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Berufe – Der TV-Macher

Hinter den Kulissen des Fernsehsenders RTL herrscht Konzentration, denn der Regisseur Jürgen Wagner (50) und sein Team müssen in wenigen Minuten auf Sendung gehen.

Jeder ist angespannt und hofft, dass alles klappt wie geplant! Obwohl es eine große Herausforderung ist, lohnt es sich. „Es macht mich immer wieder stolz, wenn alles geklappt hat, so wie wir es uns gedacht haben!“, bestätigt Jürgen Wagner.

Es ist gar nicht so einfach, wie alle es immer denken. Man mag sich gar nicht vorstellen, wie viele Leute an einer Live-Sendung beteiligt sind. Der Fernsehsender RTL hat zwei Komponenten in zwei Tochterfirmen aufgeteilt. Dies sind zum einen die Redaktion und zum anderen die Produktion. Beide Faktoren sind sehr wichtig für das Managen eines Senders wie RTL.

In der Redaktion müssen immer mindestens zehn Leute bereit stehen. Dort fängt alles an, denn hier sind Journalisten und Rechercheure beschäftigt, die Nachrichten und andere Medienbeiträge aufnehmen. Zusammen mit dem Regisseur Jürgen Wagner überlegen sie, welche Nachrichten wichtig für die Zuschauer sein könnten. Außerdem wird für den Planaufbau analysiert, wann welches Zielpublikum wahrscheinlich vor dem Fernseher sitzt.

Bei der Produktion wird das umgesetzt, was die Redaktion beschlossen hat. Dieses Team besteht meist aus 15 Leuten, die sich in Kamerateam und Technikteam aufteilen.

Auf Regisseur Wagner liegt dennoch die meiste Last. Doch das war nicht immer so, denn auch er fing einmal „klein“ an! „Auf den Job als Regisseur habe ich hingearbeitet, denn zu meiner Zeit gab es noch keine Ausbildung dazu“, so Jürgen Wagner. Er fing 1986 als Kameramann an, wechselte dann zur MAZ-Technik (magnetische Aufzeichnungen), später war er für das Editing (Zusammenschnitt von Sendungen) zuständig. Im Laufe der Zeit entwickelte sich Jürgen Wagner vom Ablaufregisseur, der Arbeitsanweisungen umsetzt, zum Regisseur, der alle Anweisungen gibt.

Jetzt, als freiberuflicher Regisseur, beginnt sein Arbeitstag manchmal schon um 4 Uhr und dauert dann bis 12 Uhr. Eine andere Schicht beginnt am Nachmittag um 16 Uhr und endet erst um 1 Uhr nachts. Aber auch zu normalen Zeiten gibt es eine Schicht, die von 8:30 Uhr bis 18 Uhr andauert. In diesen Schichten ist es seine Aufgabe, alles genau zu planen, die Mitarbeiter zu motivieren, jedem Arbeitsanweisungen zu geben und darüber hinaus Fehlerquellen zu entdecken und herauszufinden, wie man diese beseitigen kann, um somit die Live-Übertragungen problemlos „über die Bühne“ zu bringen.

Doch auch das scheint im ersten Moment viel einfacher als es in Wirklichkeit ist. Sie kennen das bestimmt auch, wenn etwas mal nicht klappt oder sich etwas nicht so ergibt, wie man es sich eigentlich vorgestellt hatte?! So geht es Jürgen Wagner und seinem Team auch manchmal, denn auch er muss sich dann blitzschnell etwas überlegen. Sie können sich vorstellen, wie schwer das ist.

Diese Spontaneität braucht er nämlich genau in den Fällen, wenn beispielsweise eine Schalte zu einem Reporter, der in einem Krisengebiet vor Ort ist, auf Grund eines Stromproblems nicht funktioniert. So muss er den Beitrag auf später verschieben und etwas anderes zeigen, was normalerweise für später geplant war. Bei solchen Problemen wird dann ununterbrochen versucht, eine Verbindung zu diesem Reporter herzustellen.

Es gibt noch zahlreiche solcher Pannen, die immer wieder passieren können. Zum Beispiel wird ein falsches Bild eingeblendet oder der Moderator verspricht sich. Manchmal kann er dann sogar nicht mehr aufhören zu lachen…

Pannen wie diese gelangen auf so genannte Pannenbänder, die man sich immer wieder gerne ansieht.

„Darum liebe ich meinen Job, er wird nie langweilig und bringt trotz mancher Schwierigkeiten jedes Mal Überraschungen mit sich!“, erklärt Jürgen Wagner.

Theresa Koster, Düsseldorf, Humboldt-Gymnasium

Berufe – Wie ein Chamäleon

Er verfolgt gefährliche Verbrecher. Keine Ampel ist rot, kein anderes Fahrzeug hindert ihn daran, die Zielperson zu beschatten. Keinerlei Hindernisse können ihn aufhalten. Action pur, viele Waffen, brutale Kämpfe und schnelle Autos. So kennt man es aus dem Fernsehen. In der Realität ist die Arbeit eines Privatdetektivs aber ganz anders.

Wir haben einen Düsseldorfer Privatdetektiv getroffen, und er hat uns erklärt, was er in seinem Beruf alles machen muss: Er muss zum Beispiel dem Verdacht eines misstrauischen Ehepartners, der denkt, dass er betrogen wird, nachgehen. Er muss herausfinden, ob Angestellte tatsächlich krank sind oder „krank feiern“. „Denn es ist unglaublich, wie einige ihre Arbeitgeber ausnutzen“, sagt Privatdetektiv Paul H. erstaunt.

Außerdem gibt es auch Fälle wie Ideenklau unter Erfindern. Dann wird oft ein Privatdetektiv beauftragt, um den Sachverhalt aufzudecken. Dies ist nicht anders als im Fernsehen, doch in der Realität müssen Privatdetektive viel mehr recherchieren und die meisten Fälle sind gar nicht so spektakulär.

Viele Menschen beauftragen Privatdetektive, obwohl wenn sie teuer sind. 45 bis 110 Euro pro Stunde kann ein Auftrag kosten, abhängig von der Tageszeit und Wochenendzuschlägen. „Auf jeden Fall verdienen selbstständige Detektive weniger als die, die in großen Unternehmen arbeiten“, erklärt Paul H.

Die Ausrüstung eines Privatdetektivs sollte möglichst unauffällig und sehr komfortabel sein, wie zum Beispiel Jacken mit vielen versteckten Taschen. Er sollte immer eine Foto- und Videokamera mit sich haben, um dem Auftraggeber überzeugende Beweise liefern zu können.

Privatdetektive haben die selben Rechte wie normale Bürger auch. „Jeder Bürger darf einen Straftäter festhalten und von der Polizei verhaften lassen. Man ist sogar dazu verpflichtet, Straftaten zu melden“, sagt Paul H.

Man sollte keine Titel missbrauchen, um an Informationen zu kommen. Andere Schwindeleien gehören allerdings durchaus zum Handwerkzeug eines Detektivs. „Ich kann beispielsweise jemandem erzählen, dass er im Lotto gewonnen hat, um an seine Daten zu kommen. Das stimmt zwar nicht, doch es ist gesetzlich nicht verboten“, erklärt der Privatdetektiv belustigt.

Für den Beruf Privatdetektiv braucht man keine spezielle Qualifikation. Man sollte alle wichtigen Gesetze kennen und recht gut im Fach Deutsch sein, um dem Auftraggeber vollständige und gute Berichte schreiben zu können. Außerdem sollte man ein starkes Selbstbewusstsein haben, körperlich recht fit sein und ein gewisses Schauspieltalent besitzen. „Ein guter Privatdetektiv muss ein Chamäleon sein!“

Rana Öner und Kira Schmidt, Düsseldorf, Humboldt-Gymnasium

Berufe – Herrscher über Gleise und Signale

In einem großen Raum mit einer winzigen Küche und einer Toilette, hoch über den Gleisen, arbeitet der Fahrdienstleiter. In der Mitte des Raumes steht ein großer Stelltisch, an dem man alle Signale, Strecken und Weichen sieht. Plötzlich auftretende Störungen, werden optisch und akustisch angezeigt, so dass der Bediener, der Fahrdienstleiter, sofort weiß, was er zu tun hat.

Die Bahnen rauschen die ganze Zeit am Stellwerk vorbei. Stellwerke sehen manchmal sogar aus wie normale Häuser.

Als Fahrdienstleiter bei der Bahn arbeitet man als Schichtarbeiter: nicht jedermanns Sache und eigentlich ein Beruf für Männer, denkt man. Aber nicht für Anja Köhler.

Sie arbeitet schon lange bei der DB-Netz AG, und ihr macht es immer noch Spaß. Tagesdienst, Nachtdienst, Spätdienst und Frühdienst stehen auf dem Plan. „Nach einiger Zeit gewöhnt man sich an den Wechsel der Schichten“, sagt Anja Köhler. „Wenn man sich mit der Familie und den Schichten arrangiert hat und sich ein Buch mitnimmt, falls die Bahnen nicht so häufig fahren, ist es gar nicht so schlimm.“

Auch für das Einstellen der Weichenheizung sind die Fahrdienstleiter zuständig. Sie müssen gucken, dass alle Züge pünktlich fahren, auch wenn Schnee und Eis liegen. Das ist in diesen Tagen gar nicht so einfach. Gute Fahrt!

Annika Kähler, Düsseldorf, Humboldt-Gymnasium

Kultur-Zeitreise – Geheimnisvolle Vergangenheit

Ich sehe Menschen auf den gepflasterten Straßen von Paris. Noch bewegt man sich mit Kutschen oder zu Fuß fort. Gemütlich schlendert eine Frau in einem Kleid vorbei, geschäftig überquert ein älterer Herr den Platz, jeder geht seinen Erledigungen nach.

Über der Stadt liegt der Morgen, und die Sonne geht gerade auf. Das alles kann man sehen, ohne nach Paris zu reisen, denn die Ausstellung „Bilder einer Metropole – Die Impressionisten von Paris“ im Folkwang Museum in Essen verleitet die Besucher zu einer Zeitreise ins Paris des 19. und 20. Jahrhunderts.

Zu der Zeit veränderte Paris sich grundlegend. Es wurden neue Boulevards angelegt, die Bahnhöfe und Vorstädte mit der Innenstadt verbinden sollten, dazu kam auch noch die Industrialisierung. Diesen Wandel hielten Künstler wie Manet, Monet, van Gogh, Renoir und Signac in ihren Bildern fest. Sie haben der Nähe und Distanz, Vertrautheit und Entfremdung, Bewegung und Zerstreuung, die durch die Veränderungen entstanden, in ihren Gemälden Ausdruck verliehen.

In den Kunstwerken sieht man verschiedene Lichtverhältnisse, Paris bei Tag und bei Nacht, Schatten und Lichter. Auch sind die Bilder nach Themen geordnet, wie zum Beispiel Boulevards, Parkanlagen, Eisenbahn, die Seine, Zirkus und vieles mehr.

Beim Durchwandeln der Ausstellung bekommt man eine Vorstellung von dem damaligen Leben, denn die Besucher schlendern wie Flaneure durch die Straßen, werfen einen Blick durch die Bahnhöfe, erkunden die Vororte und blicken durch Fenster von Ateliers und Wohnungen auf das pulsierende Großstadtleben oder die friedliche Landschaft.

Die Ausstellungsräume befinden sich im Neubau des Museums, dessen Architekt David Chipperfield ist. Es wurde 2009 fertiggestellt und im Januar 2010 eröffnet. Eine große Freitreppe führt zum Eingangsbereich des Museums. Das Gebäude besteht aus sechs Baukörpern, vier Innenhöfen, Gärten und Wandelhallen. Außerdem sind im Museum eine Bibliothek, ein Lesesaal, sowie ein Multifunktionssaal für Vorträge, Veranstaltungen und Lagerzwecke untergebracht. Durch die großen Glasfronten und die hohe Decke wirkt der Bau offen, hell und transparent.

Ich trete aus der Tür und schreite die Freitreppe hinunter, noch immer bin ich mit meinen Gedanken über 100 Jahre in der Vergangenheit. Doch schon holen mich das wolkenverhangene Essen und der vom Himmel fallende Schnee in die Wirklichkeit zurück. Jeder, der ein paar verzauberte Stunden verbringen möchte, sollte einen Besuch im Folkwang Museum wagen.

Lea Dortschy, Düsseldorf, Humboldt-Gymnasium

Senioren – Altenheim ganz anders

Alles ist still. Die Atmosphäre ist langweilig und öde. Man sieht viele alte Menschen, die einfach nur sitzen und schweigen. So stellen sich viele das Leben und die Arbeit in einem Altenheim vor, doch in der Realität ist es oft ganz anders.

An einem Mittwochnachmittag stehe ich im Caritas Altenzentrum Herz Jesu auf der Station St. Thomas. Man hört fröhliche Weihnachtslieder, schnelle Schritte und viele verschiedene Stimmen, die alle durcheinander reden.

So sieht es im Tagesraum der Altenheimbewohner aus. Dort stehen sechs voll besetzte Tische, ein Radio läuft und ein Frenseher. Die Bewohner kommen zu jeder Mahlzeit um 8, 12 und 18 Uhr zusammen und reden oder lachen gemeinsam mit den Krankenschwestern und Altenpflegern.

Das Pflegepersonal kümmert sich rund um die Uhr um die Bewohner und Bewohnerinnen. Dabei sind die Schichten aufgeteilt: morgens von 6.30 bis 13.30 Uhr, mittags von 13.30 bis 21 Uhr und nachts. Drei bis vier Personen arbeiten pro Schicht.

Das Pflegepersonal muss viele wichtige Aufgaben erledigen, wie zum Beispiel das Essen anreichen, Insulin spritzen, die Ernährungspumpe bedienen, Medikamente stellen und die Bewohner ankleiden, waschen und ihnen die alltäglichen Wünsche erfüllen. Eine wichtige Aufgabe der Pfleger und Schwestern ist es, soziale Bedürfnisse zu erfüllen, indem sie den Bewohnern zuhören und mit ihnen reden. Um all das zu erledigen, bekommt jeder Pfleger sieben bis acht Bewohner zugeteilt.

Damit die Altenheimbewohner Abwechslung bekommen, gibt es jede Woche Angebote des sozialen Dienstes. Für jeden Bewohner gibt es ein interessantes Angebot, wie zum Beispiel Gedächtnistraining oder Kraft-und Balancetraining. Jeden Mittwoch ist das ganze Altenheim erfüllt von fröhlichem Gesang, denn mittwochs trifft die Mehrheit des Altenheims zusammen und singt Lieder, die zur jeweiligen Jahreszeit passen. Heute beispielsweise singen sie Adventslieder. „Mir macht der Singkreis besonders viel Spaß, da alle Bewohner des Altenheims sich gemeinsam treffen, singen und lachen“, sagt eine Bewohnerin der St. Barbara Station.

Das Leben und die Arbeit im Altenheim sind nicht immer leicht, aber durch das Pflegepersonal und die Angebote des sozialen Dienstes wird es bunt gefärbt. Mich persönlich jedenfalls haben Bewohner wie Mitarbeiter gleichermaßen beeindruckt!

Marta Daniel, Düsseldorf, Humboldt-Gymnasium

Lokales – Rauf aufs Eis

Jubelschrei, die DEG Metro Stars flitzen übers Eis, lehnen sich in die Kurve und erobern den Puck, sie stürmen zum Tor der Gegner und: Tor!

Das war einmal, denn jetzt steht die Eishalle an der Brehmstraße für die Bürger und den DEG Nachwuchs zur Verfügung. Die DEG Metro Stars zogen 2004 in den neu gebauten ISS-Dome.

Da der Dome nur bei den Eishockeyspielen mit Eis bedeckt ist, gehen leidenschaftliche Hobbyeisläufer in die Halle an der Brehmstaße, um dort ihre Runden zu drehen. Und wer nicht allzu viel zahlen will, ist dort auch richtig, denn der Eintritt kostet für Erwachsene 2,30 und für Kinder und Jugendliche 1,30 Euro für eine Laufzeit.

Die öffentlichen Laufzeiten sind von montags bis freitags von 16 bis 18 Uhr und (für Leute ab 14 Jahren) von 20 bis 22 Uhr. „Es ist einfach wunderbar, über das Eis zu flitzen und seine Runden zu drehen“, freut sich Thorsten (14) aus Düsseldorf. „Ich gehe hier fast jede Woche mit meinen Freunden hin, und dann ist die Halle gut besucht.“

Es scheint also, dass diese Eishalle nach wie vor genug Besucher anlockt, um sich noch einige Jahre halten können.

Sebastian Dietrich und Lennart Geitner, Düsseldorf, Humboldt-Gymnasium

Fernsehen – Bus besiegt Flugzeug

Das Wissenschaftsmagazin „Galileo“ zeigte zuletzt eine spektakuläre Episode, in der die Erfindung eines Abenteuer liebenden Amerikaner für Aufmerksamkeit sorgte.

Ein 3,5 Tonnen schwerer Bus wurde in einer Flugshow mit einem Flugzeug verglichen. Der 12 Meter lange und mit 600 Liter Kerosin befüllte Schulbus raste mit 550 Stundenkilometern nach einem Kilometer dem Flugzeug davon. Der Erfinder und Stuntfahrer, Paul Stender, saß selbst am Steuer.

Außergewöhnlich war die Bremsmethode, die es braucht, um so einen Hochgeschwindigkeitsbus zu stoppen. Der über 50.000 Dollar teure Bus verfügt nämlich über Bremsfallschirme.

Typisch für Galileo: Dieser Beitrag wurde relativ zu Beginn der Sendung gezeigt, um die Zuschauer für die Sendung und die restlichen Themen zu begeistern. Allgemein behandelt dieses Magazin ganz verschiedene Themen innerhalb einer Episode, so dass verschiedene Ziel- und Interessengruppen erreicht werden können.

Jugendliche und Erwachsene finden sich in diesem Format wieder, weil es sehr informativ und interessant ist. Es wird keine Fachsprache verwendet und wissenschaftliche Phänomene werden durch extra Animationen und kleine Filme erklärt. Die Zuschauer brauchen daher kaum Vorverständnis und können sogar noch etwas dabei lernen.

Das Wechseln der Kameraperspektive und Sprecher hilft dabei, die Sendung spannend zu gestalten, ohne dass Langeweile entsteht. Es mag sein, dass der eine oder andere Kritiker Galileo für ein pseudowissenschaftliches, überflüssiges Format hält. Allerdings sollte der Versuch, Wissenschaft für jeden zugänglich zu machen, nicht außer Acht gelassen werden.

Für Einsteiger ein absolut angemessenes Magazin!

Linda Milmann, Düsseldorf, Humboldt-Gymnasium

Szene – Metal mit dem Mund

Wir befinden uns hier im Kulturclub der Stadt Bielefeld, zusammen mit der einzigartigen A Capella Metalband Van Canto, der besten Newcomer-Band 2009. Bei uns begrüßen wir Stefan Schmidt, genannt Stef, den Gründer der Band.

Stellen Sie sich und die Band bitte kurz den Lesern vor.

Ich bin Stefan, Gründer der Band Van Canto. Wir machen Metal A Cappella, das heißt, wir imitieren die Instrumente einer normalen Metalband mit dem Mund. Als einziges echtes Instrument ist ein Schlagzeug zu hören. Uns gibt es seit 2006, seitdem haben wir drei Platten aufgenommen und ca. 100 Konzerte gespielt. In unserem Programm findet man sowohl Cover von Metalklassikern als auch eigene Songs.

Wie kommt man auf die Idee, eine A Capella Metalband zu gründen? Gab es Inspirationen durch andere Bands?

Wir sind alle vorher in normalen Metalbands gewesen. Wir sind inspiriert von melodischen Metalbands wie „Blind Guardian“ oder „Nightwish“ und haben lediglich einen anderen Ansatz, die Songs darzubieten. Wir wollten einfach mal etwas Neues machen.

Andere Bands spielen, Van Canto singt. Wer übernimmt mit seiner Stimme welches Instrument?

Ike singt den Bass. Ross und ich übernehmen die Gitarrenstimmen. Inga und Sly sind „normale“ Leadsänger und Basti ist der Drummer.

Wie reagierten die Leute, die Eure Band das erste Mal hörten?

Mit Verwunderung, Ungläubigkeit, die dann aber meistens in Begeisterung und im besten Fall in Mitsingen umschlägt.

Welches Gefühl war es, als die aktuelle CD „Tribe of force“ hoch in die TOP 100 der CD-Charts einstieg?

Naja, Platz 83 ist jetzt ja nicht sonderlich hoch. (lacht) Eigentlich sind uns die Charts egal, aber natürlich ist es eine Bestätigung für eine Metalband, so treue Fans zu haben, die dann auch alle die Platte kaufen und nicht nur kopieren. Wir haben uns wirklich gefreut.

In einem Interview aus 2007 sagten Sie, Sie machten sich keine Illusionen, mit etablierten Bands zu spielen. Hat sich das seitdem geändert?

Habe ich das gesagt? Da kann man mal sehen, was alles passiert ist. Wir haben auf dem Wacken gespielt und waren mit „Nightwish“ und „Blind Guardian“ auf Tour. Es ist toll, was wir mit dieser Band alles erleben dürfen.

Sie nehmen sich nach jedem Konzert noch viel Zeit für die Fans. Wie wichtig ist es Ihnen, authentisch zu bleiben?

Wir sind einfach, wie wir sind. Manchmal hat einer von uns nach einem Auftritt auch keine Kraft mehr, und ruht sich dann hinter der Bühne aus. Wir haben aber wirklich interessante Fans, weil sie sich aus völlig unterschiedlichen Musik- und Altersbereichen zusammensetzen.

Sie arbeiten alle hauptberuflich und betreiben auch noch andere Projekte wie metalcon.de, den eigenen Fanclub rakka-takka e.V. und wirken beim Spiel „Runes of Magic“ mit. Welche Projekte stehen in naher Zukunft an?

Erstmal haben wir noch eine Deutschlandtour im Dezember und Januar vor uns. Dann werden wir uns einer neuen CD widmen und im Sommer ein paar Festivals spielen.

Pascal Beckers, Düsseldorf, Humboldt-Gymnasium

Kinderhospiz – Ein Stein für jedes Kind

Rundherum bunte Farben. Bilder von Kindern überall. Im Mittelpunkt des Gebäudes steht ein Brunnen, um diesen liegt Kies und auf dem Brunnen Steine mit Namen verstorbener Kinder.

Trotzdem ist das Kinderhospiz Regenbogenland in Düsseldorf nicht unbedingt ein Ort der Trauer. Melanie van Dijk und ihre Kollegen versuchen, den kranken Kindern und ihren Familien einen fröhlichen Tag zu ermöglichen. Dies tun sie mit Ausflügen und ähnlichem. Ein Tag richtet sich ausschließlich nach den Wünschen der Kinder.

„Wir versuchen alles, was heute noch möglich ist, auch wirklich heute zu erledigen und es nicht auf morgen zu verschieben, denn morgen könnte es zu spät sein“, erklärt uns Melanie van Dijk. Im Kinderhospiz selbst können sechs bis acht Kinder wohnen, doch insgesamt betreut das Team ca. 200 Familien mit kranken Kindern. Ein Betreuer betreut etwa ein bis zwei Kinder.

So seltsam es klingt, aber man bringt den Kindern bei, dass der Tod nichts Schlimmes ist. Die Begleiter freunden sich mit den Kindern und den Familien an, dadurch ist der Schmerz, wenn ein Kind stirbt, umso größer. Dabei helfen sich die Kollegen untereinander, aber sie haben auch einen Psychologen zur Seite. „Ein Lachen eines dieser Kinder“, erzählt man uns, „ist mehr wert als alles Geld dieser Welt.“

Das Kinderhospiz lebt zu 95 Prozent von Spenden. Nur durch diese können die Wünsche der Kinder erfüllt werden. Egal, ob Spielzeug, Geld oder Ausflüge, auch Sie können helfen. Wie Sie spenden können und weitere Infos finden Sie unter:

http://kinderhospiz-regenbogenland.de/

Jasmin Unger und Armando Marrocco, Düsseldorf, Humboldt-Gymnasium

Race of Champions – Vettel gegen Schumi

Heulende Motoren, begeisterte Fans: Die Esprit-Arena in Düsseldorf zeigte sich einmal in einem ganz anderen Licht. Ende November fand das Einzelturnier beim Race of Champions statt. Die Motorsportfreunde strömten in die Esprit-Arena in Düsseldorf, um ihre Idole zu sehen.

Auf dem Gelände roch es nach Motorenöl, und die Motoren jaulten. Und der Blick ins Stadion war einfach überragend, wie bei einem richtigen Formel-1-Rennen. Doch das Publikum wartete nur auf eins: das Duell zwischen Vettel und Schumacher.

Jedoch erst gab es eine Stuntshow des berühmten Freestyler Travis Pastrama zu sehen, dann erst ging es los. Im ersten Rennen war unter anderem Heikki Kovalainen dabei. Er gewann nur knapp, verlor jedoch in der Zielfahrt die Kontrolle über seinen Wagen und fuhr gegen die Kurvenbande, die erst einmal von 20 fleißigen Helfern neu aufgebaut werden musste.

Vettel und Schumacher gewannen beide ihre ersten Rennen, doch dann verlor Vettel gegen den Portugiesen Albuquerque, während Schumacher sein drittes Rennen locker für sich entschied. Die Fans hielten den Atem an, wobei die Älteren für Schumacher und die Jüngeren für Vettel waren.

Die RTL-Kommentatoren Kai Ebel und Heiko Wasser heizten den Fans noch einmal richtig ein, bevor die beiden Favoriten gegeneinander antraten. Vettel gelang der bessere Start. Trotzdem war Schumacher in den ersten Runden schneller, doch dann holte Vettel auf und gewann knapp gegen Schumacher. Das Publikum tobte, während Vettel mit lautem Motor eine Ehrenrunde drehte. Doch dann musste er ins Halbfinale, wo Vettel auf einen alten Bekannten traf: Albuquerque, der leider wieder gewann und am Ende gegen Sebastian Loeb antrat, und auch dieses Rennen für sich entschied.

Vettel gab sich als guter Verlierer und verabschiedete sich anständig von seinen Fans. Albuquerque hingegen feierte ausgiebig mit Chamapgner und durfte sich „bester Rennfahrer der Welt“ nennen.

Eins ist nach diesem Rennen klar. Von diesem Jungen, der eigentlich nur Ersatzfahrer war, werden wir noch viel hören.

Tilman Henschke, Düsseldorf, Humboldt-Gymnasium