Meinung – Bürger sollen nicht für Banker zahlen

Die Finanzmärkte haben einfach zu lange zugesehen. Das haben sie nun davon: die schwerste Krise seit 1929. Alle Feuerwehreinsätze der Zentralbanken und Rettungseinsätze des Staates werden wohl nicht helfen. Und die Krise kann noch sehr lange dauern.

Durch die Rettungsversuche wird alles noch schlimmer, die Minusbeträge werden immer großer, und keiner hat mehr einen klaren Überblick.

Aber wenn alles zusammenbricht, hat man ja noch die deutschen Bürger, die zahlen können. Jeder zahlt 6.000 Euro und die Finanzkrise ist so gut wie behoben. Gute Idee? Von wegen.

Die Schuldigen aus der Bankenwelt sollten zur Kasse gebeten werden und nicht diejenigen, die nichts damit zu tun haben. Aber wenn die Bürger zahlen, ist es politisch wahrscheinlich leichter. Brisant: Wären die Geschäfte der Banken gelungen, hätten die Bürger von den Gewinnen nichts abbekommen.

Nicole Bertges, Viersen, Erasmus-V.-Rotterdam-Gymnasium

Bei den Brüdern von Taizé – Besinnung auf Socken

Zwölf Jugendliche aus den Pfarrgemeinden St. Ida und St. Martinus unternahmen in den Herbstferien eine Fahrt nach Taizé. Taizé liegt in Frankreich, etwa 12 Kilometer von Cluny entfernt, im Burgund. Es ist ein Treffpunkt für Gläubige aus der ganzen Welt. Viele von uns Jugendlichen, die von den Gemeinden St. Ida und St. Martinus zur Firmung begleitet werden, gehen zu Hause nicht regelmäßig zur Kirche. In Taizé ist das anders.

In Taizé besuchen sie sehr gerne die Gottesdienste. Dort kann man zu sich selber finden und Kraft tanken. Taizé wäre nicht Taizé, wenn man nicht morgens, mittags und abends zur Kirche ginge. Die Heilige Messe dort ist nicht zu vergleichen mit den Messen hier bei uns. Es wird fast nur gesungen, zwischendurch kommt ein Gebet, das in etwa sieben Sprachen übersetzt wird. Dem Gebet folgt eine Ruhephase, die „Zehn-Minuten-Stille“, in der man einfach über sich selbst, seine Gefühle, Probleme und Wünsche nachdenken kann.

Nach jedem Abendgebet stellen sich die Brüder von Taizé verteilt in der Mitte der Kirche auf. Alle, die an der Messe teilgenommen haben, können, wenn sie möchten, zu einem der Brüder gehen und sich segnen lassen. Man kann sich auch mit den Brüdern unterhalten oder sie etwas über ihr Leben in der Brüdervereinigung fragen, zum Beispiel, was sie dazu bewegt hat, in die Glaubensgemeinschaft der Brüder einzutreten.

In der Kirche gibt es einige Regeln. So darf während der Messe nicht fotografiert werden. Außerdem soll man nicht so laut reden, damit man die anderen nicht stört. Sehr bequem und auch erlaubt ist, dass man seine Schuhe ausziehen kann und sich hinsetzen darf.

In Taizé fühlt man sich frei von allen Dingen des Alltags. Dies liegt an der unbeschreiblich positiven Atmosphäre, die hier überall zu spüren ist. Der Umgang miteinander ist geprägt von Offenheit und Menschlichkeit. Alle sind freundlich zueinander und jeder redet mit jedem, egal welcher Nationalität er angehört oder welche Sprache er spricht. Man hat dort das Gefühl, alle Menschen seien Freunde.

Im Herbst waren nur rund 900 Menschen in Taizé. Besucht man Taizé in den Sommerferien, trifft man dort ohne Probleme auf etwa 5000 Besucher. Diese vielen Menschen werden in Schlafräumen (sogenannten Baracken ) untergebracht. Außerdem gibt es eine Küche, in der für alle das Essen zubereitet wird. Das Essen ist sehr einfach, aber man verhungert nicht.

Jeder, der nach Taizé kommt, übernimmt Aufgaben für die Allgemeinheit. So ist es selbstverständlich, dass man beim Abwasch in der Küche hilft oder Duschen und Toiletten putzt, fegt. Jeder und jede packt mit an und erfüllt die ihm gestellten Aufgaben und das macht sogar Spaß.

Der Höhepunkt der Messfeiern ist in Taizé der Samstagabend. An diesem Abend findet die Lichtermesse statt. Jeder bekommt beim Eintreten in die Kirche eine Kerze. Während der Messe entzündet der Oberste der Brüder seine Kerze und gibt dieses Licht zunächst weiter an seine Brüder. Diese beziehen dann alle Kirchenbesucher ein.

Isabell Hoffmann, Moers, Anne-Frank-Gesamtschule, Kopernikusstr.

Kommentar – Bundesliga – zweitklassig in Europa

Die Fußball-Bundesliga, die am 28. Juli 1962 gegründet wurde, ist die höchste Spielklasse in Deutschland. Das Spielsystem besteht aus Hin- und Rückspielen, sodass jeder Verein heim und auswärts gegen jede Mannschaft einmal antritt. Der Erste der 18 Mannschaften wird mit der Meisterschaftsschale gekrönt und zieht mit dem Zweitplatzierten sofort in die Champions League ein, in der man gegen Mannschaften aus anderen europäischen Ligen spielt. Wer auf den Plätzen drei bis sechs landet, qualifiziert sich für den Uefa-Cup, der ebenfalls ein internationaler Pokal ist.

International ist die Bundesliga nicht sehr erfolgreich. Nach der Rangliste „International Federation of Football History and Statistics (IFFHS)“ belegt Deutschland hinter England (1.), Spanien (2.), Italien (3.), Brasilien (4.), und Argentinien (5.) den 6. Platz. Erfolge auf der internationalen Bühne, wie der Gewinn der Champions League des deutschen Rekordmeister Bayern München in der Saison 2000/2001, hat die Bundesliga nur wenige vorzuweisen.

Meiner Meinung nach treten die deutschen Vereine viel zu ängstlich auf und können nicht an die Leistungen anknüpfen. Ich denke, sie haben zu viel Respekt vor anderen Vereinen, wodurch sie eingeschüchtert werden. Dies ist dann auch im Spiel sehr gut zu erkennen.

Yannik Hütter, Viersen, Erasmus-V.-Rotterdam-Gymnasium

Kommentar – Skinheads planten Ermordung Barack Obamas

Als ich von der Verschwörung zweier Skinheads zur Ermordung von Barack Obama hörte, war ich geschockt. Natürlich hatte ich auch schon vorher etwas von Angriffen von Neonazis auf Ausländer oder Dunkelhäutige mitbekommen, aber wenn man hört, dass ein eventuell zukünftiger Präsident in Gefahr ist, ermordet zu werden, wird einem erst richtig klar, wozu diese Leute fähig sind.

Mein nächster Gedanke war, dass Barack Obama von sämtlichen Neonazis auch nicht gewählt werden würde. Ich kann zwar nicht in die Zukunft schauen und ich weiß auch nicht, ob Obama ein guter Präsident wäre, aber ich weiß, dass von dieser Wahl die Zukunft eines ganzen Staates abhängt. Soll diese etwa nur wegen ein paar „Voruteilen“ gegenüber Dunkelhäutigen gefährdet werden? Ist diesen Leuten eigentlich klar, was sie damit anrichten können? Haben diese Leute schon mal über ihre Meinung nachgedacht? Was wollen sie damit erreichen?

All diese Fragen habe ich mir gestellt und mir ist klar geworden dass sie nur von den Leuten selbst beantwortet werden können. Ich jedenfalls bin gegen diese Aktionen und gegen Leute die so denken und handeln. Ich finde jeder Mensch, egal wie er aussieht oder woher er kommt, sollte die gleichen Rechte haben und gleich behandelt werden.

Linda Merse, Viersen, Erasmus-V.-Rotterdam-Gymnasium

Psychologie – Schüchtern – na und?

Schüchternen Menschen wird oft gesagt, dass sie aus sich rauskommen sollen, die Schüchternheit besiegen und sich ändern sollen. Andererseits sagt man ihnen auch: „Bleib so wie du bist, denn die Verschiedenheit unter den Menschen macht es ja erst interessant.“ Darüber muss man natürlich nachdenken.

Man probiert Dinge aus, die man irgendwo gelesen hat und angeblich gegen Schüchternheit helfen sollen. Man geht zur Psychologin und lässt sich dort behandeln, und man versucht, aus sich herauszukommen, also etwas zu tun, was man sonst nie macht. Wenn man dann irgendetwas Außergewöhnliches gemacht hat, verstehen die Anderen, die dabei waren, einen natürlich nicht mehr und halten denjenigen für verrückt.

Schließlich fragt man sich, ob es etwas gebracht hat und man nicht mehr schüchtern ist. Die Antwort auf die Frage lautet: Nein.

Man kann die Schüchternheit nicht besiegen, höchstens etwas abmildern, denn sie gehört bei manchen Leuten einfach zur Persönlichkeit. Man sollte sich also nicht ändern, sonder sich selbst akzeptieren. Nämlich so, wie man ist. Mit allen Mäkeln und Schönheitsfehlern.

Julia Koenen, Viersen, Erasmus-V.-Rotterdam-Gymnasium

Halloween – Kürbis versus Gespenst

In der Nacht auf den 1. November ist die Halloween. Dabei handelt es sich um einen Brauch aus Amerika. Kinder und Jugendliche verkleiden sich möglichst gruselig als Hexen, Zauberer, Monster und so weiter, gehen von Haus zu Haus und rufen: „Süßes oder Saures!“ Bekommen sie keine Süßigkeiten, spielen sie den Leuten Streiche. Was halten die Leute davon? Wir haben nachgefragt.

Irmgard B. (86) meint: „Das ist doch alles neumodischer Quatsch. Durch Halloween vergessen die Leute, dass am nächsten Tag (Allerheiligen) dem christlichen Glauben nach an die Toten und Heiligen gedacht wird. Halloween ist ein lautes Fest. Außerdem finde ich es gar nicht toll, wenn meine Blumenkübel versteckt werden.“

Tom B. (8) findet das Fest prima. Er hat Riesenspaß, mit seinen Freunden durch die Gegend zu ziehen. Allein die Vorbereitung und die Auswahl des Kostüms bereitet ihm Freude. „Dieses Halloween gehe ich als Monster aus der Unterwelt“. Doch ein Vater ist immer in der Nähe, denn auch Tom und seine Freunde haben Angst, wenn so viele Gespenster durch die Nacht huschen.

„Eigentlich ist Halloween schön“, sagt Kerstin W. (15). „Ich finde es interessant, wie sich die Kinder verkleiden. Aber selber würde ich nicht durch die Nachbarschaft laufen und Süßigkeiten fordern. Das ist mir dann doch zu peinlich. Als ich noch kleiner war, ging ich an St. Martin gerne mit Freunden singen.“

Karl-Heinz L. (60) : „Mit Halloween habe ich nicht viel zu tun. Schöner finde ich es, wenn die Kinder an St. Martin vorbei kommen. Für ihr Singen, gebe ich ihnen dann gerne ein paar Süßigkeiten, jedoch nicht an Halloween. Allerdings sehe ich die ausgehöhlten Kürbisse gerne leuchten. Alles Andere ist jedoch nur Geschäftemacherei. “

Nicole Bertges, Viersen, Erasmus-V.-Rotterdam-Gymnasium

Kommentar – Angst um mein Heimatland Sri Lanka

Ich habe Angst um mein Land, weil es dort seit fast 40 Jahren einen Bürgerkrieg gibt, der von der restlichen Welt nicht beachtet wird.

Viele unschuldige Menschen kommen durch die Kämpfe zwischen den Singhalesen und Tamilen ums Leben. Vor allem die Kinder werden getötet, weil die Singhalesen das Ziel haben die tamilische Kultur zu zerstören. Die Chancen für die Zukunft der jungen Tamilen sind schlecht, weil sie nicht die gleichen Chancen haben zu studieren oder einen Ausbildungsplatz zu bekommen.

Um die Situation in Sri Lanka zu verbessern und den Frieden wieder herzustellen, muss die Welt meinem Land helfen. Es müssen politische Aktionen gemacht werden und vor allem darf der Krieg nicht weiter ignoriert werden.

Vinobaa Anatharajan, Krefeld, Fichte-Gymnasium

Fichte-Schullandheim – Kofferschleppen für die Burg

Burg Bischofstein wechselte früher oft die Besitzer und wurde 1941 auch als Flüchtlingsheim genutzt. In 1954 übernahm der Schullandheim-Verein des Fichte-Gymnasiums, die denkmalgeschützte Burg in Koblenz an der Mosel und begann, sie zu einer Jugendherberge umzubauen.

Auf Burg Bischofstein wurde viel renoviert und modernisiert. Nun dient sie den Schülern und Lehrern des Fichte-Gymnasiums als Schullandheim. Von der Burg aus gibt es eine wunderschöne Aussicht auf die Mosel.

„Außer, dass wir die Koffer den steilen und langen Weg hochtragen müssen, lieben wir die Burg. Dort macht es echt Spaß!“, sagt Kübra Arslan, eine Schülerin des Fichte-Gymnasiums. Auch Lehrer sind von der Burg begeistert, oft machen sie einen kleinen Ausflug übers Wochenende.

Auf der Burg werden die Schüler und Lehrer von der Familie Kastors begrüßt und versorgt. Frühstück, Mittagessen und Abendessen werden von Frau Kastor vorbereitet, und der Tisch wird von den Schülern gedeckt.

Nicht jede Schule hat ein eigenes Schullandheim – und schon gar keins, das eine Burg ist und dazu auch noch so viele Unterhaltungsmöglichkeiten hat.

Adaviye Akyurt, Krefeld, Fichte-Gymnasium

Blitzabitur – Viel Stoff, wenig Zeit

„Die Schule überfordert mich total.“ Das sind die Worte vieler Schüler, die mit dem Schulalltag nicht zurecht kommen. Schuld daran ist das Blitzabitur. Blitzabitur bedeutet, dass die Schüler der Gymnasien ihr Abitur im zwölften Schuljahr machen, also ein Jahr früher als bislang. Eine Umfrage zum Thema.

Seit 2005 gibt es das Projekt Blitzabitur. Und es wurde schon oft über dieses Thema diskutiert, weil Schülern der normale „Stoff“ in weniger Zeit beigebracht werden soll. Es waren vor allem Lehrer dagegen aber auch Schüler und Eltern. Jetzt kann man sehen, dass Kritik berechtigt war.

Kommentare von Schülern, Eltern und Lehrern:

Herr Friedrich (Lehrer): „Ich merke, dass die Schüler mit meinen Unterricht zum Teil überfordert sind. Ich glaube, das Problem ist, dass ich der Klasse schon Sachen aus dem neunten Schuljahr beibringe, obwohl sie erst im achten Schuljahr sind.“

Leyla Yilmaz (Mutter eines Schülers) : „Mein Sohn ist Teil eines Projekts. Einerseits finde ich dieses Projekt gut, da er weniger Jahre Schule hat. Aber er hat kaum Freizeit. Der Lerndruck ist sehr hoch.“

Schüler der neunten Klasse:,,Ich persönlich habe keine Probleme in der Schule, aber meine Freunde. Viele kommen nicht mit der Situation klar. Sie bleiben sitzen oder wechseln die Schule.“

Wir haben 100 Schüler befragt. Im Diagramm könnt ihr ihre Meinungen sehen.

Anika Grest, Krefeld, Arndt-Gymnasium

„Cuno Pursch“ in Krefeld – Ein Geschäft mit Herz

Das Geschäft „Cuno Pursch“ ist eines der ältesten Geschäfte in Krefeld. Carl Pursch ist 1911 von Solingen nach Krefeld gekommen. Er war in Solingen Rasiermesserschleifer.

1911 hat er in Krefeld eine Werkstatt mit kleinem Verkauf eröffnet. Ein Jahr später hat er das Haus auf der Hochstraße gekauft, in dem sich heute das Geschäft „Cuno Pursch“ befindet. Heutzutage verkauft Cuno Pursch Bestecke, Taschenlampen, Messer, Maniküretuis und Rasierer.

Da das Geschäft Cuno Pursch nicht so ein modernes Geschäft ist, herrscht eine besondere Verkaufsathmosphäre. Dort werden die Kunden sehr freundlich bedient und beraten. Deshalb kann man sagen: Es ist ein Geschäft mit Herz.

Hans Frischknecht, Krefeld, Comeniusschule, Mariannenstr.