Archiv der Kategorie: Goethe-Gymnasium

Sozialpraktikum – Mit Fleckje am Strand

Nachdem die Schüler der Klasse 8a des Goethe-Gymnasiums in Düsseldorf beschlossen hatten, das Projekt „SAID – Sozial Activity inside Düsseldorf“ zu sozialem Engagement zu machen, suchten sie „in-“ und „outside“ von Düsseldorf Praktikumsstellen.

Bei der Suche waren die Schüler frei und die einzigen Vorgaben lauteten: „Du sollst etwas Soziales, ohne Bezahlung und mindestens 12 Stunden tun.“ Ich bin eine Schülerin der Klasse 8a und habe an dem sozialen Projekt teilgenommen. Meine Praktikumsstelle lag weit „outside“ von Düsseldorf. In Vrouwenpolder in den Niederlanden…

Niederlande, zu Beginn der Herbstferien. Morgens um 9.30 Uhr weckt mich ein Junken und Kratzten an der Wohnwagentür. Vor der Tür steht die dreijährige Mischlingshündin Fleckje, um die ich mich in der ersten Woche der Herbstferien von früh bis spät kümmere. Etwas später saust sie am Fahrrad neben mir her, sie rennt und rennt. Zwischendurch geben wir richtig Gas, Fleckje liebt es zu rennen. Als wir am Strand ankommen, mache ich sie los und wir rennen gemeinsam zum Meer. Durch das Priel kann ich sie nur mit vielen Überredungskünsten locken, da sie unglaublich wasserscheu ist. Ab und zu schnappt sich Fleckje das eine Ende ihrer geflochtenen Leine und spielt mit mir „Tauziehen“. Wir spielen-rennen-spielen-rennen und plötzlich rennt, nein galoppiert sie die Dünen

hinauf. Ich pfeife und rufe, aber gehe normal weiter, denn aus Erfahrung weiß ich, dass sie in den Dünen ihre Runden dreht und dabei hinter etwas herjagt. Diese Angewohnheit hat sie ihrem Jagdtrieb zu verdanken. Aber nach einiger Zeit taucht sie gewöhnlich wieder auf. Und so ist es. Nach circa zehn Minuten schießt sie mir mit funkelnden und strahlenden Augen entgegen und freut sich, dass sie mich wieder gefunden hat. In so einer Situation bin ich nicht in der Lage Fleckje zu bestrafen.

Ich habe während meines Praktikums gelernt, was es bedeutet, sich sozial zu engagieren und das dies auch im Alltag möglich ist, ohne es wirklich zu bemerken. Ich habe bei meinem Praktikum gute sowie schlechte Erfahrungen gemacht. Unter anderem, dass die Hundebesitzer sehr unterschiedlich sind und man sich somit mit manchen streiten und mit anderen gut unterhalten kann. Ich vertrete zusammen mit den Besitzern von Fleckje die Meinung, dass man sich sozial engagieren sollte, egal wie alt man ist.

Lara Kebeck, Düsseldorf, Goethe-Gymnasium

Schule – Besuch vom Profi

Am 19. November besuchte Jörg Jansen, Redakteur der Rheinischen Post, die Klasse 8a des Goethe-Gymnasiums,um mit den Schülern ein Interview zu führen. Die Schüler stellten viele Fragen, um so einen besseren Einblick in den Beruf eines Redakteurs bei der Rheinischen Post zu erhalten.

Er berichtete über die Situation der Arbeitsplätze, wie sein Tagesablauf aussieht und welche Ausbildung man benötigt, um Redakteur zu werden. Überraschenderweise verriet er den Schülern sogar sein Gehalt.

Das Interview fand im Klassenraum der 8a des Goethe-Gymnasiums in Düsseldorf statt.

Justin Sidhom, Düsseldorf, Goethe-Gymnasium

Klasse 8a des Goethe-Gymnasiums – Anstrengend, aber schön

Die Schüler der Klasse 8a werden zu Alltagshelden, indem sie ein- bis zweimal die Woche in Kindergärten, Ganztagsschulen, Altersheime und ähnliche Einrichtungen gehen. Wir haben ein Mädchen der Klasse dazu interviewt. Sina Hübsch hat sich zusammen mit zwei Freundinnen für die Brehm-Schule, auf der sie früher selbst waren, entschieden. Sie betreuen nachmittags Kinder der zweiten Klasse der Grundschule.

Wie seid Ihr überhaupt auf die Idee gekommen, so ein Praktikum zu machen?

Sina: Also, wir haben uns zusammengesetzt und überlegt, was uns interessieren könnte. Da wir selbst noch nicht so alt sind, haben wir uns gedacht, dass die Arbeit mit Kindern sicher Spaß macht. Schließlich können wir uns noch gut in Kinder hineinversetzen.

Warum habt Ihr Euch für die OGS in Eurer alten Grundschule entschieden?

Sina: Na ja, wir dachten uns, da wir dort schon einige Lehrer und Betreuer kennen, kriegen wir dort bestimmt einen Praktikumsplatz. Außerdem dachten wir, dass es ganz interessant sein kann, die Arbeit mit Kindern aus Sicht der Betreuer zu sehen.

Über welchen Zeitraum lief das Praktikum?

Sina: Wir sind ungefähr vier Wochen lang dort hingegangen. Wir mussten zweimal in der Woche dorthin und sind dann immer zweieinhalb bis drei Stunden dageblieben.

Ihr „musstet“?

Sina: Nein! Nicht direkt „mussten“, aber wir haben uns gemeinsam entschieden, zwölf Stunden abzuarbeiten, um am Ende das Praktikumsziel erreicht zu haben. Am Anfang sind wir nur einmal die Woche hingegangen, doch irgendwann hätten wir die zwölf Stunden nicht mehr geschafft und haben deswegen beschlossen, zweimal die Woche dorthin zu gehen. Das hat uns viel Zeit gekostet.

Das hört sich ja so an, als hätte es Euch überhaupt gar keinen Spaß gemacht! War das so?

Sina: Ach Quatsch, nein! Es war witzig. Zwar auch ein wenig anstrengend, aber es war sehr schön, mal wieder da zu sein und auch mit den Kindern zu spielen oder ihnen bei irgendetwas zu helfen. Ich persönlich habe dabei auch eine tolle Erfahrung gemacht.

Was denn für eine Erfahrung?

Sina: Wie die Betreuer sich jeden Tag fühlen, was für einen Spaß die Kinder haben und was die Kiddies jeden Tag so lernen oder was sie spielen. Ich bin auf jeden Fall stolz auf unsere Arbeit und ich könnte mir sogar vorstellen, später in einer OGS zu arbeiten.

Sina Hübsch, Düsseldorf, Goethe-Gymnasium

Zeitungsprojekt macht aus Schüler Helden – Schüler engagieren sich sozial

Im Rahmen des Zeitungsprojekts der Rheinischen Post, machte ich zusammen mit einer Klassenkameradin ein Sozialpraktikum.

Wir arbeiteten im Kindergarten und beschäftigten uns mit den Kindern dort. Das Projekt hat mir gut gefallen, da die Arbeit mit den Kindern sehr viel Spaß gemacht hat und wir ihnen auch das Ein oder Andere beibringen konnten.

Dennoch muss ich bemängeln, dass ich die Arbeit im Kindergarten nicht wirklich sozial finde, da es den Kindern in der KiTa an nichts fehlt und sie ohne unsere Hilfe auch ausgekommen wären. Meiner Meinung nach sollte man ein Sozialpraktikum an einem Ort machen, an dem auch wirklich Hilfe benötigt wird.

Minh Kha Le, Düsseldorf, Goethe-Gymnasium

Ein neues Leben voller sozialen Taten – Sozialpraktikum macht aus Schülern Alltagshelden

Schüler des Goethe-Gymnasiums der Klasse 8a machen die ersten Schritte in ein Leben voller sozialen Taten.

„Lasst uns ein Sozialpraktikim machen“ – mit diesem Vorschlag eines Schülers begann für die Klasse 8a des Goethe-Gymnasiums ein langer Weg in das Leben von verantwortungsvollen, sozialen und hilfsbereiten Erwachsenen.

Vielen Schülern erschien dieser Weg anfangs ziemlich schwer. Doch nachdem die Klasse mit ihrer Deutschlehrerin die nötigen Zeiten, Aufgaben und weitere organisatorische Dinge festlegte, machten sich alle auf die Suche nach einem Sozialpraktikum und nach einiger Zeit hatte jeder Schüler einen Praktikumsplatz ergattert. Ob im Kindergarten, im Altersheim, oder in einer Grundschule, jeder hatte den passenden Ort für sich ausgewählt.

Ich begab mich mit zwei weiteren Mitschülerinnen in eine Grundschule, die Brehmschule. In einer zweiten Klasse halfen wir an Dienstagen im Nachmittagsunterricht und an Mittwochen in der Übermittagbetreuung.

Die Lehrer, Betreuer und Schüler empfingen uns sehr freundlich. Unsere Angst, von den Schülern wegen unseres geringen Altersunterschieds nicht ernst genommen zu werden, löste sich sofort auf.

Im Nachmittagsunterricht hatten die Grundschüler entweder Mathe oder Deutsch. Überall um uns herum saßen Kinder im Stuhlkreis oder auf ihren Plätzen und lernten fleißig. Wenn sie Aufgaben bearbeiten mussten, durften wir immer herumgehen und ihnen bei Fragen oder Schwierigkeiten helfen. Anfangs gab es nur wenige, die uns selber fragten, aber nach und nach wurden die Grundschüler immer mutiger und fragten auch uns.

Wir lernten ziemlich schnell, wie es ist Verantwortung zu übernehmen. In der Übermittagsbetreuung spielten oder bastelten wir gemeinsam. Dabei merkten wir, wie wichtig es ist, alles unter Kontrolle zu halten. Ein Mal ist es uns nicht gelungen und im nächsten Moment brach eine große Kissenschlacht aus.

Die Kinder sind uns immer mehr ans Herz gewachsen. Sie lernten von uns und wir von ihnen. Nachdem das Sozialpraktikum abgeschlossen war, war es schwer unsere neuen kleinen Freunde zu verlassen.

Ich glaube ich kann für alle Schüler der 8a behaupten, dass wir wichtige und interessante Erfahrungen gesammelt haben und dass es schön wäre, so etwas noch ein Mal zu machen.

Barbara Kling, Düsseldorf, Goethe-Gymnasium

Nebenjob – Drei auf einen Streich

Freunde meiner Eltern haben drei süße Mädchen im Alter von drei und neun Jahren. Bei einem gemeinsamen Treffen haben ich Jens und Caterina dann auch gleich angeboten, auf die drei aufzupassen, wenn sie einmal einen Babysitter bräuchten.

Und dann, an einem Samstagvormittag, klingelt unser Telefon. Jens, der Vater der drei, ist dran und fragt: „Hast Du heute Abend Zeit und Lust auf Elisa, Mati und Amalia aufzupassen? Wir sind eingeladen und würden gern zusagen.“

„Tja, Linn“, denke ich, „jetzt wird es ernst.“ Wir verabreden, dass ich um 18 bei ihnen bin. Ich bin aufgeregt, als ich schelle. Oben an der Tür stehen schon alle drei vor mir und rufen aufgeregt durcheinander und zerren mich in die Wohnung. Jeder will mit mir spielen oder mir etwas zeigen.

Die Eltern sind abgemeldet und können sich unbemerkt aus der Tür schleichen. Zuerst kommt Amalia, die Kleinste und Ungeduldigste, und führt mich zu ihrem Zimmer. Sie will mir ihre neue Barbie-Puppe zeigen. Jetzt muss ich natürlich erst mal mit ihr spielen. Ich bin der Prinz und rette sie (die neue Barbie) vor dem bösen Drachen.

Nach 15 Minuten wird Matilda, die zweitjüngste, ungeduldig, denn sie will mir ihre Harfe zeigen und mir etwas vorspielen. Ich lasse Amalia allein weiterspielen und gehe zu Matildas Zimmer. Sie spielt mir drei Lieder vor und ich darf sogar auch auf der kleinen Kinderharfe spielen. Das macht wirklich Spaß! Aber jetzt stellt Amalia fest, dass Jens und Caterina nicht mehr da sind und fängt an zu weinen. Ich gehe zu ihr, um sie zu trösten. Jetzt ist Mati auch traurig, aber ich sage zu ihr, sie solle sich den Schlafanzug anziehen, damit ich ihr etwas vorlesen kann. Ich schaffe es, Amalia mit einem Kuscheltier abzulenken und merke, dass sie schon sehr müde ist.

Also mache ich ihr eine Flasche mit warmer Milch. Vorher muss ich sie aber noch überzeugen, ihren Schlafanzug anzuziehen und die Zähne zu putzen. Aber ich schaffe es, dass Amalia im Bett landet und streichele ihr über das blonde Haar, während sie selig ihre Flasche nuckelt.

Glücklicherweise schläft sie tatsächlich ein.

Es ist 19 Uhr und ich bin schon ganz schön fertig. Jetzt verlangt Matilda ihre Geschichte. Elisa merkt, dass ich noch keine Zeit für sie habe und spielt mit ihren iPod. Matilda springt im Bett herum und sieht nicht besonders müde aus. Auch meine Geschichte, macht sie nicht müde.

Also, ich könnte jetzt gut etwas Ruhe gebrauchen. Es ist 20 Uhr. Zwei Stunden harte Arbeit liegen hinter mir. Um halb neun mache ich das Licht in Matis Zimmer aus. Matilda singt und redet noch. Ich sage gute Nacht und lasse sie allein im Zimmer. Ich begleite Elisa in ihr Zimmer und wir sprechen noch über ihre Schleichfiguren. Als sie im Bett liegt, sage ich: „Gute Nacht“ und verspreche, noch ein wenig in ihrem Zimmer zu bleiben. Aber bald fallen ihre Augen zu. Endlich kann ich mich entspannen.

Um 22 Uhr kommen Jens und Caterina zurück und können es nicht fassen, dass alle in ihren Betten liegen.

Linn Welbers, Düsseldorf, Goethe-Gymnasium

Lokales – Soziale Mission

Schülerinnen und Schüler der Stufe 8 des Goethe-Gymnasiums berichten von ihrem Projekt „Social activity inside Düsseldorf“

Im November 2012 machten die Schüler der Klasse 8a ein Sozialpraktikum. Alle Kinder suchten sich einen bestimmten Ort aus, an dem sie umsonst arbeiten würden, egal ob im Kindergarten, im Altersheim oder als Babysitterin in der Nachbarschaft. Die Zeiten des Praktikums war den Schülern selbst überlassen, jedoch war das Ziel, zwölf Stunden beim Sozialpraktikum gearbeitet zu haben. Die 13-jährige Kaya Ullrich berichtet von ihrem Praktikum:

„Wo hast du dein Sozialpraktikum gemacht ?“

Kaya: „Ich war mit meinen zwei Klassenkameradinnen Barbara Kling (14) und Sina Hübsch (14) in unserer ehemaligen Grundschule im Düsseldorfer Zoo. Sie heißt „Brehm-Schule“. Dort beteiligten wir uns am Unterricht der zweiten Klasse und unterstützten die Lehrer bei ihrer Arbeit. Nachmittags beschäftigten wir uns mit den Kindern in der OGS (Nachmittagsbetreuung). Insgesamt waren wir ein- bis zweimal wöchentlich für zwei bis drei Stunden dort.“

„Und hat euch die Arbeit mit den Kindern denn Spaß gemacht?“

Kaya: „Ja, total. Am Anfang war alles relativ still und die Kinder waren sehr schüchtern uns gegenüber, aber nach ein bis zwei Malen kannten uns die Kinder bereits gut und wir haben uns alle super verstanden. Die Kinder waren plötzlich viel offener und anhänglicher uns gegenüber.“

„Konntest du irgendwelche Folgen daraus ziehen?“

Kaya: „Für mich hat sich meine große Liebe zu Kindern auf jeden Fall noch weiter gesteigert und ich glaube, ich hab angefangen die Kinder auch zu verstehen. Sie wollen Abenteuer erleben und Spaß haben. Mir hat es eine riesige Freude gemacht, Zeit mit den Kleinen zu verbringen. Sie haben so viel Freude ausgestrahlt, dass ich mich selber manchmal wie ein kleines Kind fühlte.“

„Das klingt ja, als hättest du Spaß gehabt. Gab es denn auch Konflikte zwischen euch und den Kindern? Erzähl doch mal ein paar witzige oder anstrengende Situationen.“

Kaya: „Natürlich gab es auch anstrengende Situationen. Zum Beispiel haben die Kinder beim Basteln immer viel zu viel verschwendet, da sie dies aber noch nicht richtig verstehen, war es schwer, sie davon abzuhalten, soviel Papier und farbigen Sand zu benutzen. Es gab aber auch sehr witzige Situationen. Einmal hat mir ein Junge bei einem Kickerspiel den Ball direkt in den Ausschnitt geworfen und darauf meinte ein anderer Junge direkt, jetzt sei er dran mit schießen. Alle mussten lachen. Ich natürlich auch. Das Praktikum war wirklich sehr schön.“

Kaya Ulrich, Düsseldorf, Goethe-Gymnasium

Sozialpraktikum – Wiedersehen in der eigenen Grundschule

„Ob es noch genauso ist wie früher?“ In Gedanken und Erwartungen vertieft geht Franz T. die Karl-Müller-Straße hinauf. Plötzlich kommen ihm Gedanken, die ihn nie zuvor beschäftigt haben. Der Schüler des Goethe-Gymnasiums experimentierte gerade noch selber im Chemie-Raum und folgte dabei Anweisungen seines Lehrers und schon wird er einige Minuten später selber zum Betreuer.

Werden die Schüler, die er während eines zweiwöchigen Praktikums anleiten soll, auf den 13-Jährigen hören oder nehmen sie ihren jungen Praktikanten nicht ernst und pfeifen auf seine Regeln? „Auf die Grundschüler einzugehen aber trotzdem Grenzen zu setzen, um die eigene Autorität beizubehalten, ist nicht die leichteste Aufgabe in solch einem Praktikum“, erzählt er. „Ich erinnere mich noch gut an die ‚OGS-Erzieher‘, die in meinen Augen totale Spielverderber waren.“

Franz ging vor vier Jahren noch selber auf die Brehmschule. Mit seinen Erinnerungen von der Grundschulzeit kann er einen erfahrenen und trotzdem jungen Praktikanten und Unterhalter für die Schüler abgeben.

Den Kontakt mit der Brehmschule hatte er durch private Verbindungen: Seine jüngere Schwester besucht die Schule am Haniel-Park. „Ich denke, dass ich im Umgang mit Kindern dazu lernen werde“, versprach er sich von dem sozialen Projekt. Durch die Betreuung von zwei Gruppen verschiedener Altersgruppen lernte er die verschiedenen Seiten des Betreuer-Alltags kennen.

Die Situation auf dem Schulhof überraschte ihn jedoch sehr: „Manchmal ging ich bei der Schulhofbetreuung einfach von Gruppe zu Gruppe. Bei diesen Rundgängen war es meine Absicht, mir einen Einblick in das Leben der Brehmschüler zu verschaffen. Mich erschreckte, wie viele Auseinandersetzungen im wörtlichen und auch körperlichen Sinne es gab. Es fielen Beleidigungen, die hatte ich selber noch nicht gehört.“ Verblüfft über so manche Streitfälle musste Franz oft selber eingreifen.

Was ihm auch zu schaffen machte, war der zusätzliche Stress. Wenn er bis 16.15 Uhr noch beschäftigt war und selber nicht einmal zu Mittag essen konnte, blieb ihm nichts anderes übrig, als bis spät am Abend noch Hausaufgaben zu erledigen oder noch zu lernen: „Ich habe teilweise nach 23 Uhr noch an den Hausaufgaben gesessen.“

Er sagte am Ende seiner Praktikumszeit: „Auch wenn es anstrengend war, hat es mit glaube ich geholfen. Ich habe viel über Kinder gelernt und respektiere den Beruf des Lehrer bzw. des Erziehers. Jedoch will ich in meinem späteren Berufsleben nicht an einer Schule arbeite.“ Ob es ihm für die Zukunft geholfen hat? „Die Zusammenarbeit mit Erziehern und Gruppen hat mir einerseits Freude bereitet, andererseits habe ich jetzt einen Beruf ausgeschlossen.“

Franz Tschersich, Düsseldorf, Goethe-Gymnasium

Sozialpraktikum – Ehrenamtliche Kirchenarbeit

Felix Schmitz ist unterwegs zu seinem Praktikum in der Gustav-Adolfkirche.

Er arbeitet dort als Teamer. Das ist ein Jugendlicher, der ehrenamtlich für das Presbyterium arbeitet.

Heute ist es sehr wichtig, dass er rechtzeitig dort ist. Denn die Teamer wollen heute im Konfirmandenunterricht die zehn Gebote durchnehmen. Dies ist ein wichtiger Teil im Konfirmandenjahr. Felix wird dem fünften Gebot zugeteilt und berichtet, es habe großen Spaß gemacht den Konfirmanden dabei zuzusehen, wie sie die einzelnen Stationen bearbeitet haben.

Nach dem Unterricht werden den Eltern und Schülern Informationen mitgeteilt. Wie zum Beispiel die Planung eines Krippenspiels, welches

die Kinder selbst planen werden. Danach wird das „Vater Unser“ gesprochen.

Aber ein Tag für einen Teamer ist lang und beansprucht viel Freizeit, da man auch andere Pflichten zu erledigen hat. Man arbeitet nicht nur mit und für die

Konfirmanden, sondern auch allgemein für das Presbyterium. Man baut zum Beispiel Bühnenbilder auf oder kocht für Obdachlose. Das zeigt, dass man sich bei dieser Berufung gut sozial engagieren kann.

Felix Schmitz, Düsseldorf, Goethe-Gymnasium

Interview – Hilfe zur Selbsthilfe

Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 8a hatten eine bescheidene und engagierte Frau vor sich sitzen, die sich zum Ziel gemacht hat, älteren Menschen ein schöneren Tag zu bescheren. Die Sozialarbeiterin Mary Zander beantwortete im Rahmen des Projektes „Social Activity inside Düsseldorf“ einige Fragen:

Frage: Wie lange arbeiten Sie schon im Altersheim?

Mary Zander: Ich arbeite schon oder erst, wie man es nimmt, seit 19 Jahren im Altersheim.

Frage: Warum engagieren Sie sich sozial?

Mary Zander: Ich würde das nicht als soziales Engagement bezeichnen, da ich diesen Beruf eher mit Ehrenamt verbinde. Meinen Beruf “Diplom Sozialarbeiterin“ habe ich gewählt, weil ich das selbstständige Arbeiten, den intensiven Umgang mit einzelnen Personen (Beratung…) und die Arbeit mit Gruppen sehr mag. Speziell in den “Offenen Altenarbeit“ ist das Tätigkeitsfeld sehr vielfältig, so z.B. die Organisation von Gesundheits-, Kultur- und Informationsangeboten oder die Entwicklung und Begleitung von engagierten Ehrenamtlichen.

Frage: Was sind Ihre täglichen Aufgaben?

Mary Zander: Meine täglichen Aufgaben sind die Beratung auf Anfrage und die Terminvergabe und Dokumentation, die Organisation der Einrichtung, die Verteilung von Aufgaben unter Mitarbeitern (z.B. Begleit- und Einkaufsdienst), Bestellung von Haushalts- und Reinigungsbedarf, Lebensmittel, etc. , die Erstellung des Monatsprogrammes, die Organisation von neuen Gruppen und Kursen, die Organisation stadtteilbezogener Treffen von Vereinen, und der Kontakt zu Einrichtungen und Wohlfahrtsverbänden, die sich um die Senioren im Stadtteil kümmern. Die Begleitung ehrenamtlicher Honorarkräfte, etc. und die Teilnahme an Arbeitsgruppen und Besprechungen gehören auch dazu.

Frage: Welches Ziel verfolgt Ihre Einrichtung?

Mary Zander: Das zentrum plus Flingern des Caritasverbandes Düsseldorf hat das Ziel, Menschen von 55 Jahren bis 100 Jahren zu erreichen. Ziel ist dabei, eine Vorsorge für ältere Menschen anzubieten, durch die Möglichkeit neue Kontakte zu knüpfen, Information zu erhalten und sich beraten zu lassen. Information und Beratung umfassen dabei z.B. die finanzielle Absicherung, was kann man wo beantragen, wenn die Rente nicht reicht? Wie und wo kann ich Unterstützung erhalten, wenn Partner oder Eltern(teil) demenzkrank oder pflegebedürftig werden? Welche Hilfen und Hilfsmittel werden benötigt, um trotz Krankheit oder Einschränkung in der Bewegung zu Hause zu bleiben? Außerdem ist ein Ziel das ehrenamtliche Engagement oder die Freiwilligenarbeit zu fördern und zu unterstützen; dazu zählt z.B. auch die Organisation und Durchführung von Fortbildung.

Frage: Glauben Sie, Sie helfen bzw. machen die Menschen glücklich?

Mary Zander: Nach dem Motto “Hilfe zur Selbsthilfe“ können wir nur versuchen, Menschen zu unterstützen. Glück, in dem Sinne, dass die Menschen in unserer Einrichtung mit den vielen ehrenamtlichen Helfern und uns als Hauptamtlichen glückliche Momente erleben, ja auf jeden Fall. Lachen gehört hier hin. Das Glück im Leben muss allerdings jeder Mensch selber finden.

Linda Znaor, Düsseldorf, Goethe-Gymnasium