Die Probleme mit G8 – Musik und Schule – passt das noch?

Musikinstrument und G8 – wie soll ich beides unter einen Hut bringen? Diese Frage stellen sich immer mehr Schüler, die in acht Jahren Abitur machen sollen.

Zu diesem Thema befragt, meint die Leiterin der Musikschule Wesel, Dagmar Beinke-Bornemann, dass den Kindern in ihrer Freizeit deutlich weniger Zeit für ihre Hobbys bleibt. Schülerinnen und Schüler, die von dem Abitur in acht Jahren betroffen sind, werden zunehmend bis in den Nachmittag hinein mit Unterricht und Vorbereitungen für die Schule in Anspruch genommen. Das hat Auswirkungen auf ihren Tagesablauf: Unterricht, Orchesterproben und Ensembles werden in den späten Nachmittag bis frühen Abend geschoben.

Darunter leidet, gerade bei jüngeren Schülern, die Konzentration, was vielen Musikschullehrern bereits jetzt auffällt. Das wiederum hat auch Auswirkungen auf die Leistung der Schüler am Instrument. Mit G8 wird also nicht nur die Zeit am Gymnasium um ein Jahr gekürzt, sondern auch die musikalische Ausbildung an der Musikschule“

„Die Leistungsspitze wird gekappt,“ so Frau Beinke Bornemann. Das bedeutet, dass die Schüler, die aufgrund ihres Alters entsprechend musizieren können, früher wegfallen. Die Gesamtschülerzahl wird sich vorrausichtlich nicht verringern, sehr wohl aber werde sich die Altersstruktur verjüngen. Die Musikschule wird auf weniger, sehr gut ausgebildete Schüler für Orchester, Kammermusikensembles und Wettbewerbe, zurückgreifen können.

Müssten die G8-Schüler aus Zeitmangel ihr Engagement im musikalischen, kirchlichen, sportlichen und sozialen Bereich streichen, so bliebe einzig die Schule als Lebensraum. Außerschulisches Angebot macht jedoch die Vielfalt unserer Gesellschaft aus. Auch in Zukunft werden die Schüler, die Spaß haben, ein Instrument zu erlernen, es auch schaffen. Jedoch mit Abstrichen, vermutet Dagmar Beinke-Bornemann.

Isabel Kasner, Wesel, Konrad-Duden-Gymnasium