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Impulz Theater – Hinter den Kulissen

Seit April 2011 hatten die Mitglieder des „Impulz Theater“ ein neues Stück einstudiert. Es wurde an vier Abenden im November in der alten Jazz-Schmiede aufgeführt. „Lieb gewonnen“ handelt von der ersten großen Liebe und deren Problemen, von Pia und Manuel und von Lena und ihrem Problem mit ihrer Schwester, die ihr Tagebuch klaut. Doch am Ende kommen Pia und Manuel zusammen und Lena und ihre Schwester versöhnen sich.

Ich möchte euch gerne erzählen, was alles vor und während des Theaterspiels am 17.11. passiert ist: Wir treffen uns also in der alten Jazz-Schmiede. Wie immer brauchen wir viel Zeit für Begrüßungszeremonien. Jede/r von uns hat von den Eltern einen Beitrag zum Buffet mitgebracht. Außerdem gibt es noch reichlich Kuchen, Gebäck und belegte Brötchen. Mit diesen Zutaten zaubern wir einen Gabentisch. Hinter den Kulissen von „Lieb gewonnen“ geht es mal wieder turbulent zu. Nervöse Darsteller laufen hin und her; warten darauf in die Maske zu kommen. Lautes Quatschen und Kichern ist zu hören. Nein, es geht nicht um Proben, es werden zur Entspannung Späße gemacht. Einige Schauspieler erledigen Hausaufgaben oder lernen für anstehende Tests. Dabei helfen wir alle einander gegenseitig.

Es folgt eine Schock-Nachricht: Drei Darsteller fallen für heute aus. Sie sind unerwartet erkrankt. Zum Glück ist aber jede Rolle doppelt besetzt. Es gibt bei uns keine Zweitbesetzungen, sondern immer zwei komplette Besetzungen für eine Rolle. So kann immer getauscht werden, falls so ein Krankheitsfall oder leider mal ein Zeithindernis durch die Schule eintritt. „Glück gehabt“, sagt meine Freundin Kiku: „Es ist noch für jeden Kranken Ersatz da. Wir brauchen nicht zu improvisieren, hätten ja auch zwei gleiche Rollen fehlen können.“

Danach gehen die Spieler in die Maske. Die fertig gestylten Darsteller setzen sich in einen Raum neben der Bühne, der für die Zuschauer nicht sichtbar ist. Es gib noch viele Späße und lauten Unsinn, um die Wartezeit auszufüllen. Die leckeren Sachen vom Buffet helfen gegen das Lampenfieber. Schließlich erscheinen die ersten Zuschauer. Wir werden ruhiger. Langsam füllt sich der Zuschauerraum. Es ist Getuschel zu hören. Das stört uns etwas dabei, die Texte noch einmal durchzusprechen, aber wir schaffen es. Wir wünschen uns gegenseitig viel Glück und hoffen alle sehr, dass alles gut gehen wird. Im Saal wird es erwartungsvoll still.

Start! Gespannt warten wir auf jeden einzelnen unserer Einsätze. Wir stellen uns in der richtigen Reihenfolge an die Bühneneingänge oder mitten ins Publikum. Dort ist ein richtiger Kampfring aufgestellt worden für die Szenen mit den echten Streitgesprächen. Nach etwa einer Stunde ist alles vorbei. Nach den üblichen Verbeugungen rennen wir in den Nebenraum. Dort bekommen wir

natürlich von Ronny ein großes Lob: „Es waren fantastische Aufführungen und ALLE sind begeistert!“ Im Großen und Ganzen haben wir eine Menge Spaß am Stück. Neugierig geworden? Schauen Sie sich doch eine Produktion des „Impulz Theater“ an.

Saskia Schumacher, Düsseldorf, Humboldt-Gymnasium

Pubertät – Früher, schneller – schöner?

Überall bummeln verliebte Pärchen durch die Straßen. Doch heutzutage sind auch schon sehr junge Paare unterwegs. Wer früher mit 16 Jahren noch Single war, gehörte zum Durchschnitt. Hast du jetzt mit 14 keinen Freund, bist du aber reichlich spät!

Die Pubertät fängt bei Jugendlichen heute früher an. Durch die Hormone wirkt sich das auch auf das Verhalten aus. Teenager wollen alles ausprobieren, und zwar früher als die Generation davor. Den ersten Kuss haben viele Teens unbedeutend mit unter 13 Jahren erlebt, ohne Freund ist jemand mit 14 der Außenstehende. Nur noch wenige Schüler einer 8. Klasse kennen nicht den Geschmack von Alkohol, geraucht wird schon ab 15. Auch andere Erfahrungen werden mittlerweile viel früher gemacht. Während das eigene Zimmer und ein Mp3-Player, damals noch als Walkman bekannt, eines jeden Jugendlichen Traum war, gibt es nun keinen Jugendlichen mehr ohne eigenes Zimmer, Computer und meistens mit mindestens einer Spielekonsole.

Dies bestätigt unsere Umfrage unter Jugendlichen und Erwachsenen, Lehrern und Schülern von Gymnasien, Gesamt- und Realschulen in Düsseldorf. Wir wollten wissen, welche Erfahrungen sie in welchem Alter gemacht haben. Das Ergebnis entspricht unseren Erwartungen. Die gleichen Erfahrungen werden innerhalb einer Generation durchschnittlich drei Jahre früher durchlebt. „Also ich hatte meinen ersten Kuss mit elf, da bin ich mir aber nicht ganz sicher“, sagte eine der Befragten. Ein gutes Beispiel dafür, dass dieser Moment nicht besonders gewesen sein kann.

Der Grund dafür, dass Jugendliche heute alles früher entdecken wollen, liegt daran, dass sie einfach früher zu pubertieren beginnen. Durch Hormone in Nahrungsmitteln, die in früheren Zeiten nicht im Essen enthalten waren, fängt die Pubertät früher an. Das hat nicht nur zur Folge, dass sich Jungen und Mädchen körperlich, sondern auch geistig schneller entwickeln und pubertieren.

Und was bedeutet das für uns? Ist es schöner, wenn man seinen ersten Kuss mit zahlreichen Freunden hat und irgendwann mit 15 schon aufhört, die Partner zu zählen? Vermutlich wird kaum eine dieser Personen später verträumt erzählen können, wie romantisch doch der erste Kuss mit dem Richtigen war, auf den man so lange warten musste. Niemand kann behaupten, dass das erste Glas Sekt mit 14 so viel besser schmeckt als mit 18.

Also warum hetzen? Man kann sich die einmalige Momente zu wunderschönen Erinnerungen des Lebens machen und damit etwas verbinden. Das gilt dann als besonders, als die schönsten Dinge, die man erlebt hat. Denn in einem Punkt sind sich alle „Nachzügler“, die gewartet haben, einig: Das Warten auf den richtigen Moment hat sich gelohnt.

Annemarie Färster und Diara Haas, Düsseldorf, Cecilien-Gymnasium

Mobbing – Psychoterror mit schlimmen Folgen

Immer häufiger treten Fälle von Mobbing auf: in der Schule, außerhalb, sowie auch im Internet. In der Schule suchen die Täter sich ihre Opfer gezielt aus. Meist trifft es ihre schwächeren und ängstlicheren Mitschüler, da diese sich nicht wehren können. Es gibt zwei Gruppen von Tätern, einerseits die Mobber und andererseits die Mitläufer, die sich nicht trauen dagegen zu handeln und einfach mitmachen in der Hoffnung, dass sie nicht selbst zum Opfer werden.

Mobbing beginnt schon damit, dass man sich über eine Person lustig macht. Sie wird von der Gruppe ausgegrenzt und beschimpft. Außerhalb der Schule geht es so weiter, doch wenn die Täter einzeln dem Schikanierten gegenüber stehen, ist es ab und zu der Fall, dass sie sich ohne ihre Gruppe schwach fühlen und dem Opfer dann aus dem Weg gehen.

Im Internet werden die Opfer auch schikaniert. Dieses nennt sich Cybermobbing. Auf sozialen Netzwerken wie SchülerVZ oder Facebook werden Lügen über die Person verbreitet und jeder trägt seinen Teil dazu bei. Viele sind sich nicht bewusst, was sie damit anrichten. Die Sticheleien der Mitschüler können beim Opfer zu psychischen Schäden, Depression, etc. führen. Außerdem verlieren viele dabei ihr Selbstwertgefühl, einige spielen mit dem Gedanken Selbstmord zu begehen.

Im Prinzip haben die Täter nichts davon, wenn sie eine andere Person quälen. Vielleicht fühlen die Täter sich dann beliebter, weil alle mitmachen, womit sie begonnen haben, doch was bringt Beliebtheit, wenn man einer Person wehtut?

In manchen Schulen wurde dieses Thema reichlich diskutiert und Maßnahmen, wie Nachsitzen, ergriffen. Doch Mobbing passiert immer wieder und keiner kennt den tatsächlichen Auslöser dafür.

Binh-An Nguyen, Düsseldorf, Annette-V.-Droste-Hülshoff-Gymnasium

Nachbarschaftsprojekt Givebox – Tausche Weihnachtsmann gegen Schreibtischlampe

Sie nennt sich Givebox – ein kleiner Raum ohne Tür, so wie ein hohes, schmales Bücherregal. Verziert mit kleinen Leuchtsternchen und gebaut aus Holz. Ein Ort, an dem abgelegte Gegenstände geduldig auf einen neuen Besitzer warten. Ich befinde mich mitten in Düsseldorf im Stadtteil Flingern.

Hier stehe ich gerade auf dem Hermannsplatz. Dort, wo Kinder auf dem Spielplatz rumtoben und da, wo am Wochenende der Wochenmarkt stattfindet. Vor mir das rote Haus mit den geheimnisvollen gelben Graffiti-Augen und davor die Givebox mit vielen kleinen und großen Gegenständen, z.B. Büchern, CDs, einem Pullover, einer kleinen Lampe und sogar Kosmetiksachen. Vorne hängen noch Nutzungsregeln – eine davon lautet: „Wenn eine Sache nach zwei Wochen keinen neuen Besitzer gefunden hat, wird sie entsorgt.

Die Idee, Sachen weiter zu verschenken, kommt aus Berlin. Dort hatte ein Pärchen zu viele Sachen übrig und beschloss, einen kleinen Raum zu bauen, wo sie ihre Sachen einfach reinstellten und hofften, dass sie irgendjemanden interessieren und sie mitnehmen würde. In Frankfurt, München, San Francisco und in verschieden Düsseldorfer Stadtteilen existiert auch schon so eine Form des Austauschs. Die Düsseldorferin Silke Roggermann und ihre Freundinnen fanden die Idee super und bauten sie dem Berliners Beispiel folgend nach.

Und tatsächlich: die Begeisterung ist ansteckend. Auch ich habe etwas hinterlegt: einen kleinen Weihnachtsmann mit rotem Anzug und kleinem Beutel. Ich hoffe, dass sich jemand daran erfreut und in der Weihnachtszeit in sein Zimmer stellen kann. Echt ein tolles Gefühl zu wissen, einem anderen damit eine Freude zu machen. Das findet offenbar auch Frau P., die auf einmal neben mir stand: „Ich bin hier jeden Tag und schaue mir alle Sachen genau an. Gestern waren hier sogar Hand-Cremes,“ erzählte sie mir erfreut. „Gerade habe ich auch einen alten Schinken hinterlassen und ich wundere mich immer, wie schnell dann alles wegkommt.“ Geärgert habe sie sich jedoch über Leute, die, wie sie selbst beobachtet hatte, viele Sachen rausnahmen aber nichts reinstellten. Ein solches Verhalten bricht zwar nicht die Regeln der Givebox doch ihre Idee lebt vom Nehmen und Geben.

Mein Weihnachtsmann hat übrigens einen neuen Besitzer gefunden. Ich war letztens an der Box, um noch einmal nachzuschauen und er war nicht mehr da, aber da stand eine süße kleine Lampe, die ich mitnahm. Sie steht jetzt vor mir auf meinem Schreibtisch. Geht doch auch mal gucken und lasst euch inspirieren.

Fabienne Lange, Düsseldorf, Humboldt-Gymnasium

Besuch im Schauspielhaus – Peter Pan in neuem Gewand

Am Donnerstag, den 8. Dezember 2011, waren alle sechsten Klassen der Werner-von-Siemens-Realschule im Schauspielhaus Düsseldorf, um gemeinsam mit 1300 Grundschülern das Theaterstück „Peter Pan“ zu sehen. Zwei Stunden lang begeisterte das Team die Zuschauer. Alle Schüler machten motiviert mit.

Viele Kinder fanden die Fee Tinkerbell am besten, weil sie ein wunderschönes Kleid trug und ausgesprochen lustig sprach. Käpt’n Hook punktete gut und schlecht zugleich. Gut gefielen sein witziges Aussehen und seine komische Stimme, aber angesichts der vielen Spucke im Zuschauerraum waren doch alle froh, nicht in den ersten Reihen gesessen zu haben. Trotz dieser starken Konkurrenz konnte Peter Pan, privat Emre AksızoÄŸlu, wirklich alle begeistern Er ging in seiner Rolle voll und ganz auf. Allerdings missfiel so einigen das Adidas-Outfit, sie hätten sich doch etwas Märchenhafteres gewünscht.

Die Enttäuschung, dass alles schon vorbei war, äußerte sich in lauten „Zugabe“- Rufen. Mit viel Applaus und Standing Ovation ging ein toller Vormittag zu Ende.

Seit 2011/12 ist Emre AksızoÄŸlu festes Mitglied am Düsseldorfer Schauspielhaus. Er wurde 1988 in Heidelberg geboren, ist jetzt 23 Jahre alt und wuchs in Viernheim auf. Er studierte an der Folkwang Universität der Künste Essen & Bochum. Zuletzt spielte er in „Verrücktes Blut“ unter der Regie von Nurkan Erpulat am Berliner Ballhaus-Theater und in der Bühnenadaption des Films „Wut“ am Berner Stadttheater.

Valeria Bühne und Pia Heckmann, Düsseldorf, Werner-V.-Siemens-Realschule

Hinter den Kulissen einer Bonbonmanufaktur – Snoepjes – ein Ort voll süßer Wunder

Als wir den kleinen Laden auf der Hoffeldstraße in Düsseldorf betreten, strömt uns der betörende Geruch von süßem Aroma entgegen. Wir stehen zuerst staunend vor den Regale mit den sogenannten „Rock Bonbons“. Vor uns stehen auf schwarzen Brettern die sorgfältig aufgereihten Tüten und Gläser, in denen sich die verschiedenen Sorten gut betrachten lassen. „Rockcandys“, „Rocks“ oder „Rock Bonbons“ werden die kreisrunden Süßigkeiten mit Motiven oder Schriftzügen genannt, die es hier in ständig wechselnden Farben und Formen zu kaufen gibt.

„Rock Bonbons“ kommen ursprünglich aus Dänemark und Schweden. Das Design ändert sich ständig. Die Früchtemischung und die Beerenmischung, die sich am besten verkaufen, gibt es das ganze Jahr über. Das Sortiment des im Oktober 2008 gegründeten Ladens besteht aus 18 verschiedenen Früchtegeschmackssorten und sechs bis sieben Motivvarianten.

Wir betreten den Raum hinter dem Laden und treffen die Besitzerin von Snoepjes, Yvette Kuth. Sie erklärt uns, dass alle Bonbons hier selbst gemacht sind. Zuerst werden Zucker, Glukose und Wasser so lange gekocht, bis nur noch wenig Wasser vorhanden ist. Dann wird der Zucker herausgenommen, eingefärbt und aromatisiert. Anschließend wird er an einem Zuckerhaken geknetet, damit er schön luftig ist und nicht zu hart wird. Der eingefärbte Zucker wird zu einem Motiv zusammengefügt und umhüllt. Als Nächstes wird dieses Riesenbonbon immer dünner zu Stangen gezogen, die dann auf die Platte gelegt werden. Nach dem Erkalten des Zuckers werden diese Stangen dann in die „Rocks“ (dt. „Felsen“, daher der Name) gehackt und verpackt. Es gibt auch leckere, bunte Lollis, die wie eine Schnecke aufgerollt werden und aus dem Stück Zucker entstehen, das nach der Herstellung der Bonbons übrig bleibt.

Frau Kuth erzählt uns: „Ursprünglich hatte meine Großmutter die Idee, denn sie hat damals in Maastricht, wo ich herkomme, einen „Rockshop“ eröffnet. Als sie starb, war ich drei Jahre alt, aber ich habe die Idee übernommen und in Deutschland wieder aufleben lassen.“ Zuvor hatte Frau Kuth 15 Jahre als Projektleiterin gearbeitet, was sie als wenig kreativ empfand. Da kam ihr der Beruf als Bonbonmacherin ganz recht. Außerdem gefällt ihr, dass es am Ende des Tages ein Ergebnis gibt, das man berühren und sehen kann. Herstellung der Bonbons musste sie sich aber erst einmal selbst beibringen. Es gibt in Deutschland nur einen weiteren Menschen, der Rockcandys ebenfalls mit der Hand herstellt.

Auf unsere Frage, was denn ihre Lieblingsbonbonsorte sei, antwortet Yvette Kuth nach langen Überlegungen: „Lakritz.“ „Snoepjes“ ist übrigens holländisch und bedeutet so viel wie „Süßigkeiten“. Aber Vorsicht, gesprochen wird es „Snupjes“. Snoepjes – die kleine Schatzkammer mit den süßen, handgefertigten Wertsachen. Etwas ganz Besonderes, oder nicht?

Louisa Henkels und Danina Herrmann, Düsseldorf, Humboldt-Gymnasium

Kunstprojekt am Worringer Platz – Wer im Glashaus sitzt…

Jeder hat bestimmt schon einmal das Glashaus am Worringer Platz in Düsseldorf gesehen. In dieses begebe ich mich nun mit vorsichtigen Schritten hinein. Ein kühler Wind pfeift durch das Loch an der Decke. Sofort wird mir ein Stuhl angeboten; ich setze mich.

Daraufhin beginnt Khatia Gudushauti (38), die jetzige Organisatorin des Glashauses, zu erzählen: „Die Geschichte vom Glashaus ist wirklich sehr originell“, berichtet Khatia begeistert. „Das Glashaus stammt aus dem Hofgarten, wo es als Gewächshaus genutzt wurde. Nach einiger Zeit gab es keinen Gebrauch mehr für dieses Glashaus. Man kam auf die Idee es auf

den Worringer Platz abzustellen, um es kostenfrei an Künstler zu vermieten, die ihre Kunst ausstellen möchten.“ Man kann das frühere Gewächshaus in vielfältiger Art und Weise benutzen. Von Gemälde und Zeichnungen bis zu Lesungen und dokumentarischen Ausstellungen reicht die Palette. Alles ist

möglich. Das Glashaus wurde jedoch nicht immer nur für kulturelle und künstlerische Zwecke genutzt. Es gab auch schwarze Schafe unter den Mietern, berichtet Khatia. Beispielsweise gab es Leute, welche das Glashaus für den nächtlichen Schlaf unter dem Sternenhimmel mieteten.

Khatia, selbst Künstlerin, erzählt mir wie ihr Schicksal sie mit dem Glashaus verbunden hat: „Damals malte ich Ölgemälde, ich wollte meine Kunstwerke ausstellen. Lange war ich auf der Suche nach einem perfekten Atelier. Bis ich zufälliger Weise auf das Glashaus gestoßen bin und ich auf den ersten Blick gemerkt habe, dass dies der ideale Platz für Kunst ist.“ Voll Lebensfreude berichtet sie mir weiter: „Mir wurde damals angeboten das Glashaus zu leiten. Ich willigte direkt ein.“ Dieses Jahr ist ihr viertes Jahr als Organisatorin.

Lothar Klouten, derzeitiger Mieter des Glashauses, zudem tätig bei der Firma Global Pedagogic Future Group, stellt mit Ingrid Landau sein aktuelles Projekt im Glashaus vor. Seine Ausstellung „Nachspüren nach 70 Jahren“ behandelt die Deportationen aus Düsseldorf. „Das Glashaus am Worringer Platz ist der perfekte Ort für meine Ausstellung, da viele Juden, die hier in der Gegend gewohnt haben, deportiert und ermordet wurden. Darunter auch der kleine dreijährige Lukas. Er wurde deportiert und danach direkt ermordet. Die Dokumente, die ich hier ausstelle, wurden weltweit noch nie veröffentlicht“, erzählt Lothar.

Asseel Abou Hatab, Düsseldorf, Humboldt-Gymnasium

Porträt – Die Hexe von der Kö

Schwarzer Mantel, schwarzer Hut, kleines Häuschen, schön und gut! So lebt die Hexe und Künstlerin Angela Spook. Wobei dies kein Künstlername ist, sondern ihr richtiger Nachname. Sie bewohnt ein kleines Häuschen in Düsseldorf-Flingern. Man sieht sie oft auf dem Fahrrad oder auf der Königsallee. Ich besuche sie bei ihr zuhause, um sie über ihr Leben zu befragen.

Sie bietet mir eine Tasse Tee an und bittet mich Platz zu nehmen. Langsam

fängt sie an zu erzählen. Früher verkleidete sie sich als Clown, doch mit der

Zeit bemerkte sie, dass sie sich so nicht mehr wohl fühlte. Um 1994 kaufte ihr Vater ihr, noch zu D-Mark-Zeiten, einen schwarzen Mantel, dazu einen schwarzen Hut, und rein zufällig fand sie einen Besen, der sich ihr geradezu in den Weg stellte. Somit war das Hexenoutfit komplett. Jetzt fehlte nur noch ein Ort, an dem viele Menschen sind, um als Hexe ihr Geld zu verdienen. Nichts bot sich besser an als die Königsallee, wo sie selbstbewusst als Hexe verkleidet steht.

In ihrem Flingeraner Häuschen ist es kalt. Sie macht eine kurze Pause und erzählt weiter. Sie erklärt mir: „Wenn man die richtige Atmung kontrolliert durchhält, kann man Kälte in Wärme umwandeln.“ Doch, versichert sie, hierbei handele es sich nicht um einen magischen Hexentrick, sondern um eine jahrelange trainierte Technik. Sie glaubt nicht an Magie oder böse Hexengeschichten. Aber warum dann dieses Aussehen? Sie sagt: „Ich habe mich für dieses Leben entschieden, auch wenn ich nicht an solche magischen Dinge glaube. Ich habe mich schon als Kind sehr für Literatur und Kunst interessiert und ich habe viel gelesen.“ Daher ist auch die Malerei eines ihrer Hobbys geworden.

Sie trinkt langsam ihren Kaffee und erzählt, dass sie im Moment, an einem Drehbuch ihrer Lebensgeschichte schreibt. Ihr Tagesablauf scheint manchen von uns vielleicht nicht sehr stressig, doch für Angela sieht das ganz anders aus: Früh aufstehen, um zu lesen, dann auf die Königsallee, und dann bleibt noch Zeit für Meditation. „Meditation ist für mich sehr wichtig, weil ich dann über mein ganzes Leben nachdenken kann, und mir neue Sachen für mein Drehbuch ausdenke.“ Die Malerei allerdings ist ihr trotz des durchgeplanten Tages nicht zu viel und tolle Bilder entstehen. Oft wandelt sie auch Zitate aus Büchern in Bilder um, welche zum Teil sehr interessant wirken. Wer ihr Atelier auf der Ackerstraße besuchen will, kann dort eines dieser Bilder kaufen.

Nach einiger Zeit schaue ich mir das kleine Häuschen, in dem ich schon eine Weile sitze, noch mal an. Der Raum riecht nach Farbe. Er ist bunt geschmückt und abstrakte Kunst dominiert hier. Ein kleiner Raum, damals eine Motorradwerkstatt, in dem sie lebt. Keine Heizung, kein Bad, kein Fernsehgerät, kein Telefon und keine weiteren elektronischen Geräte. Trotz dieser Umstände ist sich Angela sicher: „Mein Leben war immer schwer, doch ich wurde auf einen besonderen Weg geführt. Und ich habe mich entschieden, mein Leben so zu leben wie es kommt.“

Lina Etzkorn, Düsseldorf, Humboldt-Gymnasium

Basketball – NBA: Ausweg aus dem Lockout

Nach monatelanger Diskussion ist das Warten endlich vorbei, die National Basketball Association (NBA) geht ins neue Jahr. Die NBA hatte dieses Jahr mit dem vierten Lockout in ihrer Geschichte zu kämpfen. Ein Lockout ist eine Auseinandersetzung der Clubbesitzer und der Spieler. In dieser Auseinandersetzung streiten die Clubbesitzer in mehreren Gesprächen über das verlorene Geld der letzten zehn Jahre, in denen die NBA-Spieler mehr Geld verlangt haben, als die Besitzer der Mannschafften übrig hatten.

Diesen Juni, kurz nach Dallas‘ Gewinn bei den Meisterschaften, hatten die Besitzer dann den Schlusstrich gezogen: kein Kontakt mehr zu den Besitzern und keine Pressetermine für die Spieler. Alles wurde sehr verdeckt gehalten, es gab monatelang Streit und es schien keine Lösung in Sicht. Im November wurde angeblich die ganze Spielzeit bis Jahresende gestrichen, doch es gab einen kleinen Funken Hoffnung, und dieser Funken hat es dazu gebracht, dass die Spielzeit doch noch am 25. Dezember startete.

Der Initiator: Michael Jordan. Ausgerechnet der beste Basketball-Spieler aller Zeiten, der nach der Scheidung zu seiner Frau für 150 Millionen US Dollar eigentlich wenig mit Geld zu tun haben wollte. Doch im März 2010 hat Jordan sich überraschenderweise die Mehrheit der Charlotte Bobcats erworben und wurde kurz darauf der Charlotte Bobcats-Besitzer. Dieses Jahr hat Jordan die Spieler und die Besitzer zu einer Einigung gebracht, die ihm 1998 die Spielzeit zerstört hätten, wenn er nicht kurz davor in Rente gegangen wäre. Die Spieler und Besitzer einigten sich folgend auf einen Sieben-Jahres-Vertrag. Die Saison begann damit offiziell am 25. Dezember mit dem Spiel der NBA-Meister: Dallas Mavericks gegen den Vizemeister Miami Heat. Damit begann endlich das Jahr der möglichen Titelverteidigung für das Team des deutschen Basketballers Dirk Nowitzki. Die Saison wird damit von 82 Spielen auf 66 gekürzt, damit am Ende der Saison die NBA-Meisterschaften doch noch stattfinden können.

Tobias Haensch, Düsseldorf, International School Of Düsseldorf

Costa Rica – Willkommen bei den Riesenschlangen

Endlich war es soweit! Wir flogen von Düsseldorf nach Atlanta, wo wir einen Anschlussflug nach San José, der Hauptstadt von Costa Rica, bekamen. Dort wollten wir zweieinhalb Wochen Urlaub machen.

Wir fuhren zu unserem Stammquartier in San José auf einen Berg, von dem aus wir unsere Exkursionen machen wollten. Es lag in einer schönen Umgebung mit einer fantastischen Aussicht auf die Stadt. Wo wir waren, lebten fast nur Einheimische, Touristen gab es nur wenige. Richtig interessant wurde es an den nächsten Tagen, an denen wir die Karibik und dann die pazifische Küste erkundeten.

Als wir am Strand der Karibik waren, war der Himmel wegen der Regenzeit leider bedeckt und entsprach nicht dem, was man in Hochglanzprospekten versprochen bekommt. Der Höhepunkt dieser Tour war unser Aufenthalt in einer Lodge mitten im Urwald. Der tropischer Regenwald war für uns Europäer ein großartiges Erlebnis, das wir noch nicht kannten. Ein einheimischer Guide, Gusto, zeigte uns auf langen Wanderungen den Dschungel. Es herrschte eine hohe Luftfeuchtigkeit und es roch nach frischem Holz. Beeindruckend waren auch die Geräusche. Man sah die Tiere zwar nicht immer, aber sie machten sich lauthals bemerkbar. Gusto machte uns auf alle Besonderheiten aufmerksam. So warnte er uns auch vor allem, was bunt ist, hüpft oder kriecht. Als er uns erklärte, dass die kleinen bunten Frösche hochgiftig seien.

Eindrucksvoll waren ebenfalls die Begegnungen mit den Einheimischen, die sehr offen auf uns zukamen. Da es in dieser Gegend nur sehr wenige Autos gibt, fragten sie uns, ob wir sie mitnehmen könnten. Womit wir nicht gerechnet hatten, war, dass immer gleich das halbe Dorf mitkam und auf die Ladefläche sprang.

Nach ein paar Tagen brachte uns unser Fahrer zurück nach San José, wo wir einen Wagen mieteten und zum Pazifik reisten. Dort hatten wir ganz in der Nähe vom Strand ein Haus gemietet. Keine fünf Minuten entfernt war ein kleiner Wasserfall mit Süßwasser, wo wir herrlich baden konnten. Das Meer eignete sich dafür nicht, weil es zu viele Felsen gab.

Ein absoluter Höhepunkt war das Angeln. Nachdem unser erster Versuch mit einem Kanu scheiterte und wir keine Fische bekamen, hatten wir später mehr Glück. Wir gingen ins Wasser und wurden von einer riesigen Welle überrascht, in der Unmengen von Sardinen angespült wurden. Wir zogen reichlich von den Jagdfischen, die sie verfolgten, an Land. In der Pfanne gebraten, schmeckten sie köstlich. Die Krönung unserer Reise bildete der Silvesterabend in einem Restaurant im Urwald. Als wir dort ankamen, lag eine fünf Meter lange Boa Anakonda auf dem Weg, die einen ganzen Menschen auf einmal verschlingen könnte. Costa Rica ist wirklich nichts für Leute mit Schlangenphobien, denn es gibt sie wie Sand am Meer. Man muss schon sehr aufpassen.

Danach machten wir uns auf den Weg zurück zu unserem Stammquartier, was dann leider auch bedeutete, dass wir wieder nach Hause fahren mussten.

Jan Philipp Ernst, Düsseldorf, International School Of Düsseldorf