andere Tanzstile, da der Tanz vielseitig ist. Aber auch Klassik verändert sich, denn Spaß muss an einer Ballettschule auch dabei sein. Außerdem wird der Saal in der neuen Ballettschule größer sein. Der Unterricht wird auch weiterhin für Jungen und Mädchen stattfinden.

Wie werden die neuen Gruppen aufgeteilt sein?

D. Hütten: Ich werde die Gruppen den Altersstufen entsprechend aufteilen: Es wird einen kreativen Kindertanz für Interessierte im Alter von drei bis sechs Jahren geben. Dann wird es noch eine Gruppe für Anfänger, fortgeschrittene Anfänger und Fortgeschrittene geben.

Stefanie Liffers und Marie-Thérése Werner, Kleve, Konrad-Adenauer-Gymnasium