Archiv der Kategorie: Düsseldorf

Die Reise der kleinen Franzi – Erfolgreich im Sattel

Irgendwann wird der Altmeister und 35malige S-Sieger Karlheinz Tillmann auf Franzi aufmerksam. Erst schaute er nur zu und betrachtete sie im Stillen, dann bekommt sie Tipps von ihm und irgendwann entwickelt sich ein eingespieltes Team aus den beiden.

Was ihm auffällt: Sie hat nicht nur Talent, sondern auch Ehrgeiz und Biss. Stück für Stück macht der Trainer aus der kleinen Franzi eine unaufhaltbare Einheit mit ihrem Pferd Aquilina. Eigentlich für Sprünge auf Hobby-Niveau gekauft, entwickelt die kleine Stute mit dem großen Herz echte Fliegerqualitäten.

Logische Konsequenz: Nach hartem und langem Training L, M und sogar S-Platzierungen und Siege. So wundert es keinen, dass auch die Profis, gegen die sie antritt, aufmerksam werden auf das Nesthäkchen aus dem Tillmann-Stall in Neuss.

Aus Hobby wird Ernst und aus einem kleinen Mädchen wird eine große Reiterin. Trotz all dieser Erfolge bleibt Franzi stets auf dem Boden und bescheiden. Dann ist sie da, wo keiner sie erwartet hätte. Sie steht auf dem Platz der rheinischen Meisterschaft und merkt sich noch schnell die letzten Sprünge. Sie ist nervös, doch ihr Trainer greift in die Psycho-Trickkiste, beruhigt sie: „Wir sind nicht hier, um zu gewinnen, sondern um uns das mal anzuschauen.“

Besänftigt reitet sie los und kehrt mit dem Sieg nach Hause. Das ist das vorläufige Ende der Geschichte eines starken Mädchens. Denn sie hat die Qualifikation für die Deutsche Meisterschaft ja in der Tasche. Sie gewinnt diese zwar nicht, aber beendet das Turnier als die Nummer 17 unter den besten jungen Reitern in Deutschland und sammelt gleichzeitig jede Menge neue Erfahrungen.

Die Reise geht also weiter. Und man darf gespannt sein, wohin sie Franzi führen wird.

Marie von Lobenstein, Düsseldorf, International School Of Düsseldorf

Frauenfußball – einst verboten, jetzt beliebt – Vom Kaffeeservice zur 50000-Euro-Prämie

Seit der Frauenfußball-WM 2007 wird Frauenfußball auch in Deutschland immer populärer. Daran war früher nicht zu denken. Schon Anfang des 19. Jahrhunderts spielten Frauen in Deutschland eine Art Fußball, bei dem sie sich im Kreis stehend den Ball zuspielten. Das Spiel galt jedoch als moralisch verwerflich. Wobei um etwa die selbe Zeit Frauenfußball in anderen europäischen Ländern seinen ersten Höhepunkt erreichte.

1955 beschloss der DFB auf seinem Verbandstag den Frauenfußball zu verbieten. Trotz des Verbots wurden in den 1950er und 1960er Jahren inoffizielle Länderspiele ausgetragen. Ende des Jahres 1970 wurde der Verbot aufgehoben, weil befürchtet wurde, dass Frauen ihren eigenen Verband gründeten.

Der erste richtige Erfolg kam dann 1989, als die deutsche Nationalmannschaft zum zum ersten Mal die Qualifikation zur Europameisterschaft schaffte und die Meisterschaft auch mit einem 4:1 Sieg gegen Norwegen gewann. Für diesen Sieg erhielt jede Nationalspielerin ein Kaffeeservice. Bis 2003, als die Frauen in den USA Weltmeister wurden, wurde die deutsche Frauennationalmannschaft sechsmal Europameister. Nachdem sie den Weltmeistertitel 2003 holte, gewann sie die Weltmeisterschaft. 2007 in China erneut, und jede Spielerin bekam diesmal eine Prämie von 50000 Euro.

Die so erzielte Bilanz der Gewinne übertrifft die der männlichen Nationalmannschaft eindeutig. 2011 soll die Weltmeisterschaft der Frauen sogar in Deutschland stattfinden.

Durch den Erfolg der Frauennationalmannschaft ist diese Sportart auch bei Mädchen beliebter, in vielen Vereinen gibt es heute auch ein oder zwei Mädchenmannschaften, teilweise gibt es sogar in allen Jugenden

eine weibliche Mannschaft. Maria Schubert (14) spielt seit zwei Jahren beim TSV Urdenbach Fußball, sie spielt in der einzigen B-Juniorinnenmannschaft, erzählt sie. Maria ist jedoch der Meinung, Männerfußball sei „interessanter und besser zum Mitfiebern“.

Auf vielen Fußballplätzen oder in Parks kann man immer mehr Mädchen beim Fußballspielen beobachten. In den USA ist Frauenfußball so beliebt, dass Fußball geradezu als Frauensport gilt. Vielleicht auch bald in Deutschland ? „Nein“, sagt Maria. Frauenfußball hole Männerfußball wahrscheinlich nie ein.

Nany M`bengue, Düsseldorf, Städt.gymnasium Koblenzer Straße

Gemeinsam stark – Wir waren auf dem Gipfel

In Zeiten globaler Rezession und hyperventilierender Business-Männer hat es sogar schon Neuntklässler an den Abgrund getrieben, und zwar nach Les Collons, Wallis, Schweiz.

Als Teil eines fünftägigen Survival Programms hat die gesamte neunte Klassenstufe der Internationalen Schule Düsseldorf (ISD) einen Ausflug in die Schweiz unternommen mit dem Ziel, den Teamgeist zu steigern und umendlich die Möglichkeit zu haben, in der Gruppe eine wirklich große Aufgabe zu bewältigen: etwas, was man im Unterricht immer beigebracht bekommt, aber nie in der Praxis anwenden konnte.

So pflanzte man sich also um sechs Uhr morgens in den Bus (man muss bedenken, dass es sich um Jugendliche handelt, für die diese Uhrzeit nur mit der Lautmalerei „Urgh“ korrekt zu beschreiben ist), der sich dann auf den zwölfstündigen Weg ins Wallis machte. Dort angekommen, wurden alle Schüler in etwa 13 Personen starke Gruppen unterteilt, in denen sie verschiedene Aufgaben bewältigen mussten: einen ca. 15 Meter hohen Baum besteigen, abgesichert durch die Teammitglieder, eine Mountainbike-Etappe bergauf und -ab strampeln, naturwissenschaftliche Beobachtungen machen (bei drei Grad im Schneeregen!), Schutzhütten errichten, um in diesen bei Minusgraden zu schlafen und Knobeleien lösen, teilweise mit Ganzkörpereinsatz. Die letzte und wichtigste Aufgabe war eine Wanderung, die auf 1850 Metern anfing und letztlich auf 2576 Metern endete.

Diese Aufgaben beinhalteten alle auch eine wichtige Lektion, von der nicht nur die Neuntklässler, sondern auch unsere Wirtschaft und die ganze Welt profitieren könnte: eine Art Erfolgsphilosophie, Schlüssel zum Glück und Schlüssel zu einer besseren Gesellschaft.

Während in einer Gruppe ein Schüler dem den Deutschen wohl angeborenen Verlangen zur Nörgelei folgte,und nach den ersten hundert Metern der 18-Kilometerwanderung lauthals verkündete, seine Beine täten weh, konnte man klar beobachten, wie mit jedem Schritt und jedem negativen Kommentar der Gruppe die Motivation wich. In direktem Vergleich litt das andere „Team“ unter genau denselben Problemen, unterstützte sich aber gegenseitig. Das Resultat: Nach fünf Stunden Wandern hatte die letzte Gruppe mehr als die doppelte Strecke zurückgelegt und einen 2567 Meter hohen Berg zusätzlich erklommen.

Als Fazit kann man sagen, dass der Mensch ein Gruppentier ist und demnach (theoretisch) am besten in der Gruppe arbeitet. Für die Wirtschaft heißt das: zusammen arbeiten, und „dat Ding da raus ziehen“. Wer sich gegenseitig hilft, wird selber mehr erreichen, das ist die Weisheit, die eine Schulgruppe der Welt überliefern möchte. Wer dies befolgt, hat noch nicht gewonnen, erst wenn alle mitmachen, kann man etwas bewegen und beenden: ob globale Erwärmung, Finanzkrise, oder Nachbarschaftsstreitigkeiten. Das meint auch Dr. Michael Harnish, Stufenleiter, Psychologielehrer und Organisator dieser gelungenen Veranstaltung.

Tim Uellendahl, Düsseldorf, International School Of Düsseldorf

Ein Tag im Amtsgericht Düsseldorf – Zeigt das Fernsehn die Realität im Gerichtssaal?

Erwartungsvolles Schweigen herrscht im Gerichtssaal. Schritte hallen wider. Der Angeklagte setzt sich, begleitet von zwei Polizisten, auf die Anklagebank. Wieder Schritte: Der Richter tritt mit den Schöffen ein; alle stehen auf. Er sieht sich alle Gesichter der Reihe nach an und lässt sich nieder. Alle anderen tun es ihm nach. Mit unbewegter Miene verliest der Staatsanwalt die Anklage. Dann beginnt die Verhandlung.

Das Bild einer Gerichtsverhandlung, wie sie im Fernsehen gezeigt wird, sieht anders aus. Zum Beispiel würde heutzutage kein Richter mehr auf die Idee kommen „Ruhe im Saal!“ zu brüllen. Außerdem würde kein Richter das übertriebene Geschrei der Angeklagten und Zeugen dulden. Auch die „Gerichtshammer“ sind veraltet. Nur die schwarzen Roben sind geblieben.

Doch bevor es überhaupt zu einer Gerichtsverhandlung kommt, wird erstmal eine Anzeige bei der Polizei oder bei der Staatsanwaltschaft erstattet und eine Täterbeschreibung erstellt. Wenn die Staatsanwaltschaft einen Anfangsverdacht feststellt, leitet sie ein Ermittlungsverfahren ein. Falls der Anfangsverdacht hinreichend ist, erhebt der Staatsanwalt eine Anklage. Im Gericht wird diese den Richtern vorgelegt. Diese entscheiden, ob die Hauptverhandlung eröffnet wird. Der Richterberuf besteht also nicht nur aus „im Saal sitzen und Angeklagte verurteilen“, sondern auch aus einer ganzen Menge Aktenarbeit.

So wird die Anklage eröffnet, und die Hauptverhandlung beginnt mit der Verlesung der Anklageschrift durch den Staatsanwalt. Nun beginnt die Beweisaufnahme. Zeugen und Sachverständige werden angehört, Urkunden und Gutachten verlesen. Dann folgt die Antragsstellung. „Zu der Antragsstellung, auch Plädoyer genannt, hat der Angeklagte immer das letzte Wort“, sagt Uta Kretschmar, Richterin des Amtsgerichts in Düsseldorf. Danach zieht sich das Gericht zurück, berät sich und verkündet anschließend das Urteil, das entweder als Freispruch oder Verurteilung ausfällt.

Eva Jurisch, Düsseldorf, Städt.gymnasium Koblenzer Straße

Blutspende Düsseldorf – Kleiner Piks mit großer Wirkung

Der Mann im weißen Kittel beugt sich über seinen Patienten. Es riecht nach Desinfektionsmittel. Er nimmt eine Spritze mit einer langen Nadel aus der Schublade. Doch Stefan Schäfers weiß, was ihm bevorsteht, denn er ist bei der Blutspende immer in den besten Händen, nämlich denen eines Arztes, wie die Krankenschwester Isabelle Eder betont.

Doch warum spenden die Leute Blut? Stefan Schäfers spendet vor allem Blut, „weil man vielleicht selber mal drauf angewiesen ist“. Doch trotzdem wird zu wenig Blut gespendet! Dabei wird Blut an jeder Ecke benötigt, z.B. bei Verkehrsunfällen. In den größeren Bundesländern würden sogar jeden Tag bis zu 4000 Blutkonserven benötigt, erzählt Isabelle Eder, die vor ein paar Jahren selbst fremdes Blut nach einem Unfall benötigte.

Um Blut zu spenden muss man laut der Düsseldorfer Blutspendezentrale mindestens 18 Jahre und höchstens 67 Jahre alt sein, das Mindestgewicht beträgt 50 Kilo.

Dem Spender werden 500 ml Blut, vorzugsweise aus der Armbeuge, entnommen. Dieses ist, bei vier Grad Celsius gelagert, bis zu 42 Tage haltbar. Allerdings wird das Blut innerhalb von 24 Stunden nach der Spende filtriert und zentrifugiert, um die wichtigen roten Blutkörperchen von dem Rest zu trennen.

Das Risiko, sich mit einer Krankheit zu infizieren, sei relativ gering, so Eder. Außerdem muss der Spender vorher einen Fragebogen ausfüllen, eine Blutprobe abgeben und eine Untersuchung über sich ergehen lassen. Viel eher könne man Kreislaufprobleme bekommen, da der Körper ein paar Tage benötigt, um das Blut nachzuproduzieren. Deshalb darf man auch nur sechsmal im Jahr (Frauen viermal) Blutspenden. Insgesamt dauert es „nur eine Stunde“, sagt Blutspender Stefan Schäfers.

Durch Blutspenden kann man also, entweder als Spender oder als ehrenamtlicher Mitarbeiter, Leben retten. Bei manchen Organisationen bekommt man sogar eine kleine Geldentschädigung, auf jeden Fall gibt es als Dankeschön etwas zu Essen und zu Trinken.

Felix Schäfers, Düsseldorf, Städt.gymnasium Koblenzer Straße

Süßes für Groß und Klein – Bärige Erfolgsgeschichte

Wer kennt sie nicht, diese kleinen bunten Leckereien, die sowohl von kleinen als auch von großen Genießern fast überall auf der Welt vernascht werden. Ob süß oder sauer, jeder hat sie schon einmal probiert: Fruchtgummis in allen erdenklichen Formen und Farben.

Der in Deutschland wohl bekannteste Fruchtgummi-Produzent ist die Firma Haribo. 1920 gründete der gelernte Bonbonkocher Hans Riegel seinen ersten eigenen Betrieb in Bonn. Ein Name für seine Firma war schnell gefunden. Aus den jeweils ersten zwei Anfangsbuchstaben seines Namens und dem Firmensitz ergab sich Haribo. Heute wird die Firma von Hans Riegel junior geleitet.

Bereits 1962 strahlte Haribo den ersten Werbespot im deutschen Fernsehen aus. Den Werbe-Slogan kennt hierzulande fast jeder: „Haribo macht Kinder froh und Erwachsene ebenso.“ Der deutsche Showmaster Thomas Gottschalk ist seit 1991 die Leitfigur jedes Werbespots und auch in seiner populären Show „Wetten, dass…“ bietet er seinen Gästen immer ein Schälchen Goldbären an.

Die Goldbären, die zu Anfang noch Tanzbären hießen, feierten im Jahr 2007 ihren 85. Geburtstag. Mittlerweile werden in allen 16 europäischen Produktionsländern täglich etwa 100 Millionen Fruchtgummibärchen hergestellt.

Das umsatzstärkste Land ist Dänemark, knapp gefolgt von Deutschland und Österreich.

Jedes Jahr kreieren die Produktdesigner von Haribo etwa zehn bis 15 neue Produkte. Dazu kommen zwei bis drei „Trendprodukte“, die Bezug auf aktuelle Ereignisse nehmen, wie zum Beispiel „Eisbär Knut“ oder die „Fußball WM“.

Bevor eine neue Kreation vermarktet werden darf, wird sie von Haribo-Chef Hans Riegel junior persönlich auf Geschmack und Aussehen getestet. Auch dieses Jahr können die Fruchtgummi-Liebhaber auf neue Leckereien hoffen. (www.haribo.de)

Carla Teitscheid, Düsseldorf, Städt.gymnasium Koblenzer Straße

Handball – Kampf um die vorderen Plätze

Im TSG Benrath spielen insgesamt zehn Mannschaften (1.,2. und 3. Herren, 1. Frauen, weibliche A-Jugend, weibliche B-Jugend, weibliche C-Jugend, männliche D-Jugend, gemischte E-Jugend, männliche A-Jugend) unter der Leitung von 17 Trainern (sechs davon sind “ Co-Trainer“).

Immer am ersten Wochenende nach den Sommerferien ist das Heimtunier vom TSG Benrath, der „Dettmar Cup“. Die 1. Mannschaft der Männer liegt zwar zurzeit nur auf Platz acht der Tabelle, allerdings wird sich dies im Laufe der Saison mit Hilfe des Trainers Jörg Brandenburg sicher noch ändern.

Die 1. Mannschaft der Frauen liegt momentan auf Platz zwei – dank Trainer Stephan Röder. Die Jugendlichen vom TSG Benrath sind leider nicht auf einem der vorderen Ränge, aber sie werden sich sicher noch im Laufe der Saison nach vorne kämpfen. Da die Jungendlichen viel Spaß am Handballspielen haben, ist es für sie nicht so schlimm, dass sie nicht ganz vorne in der Tabelle sind. Dennoch versuchen die Trainer, die Mannschaften auf bessere Plätze in der Tabelle zu bringen. Und jedes Jahr kommen neue Sportler hinzu, so dass bei den Spielen immer genügend Spieler da sind.

Eva Richard, Düsseldorf, Städt.gymnasium Koblenzer Straße

Medienkritik – „TV Total“ – total anspruchslos

Sie schalten abends den Fernseher an, und wieder einmal zeigt uns der humorvolle Stefan Raab stolz die Unendlichkeit seiner Zähne. Mit hoch intelligenten Moderatoren wird das Prinzip „Wettkampf“ gnadenlos in jeder seiner Fernsehformate recycelt.

Auch die geladenen Gäste sind alte Bekannte: Plauder-Plautze Elton oder aber die gebildete Sexbombe Sonja Kraus. Mit der Dauerwerbesendung „TV Total“ begann 1993 die faszinierende Erfolgsgeschichte des gelernten Metzgers Stefan Raab im Fernsehen.

Für die begehrte TV-Show trifft sich Alt und Jung abends zum sozialen Familientreffen. Damit das Gehirn des Menschen aber auch ja nicht mit Bücherinhalten oder zwischenmenschlichen Kontakten belastet wird, kann einem dies durch „leerreiche“ TV-Total Shows abgenommen werden.

Mit einer eingeschränkten Meinungsäußerung der Deutschen wird das moderne Fernsehprogramm zur Routine – armes Deutschland…

Enrica Mertens, Düsseldorf, International School Of Düsseldorf

Die Aids-Hilfe Düsseldorf – Wo Unterstützung dringend nötig ist

Was hat es mit der Krankheit Aids auf sich? Woher kommt sie? Was kann ich tun, wenn ich betroffen bin? Die Aids-Hilfe Düsseldorf weiß auf all diese Fragen eine Antwort.

Eine Klinik im Jahr 1980. Mittendrin: eine völlig verstörte Familie. In einem kleinen Moment ist ihr ganzes Leben zerstört worden. Die Diagnose lautet: Die gesamte Familie ist HIV-infiziert. Damals war diese Diagnose etwa das gleiche wie ein Todesurteil: Wer Aids hat, ist ein toter Mann.

Glücklicherweise ist das heute entschieden anders. Wenn man heutzutage Aids hat, ist das zweifellos sehr schlimm, aber wenigstens stirbt man daran nicht unbedingt. Doch allein kann man gegen den Virus nichts tun: Man braucht Verbündete, die einem beim Kampf gegen diesen Gegner zur Seite stehen. Einer dieser Verbündeten ist die Aids-Hilfe Düsseldorf.

Die Aids-Hilfe Düsseldorf existiert nun schon seit weit mehr als 20 Jahren. Im Mai 1985 schlossen sich sieben Menschen zur damaligen Aids-Hilfe zusammen und ließen sich kurz darauf als Verein eintragen. Schnell schlossen sich weitere interessierte Menschen dem Verein an, die schon Erfahrungen mit Aids gemacht hatten oder einfach interessiert daran waren, das Virus zu bekämpfen.

Inzwischen zählt die Aids-Hilfe Düsseldorf etwas 360 Mitglieder. Das erscheint jedoch wenig, wenn man sich die Zahl der HIV-Infizierten anguckt: Allein in Düsseldorf sind mehr als 1700 Menschen an Aids erkrankt.

Deshalb braucht man als Aids-Hilfe so etwas wie einen „Rundumservice“: sich nur auf ein Gebiet zu konzentrieren, reicht nicht – die Aids-Hilfe hat drei verschiedene Teilgebiete, in denen sie tätig ist:

Ein sehr großes Gebiet ist die Aufklärung, was sich auch aus dem Motto des Vereins schließen lässt: Aufklärung ist das Sicherste. In diesem Teilgebiet gehen Mitglieder der Aids-Hilfe in Schulen, Gefängnisse und öffentliche Gebäude und machen den Anwesenden klar, wie schlimm Aids sein kann und wie man sich gegen Infektionen schützen kann. Früher war es verbreitet zu sagen: Am häufigsten stecken sich die drei H’s an. Damit waren Homosexuelle, Heroinsüchtige und Menschen aus Hawaii gemeint, weil man dachte, die Infektion käme von dieser Insel.

Das zweite Gebiet ist die Hilfe für HIV-infizierte Menschen. HIV ist teuer, deswegen kommen viele Menschen nicht ohne Hilfe aus: Allein 2000 bis 3000 Euro pro Monat werden für Medikamente und ähnliches benötigt.

Doch das letzte Gebiet ist nicht unbedingt das wichtigste, aber das Heldenhafteste. Im Care24 wird Menschen geholfen, die sich nicht vor dem Aidsvirus schützen konnten. Hier werden Wohnungen an aufgrund des HIV-Virus‘ arbeitsunfähige Menschen vermietet, und auch sonst wird diesen Menschen geholfen. „Wir sind sehr stolz auf diesen Bereich unserer Bemühungen“, sagt ein Mitglied der Aids-Hilfe. Und das kann man auch.

Trotz all dieser Bemühungen hat es die Aids-Hilfe Düsseldorf noch nicht geschafft, die Krankheit aus Düsseldorf zu vertreiben, doch sie arbeitet weiterhin daran, und möglicherweise gelingt es ihr ja irgendwann.

Robert Gädecke, Düsseldorf, Städt.gymnasium Koblenzer Straße

Besuch im Jugendarrest – Auf Nimmer-Wiedersehen!

„Hoffentlich sehe ich Euch nie wieder!“ – bei einem solchen Abschiedsgruß wäre man ja normalerweise sauer, aber wir hatten einen ähnlichen Wunsch. Wie kann das sein? Das Rätsel lässt sich schnell lösen: Gemeinsam mit unserer Klasse besuchte ich Ende November die Vollzugsanstalt an der Heyestraße, Abeilung Jugendarrest.

Nachdem wir kontrolliert worden waren, erzählte uns der Leiter der Jugendarrestanstalt ausführlich etwas über das Haus und die Regeln, die hier einzuhalten sind.

Die Vollzugsanstalt ist vor drei Jahren gegründet worden. In der Anstalt können bis zu 60 Plätze belegt werden. Meist gibt es Einzelzellen. Sollte ein Insasse krank sein (z.B. bei Allgergien), dann werden auch schon einmal zwei Personenin einer Zelle untergebracht. Die Zellen sind sieben bis acht Quadratmeter groß – mit Lokus. Die Zellen müssen von den Gefangenen in Ordnung gehalten werden. Die Duschen sind auf dem Flur; geduscht werden kann zwei Mal in der Woche und jeweils nach dem Sport.

Der Leiter der Anstalt ist von Beruf Jugendrichter. Er arbeitet zwei bis drei Tage in der Woche im Gericht und die anderen Tage in der Anstalt. Außer ihm sind 20 weitere Mitabeiter dort beschäftigt, die im Schichtwechsel arbeiten.

In dem Jugendarrest Heyestraße sind nur Jungen, die Mädchen werden in anderen Städten untergebracht. Die Jugendlichen sind mindestens 14 Jahre alt, weil man mit 14 strafmündig wird. Im Jahr durchlaufen etwa 2200 Jugendliche den Arrest, sie kommen nicht nur aus Düsseldorf, sondern auch aus der weiteren Umgebung.

In der Anstalt sind natürlich Regeln einzuhalten. Es gibt drei Mahlzeiten am Tag. Der Leiter bezeichnet das Essen als „nahrhaft“. Döner, Pizzen und Pommes sind nicht drin, denn für die Verpflegung kriegt die Anstalt 2,50 Euro pro Insasse für den ganzen Tag. Das Essen wird nicht von den Jugendlichen zubereitet, sondern von der JVA Ulmenstraße geliefert.

Die Vollzugsbeamten verteilen Punkte für gutes Benehmen und Verhalten. Mit diesen Punkten darf man dann Kickern, Billard spielen, Fernsehen und einiges mehr. Beim Fernsehen braucht man sich nicht um die Programme zu zanken, denn es wird nur ein Programm für alle angeboten. Es können maximal 28 Punkte erreicht werden, für schlechtes Verhalten, wie zum Beispiel aus dem Fenster rufen, gibt es Minuspunkte.

Besuche sind nicht erlaubt, Handys sind ebenfalls verboten. In Notfällen kann man anrufen, wenn man die Erlaubnis bekommt. Alkohol, Rauchen, Drogen sind selbstverständlich auch strikt verboten. Verstöße führen zum sofortigen Verlust aller erworbenen Punkte, bei einem Drogenfund erfolgt Strafanzeige.

Der Leiter erklärte uns, dass fast alle jugendlichen Straftäter Kiffer sind, und dass ihr Drogenkonsum zu kriminellem Verhalten geführt habe. Er hatte auch schon Fälle, bei denen Jugendliche einsitzen mussten, weil sie geschwänzt hatten oder durch mehrfaches Schwarzfahren aufgefallen sind. Übrigens: Schüler müssen am Wochenende oder in den Ferien ihre Zeit absitzen.

Am Ende unseres Besuches war klar: Hoffentlich sehen wir diese Anstalt nie wieder von innen!

Ersan Zekir, Düsseldorf, Adolf-Reichwein-Schule