Archiv der Kategorie: Wegberg

Lokalsport – Neuer Rasen für den SV Helpenstein

Mit seinen Naturrasenplätzen und dem unzureichenden Flutlicht hatte der SV Helpenstein insbesondere im Winter zunehmend unhaltbare Zustände für einen geregelten Trainings- und Spielbetrieb. Wegen der Unbespielbarkeit des Platzes konnten viele Spiele, unter anderem die der erfolgreichen Mädchenmannschaft, nicht stattfinden.

Dank des neuen Kunstrasenplatzes in Wildenrath kann der SV Helpenstein seinen zwölf aktiven Fußballmannschaften über das ganze Jahr auch in Abendstunden und wetterunabhängig beste Bedingungen bieten. Das Projekt kostete rund 400 000 Euro.

Vereinsmitglieder erbrachten hierbei Eigenleistungen im Wert von 60 000 Euro. Ein Viertel der Kosten deckte das Konjunkturpaket II ab. Die Kunstrasenanlage wurde Ende September nach rund achtwöchiger Herstellungszeit offiziell seiner Bestimmung übergeben. Pfarrer Klaus Buyel segnete den Kunstrasenplatz und den dahin führenden Weg, die so genannte Jupp-Nolten-Allee, die vom Ehrenvorsitzenden Heinz-Josef Nolten gesponsert wurde.

Der Vorsitzende, Werner Derichs, dankte in seiner Rede den zahlreichen Spendern „für die kleinen und großen Beträge“. Gemeinsam mit der Wegberger Stadtentwicklungsgesellschaft (SEG) habe man „die Grundlagen für eine gute Zukunft geschaffen“, so Derichs. Die neue Anlage sei Ansporn und Motivation zugleich für die kommenden Aufgaben.

Michelle Imkamp, Wegberg, Maximilian-Kolbe-Gymnasium

Mobbing – Ärger auf dem Schulhof

In der Stadt Wegberg gibt es drei weiterführende Schulen, auf deren Schulhöfen es zu Streitigkeiten kommen kann. Meist werden einzelne Schüler systematisch „gemobbt“. Das bedeutet, sie werden regelmäßig aus Gruppen ausgeschlossen, beleidigt und im schlimmsten Fall körperlich angegriffen.

Es gibt zwar Lehrer, die in den Pausen die Aufsicht haben, jedoch stiftet das Petzen die Mitschüler dazu an, noch härter gegen jemand anderen vorzugehen. Dies kann dazu führen, dass Schüler die Lust am Lernen verlieren und ihre Leistungen sehr schlecht bis miserabel werden.

„Ich wurde so geärgert, dass ich die Schule einfach fallen gelassen habe und bis zum Jahresende nichts mehr mache,“ sagt ein Schüler, der anonym bleiben will. Daraufhin wechselte er die Schule.

Laut einer Studie des Zentrums für empirische pädagogische Forschung werden Mädchen öfter gemobbt als Jungen. Wenn man aber in einer Klasse fragt, wer denn schon mal gemobbt wurde, kommt zu einem gegenteiligen Ergebnis. Die Schulleitung geht mit einigen Strafmaßnahmen gegen die stärkeren Schüler vor. So wird zum Beispiel ein Mobber mit Tadeln bestraft, und es werden die Eltern in Kenntnis gesetzt. Doch es gibt auch die Möglichkeit, im Gespräch den Streit zu lösen. Bei der von der Schülervertretung organisierten Streitschlichtung kann man sich Unterstützung von speziell ausgebildeten Schülern holen. Die Parteien werden zusammengeführt, und man sucht gemeinsam nach einer Lösung. Dies kann sich auch über mehrere Schulstunden ziehen. Am Ende dieser „Verhandlungen“ wird ein Vertrag erstellt, den beide Parteien unterzeichnen müssen.

Es ist eine Möglichkeit, diese Mobbing-Probleme zu lösen, jedoch kommt es trotzdem immer wieder zu Vorfällen, die nicht so leicht zu lösen sind. Dies ist allerdings sehr selten.

Alexander Buchkremer, Wegberg, Maximilian-Kolbe-Gymnasium

Casting – Choristocats suchen neue Stars

Zitternde Knie, schwitzige Hände und Angst, das letzte Mal dabei gewesen zu sein. Die Rede ist von den Sängern und Tänzern des Castings Choristocats, welche sich Anfang des Jahres durch ein Casting, einen Recall und vier Mottoshows kämpfen mussten.

Hermannjosef Roosen suchte 2010 14 Solisten für sein Projekt „Highschool Musical 2+3“. Anmelden durften sich alle Jugendlichen, die Spaß am Singen und Tanzen haben. Das ließen sich Mönchengladbachs Jungendliche nicht zwei Mal sagen, denn zu den Castings meldeten sich 420 Teilnehmer an, die die Absicht besaßen, eine der Hauptrollen zu ergattern.

Die weniger schöne Aufgabe hatte die Jury, denn die mussten aus 50 Mottoshow-Teilnehmern die besten 14 Kandidaten raussuchen. Denn in allen Mottoshows haben die jungen Talente trotz aller Nervosität und Angst vor der Konkurrenz das Publikum und die Jury begeistert, ob mit alten Musical-Klassikern oder dem Siegertitel des Eurovision Song Contests.

„Bei diesem Casting geht es nicht nur um Gesang, sondern auch um Bühnenperformance, Bühnenkleidung und Ausstrahlung“, erklärte der Vater des Projekts seinen Schützlingen. Also überlegten sich die Teilnehmer, wie sie das Publikum und die Jury überzeugen könnten – das Ergebnis ließ sich sehen. Von selbst gebastelten Requisiten bis hin zu selbst genähten Kleidern bekamen Jury und Publikum alles zu sehen.

Auch Gast-Jurorin und bekannte Musicaldarstellerin Tracy Plester gab den unsicheren Teilnehmern entscheidende Tipps. „Wenn Du glaubst, was Du sagst, dann glauben Dir auch alle anderen. Und unterschätze nicht, wie interessant Du bist, wenn Du einfach nur da stehst“

So betraten die Kandidaten mit einem flauen Gefühl im Magen die Bühne und überzeugten auf ganzer Linie. Doch neben aller Aufregungen fehlte es den Teilnehmern nicht am Spaß, denn in den Pausen tauschten sich die Teilnehmer aus und nahmen sich gegenseitig die Angst.

Auch die Gewinner der ersten Staffel haben momentan ihren Spaß beim Proben für die Aufführungen, doch neben den Solisten gibt es auch eine Vocalband, die auch aus den Teilnehmern besteht, die es nicht in das Finale geschafft haben. Doch ob Solist oder Vocalband-Mitglied, befreundet sind sie alle und sie halten in jeder Situation zusammen.

Auch 2011 sucht Hermannjosef Roosen neue junge Talente für die zweite Staffel der Choristocats. Diesmal werden Sänger und Tänzer für das Musical „Wicked – die Hexen von Oz“ und „Camp Rock 2“ gesucht. Ab sofort haben interessierte Kinder und Jugendliche die Möglichkeit, sich für ein Einzelcasting zu bewerben. Doch erstmals kann man sich über ein Online-Casting für die Mottoshows qualifizieren. Aus den Einzelcastings und dem Online-Casting werden jeweils 25 Teilnehmer eine Fahrkarte für die erste Mottoshow erhalten.

Alle Informationen zur ersten Staffel und das Anmeldeformulare gibt es auf der Homepage der Choristocats (www.choristocats.de).

Sophie Groothuis, Wegberg, Maximilian-Kolbe-Gymnasium

Disziplin beim Tanz – Orthopäden empfehlen Ballett

Ballett ist ein beliebter Tanzsport, viele Kinder und Jugendliche trainieren mehrmals in der Woche und auch Orthopäden befürworten ihn.

Schon im Alter von drei bis vier Jahren fangen Kinder mit dem Tanzen an. Sie lernen spielerisch verschiedene Tanzübungen, wodurch sowohl die Musikalität als auch der Gleichgewichtssinn und die Körperhaltung gefördert werden. „Ballettkinder sind Kindern gegenüber im Vorteil, die gar keinen Sport machen, denen die Standbeinfestigkeit oft fehlt“, sagte der Orthopäde Dr. med. J. Karlinger aus Geilenkirchen. Auch bräuchten die Kinder eine gewisse Disziplin um die Übungen zu erlernen.

Kinder und Jugendliche verbringen immer mehr Zeit am Schreibtisch, vor Computer und Hausaufgaben, durch dieses einseitige Sitzen entsteht oftmals ein Rundrücken. Beim Ballett wird sehr auf eine gerade Haltung geachtet. Der Orthopäde Dr. med. J. Karlinger empfiehlt zusätzlich einen Ausgleichssport wie Schwimmen oder Joggen. Außerdem sollte beim Ballett so wie auch bei jeder anderen Sportart, auf keinen Fall das Symptom Schmerz ignoriert werden.

Sophie Müller, Wegberg, Maximilian-Kolbe-Gymnasium

Naturkatastrophen – Keine Ruhe für Indonesien

Ende Oktober ist Indonesien von drei schweren Naturkatastrophen heimgesucht worden: Zunächst wurden die Mentawai-Inseln von einem Erdbeben der Stärke 7,7 erschüttert, daraufhin folgten bis zu sechs Meter hohe Wellen, die bis zu 1,5 Kilometer weit ins Land eindrangen. Es gab 400 Tote, hunderte Verletzte und mehrere obdachlose Menschen.

Doch es gibt auch glückliche Momente aus Indonesien zu melden, denn die Rettungskräfte fanden während der Suche nach Verschütteten 135 Menschen auf der Insel Pagai, die tot geglaubt waren. Unter ihnen auch ein drei Monate altes Baby, das mit seiner Familie ins Krankenhaus geflogen wurde, da es schwere Kopfverletzungen hatte.

Wenige Stunden darauf brach jedoch der Mount Merapi (2.911 Meter) auf der Insel Java aus. Er gilt als einer der aktivsten und gefährlichsten Vulkane der Welt. Der Vulkanausbruch hat 38 Menschenleben gefordert, unter ihnen auch ein Mann, der als spiritueller Wächter des Vulkans galt: Mbah Maridjan, der behauptete, das Verhalten des Mount Merapi voraussehen zu könnte, starb in seinem Haus, weil er sich weigerte, dieses zu verlassen.

Zudem beobachten Vulkanologen den Vulkan in den vergangenen Tagen sehr beunruhigt, weil das Magma im Vulkan immer weiter steigt, zudem dehnen sich die Wände des Vulkans enorm aus. Anfang November ist der Mount Merapi erneut ausgebrochen, er spuckte Asche und Felsenteile tausende Meter weit in die Luft. Die Bewohner, die unmittelbar am Vulkan wohnen, sind evakuiert worden, die zuständigen Behörden mussten die Leute, vor allem die Bauern, davon überzeugen, ihr Haus zu räumen. Die Region am Vulkan ist ein beliebter Platz für Bauern, da die Vulkanerde besonders fruchtbar ist.

Die Zustände nach den Naturkatastrophen sind katastrophal. Rund um den Vulkan und das Tsunami-Gebiet ist alles zerstört, mehr als 80 Prozent aller Bewohner rund um das Areal sind ohne ein Zuhause. Es ist nicht das erste Mal, dass in Indonesien so etwas passiert; beim letzten Ausbruch 2006 beispielsweise hatte sich das Gas mit einer Fontäne entladen und Geröll-Lawinen ausgelöst. Zwei Menschen wurden getötet. 1994 starben 66 Menschen, und beim größten Ausbruch 1930 starben sogar 1.370 Menschen. Außerdem wurden 13 Dörfer vernichtet.

Thomas Czogalla, Wegberg, Maximilian-Kolbe-Gymnasium

1800 Quadratmeter großer Supermarkt soll entstehen – Wegberger befürchten Ruhestörung

Ein Investor, dessen Name nicht bekannt gegeben wurde, hat Pläne für einen 1800 Quadratmeter großen Supermarkt der Stadt Wegberg vorgelegt.

Der Lebensmittelmarkt soll laut Bauplan an der Schwalmaue im Wegberger Stadtzentrum errichtet werden. Dieser soll mit 117 Parkplätzen für die Kunden bestückt sein.

Der Ausschuss für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung der Stadt Wegberg stimmte aber klar gegen den Bau des Supermarktes bei einer Sitzung ab. Grund dafür ist die ungünstige Lage, da sich dort der Stadtpark und eine kleine Parkanlage mit einem Teich befinden. Gerade die Anwohner hängen an diesem Park. Sie wollen nicht, dass er verkleinert wird oder eines Tages ganz weichen muss.

Auch dem Argument der Belebung der benachbarten Hauptstraße, der Fußgängerzone Wegbergs, durch den Markt, wollten die Ausschussmitglieder mehrheitlich nicht zustimmen. Die FDP wollte der Idee im Gegensatz zu den anderen Parteien eine Chance geben und stimmte gegen die Ablehnung des Vorhabens. Ein weiterer Grund gegen den Supermarkt könnte sein, dass es in Wegberg schon so viele Supermärkte gibt. Netto, Penny Markt und weitere Läden befinden sich in nächster Umgebung von dem gewünschten Standort des neuen Supermarktes. 10 Minuten entfernt befinden sich weitere Supermarktketten wie Edeka, Lidl oder Aldi. Falls der Lebensmittelmarkt doch gebaut werden sollte, würden aller Wahrscheinlichkeit nach anderen Supermärkten Kunden verloren gehen. Befragte Passanten sind der Meinung, dass es schon zu viele Supermärkte gibt. „Mittlerweile wäre das schon der siebte Markt in Wegberg“, sagte eine Passantin. Nach Befragung der Anwohner kam es zum Ergebnis, dass die Anwohner einstimmig dagegen sind. Man befürchtet, dass der Supermarkt bis 22 Uhr geöffnet hat und es abends durch die Autos zu Ruhestörungen kommen könnte. Alle befragten Anwohner waren der Meinung, dass nicht mehr Kunden in Wegberg kaufen werden.

Komplett gescheitert sind die Verhandlungen aber noch nicht, da jetzt nun die Stadtverwaltung die Gespräche mit dem Investor über einen anderen Standort übernimmt. Ein Supermarkt wäre in der Innenstadt ein Magnet für die Kunden, darüber waren sich die Ausschussmitglieder einig.

Felix Sturmheit, Wegberg, Maximilian-Kolbe-Gymnasium

Braunkohletagebau – Noch mehr Dörfer müssen weg

Das 1983 entstandene Braunkohletagebauwerk Garzweiler der RWE ist dabei, ein Garzweiler zwei zu erschaffen. Das „Projekt“ ist seit 2006 in Gang und wird etwa im Jahre 2044 vollendet sein.

Die Fläche soll etwa 48 Quadratkilometer groß sein. Somit werden noch etwa fünf Orte umgesiedelt werden müssen, Beverath (2025-2035), Keyenberg (2017-2035), Holzweiler (2035-2044), Kuckum (2025-2035) und Unterwestrich (2025-2035).

Die Kohle liegt in etwa 210 Meter Tiefe, in dieser Tiefe werden die Gruben gegraben, die offenen Tagebaugruben betragen etwa die Größe von 20-25 Quadratkilometer.

Das Projekt Garzweiler zwei wird weitreichende Folgen für die Kulturlandschaft, den Naturhaushalt und die Umwelt verursachen, da durch die Verbrennung von Braunkohle klimaschädliches Kohlendioxid entsteht. Die Umsiedlung der Dörfer bedeutet für die betroffenen Anwohner eine enorme Umstellung und Belastung. „Selbstverständlich fällt es schwer, den Heimatort zu verlassen, das gilt für Jung und Alt“, sagt ein betroffener Bürger. Andere sagen, sie würden immer wieder an ihren Heimatort zurückkehren oder ihn besuchen.

Der östliche Teil von Garzweiler soll nach und nach rekultiviert werden. Die bisher umgesiedelten Dörfer sind Garzweiler, Reisdorf, Priesterath, Belmen, Epprath, Königshof, Holz, Pesch, Borschemich, Elfgen in Grevenbroich, Morken Harf, Omagen, Otzenrath, Lützenrath und Immerath.

Vilija Broszat, Wegberg, Maximilian-Kolbe-Gymnasium

Jugendliche essen sich krank – Generation Fastfood

Pizza, Döner, Hamburger – das steht mittlerweile auf den meisten Speiseplänen deutscher Jugendlicher. Doch mit einem ausgewogenen und gesunden Mittagessen hat das schon lange nichts mehr zu tun.

Schnell und unkompliziert muss es gehen: Mal eben die Tiefkühlpizza in den Ofen schieben oder kurz zum Schnellimbiss um die Ecke gehen. Und schon ist eine Menge Zeit gespart. Klingt praktisch und verlockend. Doch wenn man das Resultat des übermäßigen Konsums von Fastfood-Produkten näher betrachtet, kommt man zum erschreckendem Ergebnis, dass sich immer mehr Jugendliche regelrecht krank essen und viele Obst- und Gemüsesorten nur aus Tiefkühltruhen oder Konservendosen kennen, wenn überhaupt.

Ernährungswissenschaftler und Ärzte haben bereits Alarm geschlagen und sind entsetzt über das heutige Essverhalten von Kindern und Jugendlichen, welches Krankheiten wie Fettleibigkeit, Diabetes oder Karies mit sich bringt. Bereits im frühen Kindesalter werden Kinder überwiegend mit verzuckerten Lebensmitteln und Fastfood bekannt gemacht. Das führt dazu, dass sich Kinder schnell an das süße, fettige Essen gewöhnen und gesunde Lebensmittel wie Obst und Gemüse völlig ablehnen.

Nur noch wenige Eltern nehmen sich wirklich die Zeit, ihren Kindern zu zeigen, wie man eine gesunde Mahlzeit selbst zubereitet. Viele Kinder und Jugendliche sind sich völlig unklar darüber, was sie da gerade an ungesunden „Dickmachern“ zu sich nehmen und welche Zuckersätze, Farbstoffe und Konservierungsstoffe so ein scheinbar leckeres Produkt beinhaltet. Man sollte niemals vergessen, dass Eltern in allen Situation ihres Lebens eine Vorbildfunktion für ihre Kinder haben. Das heißt, sie sollten ihren Erziehungsauftrag auch in Sachen Essverhalten ernst nehmen, ihre Kinder über gesunde Ernährung aufklären und sie auch mit vitaminreichen Lebensmitteln in Kontakt bringen. So können ernährungsbedingte Erkrankungen bei Kleinkindern, Kindern und Jugendlichen zumindest zu einem Teil verringert werden.

Doreen Schiffers, Wegberg, Edit-Stein-Realschule

Karriere – Was tun nach der Mittleren Reife?

Für viele Realschüler geht es jetzt in den Endspurt ihrer schulischen Laufbahn. Die Mittlere Reife – die offizielle Bezeichnung lautet Fachoberschulreife – haben die meisten Schüler bereits in der Hand, für viele stellt sich jetzt aber die entscheidende Frage: Was soll ich nach der Schule machen, wie sieht meine berufliche Zukunft aus?

In den 10. Klassen der Realschulen in Nordrhein-Westfalen sind es nur noch wenige Monate, bis die Schüler entlassen werden. Einige haben bereits Bewerbungen geschrieben und werden zu Vorstellungsgesprächen eingeladen, Einstellungstests wurden im Unterricht geübt und besprochen. Zum Glück, wie die Schüler berichten, die einen solchen Test bereits absolviert haben.

Aber was ist mit denen, die noch weiter zu einer anderen Schule gehen möchten? Diese Schüler stellen sich immer wieder die selben Fragen: Welche Schule ist für mich am besten geeignet? Brauche ich ein „richtiges“ Abitur oder reicht auch ein Fachabitur? Will ich studieren?

Und so werden die weiterführenden Schulen angeguckt, um sich über deren Lerninhalte und Abschlüsse zu informieren. Und neben dem ganzen Entscheidungsstress hat man ja auch noch ein Privatleben und muss nebenbei auch sehen, dass die Noten stimmen, besonders dann, wenn am Ende der „Qualifikationsvermerk“ auf dem Zeugnis stehen soll.

Aber was sich jetzt schon sagen lässt ist, dass die Gemeinschaft, die seit der 5. Klasse herangewachsen ist, bald auseinander geht und alle unterschiedliche Wege einschlagen werden. Das ist die Gewissheit, die wir Schüler jetzt schon haben.

Mirko Vahlkamp, Wegberg, Edit-Stein-Realschule

Internet – Das personalisierte Web

Google, Yahoo, Delicious. Selbst Wikipedia. Beinahe alle großen Websites bieten heutzutage personalisierte Inhalte. Egal, ob ich Newsfeeds, die Sportergebnisse oder einen x-beliebigen Artikel lesen will: Das World Wide Web bietet mir die passenden Inhalte. Inhalte, die genau auf meine Person zugeschnitten sind. Ich erhalte Videoempfehlungen, Shoppingangebote und sonstige Werbung. Moment. Nein, Sie haben sich nicht verlesen. Dort steht wirklich „Werbung“.

„Werbung“ ist heute, neben „Netzzensur“ und „Atompolitik“, einer der am negativsten besetzten Begriffe bei deutschen Bürgern. Er steht für Kapitalismus, für Täuschung und vor allem für eins: Er ist der Inbegriff von Schikane, der Gipfel der Belästigung. Und nun bekomme ich auch noch Werbung, die genau auf mich zugeschnitten ist?

Ich interessiere mich für Sport, finde den VFL gut und verfolge auch die Eishockey-WM über meinen Facebook-Account. Und siehe da: In der Anzeigenleiste des US-Unternehmens flimmert eine Anzeige von „Intersport Hückelhoven“ auf. Neue Fußballschuhe wollen sie mir verkaufen. Sie dürfen raten, wie mein Gesicht da aussah. Richtig! Total gelassen, denn schließlich weiß ich, was Facebook mit meinen Daten macht. Nämlich nichts anderes, als sie zu einem Verbraucherprofil zusammenzusetzen und mich so für teures Geld zu verkaufen.

Was ich hier erzähle, ist übrigens kein aus dem Ärmel geschüttelter Unsinn. Auch Christian Pansch, Teamleiter Social Media bei der construktiv GmbH, erklärt im suchradar.de-Interview: „[Die Schaltung der Werbung] erfolgt zum Beispiel über diverse geografische und demografische Kriterien. So kann man seine Zielgruppe sehr spezifisch nach Wohnort, Alter, Geschlecht und den Angaben zur Ausbildung sowie des Arbeitsplatzes wählen – sogar der aktuelle Beziehungsstatus des Facebook-Nutzers ist ein mögliches Kriterium.“

Sie fragen sich jetzt: Warum nutzen Millionen von Usern diese personalisierten Dienste, wenn deren Anbieter so viel Unfug damit treiben? Ganz einfach! Es bringt ihnen Nutzen. Damit meine ich nun nicht nur die Medienkonzerne, sondern hier spreche ich explizit von den Nutzern der Webangebote. Wie bereits erwähnt, bleibe ich „up to date“ beim Fußball, und tagesaktuelle News bekomme ich auf diesem Wege schnell und zuverlässig auf den Bildschirm. Ich muss mich nicht an die festen Zeiten der Nachrichtensendungen halten, sondern starte nur meinen Webbrowser, surfe auf mein Google-Profil und sehe die Schlagzeile: „Allzeithoch der Grünen setzt sich fort.“ Zusammen mit einem Hinweis auf die Media Markt-Energiesparabteilung.

Inhalte wie diese werden fast kostenlos auf meinen Bildschirm gezaubert. Das Einzige, womit ich bezahle, ist „nur“ meine Privatsphäre.

Tobias Hofmeister, Wegberg, Edit-Stein-Realschule