Interview – „Den ganzen Tag im Büro, das wäre nichts für mich“

Heidelore Müller (49), Lehrerin an der Wilhelmine-Fliedner-Realschule in Hilden, erzählt im aus ihrem Alltagsleben als Kunstlehrerin und Mutter.

Frage: Warum habe Sie sich für den Beruf Lehrerin entschieden?

Heidelore Müller: Erst habe ich Abitur gemacht und wollte dann zur Sparkasse oder zum Finanzamt, habe mich letztendlich dagegen entschieden, denn so ein Beruf gefällt mir nicht, weil man dort den ganzen Tag nur im Büro sitzt und seinen grauen Alltag erlebt. Daraufhin habe ich studiert, Kunst und Biologie auf Lehramt und wollte als Referendarin erst mal herausfinden, wie dieser Beruf mir gefällt. Es hat mir so gut gefallen, das ich tatsächlich Lehrerin geworden bin. Durch meine Schüler bekomme ich Tag für Tag neue Menschenkenntnis. Der Beruf als Kunst- und Biolehrerin gibt mir Inspiration auch im privaten Leben. Ein Beispiel ist der Kindergeburtstag meines Sohnes, wie ich das Fest kreativ gestalten kann.

Frage: Bekommen sie die Doppelbelastung Lehrerin und Mutter gut in den Griff?

Heidelore Müller: Ja, ich bekomme die Doppelbelastung Lehrerin-Mutter gut in den Griff, da ich keine Vollzeitstelle habe. Dadurch habe ich genug Zeit für meine Kinder und meinen Mann. Ich bin froh, dass meine Kinder schon sehr selbständig sind und nach einem anstrengendem Tag von mir sehr verständnisvoll sind, falls ich deswegen mal schlechte Laune habe. Allgemein bin ich meinen Kinder und meinem Mann sehr dankbar für das alles.

Frage: Wie ist gestaltet sich denn eigentlich Ihr Tagesablauf unter der Woche? Heidelore Müller: Unter der Woche gestaltet sich mein Tagesablauf so, dass ich als erstes um sechs Uhr aufstehe. Daraufhin frühstücke ich, lese Zeitung und trinke einen Kaffee. Danach fahre ich mit dem Fahrrad zur Schule und wenn der Schultag von mir vorbei ist, fahre ich mit dem Fahrrad auch wieder nach Hause, um meinen Kinder Mittagessen zu kochen. Dann werden Hausaufgaben mit meinen Kindern gemacht und der Haushalt wird erledigt. Meistens kommt danach mein Mann nach Hause und dann wird Abend gegessen. Abends bereite ich mich auch auf den Unterricht vor und zum Abschluss des Tages, übe ich mein neues Hobby Stricken vor dem Fernseher aus.

Frage: Finden sie denn noch Zeit für ihre eigenen Hobbys?

Heidelore Müller: Eher in den Ferien. Ich lese dann immer gerne, fahre viel mit dem Fahrrad und gehe morgens um 7.30 Uhr schwimmen.

Antonia Steinhoff, Hilden, Wilhelmine-Fliedner-Schule