Klatsch. Wenn hier geworfen wird, schwingt der Boden ziemlich und es kann recht laut werden.
„Das ist ganz normal hier. Der Boden ist extra ein Schwingboden, und die Matten fangen den Fall ja auch auf“, erklärt einer der Judotrainer gelassen, „Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen, denn auch Falltechniken kann man lernen.“
Auch er trägt, wie alle anderen, einen Anzug, der aus einer Hose und einer Jacke besteht. Ein farbiger Gürtel dient dazu, die Jacke zu halten. Diese Anzüge sind entweder blau oder weiß.
Judo ist ein alter, japanischer Kampfsport, der mittlerweile auch in anderen Ländern vertreten ist. In dem Training heute wird für die Prüfung geübt, das heißt, man bereitet sich auf den nächsten so genannten Kyu vor.
Kyus sind die einzelnen Grade; jeder Grad hat eine eigene Gürtelfarbe oder eine Mischung zweier Farben. Von diesen Graden gibt es insgesamt neun Stück. Es wird mit dem neunten Kyu begonnen, und dann wird runtergezählt bis zum ersten. Man beginnt mit weiß und kann sich bis schwarz hocharbeiten.
Die Kinder in dieser Gruppe haben Gürtelfarben von weiß über gelb bis orange. Es sind nur Mädchen, aber das ist keineswegs normal. Die meisten Gruppen sind gemischt, es sind mehr Jungen als Mädchen, die an diesem Sport teilhaben wollen. Sprüche wie „Es ist blöd, wenn man das einzige Mädchen unter Jungen ist“ oder „Ich möchte nicht mit einem Jungen üben“ bekam man dann oft zu hören. Aus diesem Grund wurde beschlossen, eine reine Mädchengruppe zu gründen. Diese Idee wurde mit großem Interesse angenommen.
Trainiert wird eine Stunde. Nach dem „Angrüßen“ beginnt man mit einem kleinen Aufwärmspiel oder läuft sich warm, bevor man mit der Fallschule anfängt. Danach werden Würfe und manchmal auch Haltegriffe geübt. Am Ende werden Randoris (Übungskämpfe) gemacht, bei denen man das Gelernte anwenden soll. Am Schluss wird „Abgegrüßt“.
Es gibt Gruppen für Kinder, für Erwachsene und auch für geistig oder körperlich behinderte Menschen. Der Schwierigkeitsgrad steigert sich, je länger man diesen Sport betreibt. Auch wird er angepasst, ein Kind etwa lernt anders als ein Erwachsener, aber die zu erlernenden Würfe sind trotzdem die selben. Judo ist also ein Sport, den an sich jeder ausüben kann, der möchte. Er ist für jeden geeignet. Man übt ihn die meiste Zeit zusammen aus und nur selten gegeneinander. Auch kommt es nicht allzu sehr auf Kraft an, sondern vor allem auf Technik.
Lena Sweers, Kleve, Freiherr-von-Stein-Gymnasium