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Tierische Delikatessen – Eine Backstube für Hunde

Nicolas Schindler hat sich mit der Besitzerin der Düsseldorfer Hundekuchenbäckerei Dog’s Deli, Frederike Friedel, unterhalten.

Wie sind sie auf die Idee gekommen eine Hundekuchenbäckerei aufzumachen? War das Ihr Traumjob?

Es fing an mit meinem Hund Bill, dessen gutes Benehmen mit einem Leckerli belohnt werden sollte. Als ich Bill die üblichen Leckerlis geben wollte, rochen diese nicht gut, denn die meisten werden aus Abfällen hergestellt. Ende November 2004 bekamen wir Bill, und die Idee für Dog’s Deli entstand im Januar 2005. IM November 2006 haben wir Dog’s Deli dann eröffnet. Momentan ist es auch mein Traumjob.

Wer testet Ihre Leckerlis?

Mein Hund Bill testet alle neuen Rezepte.

Was für Delikatessen verkaufen Sie denn?

Kekse für Hunde als Ergänzungsnahrung.

Wer kauft bei Ihnen ein? Was sind das für Menschen?

Es fängt an beim Schüler und hört beim Rentner auf. Wir backen aber auch zum Beispiel für die Gäste des Interconti-Hotels.

Welche Kekse sind am beliebtesten? Was für Kekse gibt es jetzt in der Vorweihnachtszeit?

Also, es hängt immer vom Hund ab, was er halt gewöhnt ist, aber `Bananas` sind sehr beliebt. In der Vorweihnachtszeit, gibt es `Elch-Kekse`. Sie werden in Elch-Form und mit Zimt gebacken.

Wofür werden die Kekse meistens benutzt?

Für Belohnungen, Trainings, Beschäftigen und Verwöhnung.

Wie und wo werden die Kekse gebacken?

Alle Kekse werde im Geschäft gebacken, haben keine Konservierungsmittel, sind ohne Zucker und ohne künstliche Aromen.

Wie viele Kilo Kekse werden pro Tag verkauft? Und wie teuer sind 100 Gramm?

In der Vorweihnachtszeit werden bis zu 30 bis 40 Kilo am Tag verkauft. Es ist unterschiedlich, aber 100 Gramm kosten zwischen 1,95 und vier Euro.

Würden Sie Ihre Hundekuchenbäckerei als Marktlücke bezeichnen?

Ja, das ist definitiv eine Marktlücke, ich habe auch schon viele Anfragen bekommen für Laden-Eröffnungen in ganz Deutschland. Viele Kekse kann man auch selbst essen.

Nicolas Schindler, Düsseldorf, International School Of Düsseldorf

Jubiläumsfeier – 20 Jahre „Düsseldorf-Englisch“

Am ersten September 1988 wurde die Versammlung Düsseldorf-Englisch der Zeugen Jehovas gegründet. Damals waren es nur 23 Leute aus acht Ländern. Die Versammlung wuchs schnell, und schon bald waren es 100 Verkündiger.

Deswegen wurden verschiedene neue Versammlungen etabliert. Als erstes Düsseldorf-Französich, dann Düsseldorf-Tamil. Es folgten: Düsseldorf-Chinesisch; -Hindi und -Twi, sowie Wuppertal- und Duisburg-Englisch.

Nachdem Anfang 2006 Wuppertal-Englisch gegründet wurde, war die Versammlung auf einem Tiefststand von gerade einmal 50 Verkündigern. Heute sind es wieder 124.

Zum 20-jährigen Bestehen wurde eine große Feier organisiert, die im Januar 2009 stattfinden soll. Es werden um die 200 Gäste erwartet, eigentlich sollten es noch viel mehr sein, aber aus Platzmangel wurden nur die eingeladen, die derzeit in der Versammlung sind und die die länger dabei waren. Was die Sache zusätzlich

erschwert ist, dass viele der Geladenen im Ausland leben und deshalb nicht kommen können. Dennoch hoffen die Organisatoren der Feier auf ein großes „Event“. Mal sehen, ob er damit recht behalten werden.

Martin D., Düsseldorf, Städt.gymnasium Koblenzer Straße

Der Weg zum Austauschschuljahr – Formulare, Gespräche und harte Arbeit

Wohin soll’s gehen? Welche Organisation? Wie werde ich dort leben? Fragen über Fragen, die sich jeder stellt, der für ein Jahr in einem anderen Land zur Schule gehen möchte. Doch für die meisten gibt es direkt am Anfang eine große Hürden – die Eltern zu überreden.

Wenige haben das Glück, dass ihre Eltern direkt Feuer und Flamme für diese Idee sind. Die meisten Eltern denken sofort an die Gefahren, die auf das Kind im fremden Land lauern. Dann versuchen die Kinder alle Register zu ziehen, um ihre Elter für ein ATJ (Austauschjahr) zu begeistern. Denn oft wird gedacht, dass ein Schuljahr im fremden Land ein verlorenes Jahr ist, doch das Gegenteil ist der Fall. Man wird selbstständiger und selbstbewusster und man lernt eine neue Kultur kennen. Nicht zu vergessen, dass man auch eine Sprache fließend sprechen lernt.

Wenn diese Hürde überwunden und das Traumland ausgemacht ist, geht es daran, die richtige Organisation zu finden. Natürlich stellen sich alle auf ihren Internetseiten als beste und zuverlässigste dar, doch man sollte nie darauf verzichten, sich in ATJ-Foren zu informieren. Dort lassen sich schnell die schwarzen Schafe herauskristallisieren.

Sind die in Frage kommenden Organisationen gefunden, geht der Bewerbungsstress los. Anmeldebögen müssen angefordert, ausgefüllt und weggeschickt werden. In ihnen wird meistens auch ein so genannter „persönlicher Entwicklungsbericht“ gefordert. Er ist eine sehr aufwändige Angelegenheit.

Nachdem das geschehen ist, wird man zu einem Auswahlgespräch eingeladen. Man wird befragt, getestet oder einfach nur bei einer Diskussion mit anderen Bewerbern beobachtet. Nun kommt das lange, nervenzerreißende Warten auf die Anmeldebestätigung und den Vertrag.

In den vergangenen Jahren bewarben sich immer mehr Schüler, so dass die Organisationen immer mehr Absagen verschicken müssen, doch wenn man zu den Glückskindern gehört, die angenommen wurden, erwartet einen wieder ein langes und umfangreiches Formularausfüllen.

Die Platzierungsunterlagen bestehen aus vielen verschiedenen Formularen. Der Gastfamilienbrief macht hierbei die größte Arbeit aus. Mit den Platzierungsunterlagen wird die Gastfamilie im Gastland gesucht.

Schon lange bevor das Jahr anfängt, hat der ATS (Austauschschüler) sich sein Jahr genaustes ausgemalt; viele greifen mit ihren Vorstellungen viel zu hoch und werden oft bitter enttäuscht. Sie glauben, dass sie die perfekte Familie kriegen, auf die perfekte Schule kommen und sich auf Anhieb mit allen verstehen.

Es ist klar, dass Gastschüler wie auch Gasteltern bestimmte Erwartungen an einen Austausch stellen, dennoch muss beiden Seiten bewusst sein, dass man auf Schwierigkeiten und Probleme treffen wird. Ob das nun Heimweh oder Streit ist – alle müssen daran arbeiten, dass der Austausch erfolgreich und spaßig wird.

Bianca Zazalowski, Düsseldorf, Heinr.-Heine-Gesamtschule

Der Verein Hippo-Canis-Shelter rettet Hunde – Lange Reise in ein besseres Leben

Eine lächelnde Frau tritt herein. Sie gehört zum Verein Hippo-Canis-Shelter. Dieser Verein bringt Hunde aus Tötungsstationen in Ungarn und Spanien nach Deutschland, die nach ein bis vier Wochen in ihren Herkunftsländern umgebracht werden würden.

In den ersten zwei Wochen können sie von ihren Herrchen abgeholt werden, falls sie nur weggelaufen sind. In den weiteren zwei Wochen können sie von Tierschutzvereinen, wie zum Beispiel Hippo-Canis-Shelter, gerettet werden und ihrem sicheren Tod entkommen.

Diese Hunde werden erstmal in einem Tierheim, das mit dem Verein zusammenarbeitet, aufgepäppelt, gechipt und mit genügend Futter versorgt. Wenn sie gut auf die Reise vorbereitet sind, können sie sich auf ein viel besseres Leben in Deutschland freuen. Doch es dürfen noch längst nicht alle Hunde nach Deutschland. Erst wenn der Amtsveterinär bestätigt hat, dass sie keine gefährlichen Krankheiten haben, können sie die lange Reise nach Deutschland antreten.

Hunde aus südlicheren Ländern werden von Flugpaten per Flugzeug nach Deutschland eingeflogen. Die Hunde aus Ungarn wurden früher mit einem relativ günstigen Transportunternehmen nach Deutschland gebracht, doch aufgrund einer Preiserhöhung kann sich der Verein dies nicht mehr leisten und muss sich nach einer langfristigen Lösung umsehen. Deshalb sammelt der Verein zurzeit Spenden für einen eigenen Transporter.

Wenn die Hunde in Deutschland angekommen sind, werden sie nicht nach ihrer schweren Zeit in Ungarn auch noch, wie üblich, in Zwingern gehalten, sondern kommen in Pflegefamilien.

Um 6 Uhr müssen die ersten Hunde Gassi gehen. Doch dann fängt erst der richtige Arbeitstag an. “ Manchmal reichen selbst 24 Stunden nicht aus“, sagt Elke Weichold, Mitgründerin des Vereins. Um 7 Uhr werden die Hunde gefüttert. Damit keine Langeweile aufkommt, brauchen sie viel Aufmerksamkeit. Einige sind nicht stubenrein, deswegen ist das Chaos schon vorprogrammiert: „Waschen, putzen, waschen, putzen, so geht das eigentlich den ganzen Tag“, erzählt Elke Weichold.

Um zu sehen, ob die Tiere sich wohlfühlen und artgerecht gehalten werden, besuchen Mitglieder des Vereins die Familien nach der Vermittlung.

Der Verein wurde aus einer Notsituation von Rainer Richter (1. Vorsitzender) , Bettina Scharting (2. Vorsitzende ) und Elke Weichold (Kassenwärtin) gegründet. Sie wollten die Tiere retten, weil sie sonst erfroren wären. Da sie keinen Hundehandel betreiben wollten, entschlossen sie sich, einen Verein zu gründen.

Caroline Makuyana, Joana Mai und Tatjana Bernhardt, Düsseldorf, Städt.gymnasium Koblenzer Straße

Bilderwelten – Von „Max und Moritz“ bis „Spidermann“

Der erste Comic „Max und Moritz“ wurde im Jahre 1865 veröffentlicht. Diese Bildergeschichte von Wilhelm Busch war ursprünglich für Erwachsene gedacht. Im Laufe der Zeit wurden jedoch auch Comics für Kinder geschrieben; im Jahr 1959 beispielsweise kam der Comic „Asterix und Obelix“, der heute noch bei Kindern sehr beliebt ist, heraus.

Der Grund, wieso es nicht so viele Comics für Erwachsene gibt oder wieso nicht so viele Erwachsene Comics lesen, ist, dass den Erwachsenen Bildergeschichten, in denen die Figuren kleine Abenteuer erleben, nicht ausreicht. Sie lesen lieber Geschichten, die sie auf ihr eigenes Leben beziehen können, mit realen Ereignissen, was jedoch zu umfangreich für einen Comic wäre. Also lesen sie höchstens kurze Bildergeschichten mit Moral, politische Karikaturen oder Bücher.

Kinder jedoch, die, wie man weiß, mehr Fantasie haben als Erwachsene, lesen gerne Geschichten von Superhelden und von Fantasiewelten. Jugendliche lesen häufig Comics, wie zum Beispiel „Spider-Man“ (seit 1962). In solchen Comics geht es natürlich hauptsächlich um Superhelden mit ihren Abenteuern, für „das Kind im Teenie“. Oft geht es auch um Dinge wie Liebe und Freundschaft, um die sich das Leben von Jugendlichen meistens dreht.

Ein weiterer Grund, wieso viele Kinder und Jugendliche lieber Comics als Bücher lesen, ist, dass manche Kinder oder Jugendliche keine Lust haben zu lange Texte zu lesen. Sie selbst bezeichnen das als „lesefaul“. Viele Kinder oder Jugendliche kommen durch Freunde oder Comicverfilmungen wie Spider-Man, Daredevil oder die fantastischen Vier zum Comiclesen.

Das Interesse an Comics kann auch entstehen, wenn manche während des Telefonierens mit Freunden oder während des Unterrichts kleine Figürchen auf den Rand von Zetteln, Löschblättern oder auf die Federmappen kritzeln und so viel Übung erlangen, dass sie sogar Comics abzeichnen können.

Luise Hille, Düsseldorf, Städt.gymnasium Koblenzer Straße

Wirtschaft – Die Krise als Chance

„Wirtschaftswachstum“. Dauernd hört man diesen Begriff im Fernsehen, Radio oder man liest ihn in der Zeitung. Wikipedia definiert ihn wie folgt : „Unter Wirtschaftswachstum versteht man die Änderung des Bruttoinlandsprodukts, also der Summe der Preise der in einer Volkswirtschaft produzierten ökonomischen Güter (Waren und Dienstleistungen), von einer Periode zur nächsten. Das Wirtschaftswachstum nimmt bei einer Verringerung der Produktion negative Werte an, wenn die Preise nicht entsprechend steigen.“

Ein Beispiel: Bei einem „nur geringen“ Wirtschaftswachstum von beispielsweise drei Prozent, einem unterdurchschnittlichen Wert des Weltwirtschaftswachstums, würde sich die gesamte Weltwarenproduktion und Dienstleistungsbranche nach knapp 24 Jahren verdoppeln! Können wir unserer Umwelt dies wirklich zumuten bei ständig steigender Verschmutzung und dem Verbrauch der endlichen Ressourcen ?

Warum wollen wir immer mehr Wachstum, und warum wollen wir dauernd über unsere Möglichkeiten leben? Die momentane Krise zeigt die „Probleme“ auf.

Vielleicht ist ein Problem der Mensch in seinem Streben, immer mehr anhäufen zu wollen, auch wenn sich dies destruktiv auswirkt. Eine ganz andere Herangehensweise wäre, das Problem in der Wirtschaft zu suchen.

Zentralbanken können Geld an Banken verleihen, ohne dies zu besitzen. Sie können Geld praktisch neu erschaffen. Dieses Geld muss dann mit einem festgelegten Zinssatz zurückgezahlt werden, dem so genannten Leitzins.

Diesen kann die Zentralbank selbst festlegen um damit die aufgenommenen Kredite überall zu regulieren.

Nehmen wir mal an, eine Bank nimmt einen Kredit bei der Zentralbank auf. Die Bank muss dann wie gesagt das Geld und die Zinsen zurückzahlen. Der Fehler liegt hier: Woher soll denn das zusätzliche Geld, also die Zinsen, herkommen?

In unserer Wirtschaft kann nur die Zentralbank Geld erschaffen, und dafür will sie wieder Geld, und so geht es dann weiter. Wenn die Banken mehr Geld zurückzahlen müssen als sie bekommen haben, holen sie sich dieses Geld natürlich von den Schuldnern. So setzt sich diese Geldnot immer weiter fort, und von Kredit zu Kredit arbeitet jeder härter und alle versuchen, ihre Schulden zu bezahlen. Mit der Folge, dass die Wirtschaft wächst und wächst. Die Banken müssen aber immer neue Kredite von den Zentralbanken aufnehmen, und so setzt sich der Teufelskreis fort.

Alle haben das Gefühl, dass alles immer schlechter, teurer und schwerer wird. Je mehr wir arbeiten, desto mehr Schulden entstehen. Irgendwer muss am Ende dieser Kette stehen und dies ist – oh Wunder – die Erde! Wenn man die Güter unserer Erde verbraucht, kann man natürlich Geld verdienen und seine Schulden bezahlen

Das Problem ist, dass ein Staat alleine kaum Gesetze zur Eingrenzung der Wirtschaft verabschieden würde. Dies wäre wirtschaftlicher Ruin im heutigen globalem Wettbewerb. Es könnte etwas bewegt werden, wenn mehr Menschen über diese Probleme Bescheid wüssten und diese Krise als Chance sehen, etwas zu ändern.

Christian Kraus, Düsseldorf, Comenius-Gymnasium

Gesundheit – Nierenkrank durchs Leben

S. ist heute 16 Jahre alt und lebt seit sieben Jahren mit der Nierenerkrankung mit dem Namen Nephrotisches Syndrom. Im Durchschnitt werden ca. 85 Prozent der Erkrankten nach einer Erstbehandlung mit dem Medikament Cortison wieder gesund. Bei S. ist es anders.

Bei ihm wurden alle möglichen Medikamente, die bei dieser Krankheit für gewöhnlich zur Heilung führen, angewendet, doch nichts half. Schon als die Krankheit bei ihm entdeckt wurde, wurde ihm und seinen Eltern von einem anerkannten Professor der Nephrologie (Nierenwissenschaft) gesagt, S. werde spätestens nach fünf Jahren an die Dialyse (Blutwäsche) müssen, wenn keine Heilung eintritt.

Da die Therapien des Professors nicht anschlugen, wurde der damals

Neunjährige S. auf die Nierenfachstation der Kinderklinik der Universitätsklinik Essen eingeliefert, um dort eine Biopsie (Herausnehmen von Gewebe eines erkrankten Organs) durchzuführen. Dies ergab, das S. leicht behandelbar sei. Dem war aber nicht so.

Die nächsten Jahre waren für S. wie er selbst sagt, „zum Kotzen“ da er oft ins Krankenhaus musste und kein Arzt, Doktor oder Professor „irgendeine Ahnung hatte“, wie er geheilt werden könne.

2002 wurde er in die MHH in Hannover eingeliefert wo „der“ Nephrologe Europas arbeitet, doch auch dieser war „mit seinem Latein am Ende“. In Hannover wurden noch weitere Medikamente ausprobiert, von diesen half ihm aber auch keines.

Heute lebt S. Immer noch ohne Dialyse „relativ“ zufrieden zu Hause. Er hat sehr schlechte Blutwerte, aber es geht ihm gut: „Mein Wohlbefinden verdanke ich nicht irgendwelchen chemischen Pillen, die ich schlucken muss, sondern meiner eisernen Konstitution“, sagt er.

Er betont, dass nierenkranken Kindern durch Spenden kleine Freuden wie Ausflüge ermöglicht werden können. Damit das so bleiben kann, bittet er um Spende für nierenkranke Kinder. S. appelliert: „Viele nierenkranke Jugendliche und Kinder brauchen eine Spenderniere. Daher ist es hilfreich, wenn sich viele Leute einen Organspendeausweis ausstellen lassen und ihn immer bei sich tragen. Bei Fragen zur Anschaffung eines Organspendeausweises, können Sie sich bei Ihrem Hausarzt, in der Apotheke oder bei Gesundheitsämtern erkundigen.

www.nephrokids.de

Sarah Jeffré, Düsseldorf, Städt.gymnasium Koblenzer Straße

Tierversuche – Medizin ja, Kosmetik nein

Jährlich sterben 100 Millionen Tiere an Tierversuchen. Sie müssen für nicht lebensnotwendige Tests der Menschheit ihr Leben lassen. Dies geschieht, damit uns immer die neusten Kosmetikartikel zur Verfügung stehen.

Die meisten medizinischen Untersuchungen könnten heute genauso gut am Computern erstellt und an Zell-und Gewebekulturen getestet werden. Wenn jedoch mal ein Tier stirbt, damit es zu solchen Fortschritten wie beispielsweise der Erfindung von Insulin (an Hunden und Kaninchen getestet) führt, ist dies ja noch zu verkraften.

Bei den Verträglichkeitstests der Inhaltsstoffe, die die Erfinder neuer Lippenstifte, Lotionen und anderen Verschönerungsmitteln an Tieren testen, sterben jedoch die meisten dieser Art. Dabei ist dies auch hier gar nicht mehr notwendig, da es bereits eine Liste gibt, auf der zahlreiche schon getestete Mittel stehen. Auf die Sicherheit der Konsumenten muss man also auch nicht verzichten.

Rückblickend ist es folglich nicht notwendig, dass so viele der Tiere für die Kosmetik sterben. Bei Tests, die zu neuen medizinischen Ergebnissen führen, ist dies zwar okay, man könnte aber trotzdem die Zahlen der verstorbenen Tiere reduzieren.

Hannah Frauenrath, Düsseldorf, Städt.gymnasium Koblenzer Straße

Kommentar – Integration – die Sprache macht’s

Kommentar zur Aussage des türkischen Generalkonsuls Kivanc: „Integration beginnt mit Bildung.“ (Artikel erschien in der RP vom 29.10.08)

Schon beim Lesen der Überschrift war meine erste Frage: Wie können türkische Eltern ihre Kindern in Sachen Bildung unterstützen, wenn sie selbst ohne schulische Bildung nach Deutschland gekommen sind und sich nicht um Bildung kümmern? Dieser Prozess dauert Generationen.

Kivanc spricht davon, dass Bildung die wichtigste Voraussetzung für eine gute Integration ist. Das ist absolut wahr, aber wie wollen die türkischen Eltern ihren Kindern etwas beibringen, wenn sie selbst ohne schulische Bildung nach Deutschland gekommen sind und sich dann auch nicht mehr um Fortbildung gekümmert haben, sondern „bildungsfremd“ geblieben sind.

Ich komme auch aus einem solchen Elternhaus. Es war für mich sehr schwer, Deutsch zu sprechen und zu verstehen, denn im Kindergarten hatten wir schon unsere „Türkengang“ und in der Grundschule auch. Da ich nur ganz wenige deutsche Freunde hatte, habe ich auch kein Deutsch gesprochen und keine typisch deutschen Ausdrücke mitbekommen. Dieses Problem habe ich immer noch. Ich verstehe oft Texte nicht, weil mir das Vokabular fehlt. Als ich dieses Problem erkannt habe, habe ich mich natürlich an Deutsche gewandt und viel mit ihnen gesprochen und wenn ich eine Vokabel nicht verstanden habe, gefragt, was das Wort heißt. Die meisten Türken haben solche Sprachprobleme und hätten gerne die Hilfe deutscher Freunde.

Die Eltern müssen sich ganz früh um die sprachliche Ausbildung (Bildung) ihrer Kinder kümmern. Schon im Kindergarten und auch später in der Schule sollte die Betreuung mehrsprachig sein. Gute Deutschkenntnisse und berufliche Qualifikationen sind ungeheuer wichtig. Und sie müssen frühzeitig etwas für das gegenseitige kulturelle Verständnis tun. Aber dabei sollte es selbstverständlich bleiben, dass türkische Kinder oder Jugendliche ohne Hemmungen sagen können: „Mein Opa ist Türke, und ich bin stolz drauf!“ Die Deutschen sollten dies, ohne die Miene zu verziehen, akzeptieren und als völlig normal hinnehmen.

Ich glaube auch, dass die Bildung [(vor-) schulische und berufliche Bildung] für die Integration sehr wichtig ist. Sprachkenntnisse spielen eine Schlüsselrolle, um sich in einem anderen Land zurecht zu finden, um die eigenen Lebenschancen wahrnehmen zu können. Vor allem Kinder müssen mit guten Deutschkenntnissen in die Schulen kommen, damit sie die gleichen Chancen wie die deutschen Kinder haben. Dann haben sie die Voraussetzung für eine vernünftige Ausbildung. Dass soll aber nicht heißen, dass die deutsche die türkische Sprache ersetzen soll. Beide Sprachen sind gleich wichtig und sollen möglichst gleich gut von den türkischen Kindern beherrscht werden.

Es kommt daher drauf an, dass die türkischen Menschen, die nach Deutschland kommen, in ihrem eigenen Interesse die Chancen für sich und ihre Kinder wahrnehmen, indem die Sprache lernen und die Bildungsmöglichkeiten nutzen.

Ali Kadir Ates, Düsseldorf, Leibniz-Gymnasium

Integrationspolitik – Für ein besseres Miteinander

Was waren und sind die wichtigsten Ziele des „Nationalen Integrationsplans“, über den erstmals vor einem Jahr geschrieben wurde?

Laut RP vom 6. November 2008: „Ziele des Nationalen Integrationsplanes sind es, dass alle Grundschulkinder bis 2012 die deutsche Sprache gut beherrschen, die Zahl der ausländischen Schulabbrecher zu halbieren und dass es außerdem selbstverständlich ist, dass ausländische Jugendliche Abitur machen und einen normalen beruflichen Aufstieg erleben.“ „Nicht mehr über, sondern mit Migranten reden, wenn es um Integrationsfragen geht“, ist ein weiteres Ziel des Integrationsgipfels, heißt es in einer anderen Medienquelle.

Das wichtigste Ziel des Nationalen Integrationsplans sollte sein, allen Menschen in Deutschland, unabhängig von ihrer Herkunft, die gleichen Lebenschancen zu eröffnen. Dazu muss man vor allem die Sprachförderung, die Bildungs-, Ausbildungs- und Arbeitsmarktsituation verbessern – und diese Chancen müssen auch genutzt werden. Integration ist sowohl für die deutsche Wirtschaft als auch für das soziale Miteinander unter Deutschen und Türken wichtig.

Die Kommentare zum Gipfel vom 6. November dieses Jahres klingen enttäuscht: „Ernüchterung, wenn es ins Detail geht.“ Oder: Es stecke viel Gutes in dem Plan, sagen Migrantenvertreter zu www.tagesschau.de , die konkrete Umsetzung aber ernüchtere.

Als ich den Bericht gelesen habe, dachte ich, die Ziele könnten auf einem Wunschzettel fürs Christkind stehen. Hoffentlich hat dieser Gipfel einen Fortschritt gebracht. Aber der Kommentator im Fernsehen sprach von Stagnation und Verfestigung der Parallelgesellschaft, das heißt, von keiner weiteren Verschmelzung und von keinem Näherrücken beider Gesellschaften, sondern ein Auseinanderdriften beider Seiten.

Ich zitiere auch die türkischen Medien: „Deutsche Medien sind auffallend desinteressiert an Integration“. Man behauptet, dass sich die deutschen Medien ihrer Verantwortung in der Integrationsthematik nicht bewusst seien.

Stimmt diese Behauptung? Wenn ja, meine Frage: Könnten die deutschen Zeitungen zu einer besseren türkischen Integration beitragen? Ich denke: Ja, die Medien sollten ausführlicher über die Aktivitäten der Türken und ihrer Verbände berichten. Eine ausführliche und breitere Berichterstattung der Medien über die Türken könnte zu einer schnelleren und besseren Integration beitragen, denn wenn ausführlicher und interessanter über das Leben der Türken berichtet würde, würden mehr Türken deutsche Zeitungen lesen und deutsche Programme sehen und hören, dies wiederum würde zur deutsch-türkischen Integration beitragen und auch noch den Bildungshorizont einiger Türken erweitern.

Ali Kadir Ates, Düsseldorf, Leibniz-Gymnasium