Archiv der Kategorie: Hilden

Wechsel von der Grund- zur Realschule – Die langen Schultage sind noch ungewohnt

Vor gut einem Dreivierteljahr, am 30. August 2010, begann für die Fünftklässler der Wilhelmine-Fliedner-Realschule das 1. Halbjahr an ihrer neuen Schule. Also befragte ich die elfjährige Alicia und den gleichaltrigen Moritz zu ihrer Meinung und den Vor- und Nachteilen der neuen Schule.

Sie erzählten mir, dass sie sich in der neuen Schule bis jetzt gut eingewöhnt haben, doch wie jeder neue Lebensabschnitt, hat auch dieser seine Nachteile, denn nicht immer fühlten sich die Neuen in den ersten Tagen an der Wilhelmine-Fliedner-Realschule besonders wohl. Auch wenn ihnen die erste Woche mit ihrer neuen Klassenlehrerin gut gefallen hat, so fühlten sie sich in den Pausen auf dem großen Schulhof manchmal doch sichtlich unwohl. Da der Schulhof ihrer alten Schule mehr Aktivitäten für die Schüler bot, standen die Fünftklässler zu Anfang während der Pausen gelangweilt auf dem Schulhof.

Außerdem berichteten mir die Schüler, dass sie die lockere Herangehensweise an den Schulstoff zu Anfang vermissten. Ihnen ist auch direkt aufgefallen, dass sie sich in den bunt gestalteten Klassenräumen ihrer Grundschulen wohler gefühlt haben und ihnen das Lernen dort mehr Spaß bereitet hat.

Aber es gibt auch gute Seiten des neuen Schulanfangs. Denn besonders die neuen Schulfächer interessierten die Schüler zu Anfang sehr und manch einer hat auf diesem Weg sein neues Lieblingsfach gefunden. Und als ich sie fragte, wie sie den neuen 60-Minutentakt finden, antworteten sie, dass sie dieses System dem alten sogar vorziehen würden, da sie nicht mehr so viel Arbeitsmaterial für einen Schultag mitbringen müssen. Aber einen Nachteil haben die beiden dann doch gefunden, sie finden ihre langen Schultage doch sehr anstrengend und ungewohnt. Mittlerweile haben sich bei den Schülern jedoch die meisten der anfänglichen Schwierigkeiten gelegt.

Zum Schluss befragte ich Frau Mölleken, die Klassenlehrerin der Klasse 5b, nach ihrer Meinung zu den Fünftklässlern und sie erzählte mir, dass sich die „Neuen“ gut in der Schule eingewöhnt haben und einen positiven Eindruck hinterlassen.

Lisa Dündar, Hilden, Wilhelmine-Fliedner-Schule

Abschied nach 38 Jahren – Als die Lehrerinnen noch Röcke tragen mussten

38 Jahren hat Ursula Hesse (61) an der Wilhelmine-Fliedner-Realschule Englisch und Evangelische Religion unterrichtet. Am 31. Januar 2011 hatte sie ihren letzten Arbeitstag an der Wilhelmine-Fliedner-Realschule .

Frau Hesse denkt gerne an die Zeit zurück, als die Schule noch eine reine Mädchenschule war. Sie erinnert sich noch an ihre erste Klasse und dass die Lehrerinnen noch Röcke tragen mussten. „Die Schüler haben sich nicht großartig verändert, ich denke die Erziehung ist immer noch dieselbe“, sagt sie. Trotzdem seien die Schüler pfiffiger geworden, dafür habe man sich früher mehr Zeit für die Schule genommen. Deshalb wurden die Hausaufgaben auch öfter gemacht.

Da es ihr sehr gut hier an der Schule gefallen hat, will sie weiterhin Kontakt mit Kollegen und Kolleginnen haben. Frau Hesse wird die Menschen an der Schule sehr vermissen, da sie immer neugierig auf die Schüler war, denn jeder von ihnen hatte eine eigene Geschichte.

Wenn sie jetzt in Rente ist, möchte Frau Hesse einfach mal entspannen, ohne zu denken, dass sie noch Hefte zu Korrigieren hat. Nachdem die Schüler ihre Zeugnisse bekommen haben, möchte Frau Hesse sich in Ruhe von den Lehrern im Lehrerzimmer verabschieden. Auch vielen Kollegen fällt der Abschied schwer. Dazu sagten Herr Fischer und Frau Müller: „Wir werden Frau Hesse sehr vermissen, wir hatten selber schon Tränen in den Augen.“

„Als Lehrerin sollte man Geduld haben und Liebe zu Kindern und Jugendlichen haben“, sagt Frau Hesse. Für die Zukunft dieser Schule hofft sie, dass alle gut miteinander klarkommen und dass man mit anderen Schülern Verständnis hat.

Kathrin Laske, Hilden, Wilhelmine-Fliedner-Schule

Alkohol bei Jugendlichen – Man muss nicht trinken, um cool zu sein

Ich schreibe hier über das brisante Thema Alkohol, weil ich der Meinung bin, dass Aufklärung besonders wichtig ist. Ich habe mich mit drei Jugendlichen, die 14 Jahre als sind, unterhalten. Sie alle möchten anonym bleiben.

Auf meine Frage hin, wie alt sie waren, als sie das erste Mal Alkohol getrunken haben, gaben zwei an, 13 gewesen zu sein und die dritte Person gab an, erst neun Jahre alt gewesen zu sein. Die Frage, wie oft sie heute Alkohol trinken, beantworteten sie mir zögernd. Eine Person erzählte mir, dass sie jede Woche zwei bis drei Flaschen Bier trinkt, die anderen beiden viel seltener. Erschreckend fand ich dabei, dass die Eltern das wissen und es tolerieren. Auf meine wichtigste Frage hin, ob sie schon einmal ein Blackout oder ähnliches hatten, kam tatsächlich die Antwort, dass einer der Befragten schon so besoffen in der Ecke lag, dass er nicht mehr gehen konnte. Eine andere Person wurde mit Eiern beworfen.

Es schockiert mich in einigen Zeitungen in diesen Tagen zu lesen, wie oft das Thema an der Tagesordnung ist. In einem Zeitungsartikel der Rheinischen Post vom 4. März 2011 schreibt der Hildener Kinderarzt Dr. Christian Steinhagen: „Der übermäßige Alkoholgenuss bei Jugendlich hat sich in den letzten zehn Jahren verdoppelt. Besonders betroffen sind Jugendliche unter 14 Jahren. Sie erleben Eltern oft als negative Vorbildfunktion. Aber auch gesellschaftliche Faktoren spielen eine Rolle. Und oft wissen die Eltern überhaupt nicht, mit wem ihre Kinder unterwegs sind und was sie machen. Man sollte sein Kind immer genau beobachten. Kommt es nach Hause und kann nicht mehr richtig gehen, sollte es ins Krankenhaus gebracht werden.“

Ich befragte hierzu den Internisten Dr. Wolfgang Wiehe aus Baumberg über die Spätfolgen von Alkoholkonsum bei Jugendlichen: „Als Spätfolgen kann es Gehirn- oder Leberschäden geben, die Gehirnzellen können absterben. Auch können die Bauchspeicheldrüsen versagen. Eine Konzentrationsschwäche kann auftreten. Und natürlich kann ein Suchtproblem auftauchen.“

Meine persönliche Meinung zu diesem Thema ist, dass es ziemlich schrecklich ist, wenn man mit neun oder zehn Jahren das erste Mal besoffen ist und die Eltern nicht darauf achten. Wenn man mit 14 mal ein Bier trinkt, finde ich das ja noch okay. Aber sich mit 14 ins Koma saufen, ist nicht mehr witzig. Überhaupt ist es besser, wenn man erst mit 16 mal ein Bier trinkt. Um sich cool zu fühlen, muss man nicht trinken, sondern kann auch anders lustig sein. Jeder sollte dabei vor allem sein Limit kennen.

Katharina Helmdach, Hilden, Wilhelmine-Fliedner-Schule

Interview – „Den ganzen Tag im Büro, das wäre nichts für mich“

Heidelore Müller (49), Lehrerin an der Wilhelmine-Fliedner-Realschule in Hilden, erzählt im aus ihrem Alltagsleben als Kunstlehrerin und Mutter.

Frage: Warum habe Sie sich für den Beruf Lehrerin entschieden?

Heidelore Müller: Erst habe ich Abitur gemacht und wollte dann zur Sparkasse oder zum Finanzamt, habe mich letztendlich dagegen entschieden, denn so ein Beruf gefällt mir nicht, weil man dort den ganzen Tag nur im Büro sitzt und seinen grauen Alltag erlebt. Daraufhin habe ich studiert, Kunst und Biologie auf Lehramt und wollte als Referendarin erst mal herausfinden, wie dieser Beruf mir gefällt. Es hat mir so gut gefallen, das ich tatsächlich Lehrerin geworden bin. Durch meine Schüler bekomme ich Tag für Tag neue Menschenkenntnis. Der Beruf als Kunst- und Biolehrerin gibt mir Inspiration auch im privaten Leben. Ein Beispiel ist der Kindergeburtstag meines Sohnes, wie ich das Fest kreativ gestalten kann.

Frage: Bekommen sie die Doppelbelastung Lehrerin und Mutter gut in den Griff?

Heidelore Müller: Ja, ich bekomme die Doppelbelastung Lehrerin-Mutter gut in den Griff, da ich keine Vollzeitstelle habe. Dadurch habe ich genug Zeit für meine Kinder und meinen Mann. Ich bin froh, dass meine Kinder schon sehr selbständig sind und nach einem anstrengendem Tag von mir sehr verständnisvoll sind, falls ich deswegen mal schlechte Laune habe. Allgemein bin ich meinen Kinder und meinem Mann sehr dankbar für das alles.

Frage: Wie ist gestaltet sich denn eigentlich Ihr Tagesablauf unter der Woche? Heidelore Müller: Unter der Woche gestaltet sich mein Tagesablauf so, dass ich als erstes um sechs Uhr aufstehe. Daraufhin frühstücke ich, lese Zeitung und trinke einen Kaffee. Danach fahre ich mit dem Fahrrad zur Schule und wenn der Schultag von mir vorbei ist, fahre ich mit dem Fahrrad auch wieder nach Hause, um meinen Kinder Mittagessen zu kochen. Dann werden Hausaufgaben mit meinen Kindern gemacht und der Haushalt wird erledigt. Meistens kommt danach mein Mann nach Hause und dann wird Abend gegessen. Abends bereite ich mich auch auf den Unterricht vor und zum Abschluss des Tages, übe ich mein neues Hobby Stricken vor dem Fernseher aus.

Frage: Finden sie denn noch Zeit für ihre eigenen Hobbys?

Heidelore Müller: Eher in den Ferien. Ich lese dann immer gerne, fahre viel mit dem Fahrrad und gehe morgens um 7.30 Uhr schwimmen.

Antonia Steinhoff, Hilden, Wilhelmine-Fliedner-Schule

Mensa – Zu Tisch!

Ganztagsschulen und Nachmittagsunterricht machen die Mensa (lateinisch: der Tisch) zu einem aktuellen Thema. Die Mensa bzw. Schulkantine der Wilhelmine-Fliedner-Realschule versorgt in Hilden auch das Dietrich Bonhoeffer Gymnasium und die Grundschule Wilhelm Hüls.

Das Essen ist sehr abwechslungsreich und wird jeden Tag ab 7.30 Uhr von zehn Mitarbeiterinnen zubereitet. Die Mensa-Chefin Mechthild Jüttner-Kilens (52) achtet sehr auf gesundes Essen. Die Zutaten kommen aus ganz Deutschland. Das Gemüse kommt vom Niederrhein, das Hühnerfleisch aus Niedersachsen und das Schweinefleisch aus NRW.

Es stehen zwei Menüs zur Auswahl: Fleisch-/Fischgerichte und ein vegetarisches Gericht. Schüler Oscar Kolanowski (12) findet es super, dass es jeden Tag Fleisch gibt, Kristoph Frauenkron (13) meint, dass an der Qualität der Gerichte starker Verbesserungsbedarf besteht. Zu den Menüs gibt es auch ein Dessert, und wer mag kann sich einen Nachschlag holen. Für 3,80 Euro kann man sich mit seinem Essen an einen der 180 Plätze der Mensa setzen. Um in der Kantine ein Essen zu bekommen, benötigt man einen Mensa-Chip. Dieser Chip ist wie eine Wertmarke, auf der Geld gespeichert ist.

Was denken die Eltern über die Mensa? Viele Eltern sind der Meinung, dass die Mensa eine gute Sache ist, weil sie die Gewissheit haben, dass ihre Kinder eine gesunde und ausgewogene Mahlzeit haben. Manuela Stepputat (46) sagt: „Als berufstätige Mutter ist es für mich gut zu wissen, dass meine Kinder an langen Schultagen die Möglichkeit haben ihre Energie aufzutanken und mit Schulfreunden in der Mensa essen zu gehen.“

In der Mensa des Ev. Schulzentrums werden täglich circa 500 Mahlzeiten zubereitet.

Paul Kolanowski, Hilden, Wilhelmine-Fliedner-Schule

Bruchhausen – Von der Zwergenschule zum Naturschutzzentrum

Bruchhausen ist ein Teil von Erkrath-Hochdahl, der unmittelbar hinter unserem Gartenzaun beginnt. Eigentlich nur Landschaft: ein paar Wiesen, Felder und drei Bauernhöfe, am Ende ein altes Gebäude, das heutige Naturschutzzentrum Bruchhausen.

Die Geschichte beginnt bereits im Jahre 1050 (das war vor fast 1000 Jahren!), von da an wird Bruchhausen als Siedlungsstätte erwähnt. Die Familie Bruchhaus erhielt als einzige im Umkreis das Recht zum Bierbrauen. Die Landschaft ist entstanden, als der Rhein bis hier zu uns herankam. Spuren findet man noch ein bis zwei Meter unter der Erdoberfläche als Kieslagen. Der Rhein zog sich zurück und hinterließ ein Sumpfgebiet, das auch wegen der vielen Mücken später „Malariagebiet“ genannt wurde. In diesem Gebiet wurde 1862 eine Schule gebaut, weit entfernt von den Wohngebieten, so dass die Schüler einen weiten Schulweg hatten. Die Schule hatte nur eine Klasse, alle Kinder, egal wie alt, wurden in einer Klasse unterrichtet. Die Schule wurde Zwergschule genannt, weil so wenige Kinder sie besuchten. Es gab auch nur einen Lehrer, der auch im Schulhaus wohnte.

Mein Opa Hans Weiser (80) ist während des Zweiten Weltkrieges zur Schule gegangen. Der Unterricht fand vormittags oder nachmittags statt, die Kinder wurden in zwei Gruppen eingeteilt, weil es nur einen alten Lehrer gab, die anderen waren als Soldaten im Krieg. Erst 1966 zog die Schule in neue Gebäude in das wachsende Wohngebiet. Bei Grabungen während des Krieges wurden sogar römische Münzen entdeckt, die heute im Eisenbahn- und Heimatmuseum zu sehen sind.

Heute ist Bruchhausen fast unverändert. Es hat sich ein Naturschutzgebiet gebildet, in dem es viele seltene Tiere und Pflanzen gibt. Aus der alten Schule ist ein Naturschutzzentrum geworden, in dem man viel über unsere Umwelt in der Nachbarschaft lernen kann. Bei vielen Projekten habe ich schon mitgemacht. Aus Weidenzweigen haben wir ein Tipi gebaut, eine Kräuterspirale angelegt, einen kleinen Bachlauf gebaut und wir haben Nistmöglichkeiten für Insekten gebastelt. Es gibt eine Obstwiese, Bienenstöcke und viele Nistkästen für die

unterschiedlichsten Vogelarten.

Im Sommer kann ich von unserer Terrasse die Schwalben beobachten, die über den Feuchtwiesen Insekten fangen. Sie fliegen rasend schnell und manchmal sehr niedrig über unseren Garten hinweg. Einmal hat ein Habicht in der großen Tanne unseres Nachbarn ein Nest gebaut. Seine Beute (kleine Mäuse) hat er einmal in einem unserer Blumenkästen auf dem Balkon zwischengelagert. Meine Mutter hat sich ganz schön erschrocken. Gott sei Dank hat er seine Beute auch wieder abgeholt. Unter der großen Tanne hat unser Nachbar dann die abgenagten Knochen gefunden.

Viele ehrenamtliche Helfer und ein paar Mitarbeiter sind im Naturschutzzentrum beschäftigt. Frau Karin Blomenkamp ist die Leiterin des Naturschutzzentrums, das 1994 in der alten Schule eröffnet wurde.

Infos: Naturschutzzentrum, Bruchhauser Straße 47-49, 40699 Erkrath

Andreas Mittendorf, Hilden, Wilhelmine-Fliedner-Schule

Zirkusleben – Zwischen Drahtseilakt und Hausaufgaben

Ein Leben im Zirkus, das hört sich für viele Kinder unheimlich spannend an. Man ist immer mit vielen Tieren zusammen, kann vor einem großen Publikum auftreten und alles ist so schön und bunt. So stellen es sich viele Kinder vor, in einem Zirkus aufzuwachsen.

Aber auch Zirkuskinder müssen genauso für die Schule lernen und Hausaufgaben machen, wie andere Kinder auch, die jeden Tag zur Schule gehen. Für zwei Monate war ein solches Kind zu Gast in der Hildener Wilhelmine-Fliedner-Realschule, weil die Eltern ein Engagement im Ausland hatten.

Joana Maria Diaz von der Garthen (12), geboren in Emerich, ist ein Mädchen, das in einem Zirkus aufwächst und von Stadt zu Stadt reist, um ihr Können vor einem großen Publikum zu zeigen. Sie geht zu keiner richtigen Schule, sondern zu einer Zirkusschule, die speziell für Kinder ist, die in einem Zirkus leben. Organisiert wird diese „Schule im Wohnwagen“ von der Evangelischen Kirche im Rheinland, die auf dem Gelände des Ev. Schulzentrums in Hilden die Hauptverwaltung der „Schule für Circuskinder“ unterhält.

Auch in der Wohnwagen-Schule muss Joana lernen und Hausaufgaben machen, wie dies auch normale Schulkinder müssen. Nur mit dem Unterschied, dass sie außerdem noch für ihren Drahtseilakt üben muss, um für die Zirkus-Auftritte in Form zu sein, damit sie keine Fehler macht. Denn das kann schnell gefährlich werden.

Mit fünf Jahren hat Joana angefangen, Kunststücke auf dem Drahtseil zu lernen, damals nur 20 Zentimeter über dem Boden. Mit neun Jahren hatte sie ihren ersten Auftritt vor einen großen Publikum und war natürlich sehr nervös und hatte großes Lampenfieber und ein Kribbeln im Bauch. Jetzt, wo sie 12 Jahre alt ist, balanciert sie schon auf einer Höhe von zwei Metern.

Joanas ganze Familie lebt im Zirkus. Sie hat einen Halbbruder, eine Halbschwester und einen Bruder (8). Ihr Vater tritt auch im Zirkus auf und führt das Kunststück „Todesdraht“ auf. Ihre Mutter kann leider nicht mehr im Zirkus auftreten, weil sie unglücklich beim Training vom Seil gefallen ist und sich schwer verletzt hatte. Wegen dieser schweren Verletzung musste sie operiert werden und es wurden ihr sogar Schrauben in den Rücken gesetzt.

Die Familie hat ein festen Wohnsitz, wo sie zweimal im Jahr für drei Monate lebt. Sonst wohnt die Familie in zwei aufgeteilten Wohnwagen. Joana findet ihr Leben so sehr gut und könnte es sich auch nicht anders vorstellen. Außerdem sagt sie: „Ich fühle mich hier sehr wohl und würde meine Kinder ebenfalls im Zirkus großziehen.“

Christian Stracke, Hilden, Wilhelmine-Fliedner-Schule

Musik – Feline auf dem Weg zum Star

Mit ihren 13 Jahren hat Feline Stepputat von der Wilhelmine-Fliedner-Realschule in Hilden schon so manches erreicht, wovon andere nur träumen können. Viele erfolgreiche Auftritte und mehrere Anfragen von angesagten Plattenfirmen und ein Bericht in der „BILD“-Zeitung über ihre Karierre lassen sie als Newcomerin der Pop- und R’n’B-Szene im Musikbusiness erstrahlen.

Vielleicht wird sie schon bald mit ihrer gefühlvollen Stimme in die Fußstapfen von ihren Vorbildern Adele und Ellie Goulding treten. Bereits jetzt hat die noch junge Künstlerin schon konkrete Zukunftspläne und freut sich auf eine spannende und

aufregende Zeit, die ihr als Sängerin bevorsteht. Privat spielt sie Gitarre und Klavier zu den Songs ihrer Lieblingsmusiker Ellie Gouldihg, The Kooks und Jason Derulo. Vielleicht geht schon bald ihr Traum von einem gemeinsamen Auftritt mit der Band The Kooks in Erfüllung.

Eins steht auf jeden Fall schon heute fest: Ihre bereits über zehn erfolgreichen Auftritte bei verschiedenen Anlässen sind nur der Anfang einer großen Sängerkarriere. Momentan covert sie bekannte Songs von angesagten Interpreten und schreibt bereits an ihren ersten eigenen Songs. Wir dürfen gespannt sein, wie der Weg zum Star am Musikhimmel für Feline Stepputat weitergeht. Ich wünsche ihr für ihre Zukunft jede Menge Erfolg und viele positive Erfahrungen und freue mich jetzt bereits auf ihre erste Single.

Vanessa Wirtz, Hilden, Wilhelmine-Fliedner-Schule

Polizei-Hundestaffel – Spürnasen auf vier Pfoten

Ein von Wiesen und Wald umgebener Reiterhof. Wie geschaffen für die Trainingsarbeit und mit ausreichendem Abstand zu anderen Wohnhäusern. Mitglieder der Hundestaffel empfangen uns standesgemäß: mit Gebell. Natürlich handelt es sich dabei um die tierischen Mitarbeiter der Teams. In einem Büro mit Aussicht in die Reithalle treffen wir uns mit Leiter Peter F. zum Interview, um über Polizeiaufgaben von Mensch und Tier zu sprechen. Nach der ausgesprochen freundlichen Begrüßung geht es direkt zur Sache.

Es dauert lange, um Beamtin oder Beamter der Hundestaffel zu werden. „Viel Geduld ist da gefordert“, so Peter F., „Abitur, die Ausbildung zum gehobenem Dienst an der Fachhochschule der Polizei, dann Streifendienst als Schutzmann und mindestens drei Jahre Hundertschaft sind Voraussetzungen, um sich dann für eine Stelle bei der Hundestaffel bewerben zu können“.

Bei den Hunden wird nach Rasse, Intelligenz, Spieltrieb und Gehorsam ausgewählt. Momentan hat die Düsseldorfer Hundestaffel Deutsche und Belgisch/Holländische Schäferhunde (Mecheler). „Schäferhunde sind geschmeidige, schnelle und flinke Hunde mit gutem Geruchssinn und hoher Intelligenz. Die Hunde werden entweder von bestimmten Züchtern oder aus eigener Zucht geholt. Jede neue Hundeführerin, jeder neue Hundeführer bekommt von Anfang an seinen eigenen Hund.“ Der Hund lebt dann wie ein Familienmitglied beim Hundeführer. Voraussetzung dafür sind, dass ein großer Garten zur Verfügung steht, in dem ein Zwinger, der mindestens eine Größe von 3×4 Meter hat, aufgestellt werden kann. Im Zwinger befindet sich eine isolierte Hundehütte. Der Diensthund muss ein ausgeprägtes Sozialverhalten besitzen. Er muss mit den Kindern der Führer und anderen Einsatzkräften problemlos zurechtkommen.

Nicht selten besitzt ein Hundeführer drei Hunde: einen „Rentner“, einen aktiven Hund und einen Junghund, der an seine Aufgaben herangeführt wird. Zum sicheren Transport der Tiere werden Hundeboxen, die hinten im Kofferraum der zivilen Dienstwagen fest verschraubt sind, genutzt. Peter F. weiter: „Die Kosten für den Hund, wie zum Beispiel Futter und Tierarzthonorare, übernimmt das Land. Die Ausbildung eines Polizeihundes dauert circa drei bis sechs Monate. Danach haben sie schon ihre erste Prüfung. In der Ausbildung lernen sie Gehorsam, den Geruchssinn einzusetzen, und Anweisungen wie Fuß, Sitz und Platz zu befolgen.

Im Einsatz darf ein Polizeihund einen Täter nur beißen, wenn der Hundeführer es ihm ausdrücklich befiehlt oder wenn der Täter den Hundeführer angreift. Dann kommt Peter F. zum wichtigsten Thema: dem Einsatzgeschäft. „Hat der Polizeihund einen Täter gestellt und dieser bleibt unbeweglich stehen, bleibt der Hund vor ihm stehen und verbellt ihn. Der Hund darf nicht zubeißen, wenn der Täter den Anweisungen folgt und regungslos stehenbleibt. Der Hund muss unbedingt die Anweisungen und Befehle seines Hundeführers befolgen. Hat der Hund zugebissen, muss er auf Zuruf seines Führers sofort auslassen. Der Hund beschützt seinen Führer, erschnüffelt Personen, stellt sie, bildet Absperrungen und unterstützt bei Razzien“, erläutert Peter F.

Die Hunde werden jedes Jahr aufs Neue geprüft. Fällt der Hund bei der Prüfung durch, darf er nicht in den Einsatz. Erst wenn er die Abnahme besteht, darf er wieder eingesetzt werden. Die Ausbildungen für einen Polizeihund unterscheiden sich nach Rauschgiftspürhund, Sprengstoffspürhund, Waffenspürhund, Leichenspürhund oder Brandmittelspürhund.

„Hat der Hund seine Dienstzeit nach ungefähr zehn Jahren beendet, bekommt er sein Gnadenbrot“, so Peter F.. Der Hund bleibt bei seinem Führer bis er stirbt, so lautet die Vereinbarung. Mit ihren großartigen Fähigkeiten sind die Hunde aus der Polizeiarbeit nicht fortzudenken. Die Vierbeiner halten ihren zweibeinigen Gefährten den Rücken frei. Dafür sind sie auch bereit ihr Leben einzusetzen.

Nach dem Gespräch hat Peter F. noch eine Überraschung parat: Auf dem Übungsgelände gibt es als Höhepunkt noch eine praktische Vorführung. Ein Hundeführer präsentiert zunächst eine Lektion zur Unterordnung. Danach führt er mit einem weiteren Kollegen, der den Täter darstellt und entsprechend Schutzkleidung trägt, die Festnahme eines Täters vor. Tatsächlich stellt der Hund den Täter, verbellt ihn, ohne ihn anzugreifen, solange er sich ruhig verhält. Nachdem der Täter zum Angriff übergeht, beißt der Hund zu. Auf Zuruf seines Führers lässt er danach sofort aus. Danach darf er zur Belohnung mit dem Armschutz als Beute abziehen. Eine beeindruckende Vorstellung.

Lena Salewski, Hilden, Wilhelmine-Fliedner-Schule

Gesundheit – Die Sucht nach dem Glimmstängel

Es gibt viele verschiedene Arten von Rauchern, wie zum Beispiel den Stressraucher. Er raucht, wie der Name bereits sagt, weil er zu viel Stress hat und diesen scheinbar nur mit Rauchen verarbeiten kann. Desweiteren gibt es den Protestraucher. Das sind zumeist Jugendliche im Alter von zwölf Jahren aufwärts. Diese lehnen sich so gegen ihre Eltern auf und wollen damit zum Ausdruck bringen „Du kannst mir gar nichts sagen!“.

Es gibt auch Jugendliche, die wegen des Gruppenzwangs rauchen, eben weil sie cool sein wollen, um einfach dazu zu gehören. Desweiteren gibt es die Raucher, die nichts Besseres zu tun haben, als zu rauchen oder diejenigen, die aus Frust rauchen. Zuletzt gibt es den Gelegenheitsraucher. Das ist jemand, der eigentlich aufhören will zu rauchen, es aber meistens wegen zu geringem Durchhaltevermögen nicht schafft.

Mein Vater Horst Brückmann (55) hat bis vor einem Jahr auch geraucht. Mir und meiner Schwester Svenja Brückmann (21) zuliebe versprach er, das Rauchen aufzugeben. Kurze Zeit nach dem Absetzen der Zigarette nahm er an Gewicht zu, etwa zehn Kilogramm. Seine Sinne, die durch das Rauchen abgestumpft waren, kehrten zurück (Geschmacks- und Geruchssinn). Inzwischen hat er wieder sieben Kilogramm abgenommen. Mein Vater gehörte zu den Stressrauchern.

Diese verschiedenen Arten von Rauchern haben eines gemeinsam: Jeder von ihnen hat einen bestimmten Grund. Rauchen ist eine der beliebtesten Drogen, wird aber nicht als solche vom Staat angesehen. Warum rauchen Menschen, obwohl auf den Packungen deutliche Warnungen stehen, zum Beispiel dass die Lebenserwartung durch das Rauchen beträchtlich verkürzt wird?

Täglich sterben in Deutschland 300 Menschen an den Folgen des Rauchens. Das sind mehr als durch Verkehrsunfälle, Aids, Drogen, Suizide und Morde zusammen. Die Schadstoffe, die in der Zigarette enthalten sind, verursachen weitreichende Folgen, wie zum Beispiel: Krebserkrankungen von Mundhöhle, Kehlkopf, Speiseröhre, Nieren, Blase, Darm und Lunge; Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie Herzinfarkt, Schlaganfall und Gefäßverengungen.

Trotz aller Warnungen: Raucher lieben und hassen die Zigarette. Sie lieben sie, weil sie Rauchen als anregend, konzentrationsfördernd und als Belohnung empfinden oder aber als beruhigend und entspannend erfahren. Gleichzeitig hassen sie die Zigarette, weil sie trotz des starken Wunsches aufzuhören, nicht dauerhaft von ihr lassen können.

Ein Teufelskreis der Abhängigkeit entsteht. Raucher bemerken erst dass sie abhängig sind, wenn sie weniger oder plötzlich gar nicht mehr rauchen. Ihr Körper ist an eine bestimmte Menge Nikotin gewöhnt und wenn er sie nicht bekommt, reagiert er mit Entzugserscheinungen.

Aber es gibt Hoffnung: Das Risiko des vorzeitigen Todes bei Rauchern sinkt, sobald sie aufgehört haben. Wenn sie zehn Jahre Nichtraucher waren, ist das Risiko kaum höher, als das von Menschen, die ihr ganzes Leben nicht geraucht haben.

Saskia Brüggmann, Hilden, Wilhelmine-Fliedner-Schule