Archiv der Kategorie: Konrad-Duden-Gymnasium

Vorurteil und Realität- Wir klären auf – Sind Menschen in der Psychiatie wirklich verrückt?

Sie waschen sich stundenlang, putzen ohne Ende oder kontrollieren

immer wieder Herdplatte und Türschloss. Sie essen nicht mehr bis sie nur noch aus Haut und Knochen bestehen. Weit über eine Million Deutsche leiden unter solchen, ähnlichen Störungen.

Als Kathrin G., wie man sagt, „verrückt wurde“, spürte sie erst gar nichts.

Wie hinter einer Glasscheibe fühlte sich die Schülerin, abgeschnitten, unverstanden. Als der Druck dann in Aggressionen gegen sie selbst umschlug, schien wieder keiner hinzusehen.

Was folgte, war fast eine Psychiatriekarriere. Und das ist kein Einzelfall: Psychische Probleme bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen werden

nach Ansicht von Experten immer häufiger. Die Ursache sind meist Traumata, Einsamkeit, Schuldgefühle und Verdrängung oder auch Mobbing.

Psychische Störungen sind sehr weit verbreitet: Laut einer Studie der WHO(Weltgesundheitsorganisation) von 2005, die 150.000 Personen untersucht hat, leiden jedes Jahr in der EU 27 Prozent (83 Millionen Menschen) unter psychischen Störungen.

Die Wahrscheinlichkeit, einmal in seinem Leben eine psychische Störung zu erleiden liegt bei 50 Prozent. Zwei zwei Dritte aller Fälle bleiben unbehandelt.

Kliniken sind aber sehr wichtig für viele Menschen. Insgesamt haben Frauen ein höheres Risiko an einer psychischen Störung zu erkranken (33 Prozent im Vergleich zu 22 bei Männern).

Es kommen auch mehr Frauen in die Behandlung. Frauen leiden häufig an Angststörungen, Essstörungen und Depressionen. Männer leider eher an Alkohol-, Substanzstörungen oder Psychosen. Je nach Schweregrad der Erkrankung werden auch spezifische Medikamente wie etwa Antidepressiva eingesetzt.

In einer psychiatrischen Klinik gibt es Therapiepläne (ähnlich wie Stundenpläne) mit verschiedenen Therapiebausteinen. Dazu gehört die Bewegungstherapie, Ergotherapie, Kunsttherapie, Musiktherapie und Tanztherapie. Diese finden als Einzeltherapie oder in der Gruppe statt. Dazu kommen noch psychotherapeutische Einzelgespräche und Visiten durch den Chefarzt oder Oberarzt.

In einer Klinik gibt es keine Kontaktsperre zu den Angehörigen, außer die Patienten wünschen es. Freunde, Familie und Verwandte können Patienten jederzeit besuchen.

Laut einer selbstdurchgeführten Umfrage sind 80 Prozent der Befragten der Meinung, dass die Leute in der Psychiatrie „verrückt“seien. 20 Prozent der Befragten finden es gut, dass die Patienten sich mit ihren Problemen in der Psychatrie auseinandersetzen und versuchen, sie zu bewältigen. Mit dem Projekt „Verrückt? Na und!“ wollen Psychologen gegensteuern. Sie sagen: Leute brauchen sich nicht zu verstecken, sollen ihre Ängste und Sorgen mitteilen. Jeder ist auf seine Art und Weise verrückt.

Lea Klyk und Lea Ohren, Wesel, Konrad-Duden-Gymnasium

Betuwe-Linie – Ein Dorf wird getrennt

Mehrhoog am Niederrhein könnte bald ein zweigeteiltes Dorf sein. Da die Bahnstrecke Betuwe-Linie mitten durch den Ort verläuft. Einst zogen die Menschen wegen der Bahn hierher. Sie konnten das Ruhrgebiet und andere Regionen bequem mit der Bahn erreichen und trotzdem auf dem Land wohnen. Es fuhren wenige Güterzüge von und nach Holland. Doch es wurden immer mehr im Laufe der Jahre.

1992 wurde der Vertrag zwischen den Niederlanden und der Bundesrepublik über die Betuwe geschlossen. Während sich die Niederländer konsequent an die Pläne der Stecke machten, wartete man in Deutschland, denn keiner wollte die Frage beantworten, ob ein drittes Gleis benötigt wird und wer es bezahlen soll. Die Planungen ruhten bis 2006. Jetzt drängt die Zeit, denn ab dem Jahr 2012 wollen die Holländer ca. 150 Züge täglich über die Strecke schicken. Die Schranken wären dann ständig geschlossen und die Schlangen der Blechlawinen davor immer länger. So war es auch bei einem Termin vor Ort als sich die Initiative „Betuwe linie – so nicht!“ in Mehrhoog trafen.

Innerhalb einer halben Stunde gingen die Schranken fünfmal runter und der Lärm, der dabei entstand, war unüberhörbar. Eine Troglösung für die Bahn wäre am besten, aber auch am teuersten. Man rechnet mit 150 Millionen Euro. Die Bahn zieht eine fünf Meter hohe Schallschutzmauer vor, da diese am günstigsten wäre.

Diese würde das Dorf aber endgültig trennen. Nach Ansicht von M. Boshuven (Stadtplaner der Stadt Hamminkeln) ist in dieser Hinsicht noch nichts entschieden, aber das dritte Gleis wird seiner Meinung nach auf jeden Fall benötigt, da zwei Gleise für die kommenden Güterzüge nicht reichen werden.

Und da entsteht für die Anwohner das nächste Problem. Denn zu dem steigendem Lärm, gegen den sie sich wahrscheinlich noch zusätzlich mit Lärmschutzfenstern schützen müssten, kommt das Problem, dass ihre Häuser an Wert verlieren werden und somit schwerer zu verkaufen sind. Doch egal wie Bahn und Politik am Ende entscheiden werden, die Dorfbewohner werden bis ans Ende um ihren Bahnübergang kämpfen.

Julia Janzen, Wesel, Konrad-Duden-Gymnasium

Brückenschlag in Wesel – Das neue Wahrzeichen

Am 22. April dieses Jahres erfolgte die Montage des letzten Abschnittes der neuen Rheinbrücke als Teil der Bundesstraße 58, die bei Stromkilometer 814 den Rhein überquert und den linksrheinischen Raum des Kreises Kleve mit dem rechtsrheinischen Raum des Kreises Wesel verbindet.

Die Montage des 20 Meter langen und 70 Tonnen schweren Teilstücks durch einen 120 Tonnen-Kran wurde von zahlreichen Zaungästen verfolgt. Mit ihrer Konstruktion – eine Schrägseilbrücke aus Spannbeton mit einem Stahlüberbau und einem 130 Meter hohen Pylon – ist die neue Brücke einzigartig in Deutschland. Durch ihre besondere Konstruktion gewährleistet sie eine stützenfreie Stromöffnung für die Rheinschifffahrt.

Den Bauherrn, die Bundesrepublik Deutschland, kostet die neue Brücke 70 Millionen Euro. Ihr Neubau war erforderlich, da es, bedingt durch die zweispurige Straßenführung der jetzigen Rheinbabenbrücke, bei Störungen zu erheblichen Rückstaus im Verkehrsnetz der Stadt Wesel und der umliegenden Regionen kam.

Die Bevölkerung hat großes Interesse an den Baufortschritten, erklärt der Projektleiter der Brücke, Hans Löckmann, von Straßen NRW Niederlassung Wesel. Und sie könnte zu einem neuen Wahrzeichen von Wesel werden. Dass dies bereits die siebte Brücke in Wesel ist, wissen nur die Wenigsten.

Die allerersten Brücken in Wesel waren die Weseler Eisenbahn-Rheinbrücke und die Weseler Schiffbrücke, eine Brücke nur für Fußgänger, verankert auf kleinen Schiffen, die beide um 1874 erbaut wurden. Die Schiffsbrücke wurde 1917 ersetzt durch die erste Rheinbabenbrücke. Beide Brücken wurden 1945 von deutschen Soldaten gesprengt, um die Alliierten aufzuhalten.

Durch die Alliierten wurde ab 1945 als Ersatzbrücke zuerst die Gouldin Bridge, eine Holzkonstruktion, errichtet, später ersetzt durch die Montgomerybrücke, eine Brücke aus Stahlelementen. Da diese für den wachsenden Verkehr nicht ausreichend war, wurde nur sieben Jahren später auf den Fundamenten der alten Rheinbabenbrücke die neue Rheinbabenbrücke errichtet. Aber auch diese Brücke, als Dauer-Behelfsbrücke entworfen, wird bis Ende 2010 komplett entfernt worden sein, denn ihre Pfeiler behindern die Schifffahrt, und der Unterhalt ist zu aufwändig. Aus diesem Grund und wegen des steigenden Verkehrsaufkommens wurde ein Brückenneubau notwendig.

Bis Ende Mai 2009 soll die neue Weseler Brücke fertig gestellt sein und spätestens im November 2009 soll sie für den Verkehr freigegeben werden

Alexander Zurmühlen, Wesel, Konrad-Duden-Gymnasium

Giftiges Asbest gefunden – Rathaus-Sanierung kostet Millionen

Der Schaden durch den Schimmel und die verbauten Asbest-Platten ist riesig: 7,3 Millionen Euro müssen in die Sanierung des Weseler-Rathauses gesteckt werden.

Als im Weseler Rathaus am 2. Februar Asbest entdeckt worden war, musste der Rat einer Sanierung zustimmen. Asbest ist giftig. Und natürlich geht das Wohl der Beschäftigten vor. Somit erhöhten sich die Kosten der Sanierung von Schimmel und Asbest zusammen auf 7,3 Millionen Euro.

Festgestellt wurde der Befall bei einer Renovierung. Sie war notwendig, weil die Fassaden zum Beispiel wind- und wasserdurchlässig waren. Als im Raum 518 aufgrund der Reparaturen die Fassade geöffnet wurde, trat der Verdacht auf, dass Asbest-Platten verbaut sein könnten.

Das Sachverständigenbüro der Baubiologie reagierte sofort und nahm am 5. Februar Proben der Platten. Die Untersuchung ergab, dass Platten aus leicht gebundenem Asbest vorlagen. „Diese Platten wurden vor 35 Jahren als Feuerschutz und Isolierungen verwendet“, erklärte Herr Haan, Leiter des technischen Gebäudedienstes. Damals war die Bedrohung, die Asbest darstellt, noch nicht bekannt. Asbest kann unter anderem Lungenkrankheiten verursachen.

Aufgrund der Asbest-Richtlinie muss diese Konzentration nun vermindert werden. Nach einem Befund der Dringlichkeitsstufe 1, müssen Sofortmaßnahmen für Raum 518 getroffen werden, und die Asbest-Konzentration muss gesenkt werden. Für die Komplett-Sanierung sind insgesamt drei Jahre Zeit. Im August soll dann die Westfassade saniert werden, gefolgt von der Nordfassade ab November. Die Südfassade käme dann im Februar 2010 dran, die Ostfassade ab Mai 2010.

Simon Lorenz, Wesel, Konrad-Duden-Gymnasium

Erfolgreichstes Jahr der PSV Vereinsgeschichte – Acht von neun Titeln geholt

Sogar die ältesten Mitglieder des PSV Wesel können sich nicht an ein derartig erfolgreiches Jahr erinnern. Schon bei den Weseler Hallenstadtmeisterschaften der Jugend im Januar 2009 deutete es sich an, dass dies ein sehr erfolgreiches Jahr werden würde: mit acht von neun möglichen Titeln sowie einem 2. Platz.

In allen vier Leistungsklassen Rees/Bocholt (A- bis D- Jugend ) ist der PSV Wesel vertreten. Das Ziel, die Aufstiegsrunden der A-, B- und C-Jugend zur Niederrheinliga zu erreichen, schafften die B- und C-Jugend vorzeitig und die A-Jugend am letzten Spieltag. Als Meister des Kreises Rees/Bocholt nehmen sie an den Relegationsspielen Anfang Juni als Vertreter ihres Kreises teil.

Die C2, in der Aufstiegsrunde punktgleicher Zweiter, erreicht das Entscheidungsspiel für den Aufstieg in die Leistungsklasse. Die D1, Tabellenführer am letzten Spieltag, verlor gegen den Tabellenzweiten und wurde somit Vizemeister. Die E1 führt nach dem vorletzten Spieltag mit zwei Punkten Vorsprung.

Nach drei Vizemeistertiteln in der Bezirksliga erreichte die 1. Senioren Mannschaft nach einer nicht mehr für möglich gehaltenen Aufholjagd sogar noch vorzeitig die Meisterschaft und den Aufstieg in die Landesliga. Sie wird in der kommenden Saison die ranghöchste Seniorenmannschaft im Weseler Raum sein. Auch die relativ junge Damenmannschaft stellt in dieser Saison ein Meisterteam und steigt von der Kreisliga in die Bezirksliga auf. Somit ist dieses Jahr das erfolgreichste Jahr der Vereinsgeschichte des PSV Wesel.

(Quelle:www.psv-wesel.de)

Peter Kätter, Wesel, Konrad-Duden-Gymnasium

Besuch in der Hundeschule – Wo Bello die Schulbank drückt

Von der Welpenschule bis hin zu großen Turnieren – im „Sporthunde-Verein Wesel Am Jäger“ gibt es alles für die Vierbeiner und ihre menschlichen Gefährten. Gegründet wurde der Verein im Mai 1955. Zu Beginn war unklar, ob er bestehen konnte. Doch mit den Jahren und steigender Mitgliederzahl wurde der Vereinsplatz immer mehr ausgebaut. Heute besteht das Vereinsgelände aus drei großen Trainingsplätzen und einem Vereinsheim.

In Hundeschulen und -vereinen lernen Hundehalter und Hund unter fachkundiger Anleitung, miteinander umzugehen und zu kommunizieren. Der Hundehalter soll ebenfalls lernen, Kommandos auf eine für den Hund verständliche Art und Weise zu geben.

Im DSV wurden bis 1990 ausschließlich Schutzhunde trainiert. Heute jedoch gibt es sämtliche verschiedene Trainingsgruppen und viele

Möglichkeiten, seinen Hund auszubilden und zwar vom Grundgehorsam bis zum professionellen Hundesport. Und das vom Welpenalter an.

Das Angebot reicht von Welpenschule, Junghundegruppe und Jugendabteilung bis hin zum Einzeltraining. Außerdem gibt es Turnierhundesport, Agility und die

Vielseitigkeitsprüfung inklusive Fährtensuche. Alle Abteilungen sind bis hin zu der Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften erfolgreich vertreten. Das Training ist für Hunde aller unterschiedlichen Rassen eine körperliche und geistige Herausforderung.

Beim Turnierhundesport beispielsweise wird der Vierkampf trainiert: Er besteht aus Gehorsamsübungen, Slalom, Hürdenlauf und Hindernislauf. Beim Agillity werden einzelne Parcours aufgebaut, die zu bewältigen sind. Das Ziel von Hundesportvereinen ist es, Hunde gut zu sozialisieren, dem heutigen Alltag anzupassen und sie auf Turniere vorzubereiten.

Info:

Alle, die einen Hund besitzen, sportbegeistert sind und Interesse am DSV Wesel haben, können sich melden unter: Vereinsheim-Telefon 02859-642 (nur währen der Übungsstunden) oder auf der Hompepage www.wesel-am-jaeger.de

Übungszeiten: Mittwoch 18 Uhr, Samstag 17 Uhr, Sonntag 10 Uhr; Welpen- und Junghundstunde Samstag 15 bzw. 17 Uhr; Agility Samstag 14 Uhr

Christian Treder, Wesel, Konrad-Duden-Gymnasium

Gefährliche Asbestplatten – Sanierungsbedarf im Rathaus

Im Dezember 2008 erteilte der Fachbereich für Ver- und Entsorgung (FB 2) dem „Öko- Zentrum NRW“ in Hamm den Auftrag, Grundlagenermittlungen für die Sanierung der Fassaden und des Zentrums des Weseler Rathauses durchzuführen. Das „Öko- Zentrum NRW“ sollte Probleme unter anderem an den Fassaden (Wind- und Wasserdurchlässigkeit) beheben.

Anfang Februar dieses Jahres wurde die Fassadenkonstruktion im derzeit nicht belegtem Raum 518 geöffnet, wobei der Verdacht auf verbaute Asbestplatten auftrat. Nach dem Vorschlag des Öko-Zentrums wurde das „Büro für Baubiologie Richardson“ beauftragt, das am 05. Februar Proben der freigelegten Platten nahm. Die Untersuchung ergab, dass die Platten so genannten leicht gebundenen Asbest enthalten .Zum Schutz der Mitarbeiter musste schnell dafür gesorgt werden, dass keine Fasern mehr in die Raumluft gelangen konnten.

Im Rathaus finden seitdem Staub- und Raumluftmessungen statt. Von bisher 150 ausgewerteten Proben waren 149 ohne Befund. Eine Staubprobe in der sechsten Etage der Westfassade wies allerdings eine Asbestbelastung auf, welche zur Schließung des betroffenen und der anliegenden Büros geführt hat. Als reine Vorsichtsmaßnahme wurden auch diese Büros untersucht, wobei die Proben von Staub und Raumluft ohne Befund waren.

„Die Asbestplatten dienten ursprünglich dem Brandschutz, damit kein Feuer aus unteren Etagen in höhere aufsteigen konnte. Asbest ist sehr hitzebeständig. Damals war aber noch nicht bekannt, dass Asbest ein so gefährlicher Stoff ist“, erklärt der technische Gebäudeserviceleiter Bernd Haan. „Bisher gab es allerdings noch keine bekannten Erkrankungen.“ Mit der endgültigen Sanierung muss spätestens nach drei Jahren begonnen werden.

Philip Matz, Wesel, Konrad-Duden-Gymnasium

Der Weseler Kaufhof steht auf dem Prüfstand – Gestern Hansa heute Kaufhof?

Der Weseler Kaufhof steckt tief in der Krise. Aber die Mitarbeiter und die Geschäftsführerin, Astrid Vogell, glauben fest an die Erhaltung des Standorts. Der Großkonzern Metro will Kaufhof verkaufen, um seinen im Ausland angesiedel­ten Tochterunternehmen mehr Geld zukom­men zu lassen. Nach der Schließung des Hansa-Kaufhauses ist der Kaufhof das einzig verblie­bene Kaufhaus in Wesel.

Jedoch steht auch jetzt der Kaufhof in Wesel aufgrund zu gerin­ger Einnahmen auf dem Prüfstand. Bis Anfang Juni muss nun auf eine Entscheidung der Kaufhofleitung gewartet werden, wie die Zukunft weitergeht. Der Kaufhof, den es seit 1972 in Wesel gibt, wurde oftmals umgebaut, um im­mer den Wünschen der Kunden und den Anforderungen des Marktes zu entspre­chen.Viel wurde schon für den Kauf­hof getan. Da das alte gotische Rat­haus den Bomben­angriffen des Zwei­ten Weltkrieges zum Opfer fiel, wurde 1950 das Nach­kriegsrathaus auf dem Gelände der ehemaligen Matenakirche gebaut. 1972 wurde das Nach­kriegsrathaus wieder abgerissen, damit hier der Kaufhof Platz finden konnte.

Falls der Kaufhof doch geschlossen würde, wäre dies ein erheblicher Einschnitt für die Stadt und die Attraktivität Wesels als Einkaufsstadt. Rund 50 Mitarbeiter, darunter langjährige so­wie Auszubildende, bangen um die Ent­scheidung. Gerade die Auszubildenden hoffen darauf, übernommen zu werden. Nach den Aussagen Astrid Vogells, die seit Juli 2007 Geschäftsführerin ist, wird es keine Kündigungen oder Senkungen der Löhne geben. Jedoch werden frei gewordene Stellen nicht ersetzt.

Zusammenfassend gab Astrid Vogell bekannt: „Insgesamt steht es gut um den Kaufhof. Wir glauben fest daran, dass der Kaufhof nicht ge­schlossen wird.“ Aus die­ser Zuversicht schöpfen die Mitarbeiter Motivati­on. Falls es wider Erwar­ten zu einer Schließung kommen sollte, werden die Mitarbeiter auf andere Häuser aufgeteilt werden.

Um den Kaufhof zu erhal­ten, sucht man nach ge­eigneten Maßnahmen, um Kosten zu senken. Seit einiger Zeit werden Verhandlungen mit dem Vermieter geführt. Hier erhofft man sich die meisten Ein­sparungen.

Darüber hin­aus ist Wesel eine lukrati­ve Einkaufsstadt, die mehr potentielle Käufer als Einwohner hat. Viele Käufer kommen aus um­liegenden Städten und Dörfern wie zum Beispiel Hamminkeln oder Dingden. Aber auch Menschen, die auf der an­deren Rheinseite leben, kaufen in Wesel und damit auch oftmals im Kaufhof ein. Deswegen kann man zuversichtlich sein, dass sich die Einnahmen und Umsätze erhöhen, damit der Kaufhof bestehen bleiben kann.

Verena Meiners, Wesel, Konrad-Duden-Gymnasium

Die Probleme mit G8 – Musik und Schule – passt das noch?

Musikinstrument und G8 – wie soll ich beides unter einen Hut bringen? Diese Frage stellen sich immer mehr Schüler, die in acht Jahren Abitur machen sollen.

Zu diesem Thema befragt, meint die Leiterin der Musikschule Wesel, Dagmar Beinke-Bornemann, dass den Kindern in ihrer Freizeit deutlich weniger Zeit für ihre Hobbys bleibt. Schülerinnen und Schüler, die von dem Abitur in acht Jahren betroffen sind, werden zunehmend bis in den Nachmittag hinein mit Unterricht und Vorbereitungen für die Schule in Anspruch genommen. Das hat Auswirkungen auf ihren Tagesablauf: Unterricht, Orchesterproben und Ensembles werden in den späten Nachmittag bis frühen Abend geschoben.

Darunter leidet, gerade bei jüngeren Schülern, die Konzentration, was vielen Musikschullehrern bereits jetzt auffällt. Das wiederum hat auch Auswirkungen auf die Leistung der Schüler am Instrument. Mit G8 wird also nicht nur die Zeit am Gymnasium um ein Jahr gekürzt, sondern auch die musikalische Ausbildung an der Musikschule“

„Die Leistungsspitze wird gekappt,“ so Frau Beinke Bornemann. Das bedeutet, dass die Schüler, die aufgrund ihres Alters entsprechend musizieren können, früher wegfallen. Die Gesamtschülerzahl wird sich vorrausichtlich nicht verringern, sehr wohl aber werde sich die Altersstruktur verjüngen. Die Musikschule wird auf weniger, sehr gut ausgebildete Schüler für Orchester, Kammermusikensembles und Wettbewerbe, zurückgreifen können.

Müssten die G8-Schüler aus Zeitmangel ihr Engagement im musikalischen, kirchlichen, sportlichen und sozialen Bereich streichen, so bliebe einzig die Schule als Lebensraum. Außerschulisches Angebot macht jedoch die Vielfalt unserer Gesellschaft aus. Auch in Zukunft werden die Schüler, die Spaß haben, ein Instrument zu erlernen, es auch schaffen. Jedoch mit Abstrichen, vermutet Dagmar Beinke-Bornemann.

Isabel Kasner, Wesel, Konrad-Duden-Gymnasium

Wing Tsun Wesel – Programm für die Jugend – Geschickte Bewegung statt purer Muskelkraft

Judo, Karate, Kung Fu: Das alles sind Verteidigungssportarten. Und dennoch sind sie grundverschieden.

Wing Tsun (WT) ist eine Kategorie der Verteidigung, die sich schon seit über 250 Jahren bewährt hat. Es ist ein Bewegungskonzept, das nicht nur auf Kraft aufbaut. Besonders Kindern gibt es Selbstbewusstsein und Gelassenheit, und das nicht nur in Bedrohungssituationen.

Alles fing mit der Idee der zwei Frauen Ng Mui und Yim Wing Tsun an. Sie wollten sich vor stärkeren Angreifern verteidigen können und entwickelten ein System, mit dem sie den körperlichen Nachteil gegenüber anderen auszugleichen versuchten, und ein Bewegungskonzept, das nicht auf brachialer Muskelkraft basierte. Dieses Konzept funktioniert noch heute und hat einen besonderen positiven Effekt: Gelassenheit, und das nicht nur in Bedrohungssituationen.

„Wer Wing Tsun lernt, lernt sich selber kennen“, erklärt Stefan Tebbe, Schulleiter der Wing Tsun-Schule in Wesel. „Das Training schult Disziplin und stärkt das Selbstbewusstsein. Man lernt neue, interessante Bewegungsmuster und entwickelt nach und nach ein komplett neues Körpergefühl.“

In der WT-Schule wird schon für fünfjährige Kinder ein Kursus angeboten. Zu den Inhalten gehören Koordinations-, Balance- und Konzentrationsübungen. In Rollenspielen werden den Kindern ein aktives Gangbild und eine überzeugende Mimik und Gestik vermittelt. Genauso wie für Kinder gibt es in der WT-Schule Wesel auch ein großes Angebot für Erwachsene ab 13 Jahren in Gruppen in gemischten Gruppen, für Anfänger sowie Fortgeschrittene.

Die Mädchen des Jugendzentrums in Damm (Gemeinde Schermbeck)

werden alle zwei Wochen von Simon Rodriguez Garcia, einem Trainer der

Schule, besucht. Seit Ende des Sommers bringt er ihnen die wichtigsten Griffe und Ratschläge bei. Denn von Regeln kann man beim WT nicht sprechen. Bei dieser Kampfkunst geht es nicht um Wettkämpfe und Pokale, sondern viel mehr um die Wiederholung der Bewegungsschule, um sich in brenzligen Situationen im Bruchteil einer Sekunde für die richtige Anwendung zu entscheiden. „Oft verteidigt man sich und realisiert erst Momente danach, was man gerade angewendet hat“, erklärt der WT-Trainer Simon Rodriguez Garcia.

„Schon nach dem ersten Kursus mit Simon haben wir uns besser gefühlt und Erfolge gespürt. Sei es nur in kleinen Auseinandersetzungen auf dem Schulhof.“ Da sind sich die Mädchen aus der Gruppe einig. „Uns macht es einen Riesenspaß. Mit Simon kann man immer lachen. Wir freuen uns jedes Mal auf ihn. Und nebenbei bringt er uns ein paar äußerst hilfreiche Tricks bei.“

Laura Bahr, Wesel, Konrad-Duden-Gymnasium