Senioren – Altenheim ganz anders

Alles ist still. Die Atmosphäre ist langweilig und öde. Man sieht viele alte Menschen, die einfach nur sitzen und schweigen. So stellen sich viele das Leben und die Arbeit in einem Altenheim vor, doch in der Realität ist es oft ganz anders.

An einem Mittwochnachmittag stehe ich im Caritas Altenzentrum Herz Jesu auf der Station St. Thomas. Man hört fröhliche Weihnachtslieder, schnelle Schritte und viele verschiedene Stimmen, die alle durcheinander reden.

So sieht es im Tagesraum der Altenheimbewohner aus. Dort stehen sechs voll besetzte Tische, ein Radio läuft und ein Frenseher. Die Bewohner kommen zu jeder Mahlzeit um 8, 12 und 18 Uhr zusammen und reden oder lachen gemeinsam mit den Krankenschwestern und Altenpflegern.

Das Pflegepersonal kümmert sich rund um die Uhr um die Bewohner und Bewohnerinnen. Dabei sind die Schichten aufgeteilt: morgens von 6.30 bis 13.30 Uhr, mittags von 13.30 bis 21 Uhr und nachts. Drei bis vier Personen arbeiten pro Schicht.

Das Pflegepersonal muss viele wichtige Aufgaben erledigen, wie zum Beispiel das Essen anreichen, Insulin spritzen, die Ernährungspumpe bedienen, Medikamente stellen und die Bewohner ankleiden, waschen und ihnen die alltäglichen Wünsche erfüllen. Eine wichtige Aufgabe der Pfleger und Schwestern ist es, soziale Bedürfnisse zu erfüllen, indem sie den Bewohnern zuhören und mit ihnen reden. Um all das zu erledigen, bekommt jeder Pfleger sieben bis acht Bewohner zugeteilt.

Damit die Altenheimbewohner Abwechslung bekommen, gibt es jede Woche Angebote des sozialen Dienstes. Für jeden Bewohner gibt es ein interessantes Angebot, wie zum Beispiel Gedächtnistraining oder Kraft-und Balancetraining. Jeden Mittwoch ist das ganze Altenheim erfüllt von fröhlichem Gesang, denn mittwochs trifft die Mehrheit des Altenheims zusammen und singt Lieder, die zur jeweiligen Jahreszeit passen. Heute beispielsweise singen sie Adventslieder. „Mir macht der Singkreis besonders viel Spaß, da alle Bewohner des Altenheims sich gemeinsam treffen, singen und lachen“, sagt eine Bewohnerin der St. Barbara Station.

Das Leben und die Arbeit im Altenheim sind nicht immer leicht, aber durch das Pflegepersonal und die Angebote des sozialen Dienstes wird es bunt gefärbt. Mich persönlich jedenfalls haben Bewohner wie Mitarbeiter gleichermaßen beeindruckt!

Marta Daniel, Düsseldorf, Humboldt-Gymnasium