„Wirtschaftswachstum“. Dauernd hört man diesen Begriff im Fernsehen, Radio oder man liest ihn in der Zeitung. Wikipedia definiert ihn wie folgt : „Unter Wirtschaftswachstum versteht man die Änderung des Bruttoinlandsprodukts, also der Summe der Preise der in einer Volkswirtschaft produzierten ökonomischen Güter (Waren und Dienstleistungen), von einer Periode zur nächsten. Das Wirtschaftswachstum nimmt bei einer Verringerung der Produktion negative Werte an, wenn die Preise nicht entsprechend steigen.“
Ein Beispiel: Bei einem „nur geringen“ Wirtschaftswachstum von beispielsweise drei Prozent, einem unterdurchschnittlichen Wert des Weltwirtschaftswachstums, würde sich die gesamte Weltwarenproduktion und Dienstleistungsbranche nach knapp 24 Jahren verdoppeln! Können wir unserer Umwelt dies wirklich zumuten bei ständig steigender Verschmutzung und dem Verbrauch der endlichen Ressourcen ?
Warum wollen wir immer mehr Wachstum, und warum wollen wir dauernd über unsere Möglichkeiten leben? Die momentane Krise zeigt die „Probleme“ auf.
Vielleicht ist ein Problem der Mensch in seinem Streben, immer mehr anhäufen zu wollen, auch wenn sich dies destruktiv auswirkt. Eine ganz andere Herangehensweise wäre, das Problem in der Wirtschaft zu suchen.
Zentralbanken können Geld an Banken verleihen, ohne dies zu besitzen. Sie können Geld praktisch neu erschaffen. Dieses Geld muss dann mit einem festgelegten Zinssatz zurückgezahlt werden, dem so genannten Leitzins.
Diesen kann die Zentralbank selbst festlegen um damit die aufgenommenen Kredite überall zu regulieren.
Nehmen wir mal an, eine Bank nimmt einen Kredit bei der Zentralbank auf. Die Bank muss dann wie gesagt das Geld und die Zinsen zurückzahlen. Der Fehler liegt hier: Woher soll denn das zusätzliche Geld, also die Zinsen, herkommen?
In unserer Wirtschaft kann nur die Zentralbank Geld erschaffen, und dafür will sie wieder Geld, und so geht es dann weiter. Wenn die Banken mehr Geld zurückzahlen müssen als sie bekommen haben, holen sie sich dieses Geld natürlich von den Schuldnern. So setzt sich diese Geldnot immer weiter fort, und von Kredit zu Kredit arbeitet jeder härter und alle versuchen, ihre Schulden zu bezahlen. Mit der Folge, dass die Wirtschaft wächst und wächst. Die Banken müssen aber immer neue Kredite von den Zentralbanken aufnehmen, und so setzt sich der Teufelskreis fort.
Alle haben das Gefühl, dass alles immer schlechter, teurer und schwerer wird. Je mehr wir arbeiten, desto mehr Schulden entstehen. Irgendwer muss am Ende dieser Kette stehen und dies ist – oh Wunder – die Erde! Wenn man die Güter unserer Erde verbraucht, kann man natürlich Geld verdienen und seine Schulden bezahlen
Das Problem ist, dass ein Staat alleine kaum Gesetze zur Eingrenzung der Wirtschaft verabschieden würde. Dies wäre wirtschaftlicher Ruin im heutigen globalem Wettbewerb. Es könnte etwas bewegt werden, wenn mehr Menschen über diese Probleme Bescheid wüssten und diese Krise als Chance sehen, etwas zu ändern.
Christian Kraus, Düsseldorf, Comenius-Gymnasium