Justiz – Ein Leben unter Aufsicht

Morgens früh aufstehen, mehrere Stunden arbeiten und den Abend alleine in der kalten Zelle verbringen. So sieht der Alltag von den meisten Sträflingen aus.

Der Morgen der Häftlinge beginnt mit dem Frühstück um sechs Uhr. „Jeden Morgen um sechs Uhr aufstehen ist zwar hart, aber man gewöhnt sich dran“, sagte Marcel B. aus der Justizvollzugsanstalt Münster. Nach dem Frühstück werden etwa fünf Stunden gearbeitet. Danach haben die Sträflinge bis zu einer Stunde Zeit zum Mittagessen. Dann geht es direkt wieder für mehrere Stunden an die Arbeit.

Es gibt verschiedene Arbeiten im Gefängnis, die die Häftlinge erledigen müssen. Sie reichen von der Druckerei bis zur Herstellung von Häftlingsuniformen. Sie verdienen knapp 2 Euro pro Stunde. „Es ist ziemlich anstrengend, acht Stunden jeden Tag mit intensiver Arbeit zu verbringen“, so der Ex-Häftling Bogdan W.

Um 16 Uhr beginnt der Hofgang mit anschließendem Abendessen. Bis 21 Uhr haben die Häftlinge eventuell Freizeit und können Sport treiben oder sich in Gesprächsgruppen zusammen finden. In den meisten Gefängnissen beginnt die Nachtruhe ab 22 Uhr. So sieht ein Werktag in den meisten Gefängnissen für die Häftlinge aus.

Lukas Faaßen, Kleve, Konrad-Adenauer-Gymnasium