Diebstähle, Morde, Unfälle, Einbrüche… All das gehört zu dem Alltag eines Polizisten. Wie läuft eigentlich der Alltag eines Polizisten ab und was wird zukünftig aus den Straftätern? Wir sprachen mit Wolfgang Tühl, Chef der Klever Polizei.
Wie lange arbeiten Sie schon bei der Polizei?
Tühl: Seit rund 28,5 Jahren.
Was muss man als angehender Polizist mitbringen?
Tühl: Abitur ist die Mindestvoraussetzung, man muss in Englisch mindestens Level B1 vorweisen können und man sollte vollkommen gesund sein. Man muss einen Seh-, Hör- und auch einen Fitnesstest bestehen. Außerdem benötigt man das Deutsche Sportabzeichen, mindestens in Bronze, und einen Rettungsschwimmernachweis. Polizisten müssen Loyalität, Zuverlässigkeit und Verantwortungsbewusstsein mitbringen. Männer müssen mindestens 1,68 Meter und Frauen mindestens 1,63 Meter groß sein.
Was war bisher Ihr aufregendster Einsatz?
Tühl: Mein aufregendster Einsatz war im Jahre 1996 auf der Autobahn in Richtung Elten. Es waren über 100 Polizisten auf Grund einer großen Demonstration im Einsatz. Zudem befanden sich drei Schusswaffen in den Händen der Demonstranten. Es gab heftige Auseinandersetzungen, wobei es zu zahlreichen Verletzungen kam. Außerdem wurde ein Polizeiauto durch Steinwürfe beschädigt. Der Grund für die Demonstration war, dass die Kurden, eine Volksgruppe der Türkei, Aufmerksamkeit erregen wollten, was ihnen damit auch gelungen ist.
Was war Ihr größter Erfolg?
Tühl: Mein größter Erfolg war in den 80er Jahren in Duisburg: Dort konnte ich eine Vergewaltigung verhindern, und der Täter wurde festgenommen.
Verfolgen Sie manchmal, was aus den Straftätern wird?
Tühl: Ja, wenn diese Person eine besonders schlimme Tat begangen hat und es möglicherweise Rückschläge geben könnte. Zudem möchte man auch gerne wissen, welche Strafe der Täter bekommt.
Was mögen Sie an Ihrem Beruf und was eher nicht?
Tühl: An meinem Beruf mag ich vor allem die Vielseitigkeit, beispielsweise Taucher, Hundeführer, Pilot in einem Helikopter, Verwalter, Kommissar und vieles mehr zu sein. Am wenigsten mag ich die häufige Ungerechtigkeit, die Vorverurteilungen von Seiten der Bevölkerung, und dass der Polizist im Fokus der Öffentlichkeit steht.
Wie läuft Ihr Alltag im Ganzen ab?
Tühl: Morgens gibt es meistens eine Konferenz, in der wir uns über die verschiedenen Straftäter unterhalten und danach geht es an den Schreibtisch. Dort bearbeiten wir Berichte und schreiben auch neue. Manchmal wird man auch in den Dienst gerufen. Schließlich gibt es auch in Kleve viel zu tun.
Sabine Jacobs und Maren Schäfer, Kleve, Konrad-Adenauer-Gymnasium