Nachdem wir Monate lang auf das lange zuvor angekündigte Konzert hingefiebert hatten, war es am Freitag, 22. November, , endlich soweit, die Metaller rund um Mathhew Tuck rockten die Philipshalle an der Siegburger Straße in alter Manier. Das Wochenende war gerettet, der Weltfrieden wiederhergestellt und unser Kindheitstraum, vier schwitzende britische Metaller live auf der Bühne zu sehen, war erfüllt.
Doch nicht so hastig und noch mal ganz von vorne. Sie fragen sich als bekennender Anhänger von Songtexten à la „I’ve warned you, but you just fucked my mind“ und Freizeit-Headbanger doch täglich, wo Sie Ihre Mähne schütteln sollen. Und wenn Sie schon beinahe Ihre langen Metallerhaare abrasiert und zur Popkultur übergelaufen wären, da Sie keinen geeigneten Ort für solche Freizeitaktivitäten in Düsseldorf gefunden haben, haben wir eine Lösung für Sie parat. Ein „Bullet for my Valentine“-Konzert.
Wie Ihnen als eingefleischter Luftgitarrist bekannt sein wird, feierte die britische Vier-Mann-Kapelle 2006 ihren internationalen Durchbruch mit ihrem Debütalbum „The Poison“. Nach zwei Jahren Abstinenz von der Musik kehrte Bullet, wie sie so liebevoll von ihren Fans gennant werden, im Frühjahr 2008 mit ihrem zweiten Studioalbum „Scream, Aim, Fire“ in die deutschen Top 100 zurück und starteten im Spätherbst ihre Tour durch Deutschland.
Nun waren wir dabei und haben unsere ganz eigenen Eindrücke von dem Konzert gewonnen und müssen zugeben: Ja, Bullet hat’s auch live drauf!
Nachdem wir erstmal schwitzend und keuchen zwischen einigen hundert, gefühlten zehntausend, „Bullet!“ grölenden Menschen stehen, uns endlich an unseren Stehplatz weit hinten gewöhnt, eine labberige Brezel verschlungen, einige überteuerte Getränke gezischt, an unseren großen Vordermann gewöhnt und 90 Minuten lang drei mittelmäßigen Vorbands gelauscht haben, ist es nun endlich soweit.
Um 21 Uhr erreichen die ersten Töne von „Scream, Aim, Fire“ unsere Ohren, und wir sind schon jetzt sprachlos von Frontmann Mathhew Tucks Stimme, die leicht rauchig, aber trotzdem klar durch unser Hörgerät gleitet wie ein Laserschwert durch Butter und die überwältigende Live Präsenz der Band erdrückt uns fast, vielleicht liegt das auch an der Masse, die auf uns eindrückt, aber spätestens bei „Hearts burst into fire“ stehen wir mit offenem Mund da.
Schon nach 90 Minuten Programm verabschiedet sich Matthew mit einem letzten „Fuck you“ von uns, und wir rennen noch ein letztes mal eingeschnappt im Teufelskreis mit. Nachdem wir benebelt von dem Alkoholgerruch in der Vorhalle endlich ins Freie gelang sind, ist uns klar: Das Konzert war ein voller Erfolg und war trotz des anschließenden Gestanks in der Vorhalle und dem schlechtem Konzertessen die vollen 32,55 Euro wert. Aslo, wenn Sie mal wieder nichts zu tun haben und Bullet in der Stadt ist, schauen Sie doch mal vorbei.
Yuriko Yoshinoya-Cheng, Düsseldorf, Comenius-Gymnasium