Interview – Hilfe zur Selbsthilfe

Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 8a hatten eine bescheidene und engagierte Frau vor sich sitzen, die sich zum Ziel gemacht hat, älteren Menschen ein schöneren Tag zu bescheren. Die Sozialarbeiterin Mary Zander beantwortete im Rahmen des Projektes „Social Activity inside Düsseldorf“ einige Fragen:

Frage: Wie lange arbeiten Sie schon im Altersheim?

Mary Zander: Ich arbeite schon oder erst, wie man es nimmt, seit 19 Jahren im Altersheim.

Frage: Warum engagieren Sie sich sozial?

Mary Zander: Ich würde das nicht als soziales Engagement bezeichnen, da ich diesen Beruf eher mit Ehrenamt verbinde. Meinen Beruf “Diplom Sozialarbeiterin“ habe ich gewählt, weil ich das selbstständige Arbeiten, den intensiven Umgang mit einzelnen Personen (Beratung…) und die Arbeit mit Gruppen sehr mag. Speziell in den “Offenen Altenarbeit“ ist das Tätigkeitsfeld sehr vielfältig, so z.B. die Organisation von Gesundheits-, Kultur- und Informationsangeboten oder die Entwicklung und Begleitung von engagierten Ehrenamtlichen.

Frage: Was sind Ihre täglichen Aufgaben?

Mary Zander: Meine täglichen Aufgaben sind die Beratung auf Anfrage und die Terminvergabe und Dokumentation, die Organisation der Einrichtung, die Verteilung von Aufgaben unter Mitarbeitern (z.B. Begleit- und Einkaufsdienst), Bestellung von Haushalts- und Reinigungsbedarf, Lebensmittel, etc. , die Erstellung des Monatsprogrammes, die Organisation von neuen Gruppen und Kursen, die Organisation stadtteilbezogener Treffen von Vereinen, und der Kontakt zu Einrichtungen und Wohlfahrtsverbänden, die sich um die Senioren im Stadtteil kümmern. Die Begleitung ehrenamtlicher Honorarkräfte, etc. und die Teilnahme an Arbeitsgruppen und Besprechungen gehören auch dazu.

Frage: Welches Ziel verfolgt Ihre Einrichtung?

Mary Zander: Das zentrum plus Flingern des Caritasverbandes Düsseldorf hat das Ziel, Menschen von 55 Jahren bis 100 Jahren zu erreichen. Ziel ist dabei, eine Vorsorge für ältere Menschen anzubieten, durch die Möglichkeit neue Kontakte zu knüpfen, Information zu erhalten und sich beraten zu lassen. Information und Beratung umfassen dabei z.B. die finanzielle Absicherung, was kann man wo beantragen, wenn die Rente nicht reicht? Wie und wo kann ich Unterstützung erhalten, wenn Partner oder Eltern(teil) demenzkrank oder pflegebedürftig werden? Welche Hilfen und Hilfsmittel werden benötigt, um trotz Krankheit oder Einschränkung in der Bewegung zu Hause zu bleiben? Außerdem ist ein Ziel das ehrenamtliche Engagement oder die Freiwilligenarbeit zu fördern und zu unterstützen; dazu zählt z.B. auch die Organisation und Durchführung von Fortbildung.

Frage: Glauben Sie, Sie helfen bzw. machen die Menschen glücklich?

Mary Zander: Nach dem Motto “Hilfe zur Selbsthilfe“ können wir nur versuchen, Menschen zu unterstützen. Glück, in dem Sinne, dass die Menschen in unserer Einrichtung mit den vielen ehrenamtlichen Helfern und uns als Hauptamtlichen glückliche Momente erleben, ja auf jeden Fall. Lachen gehört hier hin. Das Glück im Leben muss allerdings jeder Mensch selber finden.

Linda Znaor, Düsseldorf, Goethe-Gymnasium