Seit April 2011 hatten die Mitglieder des „Impulz Theater“ ein neues Stück einstudiert. Es wurde an vier Abenden im November in der alten Jazz-Schmiede aufgeführt. „Lieb gewonnen“ handelt von der ersten großen Liebe und deren Problemen, von Pia und Manuel und von Lena und ihrem Problem mit ihrer Schwester, die ihr Tagebuch klaut. Doch am Ende kommen Pia und Manuel zusammen und Lena und ihre Schwester versöhnen sich.
Ich möchte euch gerne erzählen, was alles vor und während des Theaterspiels am 17.11. passiert ist: Wir treffen uns also in der alten Jazz-Schmiede. Wie immer brauchen wir viel Zeit für Begrüßungszeremonien. Jede/r von uns hat von den Eltern einen Beitrag zum Buffet mitgebracht. Außerdem gibt es noch reichlich Kuchen, Gebäck und belegte Brötchen. Mit diesen Zutaten zaubern wir einen Gabentisch. Hinter den Kulissen von „Lieb gewonnen“ geht es mal wieder turbulent zu. Nervöse Darsteller laufen hin und her; warten darauf in die Maske zu kommen. Lautes Quatschen und Kichern ist zu hören. Nein, es geht nicht um Proben, es werden zur Entspannung Späße gemacht. Einige Schauspieler erledigen Hausaufgaben oder lernen für anstehende Tests. Dabei helfen wir alle einander gegenseitig.
Es folgt eine Schock-Nachricht: Drei Darsteller fallen für heute aus. Sie sind unerwartet erkrankt. Zum Glück ist aber jede Rolle doppelt besetzt. Es gibt bei uns keine Zweitbesetzungen, sondern immer zwei komplette Besetzungen für eine Rolle. So kann immer getauscht werden, falls so ein Krankheitsfall oder leider mal ein Zeithindernis durch die Schule eintritt. „Glück gehabt“, sagt meine Freundin Kiku: „Es ist noch für jeden Kranken Ersatz da. Wir brauchen nicht zu improvisieren, hätten ja auch zwei gleiche Rollen fehlen können.“
Danach gehen die Spieler in die Maske. Die fertig gestylten Darsteller setzen sich in einen Raum neben der Bühne, der für die Zuschauer nicht sichtbar ist. Es gib noch viele Späße und lauten Unsinn, um die Wartezeit auszufüllen. Die leckeren Sachen vom Buffet helfen gegen das Lampenfieber. Schließlich erscheinen die ersten Zuschauer. Wir werden ruhiger. Langsam füllt sich der Zuschauerraum. Es ist Getuschel zu hören. Das stört uns etwas dabei, die Texte noch einmal durchzusprechen, aber wir schaffen es. Wir wünschen uns gegenseitig viel Glück und hoffen alle sehr, dass alles gut gehen wird. Im Saal wird es erwartungsvoll still.
Start! Gespannt warten wir auf jeden einzelnen unserer Einsätze. Wir stellen uns in der richtigen Reihenfolge an die Bühneneingänge oder mitten ins Publikum. Dort ist ein richtiger Kampfring aufgestellt worden für die Szenen mit den echten Streitgesprächen. Nach etwa einer Stunde ist alles vorbei. Nach den üblichen Verbeugungen rennen wir in den Nebenraum. Dort bekommen wir
natürlich von Ronny ein großes Lob: „Es waren fantastische Aufführungen und ALLE sind begeistert!“ Im Großen und Ganzen haben wir eine Menge Spaß am Stück. Neugierig geworden? Schauen Sie sich doch eine Produktion des „Impulz Theater“ an.
Saskia Schumacher, Düsseldorf, Humboldt-Gymnasium