Als ich gegen 13.30 Uhr die Liebfrauen-Kita in Düsseldorf betrete, schlägt mir sofort lautes Kindergeschrei entgegen und Gruppen von Kindern toben durch den Flur. Augenblicklich schießt mir die Frage durch den Kopf, ob ich es schaffen werde, in diesen „Haufen“ irgendwie ein bisschen Ordnung zu bringen und ob die Kinder mich überhaupt respektieren werden.
Aber warum bin ich eigentlich in der Liebfrauen-Kindertagesstätte? Der Grund ist ein Sozialpraktikum, das ich im Rahmen des RP-Zeitungsprojekts „Schüler lesen Zeitung“ hier absolviere. Meine Klasse, die 8a des Goethe-Gymnasiums, entschied sich dafür, sich parallel zu der Beschäftigung mit der Rheinischen Post sozial zu engagieren. Während meine Klassenkameraden ihr Praktikum unter anderem in Schulen oder Sportvereinen durchführten, wählte ich gemeinsam mit einer Freundin die Liebfrauen-Kita.
Und hier sind wir nun. Eine Mitarbeiterin der Kindertagesstätte begrüßt uns und führt uns kurz herum, anschließend stellt sie uns den Kindern vor. Mit einem kleinen Teil der Kinder spielen wir heute, sowohl drinnen als auch auf dem Hof. Und am Ende des Tages zeigt sich: So anstrengend ist ein Praktikum in einem Kindergarten gar nicht. Die Suche nach einem geeigneten Praktikumsplatz gestaltete sich da fast schon schwerer. Nicht alle sozialen Institutionen in Düsseldorf sind bereit, Praktikanten anzunehmen. Zudem scheinen momentan in Düsseldorf einige Schüler Sozialpraktika zu machen – manche „Anlaufstellen“ für soziales Engagement für Jugendliche waren regelrecht überfüllt.
Aber wieder zurück in die Liebfrauen-Kindertagesstätte. Der zweite Tag unseres Sozialpraktikums ist angebrochen. Der heutige Tag ist ähnlich wie der gestrige; wieder spielen wir mit den Kindern. Aber am Mittwoch, dem dritten Tag unseres Praktikums, haben wir die Möglichkeit, einen Raum für eine kleine Vorführung, die übermorgen stattfinden soll, herzurichten. Die Kinder helfen uns und dabei geht es manchmal ziemlich turbulent zu.
Am Freitag führen die Kinder schließlich das Stück „Schneewittchen“ auf.
Abschließend kann ich sagen, dass die Arbeit in einem Kindergarten zwar nicht immer spannend, aber doch meistens schön ist – und sich in jedem Fall lohnt.
Philippa Purrio, Düsseldorf, Goethe-Gymnasium