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Ein Tag im Leben eines Blinden – Wie man sieht, sieht man nichts!

Für ein Projekt laufen wir, zwei Schüler des St.-Ursula-Gymnasiums, zwei Stunden blind den Rhein entlang. Wir wollen testen, wie sich ein Blinder wohl fühlt, wenn er sich fortbewegt!

„Hey, wo bist du?“, rufe ich meine Freundin verzweifelt. Wir machen nur kleine Schritte, weil wir jede Unebenheit im Boden spüren. Doch jetzt, wo meine Freundin nicht mehr neben mir steht, laufe ich orientierungslos immer weiter vom Weg weg. „Geh am besten einen großen Schritt nach links, sonst läufst du gleich in den Rhein! Wusstest du eigentlich, dass es über 39,8 Millionen blinde Menschen auf der Welt gibt??“ „Stimmt! Die Armen! Ich finde es ja schon schwer, mich zwei Stunden orientierungslos fortzubewegen!“ Eigentlich hätte ich gerne noch hinzugefügt, dass nur zehn Prozent von ihnen in Industrieländern leben, aber dafür muss ich mich zu viel auf den Weg konzentrieren.

Wir finden, das Blindsein so schlimm ist, weil 80 Prozent der Wahrnehmung über die Augen erfolgen! Am Anfang hätten wir uns deshalb am liebsten den Schal wieder von den Augen gerissen! Nach weiteren hundert Metern werde ich plötzlich von meiner Freundin eine Mauer hinunter geführt. Währenddessen klärt sie mich darüber auf, das 50 Prozent der Deutschen durch Altersschwäche, 18 Prozent durch eine oder mehrere Augenerkrankungen und 32 Prozent durch andere Ursachen, wie zum Beispiel Unfälle, erblindet sind.

Noch höre ich ihre Schritte vor mir, doch plötzlich meint sie, ich solle sie mal blind, nur mithilfe des Gehörs, finden. Als Preis verspricht sie mir einen Kaugummi, welchem ich anhand des Geschmacks einer Farbe zuordnen soll! Doch so leicht, wie es sich anhört, ist es gar nicht. Ich laufe ständig in andere Richtungen, bis ich schließlich gegen etwas Hartes, Festes stoße. „Das war ein Baumstamm“, klärt mich meine Freundin später unter lautem Gelächter auf… Dann bekomme ich mein wohlverdientes Kaugummi. Während wir beide kauend kreuz und quer am Rhein entlanglaufen, beruhigt mich meine Freundin. „Wärst du wirklich blind, hättest du ein Anrecht auf Blindenhilfe.“ „Stimmt, aber man muss sich auf den anderen vollkommen verlassen können! Sonst wäre ich vielleicht trotz der Hilfe gegen einen Baum gelaufen.“ Lachend gehen wir weiter.

Plötzlich fing es an zu regnen und ich musste den Regenschirm aus meiner Tasche suchen. Das war auch ziemlich schwer. Nach den zwei Stunden konnte ich dann endlich den Schal abnehmen! Das war ein so intensives Gefühl. Alles war so schön bunt! Als wir schließlich durchgefroren auf dem Heimweg waren, konnten wir uns auf eine heiße Tasse Tee freuen.

Carolin Rippen und Svenja Eidmann, Düsseldorf, Erzb. St. Ursula-Gymnasium

Altersbeschränkung bei Spielen – Freigegeben ab 18 – na und?

Da Spiele ab 18 nahezu ausschließlich gewaltvolle Spielkonzepte beinhalten und häufig eine düstere und bedrohliche Atmosphäre erzeugen, sind sie ausschließlich für Erwachsene erlaubt. Zu den beliebtesten gehören Ego-Shooter, Action-Adventures und Open-World-Spiele. Hintergrund der jeweiligen Story sind beispielsweise kriegerische Auseinandersetzungen oder brutale Kämpfe zwischen rivalisierenden Gangs. Es sind Spiele, die für Minderjährige generell nicht freigegeben sind, weil sie jugendgefährdend sind.

Leider halten sich viele Eltern nicht daran. Sie kaufen ihren Kindern Spiele ab 16 oder 18, obwohl diese erst zwölf Jahre alt sind. Doch warum ab 18, wenn Eltern ihren Kindern sowieso die Spiele kaufen? Nach unserer Umfrage lassen 39 Prozent der Eltern ihre Kinder Spiele spielen, die ab 18 Jahren freigegeben sind. Und wenn es nicht die Eltern selbst sind, die die Altersbeschränkung umgehen, dann sind es ältere Geschwister oder Freunde.

Wenn Spiele einen Straftatbestand gemäß Strafgesetzbuch erfüllen, können sie von einem Gericht für Deutschland verboten werden. Ein solches Verbot gilt dann auch für den Vertrieb an Erwachsene.

Aber wer kontrolliert die altersgemäße Abgabe von Spielen? Dafür ist dann die jeweilige Ordnungsbehörde vor Ort zuständig.

Und kann der Handel selber entscheiden, ob er sich beim Verkauf an die Altersgrenzen hält? Nein, der Handel ist zwingend an die mit den Alterskennzeichen verbundenen Abgabebeschränkungen an Kinder und Jugendliche gebunden. Nach dem Jugendschutzgesetz kann der Händler bei Missachtung mit bis zu 50.000 Euro Bußgeld bestraft werden.

Gibt es behördliche Konsequenzen für Eltern, die sich nicht an die Altersangaben halten? Nein, der Staat regelt nicht, welche Medieninhalte Eltern zu Hause ihren Kindern zugänglich machen. Das ist und bleibt Recht und Verantwortung der Eltern.

Was könnte man Eltern empfehlen? Eltern sollten ihren Kindern nur solche Spiele erlauben, die eine entsprechende Altersfreigabe haben. Sie sollten außerdem mit ihrem Kind über die Spiele und das Interesse daran sprechen. Spielen Sie gemeinsam. Das hilft besonders, akzeptierte Nutzungsregeln zu Hause durchzusetzen.

Quelle und weitere Informationen im Internet unter www.usk.de.

Florian Naß, Düsseldorf, Werner-V.-Siemens-Realschule

Porträt – „Wer reinkommt, entscheide ich“

Düsseldorf, Humboldtgymnasium. Ein sportlicher sehr freundlich wirkender Mann schlendert grinsend über den Schulhof. Er ist auf dem Weg zum Fußballfeld, wo er die dort spielenden Kinder in der siebten Stunde beaufsichtigt. Er wird von allen Seiten freundlich angelächelt und begrüßt. Dieser Kinderbetreuer ist offensichtlich bei allen Schülern sehr beliebt. Düsseldorf, Altstadt. Ein muskulöser Mann steht vor einem der Clubs. Er ist Türsteher, schaut freundlich, aber trotzdem aufmerksam die Personen an, die hereingelassen werden wollen.

Jason, so heißt der Mann auf dem Schulhof – und so heißt auch der Mann vor dem Club, denn Jason (28) hat zwei Jobs, die scheinbar wenig gemeinsam haben. Den Beruf des Türstehers führt er nun schon seit acht Jahren aus. Kennen gelernt hat Jason A., der American Football mit professioneller Leidenschaft betreibt, diesen Beruf durch Mannschaftskollegen, denn viele aus seiner Mannschaft sind als Türsteher tätig. Denn wer sechsmal die Woche

trainiert, ist nicht nur körperlich sehr fit, sondern auch geistig. „Zusätzlich sind Menschenkenntnisse äußerst wichtig“, erklärt Jason. „Man muss in wenigen Sekunden schauen, ob die jeweilige Person in den Club reingelassen werden soll oder nicht.“

Der Club, vor dem Jason als Türsteher tätig ist, hat eine andere Philosophie als andere Clubs. Es gehe dort nicht darum, ob der Style eines Besuchers dem Türsteher gefällt! Auch typische Türsteher-Sätze wie „Deine Schuhe passen mir nicht“ gebe es vor seinem Club nicht, erzählt er. Man achtet darauf, dass die anderen Gäste sicher sind. Wenn jemand weggeschickt werde, dann freundlich und mit einer Erklärung, warum der Eintritt nicht möglich sei. „Die Personen, die dies nicht verstehen, sind auch meist diejenigen, die drinnen negativ auffallen“, sagt er. Das Spektakulärste, dass ihm in den acht Jahren seiner Tätigkeit passierte, war eine Person, die versucht hat, ihn mit einem Messer anzugreifen. Die Situation war dank seiner stichsicheren Weste und der Polizei, die schnell eintraf, glücklicherweise nicht lebensbedrohlich. „In solchen Momenten geht alles sehr schnell, so dass man sich erst später Gedanken darüber machen kann.“

Vorkommnisse wie diese sind jedoch nicht der Grund dafür, dass Jason sich vorgenommen hat, bis maximal 30 als Türsteher vor Clubs zu arbeiten. Danach will er sich eher auf das Sportliche konzentrieren, denn mit drei Jobs und Studium (welches aber bald beendet sein wird) , findet er nur wenig Schlaf. Diesen Schlaf braucht er aber, um sich gut um die vielen Kinder des Humboldt- Gymnasiums kümmern zu können, sowie um fröhlich Sport treiben zu können.

Merle Mosch und Nele Spillner, Düsseldorf, Humboldt-Gymnasium

Kente – Buntes Afrika

In Afrika ist es wichtig, die traditionelle Kultur zu leben und weiterzuentwickeln. Eine dieser Traditionen ist das so genannte Kente.

Der Stoff aus Seide und Baumwolle wurde im 17. Jahrhundert in Ashanti in Ghana erfunden und in symbolischen Farben gewebt. Damals waren diese Kente nur für reiche Familien, doch heute kann jeder sie kaufen und tragen. Es gibt verschiedene Arten und Stile, den Stoff zu verarbeiten. Man kann seinen Stoff auch nach eigenen Entwürfen nähen lassen. Aus Kente werden Kleider, Tücher, Taschen, Schuhe, Kleider und anderes hergestellt.

In Düsseldorf gibt es mehrere Läden, die diesen Stoff verkaufen und Modenschauen veranstalten. Es gibt immer wieder Feste oder Gottesdienste, in denen Menschen ihre Kente Kleider tragen und Spaß haben.

Melanie Manau, Düsseldorf, Werner-V.-Siemens-Realschule

Rennmäuse sind in vielen Familien zuhause – Kleine Tiere – große Freude

Sie werden immer beliebter – die kleinen mongolischen Rennmäuse. Und das ist kein Wunder, schließlich sind die putzigen Nager äußerst lebendig und bieten ihren Zuschauern Unterhaltung pur.

Da sie sowohl in ihrem Verhalten als auch äußerlich mit ihren großen schwarzen Kulleraugen so possierlich und liebenswert erscheinen, vergisst mancher Tierfreund leider, dass mit der Pflege der Rennmäuse auch Arbeit und Verantwortung verbunden sind. Allzu spontan und unüberlegt sollte daher auch die Entscheidung zum Kauf dieser Tiere nicht getroffen werden. Rennmäuse sind gesellige Tiere, die nur in Kontakt mit ihren Artgenossen ihr ausgeprägtes Sozialverhalten zeigen können. Tiergerecht ist daher nur eine Haltung von mindestens zwei Rennmäusen. Sofern Nachwuchs nicht erwünscht ist, können sowohl zwei Weibchen als auch zwei Männchen zusammen gehalten werden. Sie sind pflegeleicht und brauchen täglich nur frisches Futter, Wasser und Nagematerial. Es ist sogar möglich, sie für ein langes Wochenende einmal allein zu lassen.

Damit Rennmäuse ein wenig so leben können, wie in ihrer ursprünglichen Heimat, der mongolischen Steppe, benötigen sie ein ausreichend großes Gehege, zum Beispiel ein 45 x 80 Zentimeter großes Aquarium mit einer Gitterabdeckung. Rennmäuse lieben es, zu buddeln und Tunnel anzulegen. Bei jeder Begegnung beschnuppern sich die Tiere, sie putzen sich gegenseitig, tauschen so Speichelsekret aus und markieren ihr Revier mit dem Sekret aus ihrer Bauchdrüse. Hat eine Rennmaus zwei Tage lang keinen Kontakt mit ihren Clanmitgliedern, wird sie als Fremdling verbissen. Die mongolische Rennmaus lebt auch in der Wildnis in Familienverbänden von bis zu 15 Tieren.

Mongolische Rennmäuse sind tag- und nachtaktiv, wobei ihre Aktivitäts- und Ruhephasen in einem Rhythmus von zwei bis fünf Stunden wechseln.

Sie sind Pflanzenfresser, die sich bevorzugt von Sämereien und Gräsern ernähren und in der Wildnis bis zu 20 Kilogramm Samen als Wintervorrat sammeln.

An ihre Umgebung ist die Rennmaus sehr gut angepasst. Ihr Blickfeld beträgt fast 360 Grad und die vielen Stäbchen in ihren Augen ermöglichen ihr ein gutes Nachtsehen, während die Farbwahrnehmung nur eingeschränkt möglich ist.

Rennmäuse können ausgezeichnet hören, sogar Töne im Ultraschallbereich der Fledermäuse. Bei drohender Gefahr können sie sich blitzschnell orientieren.

In der Wildnis beträgt die normale Lebenserwartung im Durchschnitt jedoch nur vier Monate und maximal nur zwei Jahre, während Rennmäuse in

Gefangenschaft meist drei bis vier Jahre alt werden.

Obwohl Rennmäuse pflegeleicht sind, sollte jeder, der mit dem Gedanken spielt, seine Wohnung mit diesen liebenswerten Tieren zu teilen, sich über ihre Lebensgewohnheiten informieren, um ihnen so eine möglichst artgerechte Haltung bieten zu können.

Ariana Elsing, Düsseldorf, Cecilien-Gymnasium

Forschungsergebnis – Computerspiele können die Intelligenz fördern

Die Intelligenz von Kindern kann durch Computerspiele gefördert werden, wenn ihnen das Spiel Spaß macht. Testpersonen schnitten nicht nur in Intelligenztests besser ab, auch in der Schule leisteten sie mehr und das auf Dauer. Dieser Effekt falle überraschend hoch aus, sagen Psychologen der Universität Würzburg.

Einige Forscher haben bewiesen, dass mit Hilfe von logischen Denkspielen die Intelligenz von Förderschülern innerhalb von sechs Wochen um ungefähr elf IQ-Punkte gesteigert werden konnte. „Das Ergebnis der IQ-Tests könne jedoch nicht beliebig gesteigert werden“, warnen die Forscher der Universität Würzburg. Bedenkenswert ist auch der positive Effekt, dass Spiele in fremden Sprachen die Sprachkenntnisse in der jeweiligen Sprache verbessern.

In einem europaweiten Test mit mehr als 150 Jugendlichen unterschiedlicher Herkunft stellte sich heraus, dass bei Jugendlichen, die mehr als neun Stunden pro Woche mit Computerspielen verbrachten, das Aufmerksamkeitsgedächtnis sowie die Fähigkeit zum strategischen Denken stärker ausgeprägt waren. Das Gehirnvolumen war größer als bei den „Nichtspielern“.

Computerspiele können nicht die Erfahrungen in der Realität ersetzen. Sie können aber Lerneffekte auslösen, die – richtig umgesetzt – bei der Bewältigung des Alltags hilfreich sein können. In einem Spiel verfolgen Kinder ein virtuelles Ziel, wenn sie es erreichen, werden sie aber nicht nur im Spiel belohnt, sondern auch im Gehirn.

Fazit: Man sollte jetzt nicht meinen, dass häufiges Computerspielen allgemein zu höherer Intelligenz bei Schülern führt. Auch zu langes Computerspielen sollte man vermeiden, denn das Gehirn verarbeitet nur die Spiele über Nacht und nicht das Gelernte. Aber so entwicklungsstörend wie viele behaupten, sind Computerspiele anscheinend nicht.

Hisham Korfali, Düsseldorf, Werner-V.-Siemens-Realschule

Trebe Café – Anlaufstelle für obdachlose Mädchen

Das Trebe Café ist eine Anlaufstelle für obdachlose Mädchen, und informiert auch Schulklassen und Konfirmandengruppen über seine wertvolle Arbeit.

Es ist fast vier Uhr nachmittags. Die Luft ist ziemlich kalt und nass. Sie warten kurz, bis sie über die Straße gelassen werden. Das Auto, das anhält, ist so grau wie der Himmel dahinter. Die Bremsen quietschen, das Scheinwerferlicht blendet. Es beginnt zu regnen. Während die Konfirmandengruppe die Straße überquert, kommt ihr eine Mischung aus Regen und Abgasen entgegen. Die Jugendlichen wissen, dass es andere in ihrem Alter gibt, auf die kein Zuhause wartet. Dass manchen der harte Asphalt Boden und Leben zugleich ist. Auch in Deutschland leben Jugendliche auf der Straße.

Die Konfirmanden beschleunigen ihre Schritte. Sie sind froh, als sie die Tür mit der Aufschrift „Trebe Café“ erreichen und ins Warme treten. „Ich war überrascht, weil ich es mir anders vorgestellt hatte“, berichtet Mia später. Auf die Frage, wie das Trebe Café in ihrer Vorstellung vor dem Besuch ausgesehen hatte, antwortet sie mir: „Fast wie ein Krankenhaus, nicht so schön und gemütlich.“ Schön und gemütlich ist es wirklich. Die Wände sind in einem warmen Gelb gestrichen, Bilder zieren sie und die Sessel sehen kuschelig aus.

Ute und Christa arbeiten beide schon lange als Sozialarbeiter im Trebe Café. Sie führen die Besucher weiter nach hinten zu einem Stuhlkreis. Ute und Christa stellen sich vor und erzählen von ihrer Arbeit. Mia ist schockiert. Sie kannte vorher nicht das schreckliche Schicksal mancher Jugendlicher. „Am Schlimmsten finde ich, dass das Jugendamt es so lange ignoriert hat und dann noch nicht mal für die gesamten Kosten aufkommt.“ Auch nachdem das Jugendamt zur Kenntnis genommen hat, dass es Obdachlosigkeit schon in frühem Alter gibt, zahlt es nur eine Hälfte von dem, was das Trebe Café braucht. Die Frage kommt auf, ob es so eine Anlaufstelle auch für obdachlose Jungen gibt. Die Antwort lautet Nein. Auf ein erstauntes „Wieso?“ antwortet Ute: „Es müssten sich erst Männer bereiterklären dort zu arbeiten, denn Männer könnten den Jungen weitaus besser helfen.“

Bei einem Rundgang erkundet die Gruppe das Trebe Café. „Am besten hat mir der Anti-Aggressionsraum gefallen“, erzählt Mia. Auch die Küche, das Hochbett und der Tischkicker erntenBegeisterung. Hier können Mädchen duschen, essen, schlafen oder reden, malen, Aggressionen abbauen und sie bekommen medizinische Hilfe sowie frische Kleider. Hier kann jede einfach Mensch sein. Mithilfe des Trebe Cafés sind ein paar Mädchen schon von der Straße runtergekommen.

Die Gruppespricht darüber, was der Grund dafür sein könnte, dass Jugendliche von Zuhause weglaufen. Denn ob geschlagen, missbraucht oder durch das Gefühl, nicht mehr akzeptiert zu werden, niemand läuft ohne Grund weg. Das Leben auf der Straße ist anstrengend, ungemütlich und ungesund. Nach einer Schlussrunde tritt die Gruppe nachdenklich den Heimweg an. Der Asphalt glänzt im Regen.

Sandra Tikale, Düsseldorf, Humboldt-Gymnasium

Faszination Groundhopping – Fußballfans auf Weltreisen

Braungebrannt, bunt gekleidet und immer einen Currywurst-Geruch in der Nase. Ein Traum vieler Fußball-Fans: Groundhopping.

Das Groundhopper-Dasein besteht darin, Fußballspiele fast überall auf der Welt zu besuchen, Fotos von den Spielen zu machen, Eintrittskarten zu sammeln, Reiseberichte zu schreiben und natürlich jede Menge Spaß zu haben.

Jeder Groundhopper hat einmal in seinem Heimatverein klein angefangen. Bei Marvin G. und Heinrich S. war dies Werder Bremen. Nach und nach begannen beide, auch andere Fußballspiele in der Region zu besuchen und entwickelten daraus eine Leidenschaft: „Wir fingen auch an, unsere Urlaube für unsere Leidenschaft zu opfern, in verschiedene Länder zu fahren und dort viele andere Vereine und ihre Stadien zu besichtigen, z.B. in England, Holland, Spanien und der Tschechischen Republik.“

Der Reisebericht, den viele Groundhopper nach einem Stadionbesuch schreiben, wird häufig im Internet hochgeladen und veröffentlicht. Sie sammeln viele Erfahrung bei ihren Besuchen. Im Mittelpunkt stehen jedoch immer die Leidenschaft am Fußball, am Reisen und der Austausch mit Gleichgesinnten.

Leider kostet diese Leidenschaft viel Geld – das ist es den Groundhoppern jedoch wert. Bietet sich doch so die Möglichkeit, auch einen Blick auf andere Fankulturen zu werfen. Nicht selten ergeben sich auch Freundschaften zwischen den Groundhoppern. Dieses Gemeinschaftsgefühl verbindet die Groundhopper über Ländergrenzen und Kontinente und macht einen Teil der Faszination aus: Hundertprozent Abwechslung und Leidenschaft – und das an fast jedem Wochenende.

Moritz Krämer, Düsseldorf, Humboldt-Gymnasium

Shopping-Tipp – Die bunte Welt der Unterhaltung

Alles ist bunt hier, die Regale voller Kerzen, Spiele, Scherzartikel und die Tische voller Bücher. Auch im Schaufenster sammeln sich unterschiedlichste Sachen, von Kulturbeuteln bis hin zu kunterbunten Mützen. In dem Laden „Unterhaltung“ in Düsseldorf-Flingern gibt es praktisch alles, was Herzen höher schlagen lässt.

Doch das Besondere ist nicht die Vielzahl der Sachen, ganz im Gegenteil, es sind die einzelnen Verkaufsstücke, die den Laden auf seine Art so besonders machen. Die Leute gehen ein und aus. Kein Wunder, denn es ist „Flingern at Night“, berichtet Maraike Münder, die Besitzerin des kleinen Ladens auf der Ackerstraße. Der Laden „brummt“ förmlich an Tagen wie diesen, wobei die Kundenquote an anderen Tagen kaum niedriger sei. Vielleicht, so die Besitzerin, liege es an dem neuen Standort des Ladenlokals: „Ecklage, etwas besseres hätte dem Laden gar nicht passieren können.“ Vielleicht liegt es aber auch nur an den stets freundlichen Verkäuferinnen und an den Verkaufsstücken, die aus ganz Deutschland kommen.

Der Laden „Unterhaltung“ war jedoch nicht immer so erfolgreich wie jetzt. Vor acht Jahren befand sich der Laden in Dortmund und war klein und unauffällig: „Ich war Kundin des Ladens und einmal hat mich der Besitzer gefragt, ob ich mal auf seinen Laden aufpassen würde, das tat ich dann auch und irgendwann wurde ich dann die neue Inhaberin“, berichtet Münder nicht ohne Stolz. „Vor fünf Jahren kam ich dann nach Düsseldorf und der Laden wurde größer.“ Nun steht die Eröffnung eines weiteren Ladens in Hamburg vor der Tür. Im März können sie sich dann auch dort von der bunten Welt der Unterhaltung verzaubern lassen.

Marlene Koßmann, Düsseldorf, Humboldt-Gymnasium

Entwicklungshilfe – „action myanmar“ – Helfen Sie mit!

2004 wurde in Düsseldorf die Hilfsorganisation „action myanmar – Hilfe für Entwicklungsländer e.V.“ von Dr. Werner Heller und seiner Frau Mallu Heller gegründet. Sie setzen sie sich für medizinische Versorgung in Myanmar ein.

Der Verein „action myanmar – Hilfe für Entwicklungsländer e.v.“ ist vor allem medizinisch tätig. Es werden Ärzte nach Myanmar vermittelt, die vor Ort Patienten kostenlos behandeln und sie medizinisch versorgen. „Unser Verein arbeitet mit den ,vier M‘: manpower, medicine, material und money“, so der Gründer Dr. Werner Heller. „Im Moment sind wir viel im Delta, da dieses Gebiet vom Zyklon Nargis 2008 betroffen wurde. Es starben ungefähr 139.000 Menschen und tausende Tiere. Die Reisfelder wurden zerstört. Hier bauten wir unsere Klinik, die auch als Gemeindehaus dient. In der unteren Etage arbeiten Krankenschwestern und versorgen die Bewohner. Oben fanden letztes Jahr die ersten demokratischen Wahlen statt. Darauf sind wir sehr stolz!“

In Zukunft wird der Verein weiterhin Krankenstationen und Waisenhäuser mitversorgen. „Wir sammelten Geld für 160 Fischerboote und zurzeit läuft ein neuer Spendenaufruf. Im März dieses Jahres ertranken 3200 Fischer, nur 135 wurden gerettet und nach Indien gebracht, jetzt kommen diese Fischer zurück, jedoch ohne ein Boot. Sie sind verarmt und brauchen Hilfe. Zusammen mit dem Medizinischen Hilfswerk München sammeln wir Geld für noch mehr Boote. Ein Boot kostet 300 Euro und kann vier Familien ernähren.“ In Zukunft werden Dr. Werner Heller und seine Frau zum 13. Mal nach Myanmar fliegen. „Natürlich ist es stressig bei den ungefähr 80 Patienten pro Tag, aber wir werden immer mit Dankbarkeit überschüttet und das gleicht alles wieder aus.“ Auf die Frage, welches eines der größten medizinischen Probleme sei, müssen beide nicht lange überlegen. „Ein schlimmes Problem ist die Kinder-Gelbsucht. Die Kinder bekommen hohes Fieber, Hirnschädigungen und werden spastisch oder geistig behindert.“

Infos zu Myanmar: Einwohnerzahl 53.999.804, Amtssprache Birmanisch, Hauptstadt Pyinmana Naypyidaw. Myanmar liegt in Südostasien und grenzt an Thailand, Laos, die Volksrepublik China, Indien, Bangladesch und den Golf von Bengalen. Seit Februar 2011 steht das Land nicht mehr unter einer Militärherrschaft, die seit 1962 vertreten war, sondern setzte einen zivilen Präsidenten als Staatsoberhaupt ein. Myanmar werden Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen, wie zum Beispiel Zwangsarbeit, Zwangsräumungen von Dörfern, Folter, Vergewaltigung und Einsatz von Kindersoldaten. Die Aids-Rate steigt in Myanmar immer weiter. Die Ursachen sind Prostitution und Drogenabhängigkeit. Viele Schulen wurden geschlossen, um Kritik und Studentenaufstände zu verhindern.

Anna Heller, Ilayda Drin und Helena Horn, Düsseldorf, Cecilien-Gymnasium