Szene – Metal mit dem Mund

Wir befinden uns hier im Kulturclub der Stadt Bielefeld, zusammen mit der einzigartigen A Capella Metalband Van Canto, der besten Newcomer-Band 2009. Bei uns begrüßen wir Stefan Schmidt, genannt Stef, den Gründer der Band.

Stellen Sie sich und die Band bitte kurz den Lesern vor.

Ich bin Stefan, Gründer der Band Van Canto. Wir machen Metal A Cappella, das heißt, wir imitieren die Instrumente einer normalen Metalband mit dem Mund. Als einziges echtes Instrument ist ein Schlagzeug zu hören. Uns gibt es seit 2006, seitdem haben wir drei Platten aufgenommen und ca. 100 Konzerte gespielt. In unserem Programm findet man sowohl Cover von Metalklassikern als auch eigene Songs.

Wie kommt man auf die Idee, eine A Capella Metalband zu gründen? Gab es Inspirationen durch andere Bands?

Wir sind alle vorher in normalen Metalbands gewesen. Wir sind inspiriert von melodischen Metalbands wie „Blind Guardian“ oder „Nightwish“ und haben lediglich einen anderen Ansatz, die Songs darzubieten. Wir wollten einfach mal etwas Neues machen.

Andere Bands spielen, Van Canto singt. Wer übernimmt mit seiner Stimme welches Instrument?

Ike singt den Bass. Ross und ich übernehmen die Gitarrenstimmen. Inga und Sly sind „normale“ Leadsänger und Basti ist der Drummer.

Wie reagierten die Leute, die Eure Band das erste Mal hörten?

Mit Verwunderung, Ungläubigkeit, die dann aber meistens in Begeisterung und im besten Fall in Mitsingen umschlägt.

Welches Gefühl war es, als die aktuelle CD „Tribe of force“ hoch in die TOP 100 der CD-Charts einstieg?

Naja, Platz 83 ist jetzt ja nicht sonderlich hoch. (lacht) Eigentlich sind uns die Charts egal, aber natürlich ist es eine Bestätigung für eine Metalband, so treue Fans zu haben, die dann auch alle die Platte kaufen und nicht nur kopieren. Wir haben uns wirklich gefreut.

In einem Interview aus 2007 sagten Sie, Sie machten sich keine Illusionen, mit etablierten Bands zu spielen. Hat sich das seitdem geändert?

Habe ich das gesagt? Da kann man mal sehen, was alles passiert ist. Wir haben auf dem Wacken gespielt und waren mit „Nightwish“ und „Blind Guardian“ auf Tour. Es ist toll, was wir mit dieser Band alles erleben dürfen.

Sie nehmen sich nach jedem Konzert noch viel Zeit für die Fans. Wie wichtig ist es Ihnen, authentisch zu bleiben?

Wir sind einfach, wie wir sind. Manchmal hat einer von uns nach einem Auftritt auch keine Kraft mehr, und ruht sich dann hinter der Bühne aus. Wir haben aber wirklich interessante Fans, weil sie sich aus völlig unterschiedlichen Musik- und Altersbereichen zusammensetzen.

Sie arbeiten alle hauptberuflich und betreiben auch noch andere Projekte wie metalcon.de, den eigenen Fanclub rakka-takka e.V. und wirken beim Spiel „Runes of Magic“ mit. Welche Projekte stehen in naher Zukunft an?

Erstmal haben wir noch eine Deutschlandtour im Dezember und Januar vor uns. Dann werden wir uns einer neuen CD widmen und im Sommer ein paar Festivals spielen.

Pascal Beckers, Düsseldorf, Humboldt-Gymnasium