Archiv der Kategorie: Düsseldorf

Die neue Wehrhahn-Linie – Eine Stadt verändert ihr Gesicht

Die Wehrhahn-Linie ist ein Großprojekt der Stadt Düsseldorf. Quer durch die Düsseldorfer Innenstadt wird sich die U-Bahnstrecke ziehen. Sie startet an der Haltestelle Bilk S-Bahnhof und endet am S-Bahnhof Am Wehrhahn.

Der symbolische Start war am 28. November 2007, die ersten Bauarbeiten begannen im Februar 2008. Im Jahr 2015 soll die Strecke in Betrieb genommen werden, jedoch sollen die Testphasen schon im Jahr 2014 beginnen. Die Strecke wird von modernen Niederflur-Straßenbahnen befahren werden und die bestehende Infrastruktur der Innenstadt verbessern. Dadurch gibt es der Stadt ganz neue Gestaltungsmöglichkeiten, wie zum Beispiel die Umwandlung der Schadowstraße in eine Fußgängerzone. Sie bekommt kurzum ein ganz neues Gesicht.

Negativ muss man jedoch anmerken, dass es die Idee der Stadt war, viele Bäume für das Mammutprojekt zu fällen, um von den Liebeskind-Bauten, die von dem New Yorker Stararchitekt Daniel Liebeskind entworfen wurden, einen freien Blick auf den See zu gewähren. Außerdem muss der denkmalgeschützte „Tausendfüßler“ an der Berliner Allee weichen. Der Verkehr wird dann in einen Tunnel umgeleitet, dessen Bau dazu führt, dass sich Staus in der ganzen Umgebung bilden, auch Anwohner und Händler leiden unter dem U-Bahnbau, aber angeblich soll man mit der Wehrhahn-Linie später viel Zeit sparen.

Am 8. und 9. Dezember 2012 gab es die Möglichkeit den Tunnel vom Graf-Adolf-Platz bis zum Bilk-S Bahnhof zu besichtigen. Diese Gelegenheit ließen sich viele Düsseldorfer nicht entgehen. Das Schlange-Stehen lohnte sich. Der Rohbau der Röhre mit dem Durchmesser von 8,30 Meter, der mit der 65 Meter langen Tunnelbohrmaschine „Turborine“ ausgefräst wurde, ist fertig. Zu Fuß konnten die Besucher in gut 25 Minuten das imposante Bauwerk begehen. Alle waren begeistert und erwarten nun mit Spannung die Fertigstellung.

Nahku Saidy, Düsseldorf, Gärres-Gymnasium

Schule – Humanistische Tradition

Das humanistische Görres-Gymnasium besteht seit 467 Jahren, gegründet 1545. Namenspatron ist der Publizist und Hochschullehrer Joseph v. Görres (1776 – 1848). Der aus Heidelberg stammende Görres gibt aber erst seit 1947 der Schule ihren Namen.

Gegründet als „Herzogliche Landesschule“ im Jahr 1545 durch Wilhelm V., den Herzog von Jülich-Kleve-Berg, nahm das heutige Görres-Gymnasium als Latein – und Gelehrtenschule den schulischen Betrieb am Stiftsplatz auf. Unterrichtet wurden von Anfang an die Fächer Latein, Griechisch und Hebräisch. 1620 wurde die Schule an den Jesuitenorden übergeben.

Fünf Jahre später wurde ein neues Schulgebäude an der Andreaskirche bezogen. Von nun an wurde der Unterricht von den strengen Regeln der Jesuiten bestimmt, was täglich bis zu 12 Stunden Unterricht, einschließlich Beten, bedeutete. Das zuvor als eines der Hauptfächer unterrichtete Fach Griechisch wurde nur noch in Grundzügen unterrichtet und von neuartigeren Fächern wie Rhetorik, Arithmetik und Geographie in den Hintergrund gedrängt. 1695 wurde in den Räumlichkeiten des Klosters auf Geheiß des Kurfürsten Jan Wellem eine Laienschule (Schule für das einfache Volk) eröffnet. Nach der Schließung des Jesuitenordens 1773 erfolgte die Umbenennung des Gymnasiums in „Kurfürstliches Gymnasium“. Doch die Jesuiten stellten weiterhin das Lehrkollegium zur Verfügung, obwohl das Fach Latein durch das Fach Deutsch als Standard ersetzt wurde. Als Fremdsprache kam Französisch hinzu.

1803, im Zuge der Besetzung des Rheinlandes durch die Franzosen, wurde das „Kurfürstliche Gymnasium“ aufgelöst und als „Lyzeum“ weitergeführt. Als Schulgebäude diente das ehemalige Franziskanerkloster in der Citadellstraße. Einer der berühmtesten Schüler war der Dichter Heinrich Heine (1797 – 1856), der die Schule nach sieben Jahren (1814) wieder verließ.

1815 – Düsseldorf und das Großherzogtum Berg gehörten jetzt zu Preußen – wurde die Schule in „Königlich Katholisches Gymnasium“ umbenannt. Als Schulgebäude diente die ehemalige Franziskaner-Schule. Bei einer Schülerzahl von gerade einmal 140 Jungen (erst 1973 wurden erstmals auch Mädchen aufgenommen) waren es 14 Lehrer, die 15 Fächer unterrichteten. 1830 erfolgten ein erneuter Umzug und eine Namensänderung. Das „Königliche Gymnasium Düsseldorf“ bezog Räume am Standort des heutigen Kaufhof-Gebäudes am Ende der Königsallee. Unter wiederum neuem Namen „Königliches Hohenzollern- Gymnasium“ zog die Schule in das heutige Gebäude an der Königsallee 57 ein. Während des 2. Weltkrieges wurde die Schule in „Staatliches von-Reichenau-Gymnasium“ (von Reichenau war hoher Offizier und überzeugter Hitler-Anhänger) umbenannt. Erst 1947 erhielt die Schule ihren heutigen Namen „Görres-Gymnasium“.

2004 wurde der Neubau mit separatem Treppenhaus an das restaurierte Gebäude angeschlossen. Das Görres-Gymnasium ist heute eines der ältesten humanistischen Gymnasien Deutschlands.

Philipp Moehren, Düsseldorf, Gärres-Gymnasium

Nebenjob – Drei auf einen Streich

Freunde meiner Eltern haben drei süße Mädchen im Alter von drei und neun Jahren. Bei einem gemeinsamen Treffen haben ich Jens und Caterina dann auch gleich angeboten, auf die drei aufzupassen, wenn sie einmal einen Babysitter bräuchten.

Und dann, an einem Samstagvormittag, klingelt unser Telefon. Jens, der Vater der drei, ist dran und fragt: „Hast Du heute Abend Zeit und Lust auf Elisa, Mati und Amalia aufzupassen? Wir sind eingeladen und würden gern zusagen.“

„Tja, Linn“, denke ich, „jetzt wird es ernst.“ Wir verabreden, dass ich um 18 bei ihnen bin. Ich bin aufgeregt, als ich schelle. Oben an der Tür stehen schon alle drei vor mir und rufen aufgeregt durcheinander und zerren mich in die Wohnung. Jeder will mit mir spielen oder mir etwas zeigen.

Die Eltern sind abgemeldet und können sich unbemerkt aus der Tür schleichen. Zuerst kommt Amalia, die Kleinste und Ungeduldigste, und führt mich zu ihrem Zimmer. Sie will mir ihre neue Barbie-Puppe zeigen. Jetzt muss ich natürlich erst mal mit ihr spielen. Ich bin der Prinz und rette sie (die neue Barbie) vor dem bösen Drachen.

Nach 15 Minuten wird Matilda, die zweitjüngste, ungeduldig, denn sie will mir ihre Harfe zeigen und mir etwas vorspielen. Ich lasse Amalia allein weiterspielen und gehe zu Matildas Zimmer. Sie spielt mir drei Lieder vor und ich darf sogar auch auf der kleinen Kinderharfe spielen. Das macht wirklich Spaß! Aber jetzt stellt Amalia fest, dass Jens und Caterina nicht mehr da sind und fängt an zu weinen. Ich gehe zu ihr, um sie zu trösten. Jetzt ist Mati auch traurig, aber ich sage zu ihr, sie solle sich den Schlafanzug anziehen, damit ich ihr etwas vorlesen kann. Ich schaffe es, Amalia mit einem Kuscheltier abzulenken und merke, dass sie schon sehr müde ist.

Also mache ich ihr eine Flasche mit warmer Milch. Vorher muss ich sie aber noch überzeugen, ihren Schlafanzug anzuziehen und die Zähne zu putzen. Aber ich schaffe es, dass Amalia im Bett landet und streichele ihr über das blonde Haar, während sie selig ihre Flasche nuckelt.

Glücklicherweise schläft sie tatsächlich ein.

Es ist 19 Uhr und ich bin schon ganz schön fertig. Jetzt verlangt Matilda ihre Geschichte. Elisa merkt, dass ich noch keine Zeit für sie habe und spielt mit ihren iPod. Matilda springt im Bett herum und sieht nicht besonders müde aus. Auch meine Geschichte, macht sie nicht müde.

Also, ich könnte jetzt gut etwas Ruhe gebrauchen. Es ist 20 Uhr. Zwei Stunden harte Arbeit liegen hinter mir. Um halb neun mache ich das Licht in Matis Zimmer aus. Matilda singt und redet noch. Ich sage gute Nacht und lasse sie allein im Zimmer. Ich begleite Elisa in ihr Zimmer und wir sprechen noch über ihre Schleichfiguren. Als sie im Bett liegt, sage ich: „Gute Nacht“ und verspreche, noch ein wenig in ihrem Zimmer zu bleiben. Aber bald fallen ihre Augen zu. Endlich kann ich mich entspannen.

Um 22 Uhr kommen Jens und Caterina zurück und können es nicht fassen, dass alle in ihren Betten liegen.

Linn Welbers, Düsseldorf, Goethe-Gymnasium

Lokales – Soziale Mission

Schülerinnen und Schüler der Stufe 8 des Goethe-Gymnasiums berichten von ihrem Projekt „Social activity inside Düsseldorf“

Im November 2012 machten die Schüler der Klasse 8a ein Sozialpraktikum. Alle Kinder suchten sich einen bestimmten Ort aus, an dem sie umsonst arbeiten würden, egal ob im Kindergarten, im Altersheim oder als Babysitterin in der Nachbarschaft. Die Zeiten des Praktikums war den Schülern selbst überlassen, jedoch war das Ziel, zwölf Stunden beim Sozialpraktikum gearbeitet zu haben. Die 13-jährige Kaya Ullrich berichtet von ihrem Praktikum:

„Wo hast du dein Sozialpraktikum gemacht ?“

Kaya: „Ich war mit meinen zwei Klassenkameradinnen Barbara Kling (14) und Sina Hübsch (14) in unserer ehemaligen Grundschule im Düsseldorfer Zoo. Sie heißt „Brehm-Schule“. Dort beteiligten wir uns am Unterricht der zweiten Klasse und unterstützten die Lehrer bei ihrer Arbeit. Nachmittags beschäftigten wir uns mit den Kindern in der OGS (Nachmittagsbetreuung). Insgesamt waren wir ein- bis zweimal wöchentlich für zwei bis drei Stunden dort.“

„Und hat euch die Arbeit mit den Kindern denn Spaß gemacht?“

Kaya: „Ja, total. Am Anfang war alles relativ still und die Kinder waren sehr schüchtern uns gegenüber, aber nach ein bis zwei Malen kannten uns die Kinder bereits gut und wir haben uns alle super verstanden. Die Kinder waren plötzlich viel offener und anhänglicher uns gegenüber.“

„Konntest du irgendwelche Folgen daraus ziehen?“

Kaya: „Für mich hat sich meine große Liebe zu Kindern auf jeden Fall noch weiter gesteigert und ich glaube, ich hab angefangen die Kinder auch zu verstehen. Sie wollen Abenteuer erleben und Spaß haben. Mir hat es eine riesige Freude gemacht, Zeit mit den Kleinen zu verbringen. Sie haben so viel Freude ausgestrahlt, dass ich mich selber manchmal wie ein kleines Kind fühlte.“

„Das klingt ja, als hättest du Spaß gehabt. Gab es denn auch Konflikte zwischen euch und den Kindern? Erzähl doch mal ein paar witzige oder anstrengende Situationen.“

Kaya: „Natürlich gab es auch anstrengende Situationen. Zum Beispiel haben die Kinder beim Basteln immer viel zu viel verschwendet, da sie dies aber noch nicht richtig verstehen, war es schwer, sie davon abzuhalten, soviel Papier und farbigen Sand zu benutzen. Es gab aber auch sehr witzige Situationen. Einmal hat mir ein Junge bei einem Kickerspiel den Ball direkt in den Ausschnitt geworfen und darauf meinte ein anderer Junge direkt, jetzt sei er dran mit schießen. Alle mussten lachen. Ich natürlich auch. Das Praktikum war wirklich sehr schön.“

Kaya Ulrich, Düsseldorf, Goethe-Gymnasium

Sozialpraktikum – Wiedersehen in der eigenen Grundschule

„Ob es noch genauso ist wie früher?“ In Gedanken und Erwartungen vertieft geht Franz T. die Karl-Müller-Straße hinauf. Plötzlich kommen ihm Gedanken, die ihn nie zuvor beschäftigt haben. Der Schüler des Goethe-Gymnasiums experimentierte gerade noch selber im Chemie-Raum und folgte dabei Anweisungen seines Lehrers und schon wird er einige Minuten später selber zum Betreuer.

Werden die Schüler, die er während eines zweiwöchigen Praktikums anleiten soll, auf den 13-Jährigen hören oder nehmen sie ihren jungen Praktikanten nicht ernst und pfeifen auf seine Regeln? „Auf die Grundschüler einzugehen aber trotzdem Grenzen zu setzen, um die eigene Autorität beizubehalten, ist nicht die leichteste Aufgabe in solch einem Praktikum“, erzählt er. „Ich erinnere mich noch gut an die ‚OGS-Erzieher‘, die in meinen Augen totale Spielverderber waren.“

Franz ging vor vier Jahren noch selber auf die Brehmschule. Mit seinen Erinnerungen von der Grundschulzeit kann er einen erfahrenen und trotzdem jungen Praktikanten und Unterhalter für die Schüler abgeben.

Den Kontakt mit der Brehmschule hatte er durch private Verbindungen: Seine jüngere Schwester besucht die Schule am Haniel-Park. „Ich denke, dass ich im Umgang mit Kindern dazu lernen werde“, versprach er sich von dem sozialen Projekt. Durch die Betreuung von zwei Gruppen verschiedener Altersgruppen lernte er die verschiedenen Seiten des Betreuer-Alltags kennen.

Die Situation auf dem Schulhof überraschte ihn jedoch sehr: „Manchmal ging ich bei der Schulhofbetreuung einfach von Gruppe zu Gruppe. Bei diesen Rundgängen war es meine Absicht, mir einen Einblick in das Leben der Brehmschüler zu verschaffen. Mich erschreckte, wie viele Auseinandersetzungen im wörtlichen und auch körperlichen Sinne es gab. Es fielen Beleidigungen, die hatte ich selber noch nicht gehört.“ Verblüfft über so manche Streitfälle musste Franz oft selber eingreifen.

Was ihm auch zu schaffen machte, war der zusätzliche Stress. Wenn er bis 16.15 Uhr noch beschäftigt war und selber nicht einmal zu Mittag essen konnte, blieb ihm nichts anderes übrig, als bis spät am Abend noch Hausaufgaben zu erledigen oder noch zu lernen: „Ich habe teilweise nach 23 Uhr noch an den Hausaufgaben gesessen.“

Er sagte am Ende seiner Praktikumszeit: „Auch wenn es anstrengend war, hat es mit glaube ich geholfen. Ich habe viel über Kinder gelernt und respektiere den Beruf des Lehrer bzw. des Erziehers. Jedoch will ich in meinem späteren Berufsleben nicht an einer Schule arbeite.“ Ob es ihm für die Zukunft geholfen hat? „Die Zusammenarbeit mit Erziehern und Gruppen hat mir einerseits Freude bereitet, andererseits habe ich jetzt einen Beruf ausgeschlossen.“

Franz Tschersich, Düsseldorf, Goethe-Gymnasium

Sozialpraktikum – Ehrenamtliche Kirchenarbeit

Felix Schmitz ist unterwegs zu seinem Praktikum in der Gustav-Adolfkirche.

Er arbeitet dort als Teamer. Das ist ein Jugendlicher, der ehrenamtlich für das Presbyterium arbeitet.

Heute ist es sehr wichtig, dass er rechtzeitig dort ist. Denn die Teamer wollen heute im Konfirmandenunterricht die zehn Gebote durchnehmen. Dies ist ein wichtiger Teil im Konfirmandenjahr. Felix wird dem fünften Gebot zugeteilt und berichtet, es habe großen Spaß gemacht den Konfirmanden dabei zuzusehen, wie sie die einzelnen Stationen bearbeitet haben.

Nach dem Unterricht werden den Eltern und Schülern Informationen mitgeteilt. Wie zum Beispiel die Planung eines Krippenspiels, welches

die Kinder selbst planen werden. Danach wird das „Vater Unser“ gesprochen.

Aber ein Tag für einen Teamer ist lang und beansprucht viel Freizeit, da man auch andere Pflichten zu erledigen hat. Man arbeitet nicht nur mit und für die

Konfirmanden, sondern auch allgemein für das Presbyterium. Man baut zum Beispiel Bühnenbilder auf oder kocht für Obdachlose. Das zeigt, dass man sich bei dieser Berufung gut sozial engagieren kann.

Felix Schmitz, Düsseldorf, Goethe-Gymnasium

Interview – Hilfe zur Selbsthilfe

Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 8a hatten eine bescheidene und engagierte Frau vor sich sitzen, die sich zum Ziel gemacht hat, älteren Menschen ein schöneren Tag zu bescheren. Die Sozialarbeiterin Mary Zander beantwortete im Rahmen des Projektes „Social Activity inside Düsseldorf“ einige Fragen:

Frage: Wie lange arbeiten Sie schon im Altersheim?

Mary Zander: Ich arbeite schon oder erst, wie man es nimmt, seit 19 Jahren im Altersheim.

Frage: Warum engagieren Sie sich sozial?

Mary Zander: Ich würde das nicht als soziales Engagement bezeichnen, da ich diesen Beruf eher mit Ehrenamt verbinde. Meinen Beruf “Diplom Sozialarbeiterin“ habe ich gewählt, weil ich das selbstständige Arbeiten, den intensiven Umgang mit einzelnen Personen (Beratung…) und die Arbeit mit Gruppen sehr mag. Speziell in den “Offenen Altenarbeit“ ist das Tätigkeitsfeld sehr vielfältig, so z.B. die Organisation von Gesundheits-, Kultur- und Informationsangeboten oder die Entwicklung und Begleitung von engagierten Ehrenamtlichen.

Frage: Was sind Ihre täglichen Aufgaben?

Mary Zander: Meine täglichen Aufgaben sind die Beratung auf Anfrage und die Terminvergabe und Dokumentation, die Organisation der Einrichtung, die Verteilung von Aufgaben unter Mitarbeitern (z.B. Begleit- und Einkaufsdienst), Bestellung von Haushalts- und Reinigungsbedarf, Lebensmittel, etc. , die Erstellung des Monatsprogrammes, die Organisation von neuen Gruppen und Kursen, die Organisation stadtteilbezogener Treffen von Vereinen, und der Kontakt zu Einrichtungen und Wohlfahrtsverbänden, die sich um die Senioren im Stadtteil kümmern. Die Begleitung ehrenamtlicher Honorarkräfte, etc. und die Teilnahme an Arbeitsgruppen und Besprechungen gehören auch dazu.

Frage: Welches Ziel verfolgt Ihre Einrichtung?

Mary Zander: Das zentrum plus Flingern des Caritasverbandes Düsseldorf hat das Ziel, Menschen von 55 Jahren bis 100 Jahren zu erreichen. Ziel ist dabei, eine Vorsorge für ältere Menschen anzubieten, durch die Möglichkeit neue Kontakte zu knüpfen, Information zu erhalten und sich beraten zu lassen. Information und Beratung umfassen dabei z.B. die finanzielle Absicherung, was kann man wo beantragen, wenn die Rente nicht reicht? Wie und wo kann ich Unterstützung erhalten, wenn Partner oder Eltern(teil) demenzkrank oder pflegebedürftig werden? Welche Hilfen und Hilfsmittel werden benötigt, um trotz Krankheit oder Einschränkung in der Bewegung zu Hause zu bleiben? Außerdem ist ein Ziel das ehrenamtliche Engagement oder die Freiwilligenarbeit zu fördern und zu unterstützen; dazu zählt z.B. auch die Organisation und Durchführung von Fortbildung.

Frage: Glauben Sie, Sie helfen bzw. machen die Menschen glücklich?

Mary Zander: Nach dem Motto “Hilfe zur Selbsthilfe“ können wir nur versuchen, Menschen zu unterstützen. Glück, in dem Sinne, dass die Menschen in unserer Einrichtung mit den vielen ehrenamtlichen Helfern und uns als Hauptamtlichen glückliche Momente erleben, ja auf jeden Fall. Lachen gehört hier hin. Das Glück im Leben muss allerdings jeder Mensch selber finden.

Linda Znaor, Düsseldorf, Goethe-Gymnasium

Sozialpraktikum – Unterstützung im Kindergarten

Der Schuljunge Alexander S. war während seiner Schul- und Ferienzeit Praktikant des „Mobile“- Privatkindergartens und absolvierte dort ein insgesamt zwölfstündiges Praktikum.

In diesem Kindergarten gibt es drei verschiedene Gruppen. Der Schüler war Praktikant in der Vorschulgruppe, was eine große Herausforderung für ihn darstellte. An jedem Freitag war er dort für jeweils circa zwei Stunden, in denen er jede Menge über die Arbeit der Erzieher erfuhr und so manche Schwierigkeit und deren Lösung erleben konnte.

Anfangs musste er sich noch an den Umgang mit Kindern gewöhnen, doch später wurde er immer vertrauter mit den Kindern und verstand sie jeden Tag besser mit ihnen. Zudem ließ er sich erklären, welche Kinder ein bestimmtes Essen bekommen, wo die einzelnen Räume sich befanden und wie sich die Kinder zu verhalten hatten.

Am Ende seines Praktikums interviewte er eine Erzieherin und fotografierte den Kindergarten und die Kinder, um die Erlebnisse festzuhalten und eine Erinnerung an sein Praktikum zu haben.

Zudem bekam er eine schriftliche Bestätigung, dass er diese zwölf Stunden soziale Arbeit absolviert hatte.

Alexander Schramm, Düsseldorf, Goethe-Gymnasium

Sozialpraktikum – Kindergärtnerin auf Zeit

Als ich gegen 13.30 Uhr die Liebfrauen-Kita in Düsseldorf betrete, schlägt mir sofort lautes Kindergeschrei entgegen und Gruppen von Kindern toben durch den Flur. Augenblicklich schießt mir die Frage durch den Kopf, ob ich es schaffen werde, in diesen „Haufen“ irgendwie ein bisschen Ordnung zu bringen und ob die Kinder mich überhaupt respektieren werden.

Aber warum bin ich eigentlich in der Liebfrauen-Kindertagesstätte? Der Grund ist ein Sozialpraktikum, das ich im Rahmen des RP-Zeitungsprojekts „Schüler lesen Zeitung“ hier absolviere. Meine Klasse, die 8a des Goethe-Gymnasiums, entschied sich dafür, sich parallel zu der Beschäftigung mit der Rheinischen Post sozial zu engagieren. Während meine Klassenkameraden ihr Praktikum unter anderem in Schulen oder Sportvereinen durchführten, wählte ich gemeinsam mit einer Freundin die Liebfrauen-Kita.

Und hier sind wir nun. Eine Mitarbeiterin der Kindertagesstätte begrüßt uns und führt uns kurz herum, anschließend stellt sie uns den Kindern vor. Mit einem kleinen Teil der Kinder spielen wir heute, sowohl drinnen als auch auf dem Hof. Und am Ende des Tages zeigt sich: So anstrengend ist ein Praktikum in einem Kindergarten gar nicht. Die Suche nach einem geeigneten Praktikumsplatz gestaltete sich da fast schon schwerer. Nicht alle sozialen Institutionen in Düsseldorf sind bereit, Praktikanten anzunehmen. Zudem scheinen momentan in Düsseldorf einige Schüler Sozialpraktika zu machen – manche „Anlaufstellen“ für soziales Engagement für Jugendliche waren regelrecht überfüllt.

Aber wieder zurück in die Liebfrauen-Kindertagesstätte. Der zweite Tag unseres Sozialpraktikums ist angebrochen. Der heutige Tag ist ähnlich wie der gestrige; wieder spielen wir mit den Kindern. Aber am Mittwoch, dem dritten Tag unseres Praktikums, haben wir die Möglichkeit, einen Raum für eine kleine Vorführung, die übermorgen stattfinden soll, herzurichten. Die Kinder helfen uns und dabei geht es manchmal ziemlich turbulent zu.

Am Freitag führen die Kinder schließlich das Stück „Schneewittchen“ auf.

Abschließend kann ich sagen, dass die Arbeit in einem Kindergarten zwar nicht immer spannend, aber doch meistens schön ist – und sich in jedem Fall lohnt.

Philippa Purrio, Düsseldorf, Goethe-Gymnasium

Sozialpraktikum – Engagement im Altenheim

Einige Schüler des Goethe-Gymnasiums in Düsseldorf engagieren sich sozial, unter ihnen auch Angelina B. (14). Sie war für zwei Tage je sechs Stunden im Alten- und Pflegeheim Edmund-Hilvert-Haus, in dem ihre Mutter arbeitet.

Ihre Aufgaben waren nicht nur zuschauen, sondern auch die Betreuung von Frühstücksgruppen und einzelnen Hausbewohnern sowie die Vorbereitung von Weihnachtsdekoration. Angelina hat unter anderem bei Gruppenangeboten wie in Musikgruppen oder beim Gedächtnistraining geholfen.

„In den zwei Tagen konnte ich zwar nicht alles lernen, was man als Altenpfleger machen muss, aber trotzdem gab es viele neue und interessante Dinge, die ich dort gelernt habe. Ich würde so ein soziales Praktikum gerne noch einmal machen.“

Angelina Betger, Düsseldorf, Goethe-Gymnasium