Archiv der Kategorie: Johanna-Sebus-Gymnasium

Interview mit einem Triathlet – Schwimmen, Laufen, Fahrrad fahren

Max Heckner (13) ist seit zwei Jahren Mitglied im Sportverein TV Goch und ist in der Abteilung Triathlon aktiv. Ich habe ihn zu seinem Hobby interviewt.

Du betreibst den Sport Triathlon, das ist nicht grade ein Sport, den Jugendliche häufig zu ihren Hobbys zählen. Was findest Du denn so toll daran?

Max: Die Kombination aus Schwimmen, Fahrrad fahren und Laufen. Da wird einem nie langweilig.

Und was magst Du davon am liebsten?

Max: Also am liebsten fahre ich Rennrad. Da kann man so richtig schnell sein und andere austricksen, indem man in deren Windschatten fährt und erst kurz vor dem Ziel überholt… Das alles macht sehr viel Spaß.

Da muss man aber bestimmt oft trainieren, wenn man gut sein will…

Max: Das stimmt. Ich trainiere sechs Stunden in der Woche. Mal eine Stunde Schwimmen oder, in Kombination, erst Laufen und dann Schwimmen.

Bleibt denn dann noch viel Zeit für andere Hobbys oder Freunde?

Max: Es geht. Viele meiner Freunde sind ja auch in meinem Verein, ich bin ja auch durch einen guten Freund von mir zum Sport Triathlon gekommen. Aber in den Wochenenden habe ich ja auch noch Zeit, wobei da auch oftmals Wettkämpfe sind.

Und auf diese Wettkämpfe arbeitest Du hin, um richtig gute Ergebnisse zu erzielen?

Max: Ja, das stimmt. Das ist auch meine Motivation, bei jedem noch so harten Training immer weiter zu machen.

Und wie stehen Deine Aussichten in der jetzigen Saison?

Max: Im Moment sehr gut. Bei den letzten Wettkämpfen hatte ich gute Platzierungen und so sammele ich viele Punkte für die NRW-Meisterschaften. Dort wird der beste Triathlet aus NRW ermittelt.

Dann hoffe ich, Du hast weiterhin viel Erfolg und ich wünsch Dir noch weiterhin viel Spaß am Sport Triathlon.

Sarah Heckner, Kleve, Johanna-Sebus-Gymnasium

Aus dem Alltag eines Lehrers – Lernen muss Spaß machen

Wir haben uns mit einem Gymnsiallehrer getroffen, der uns von sich und seinem Beruf erzählt hat.

Sie sind Gymnasiallehrer. Was unterrichten Sie?

Lehrer: Ich unterrichte Mathe und Physik in der Oberstufe und in einer achten Klasse.

Macht Ihnen der Beruf Spaß?

Lehrer: Ja sehr. Ich liebe diesen Beruf einfach. Das war schon als Kind mein Traumberuf.

Was faszinierst Sie denn so an diesem Beruf?

Lehrer: Er ist so vielseitig. Ich arbeite mit „kleineren“ Jugendlichen zusammen und schon mit fast erwachsenen Jugendlichen. Außerdem weiß man am Morgen nie, was einem in der Schule genau erwartet. Das wissen aber auch die Schuler nie so genau. Ich versuche, mir immer etwas Neues einfallen zu lassen, so dass mein Unterricht nie langweilig ist und die Schüler und ich Spaß haben am Unterricht. Außerdem kann man so den Stoff viel besser übermitteln.

Also arbeiten Sie gerne mit Ihren Schülern zusammen?

Lehrer: Ja, sehr gerne sogar. Jeder Schüler ist anders. Ich muss mich auf jeden Schüler neu einlassen. In einer Klasse bzw. einer Jahrgangsstufe gibt es so viele verschiedene Charaktere und auch so viele verschiedene Lernrtypen. Da muss man als Lehrer aus jedem Schüler das Beste rausholen.

Wie sieht Ihr üblicher Tagesablauf aus?

Lehrer: Ich stehe morgens um sechs Uhr auf. Dann frühstücke ich. Um sieben Uhr fahre ich dann zur Schule. Ich habe dann von acht Uhr bis meistens Nachmittags Schule. Wenn ich zu Hause bi,n esse ich noch was, dann setze ich mich an den Schreibtisch und berichtige Arbeiten bzw. Klausuren und bereite mich auf den nächsten Tag vor. Um ca. 22 Uhr gehe ich dann schlafen.

Zum Schlüss möchte ich gerne noch mal Ihre Meinung zu etwas aktuellem hören. Was halten Sie vom Abi nach zwölf Jahren?

Lehrer: Ich finde diesen „Versuch“ nicht gut. Die Schüler, die davon betroffen sind, sind oft sehr überfordert. Durch den Zeitmangel können wir in der Schule nicht alles gründlich genug durchnehmen. Die Schüler müssen viel zu Hause arbeiten und haben wesentlich weniger Freizeit. Außerdem haben sie jetzt schon bis nachmittags Unterricht und haben dann, verständlicherweise, keine Lust mehr auf das Lernen.

Sabrina Peters, Kleve, Johanna-Sebus-Gymnasium

Interview mit 13-jährigem Tischtennistalent – Leistungssport führt Schülerin ins Reich der Mitte

Du bist im Schülerinnen-Nationalkader. Als Vorbereitung für die Europameisterschaften warst du drei Wochen in China auf einem Tischtennis-Lehrgang. Wie war der Flug?

Das Meiste habe ich aufgrund des Schlafmittels in meinen Reisetabletten nicht mitbekommen.

Und wie war der Flughafen in China?

Er hat sich nicht besonders von den japanischen abgehoben.

Stimmt, als Halbjapanerin warst du natürlich schon oft in Asien. Hattest du manchmal das Gefühl, aufgrund der Fehde zwischen Japan und China anders als die Deutschen behandelt zu werden?

Nein, absolut nicht. Allerdings haben die Meisten mich auch für eine Chinesin gehalten und mich auf Mandarin angesprochen, wobei ich natürlich kein Wort verstanden habe.

Und wie hast du das Problem gelöst?

Es waren noch drei Chinesen aus Süddeutschland dabei, sie haben gedolmetscht. Das Nachteil war nur, dass ich nachher nur noch badisch gesprochen habe.

Wie fandest du denn das Essen in China?

Für mich war es in Ordnung, aber die Anderen haben nur noch Reis mit Ketchup gegessen, bis ihnen dann der Ketchup weggenommen wurde.

Deinem Markenzeichen, den Hamsterbacken, hat das aber keinen Abbruch getan.

Nein, wir haben auch Süßes mitgeschmuggelt. Als die Trainer dachten, wir wären Kleidung einkaufen, waren wir Pizza essen, und es gab dort richtig gute Sahnetorten…

Wie waren denn eure Zimmer?

Nicht schlecht, ich war auf einem Dreierzimmer, das Problem war nur, dass die Dusche direkt an einem Bett angeschlossen war. Größtenteils bestand sie aus Milchglas, ganz oben aber aus normalem Glas.

Meine Zimmerpartnerinnen hatten ziemlich viel Spaß dabei, mich beim Duschen zu fotografieren.

Bist du bei jedem Interview so offen?

Normalerweise werden mir nicht solche Fragen gestellt.

Na gut, dann zu den normalen Fragen. Der Lehrgang war größtenteils in den Osterferien. Trotzdem hast du eine Woche Schule verpasst. War das schlimm?

Nein, ich kam in der Nacht aus China zurück und dufte sofort Mathematik nachschreiben. 3+, damit konnte ich dann auch meine 5 ausgleichen.

Du musstest direkt, nachdem du aus China zurückgekommen bist, eine Arbeit schreiben?

Ja, aber das ging. Nach der Zeitverschiebung konnte ich sowieso nur bis 4:30 Uhr schlafen.

Wie war es denn allgemein in Deutschland, nachdem du zurückgekommen bist?

Ich war natürlich todmüde und auf den Verkehr habe ich überhaupt nicht mehr geachtet. In China schien es keine Verkehrsregeln zu geben. Zwischen zwei Autofahrern, die nach rechts fuhren, fuhr ein Fahrrad in die entgegengesetzte Richtung. Zu Hause bin ich erst einmal über eine rote Ampel gelaufen, meine Freundin, mir blind vertrauend, hinterher.

Würdest du sagen, dass dir das Training etwas gebracht hat?

Ich denke nicht, dass drei Wochen besonders viel ändern.

Ariane Liedmeier, Kleve, Johanna-Sebus-Gymnasium

Filmkritik „Pretty in Pink“ – Zurück in die 80er

„Pretty in Pink“ ist eine herzzerreißende Love-Story, geschrieben von John Hughes („Ferris macht Blau“), die in den 80er Jahren spielt und auch dort geschrieben wurde.

Die Teenie-Stars Molly Ringwald („Sixteen Candles“, „The Breakfast Club“) und Andy McCarthy („St. Elmo’s Fire“) als Hauptdarsteller sind ein voller Erfolg.

Sie spielt das Highschoolgirl, das in dem weniger angesehenen Teil der Stadt lebt. Er spielt den wohlhabenden Herzensbrecher, der mit ihr zum Abschlussball gehen will. Doch so schnell wie die Romanze der beiden unterschiedlichen Teenies begonnen hat, so schnell wird sie auch vom gesellschaftlichen Druck der verschiedenen Schichten eingeholt.

Schon in den ersten Kinotagen stürmten Scharen von Jugendlichen in die Kinos und gerieten ins Schwärmen. Und auch heute noch ist die bittersüße Geschichte mit rockiger Musik es wert, gesehen zu werden.

Der Film ist ab zwölf Jahren freigegeben und bietet 93 Minuten 80er-Jahre-Teenievergnügen. Der Regisseur (Howard Deutch) stellt die Probleme und Unterschiede der verschiedenen Schichten in einer Liebesgeschichte dar.

In Zusammenarbeit mit Paramount Pictures wird der Film zu einem der gelungensten aus dieser Zeit. Erfahrene Jungschauspieler komplettieren das Ganze, so wird der Film für mich persöhnlich fast perfekt.

Isabell Heynen, Kleve, Johanna-Sebus-Gymnasium

„Matilda“ – ein Film zum Lachen – Das Wunderkind

In der Verfilmung des Buches „Matilda“ von Roald Dahl geht es um das Mädchen Matilda Wurmwald (Mara Wilson). Sie wächst in einer total desinteressierten Familie auf. Aus diesem Grund bringt sie sich bereits im Alter von drei Jahren selbst das Lesen bei.

Ihre Familie hingegen sitzt den ganzen Tag vor dem Fernseher und isst. Das ist jedoch überhaupt nicht die Welt von Matilda. Sie will lesen und lernen. Ihre Familie will dies aber verhindern. Deswegen „vergessen“ sich auch, Matilda einzuschulen. Somit wird sie ein Jahr später eingeschult.

In der Schule beeindruckt sie ihre Lehrerin Fräulein Honig (Embeth Davidtz) so sehr, dass sich diese mit Frau Knüppelkuh (Pam Ferris), die ihre Schulkinder misshandelt und eine frühere Olympiasiegerin im Hammerwerfen ist, anlegt, damit Matildas Fähigkeiten gefördert werden.

Doch dann erfährt Matilda das dunkle Geheimnis von Fräulein Honig und beschließt, ihr zu helfen. Sie entdeckt, dass sie telekinetische Fähigkeiten hat und vertreibt Frau Knüppelkuh so von der Schule. Und auch in ihrer eigenen Familie verändert sich alles zum Guten.

„Matilda“ ist ein Film, der ebenso spannend wie lustig ist. Außerdem ist das Buch sehr gelungen verfilmt worden, wofür der Regisseur Danny De Vito, der selbst auch mitspielt, etliche Auszeichnungen bekommen hat.

Sabrina Peters, Kleve, Johanna-Sebus-Gymnasium

Interview mit dem Mathelehrer – Selbst kein Musterschüler

Marcus Kohlen studierte von 1988 bis 1993 an der Gesamthochschule Kassel Mathematik und Sport und wurde 1996 Lehrer für Mathematik an der Realschule Hoffmannallee in Kleve. Wir haben mit ihm über seinen Beruf gesprochen.

Dein Vater und Großvater waren ebenfalls Lehrer. War dies der Anlass, Lehrer zu werden?

Kohlen: Das hat sicherlich eine Rolle gespielt, da sie natürlich Vorbild für mich waren. Allerdings kam hinzu, dass sich in dem Beruf gut das vereinen ließ, was ich konnte: nämlich Mathematik und Sport.

Bereust Du die Entscheidung?

Kohlen: Nein, ich habe auch heute noch viel Spaß an meinem Beruf.

Kannst Du Dir den aktuellen Lehrermangel in Deutschland erklären?

Kohlen: Nun, früher hatte man als Lehrer schlechte Chancen auf einen Job, da beinahe keine Stellen ausgeschrieben wurden. Deswegen begannen nur wenige eine entsprechende Ausbildung in diese Richtung und das spüren wir heute.

Glaubst Du, dass sich das Problem mit der Zeit lösen wird?

Kohlen: Ich denke, das Problem wird noch einige Jahre anhalten, da erst im Moment – angesichts des Mangels – viele junge Leute Lehrer werden wollen. Heute ist jedoch einfach ein Mangel vorhanden gegen den man nichts machen kann.

Du übst an Deiner Schule die Funktion eines Beratungslehrers aus, was kann man sich darunter vorstellen?

Kohlen: Ich setze mich zum Beispiel mit Lehrern und Schülern zusammen oder auch mit Eltern und Schülern, die familiäre Probleme haben und suche Lösungen für diese Probleme. Ich stelle auch oft Kontakt zu außerschulischen Instutitionen her.

Zum Beispiel?

Kohlen: Zum Beispiel Familien- und Drogenbratungsstellen oder – in schlimmen Fällen – auch zu Ambulanzen und Kliniken.

Wird die Hilfe oft in Anspruch genommen?

Kohlen: Es ist weniger geworden seit wir zusätzlich eine Sozialpädagogin an unserer Schule haben. Dennoch wird meine Hilfe oft in Anspruch genommen.

Warst Du in Deiner Schulzeit so, wie Du es heute von deinen Schülern erwartest?

Kohlen: Eher nicht (schmunzelt).

Jonas Kohlen, Kleve, Johanna-Sebus-Gymnasium

Filmkritik – Eine freche Komödie

Ludo (Til Schweiger) ist ein arroganter und verantwortungsloser Klatschreporter. Mit seinem Freund, dem Fotografen Moritz, ist er immer auf der Suche nach DER Story. Doch bei der Verlobungsfeier von Yvonne Catterfeld und Wladimir Klitschko geht er zu weit und wird zu 300 Sozialstunden verdonnert.

Und das ausgerechnet im Kinderhort von Anna. Diese hat er früher in seiner Kindheit schon immer geärgert. So ist die Feindschaft vorprogrammiert, wobei Anna Ludo immer wieder für dessen Taten in der Kindheit büßen lässt. Bis die beiden nach einem fehlgeschlagenem Date und zu viel Alkohol im Bett landen.

Während Til Schweiger früher als Schauspieler nur mäßigen Erfolg hatte, legt er als Regisseur mal wieder eine Glanzleistung hin. Er schafft es, dass aus der anfangs frechen Komödie am Ende eine Liebeskomödie entsteht.

Nora Tschirner und Til Schweiger spielen perfekt und von Anfang an miteinander. Sie ergänzen sich prima. Mit Unterstützung von Armin Rhode, Christian Tramitz, Rick Kavanian und Jürgen Vogel hatte „Keinohrhasen“ sogar mehr Besucher als „Fluch der Karibik“.

Anne van Koppen, Kleve, Johanna-Sebus-Gymnasium

Glosse – Mit den unendeckten Ronaldinhos in der Kneipe

Also meistens verfolge ich die Bundesligaspiele von zu Hause aus. Doch als ich letztens dann doch mal in eine Kneipe ging, blieb mir vor Verwunderung über die so kompetenten Beiträge der vier grauhaarigen Männern, die mit Bäuchen- dick wie drei Fußbälle und Bierglas in der Hand am Tisch neben mir saßen.

Über das ganze Spiel hört man Ausrufe wie „Man, man, man – warum schießt er den denn nicht links oben rein?“, „Also ich wäre da einfach mal an den vier Verteidigern vorbei und hätte dann dem Torwart durch die Hosenträger geschossen“ oder „Ja, den hätte ich wohl auch reingemacht“.

Selber haben sie vermutlich noch nie aufm Platz gestanden, doch den 50 Meterschuss aus der Drehung hätten sie wohl so hart und präzise geschossen, dass der Profitorwart den wohl niemals gehalten hätte. Bei der Fehlersuche für die Niederlagen gegen Barcelona und Manchester United haben sie auch schnell den Schuldigen gefunden, weil dieser ja Schuld daran sei, dass der Spielmacher sich verletzt hat und das Team nicht stark genug für die besten Teams der Welt ist.

Im Laufe des Spiels bemerken die schlauen Herren, dass ja eigentlich der ganze Verein schlecht strukturiert ist. Ist ja auch logisch! Wenn man in der Liga nur an zweiten Stelle, punktgleich mit dem Tabellenführer, steht, dann deutet das echt darauf hin dass es im Team nicht stimmt.

In der 85. Minute sind die Rentner schon mit ihren Überlegungen soweit, dass sie einen totalen Umbruch fordern, weil das Team 1:0 zurück liegt.

„Der Manager ist zu unerfahren, der Trainer kann sich nicht durchsetzen, und der Torwart kann ja sowieso nichts“. Dass die Mannschaft das Spiel in den letzten zwei Minuten noch dreht, spielt schon kurz danach keine Rolle mehr, denn: „Es kann nicht angehen, dass man erst in Rückstand gerät“. Der vorlauteste von der Senioren-Café-Gruppe hat damit natürlich vollkommen Recht.

Ich hab genug gehört für diesen Tag. Während ich die Kneipe verlasse, denke ich nur: „Schade, dass diese Männer nicht im Verein spielen. Wären sie wirklich genauso gut wie sie es mit ihren Kommentaren preisgaben, hätten wir heute vier Ronaldinhos mehr“

Markus Ortwein, Kleve, Johanna-Sebus-Gymnasium

Hausaufgaben, Brüder und andere Hindernisse – Der morgendliche Kampf

Anscheinend hat der Sandmann vergessen, gestern Abend zu kommen und den Schlafsand zu verteilen, denn mal wieder hat der Schlaf nicht gereicht.

Der Wecker piept mit einem durchdringenden und leider nicht überhörbaren Piepen direkt neben dem Kopf. Und bis man den verflucht kleinen Knopf zum Ausschalten gefunden hat, hat dann schon die ganze Familie mitbekommen, dass man wach ist. Diese fragt sich dann vermutlich: „Warum ist das Kind schon wach?“ Auf diese Frage antwortet man dann später im Badezimmer äußerst ungern. Mütter sind ja eher wenig begeistert, wenn man sagt „Hausaufgaben“ oder Ähnliches. Bevor ich das tun würde, würde ich mir Wattestäbchen in die Ohren stecken. Ist ’ne tolle Schalldämpfung.

Das Bad könnte einen auch ganz stark an den Südpol erinnern mit seinen weißen Fließen, weißen Schränken und weißer Heizung, die anscheinend auch mal wieder eine kalte Nacht hatte. Und mit den noch kaum geöffneten Augen könnte man glatt ein Eskimo sein.

Am Frühstückstisch wird man dann mit dem nächsten Unglück konfrontiert.

Dem Bruder. Doch die Waffen sind gezückt, die Verbalkonfrontation kann beginnen! Der erste Seitenhieb des Bruders, doch man konnte gerade noch so parieren. Man versucht auszuteilen, aber irgendwie sind die Lebensgeister noch nicht wach, so dass man noch ein Paar einstecken muss. Uuhh…autsch. Der tat weh! Na warte…!

Doch bevor man den Frontalangriff starten kann, kommt die Mutter herein und hetzt herum wie eine Löwin die Gazellenherde jagt. Doch einen guten Fang scheint sie nicht gemacht zu haben, denn das Schulbrot müssen wir uns selber machen. Nachdem die Mutter dann auf Weltreise gegangen ist, zumindest lassen ihre 1000 Taschen und Körbe darauf schließen, merkt man, dass man eventuell vielleicht mal die Schuhe anziehen, sich aufs Fahrrad schwingen und zur Schule düsen sollte. Denn denkt Ihr, irgendein Lehrer akzeptiert, wenn man sagt: „Tut mir Leid, aber meine Hausaufgaben waren noch nicht fertig?“ Oder: „Mein Bruder und ich hatten heute Morgen noch Fechttraining?“

Mirjam Fischer, Kleve, Johanna-Sebus-Gymnasium

Satirisches zum Arztbesuch – Frust im Wartezimmer

Ich hasse Arztbesuche! Der Horror fängt schon damit an, dass die Termine grundsätzlich die Pläne für den jeweiligen Tag durchkreuzen. Entweder ist schönstes Wetter und man ist eigentlich zum Fußball spielen verabredet. Oder man hat etwas anderes Wichtiges geplant, wie Klassenarbeiten vorbereiten oder Computer spielen.

Der „Hauptgewinn“ ist ein Termin in den Ferien um 8.30 Uhr. Eine Zeit, zu der jeder normale Mensch sich noch im Tiefschlaf befindet. In der Arztpraxis angekommen, muss man sich für die nächsten paar Stunden mit einem unbequemen Stuhl in einem stickigen Wartezimmer anfreunden. Man ist zusammengesperrt mit zig Leuten und schreienden Kleinkindern. Jedes Mal, wenn die Arzthelferin den Raum betritt, hoffe ich auf die erlösenden magischen Worte: „Jörn Kieling, bitte!“

Um die Zeit noch länger erscheinen zu lassen, als sie so schon ist, findet man auf den Tischen des Wartezimmers statt Sportzeitschriften nur stapelweise langweilige Gesundheitszeitschriften und Bilderbücher. Erst wenn das Wartezimmer gähnend leer ist, komme ich an die Reihe. Nun labert der Arzt mich mit Fachchinesisch voll und ich verstehe kein Wort. Wer weiß, was für eine mysteriöse Krankheit er gerade bei mir festgestellt hat. Die eigentliche Behandlung dauert nur wenige Sekunden. Zum Schluss reiße ich dem Arzt das Rezept aus der Hand und flüchte aus der Praxis.

Järn Kieling, Kleve, Johanna-Sebus-Gymnasium