Naturkatastrophen – Keine Ruhe für Indonesien

Ende Oktober ist Indonesien von drei schweren Naturkatastrophen heimgesucht worden: Zunächst wurden die Mentawai-Inseln von einem Erdbeben der Stärke 7,7 erschüttert, daraufhin folgten bis zu sechs Meter hohe Wellen, die bis zu 1,5 Kilometer weit ins Land eindrangen. Es gab 400 Tote, hunderte Verletzte und mehrere obdachlose Menschen.

Doch es gibt auch glückliche Momente aus Indonesien zu melden, denn die Rettungskräfte fanden während der Suche nach Verschütteten 135 Menschen auf der Insel Pagai, die tot geglaubt waren. Unter ihnen auch ein drei Monate altes Baby, das mit seiner Familie ins Krankenhaus geflogen wurde, da es schwere Kopfverletzungen hatte.

Wenige Stunden darauf brach jedoch der Mount Merapi (2.911 Meter) auf der Insel Java aus. Er gilt als einer der aktivsten und gefährlichsten Vulkane der Welt. Der Vulkanausbruch hat 38 Menschenleben gefordert, unter ihnen auch ein Mann, der als spiritueller Wächter des Vulkans galt: Mbah Maridjan, der behauptete, das Verhalten des Mount Merapi voraussehen zu könnte, starb in seinem Haus, weil er sich weigerte, dieses zu verlassen.

Zudem beobachten Vulkanologen den Vulkan in den vergangenen Tagen sehr beunruhigt, weil das Magma im Vulkan immer weiter steigt, zudem dehnen sich die Wände des Vulkans enorm aus. Anfang November ist der Mount Merapi erneut ausgebrochen, er spuckte Asche und Felsenteile tausende Meter weit in die Luft. Die Bewohner, die unmittelbar am Vulkan wohnen, sind evakuiert worden, die zuständigen Behörden mussten die Leute, vor allem die Bauern, davon überzeugen, ihr Haus zu räumen. Die Region am Vulkan ist ein beliebter Platz für Bauern, da die Vulkanerde besonders fruchtbar ist.

Die Zustände nach den Naturkatastrophen sind katastrophal. Rund um den Vulkan und das Tsunami-Gebiet ist alles zerstört, mehr als 80 Prozent aller Bewohner rund um das Areal sind ohne ein Zuhause. Es ist nicht das erste Mal, dass in Indonesien so etwas passiert; beim letzten Ausbruch 2006 beispielsweise hatte sich das Gas mit einer Fontäne entladen und Geröll-Lawinen ausgelöst. Zwei Menschen wurden getötet. 1994 starben 66 Menschen, und beim größten Ausbruch 1930 starben sogar 1.370 Menschen. Außerdem wurden 13 Dörfer vernichtet.

Thomas Czogalla, Wegberg, Maximilian-Kolbe-Gymnasium