Moderne Medien – YouTube übertrumpft die traditionelle Fernsehwelt

Während der Fernseher für Jugendliche immer unattraktiver wird, steigt die Beliebtheit der Videoplattform Youtube

YouTube ist ein Videoportal des Unternehmens Google Inc., das seit dem 15. Februar 2005 existiert. Dort kann man Videos kostenfrei anschauen und hochladen, aber mittels Werbung auch Geld mit seinen eigenen Videos verdienen.
Die Aktivität auf YouTube ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Vermutlich hängt dies mit der Revolution der Multifunktionsgeräte wie Smartpones und Tablets zusammen. Laut einer Studie von The Intelligence Group wird YouTube von 14 Prozent der Jugendlichen öfter als Facebook benutzt.
Im Gegensatz zum Fernsehen kann man auf YouTube selbst entscheiden, was man wann sehen möchte. Aber das Fernsehen ist immer noch professioneller als -YouTube: Das TV-Programm wird von Fachleuten vorbereitet, die Sendezeiten sind teuer. Auf YouTube kann dagegen jeder Nutzer eigene Aufnahmen veröffentlichen, außerdem kann man die Werbung oft schon nach fünf Sekunden wegklicken.
Fernsehen und YouTube haben -ihre Vor- und Nachteile. Dennoch sinken die Einschaltquoten des Fernsehens – und die Aktivitäten bei You-Tube nehmen zu. Laut einer Umfrage der Global YouTube Audience Study und der Connected Consumer Study von 2013 stimmen 48 Prozent der Befragten der Aussage zu: „Der Fernseher läuft im Hintergrund, während ich mit anderen Geräten beschäftigt bin.“ Und 24 Prozent identifizieren sich mit der Aussage: „YouTube ist für meine Generation wichtiger als das Fernsehen.“
Dies zeigt, dass YouTube bei jungen Zuschauern beliebter ist. Es gibt sogar TV-Geräte, auf denen man YouTube-Videos sehen kann. Was 2005 noch kaum mit dem Fernsehen vergleichbar war, ist heute eine ernst zu nehmende Konkurrenz.

Simon Eichten, Katharina -Koße, Simon Wessel, 8a, Geschwister-Scholl-Gymnasium Düsseldorf

Flüchtlinge und Schüler mit Courage feiern gemeinsam St. Martin – Ein Lächeln ohne Angst

Schüler der Robert-Schuman-Europa-Gesamtschule bereiteten den Flüchtlingskindern ein schönes Martinsfest.

Im ehemaligen Willicher Krankenhaus leben momentan viele Flüchtlinge. Darunter auch viele Kinder. Mehrere Schüler der Gesamtschule aus Willich engagierten sich im Krankenhaus und verbrachten mit den Flüchtlingskindern ein paar schöne Stunden zwischen bunten Laternen und Martinstüten mit Leckereien. Organisiert wurde die Feier von dem Lehrer Burkhard Brörken und der Leiterin der Hilfsorganisation LOT, Anna Rieve. Einige Schüler der Oberstufe planten diese Aktion, in den nächsten Wochen wird es noch mehrere Aktionen geben.

Anna Rieve und viele freiwillige Helfer sangen für die Kinder und mit den Kindern. Für die Flüchtlingskinder waren die bunten Laternen eine schöne Abwechslung. Man sah ein Lächeln in ihren Gesichtern, ein Lächeln ohne Sorgen oder Angst. Gemeinsam mit den engagierten Schülern guckten die Kinder den St. Martins Zug, erfreuten sich an Sankt Martin und den bunten Fackeln der anderen Kindern. Anschließend bekamen die Kinder eine Martinstüte, gefüllt mit einem Weckmann, Obst und vielem mehr.

Das Packen der Tüten erforderte ebenfalls viel Organisation. Diese Aktion wurde von Ulrike Buschmann betreut. Hauptkoordinatorin Anna Rieve bewältigt Tag für Tag diese schwierigen Aufgaben zusammen mit ihrem Team und fleißigen Helfern Alexandra Fabry, Arlit Hansch, Brigittte Schuppler-Falk, Marion Holthausen und Martina Graf-Haselhoff.

Freiwillige Helfer und engagierte Leute sind immer gern gesehen und erwünscht. Für Fragen steht die folgende E-Mailadresse zur Verfügung: akf-willich@gmx.de.

Vanessa Birkhahn, Stufe 13, Willich

Tipps für die Reise – London Calling – Auf den Spuren der Queen

London ist eine der größten und bekanntesten Städte der Welt. Viele Touristen kommen Jahr für Jahr in diese Stadt. Doch schon bei den Vorbereitungen gibt es viel zu beachten.

Wenn man an London denkt, hat man zuerst, schlechtes Wetter, die Queen und Teatime im Kopf. Meine ersten Gedanken sind da eher: die Straßenmärkte, die schönen Wohnviertel und außergewöhnliche Sehenswürdigkeiten. Na gut, ich war jetzt auch schon öfters da. Trotzdem ist es für mich ein Muss, jedes Mal wenn ich in London bin, die Sehenswürdigkeiten zu besuchen, Fotos zu machen und neue Sachen zu entdecken. Doch bevor es losgeht, muss man ein paar Sachen beachten.

Großbritannien gehört zwar zur EU, aber sie haben trotzdem das Pfund als Währung. Also muss ich daran denken, Geld zu wechseln. Oder ich bezahle mit Karte. In einer Stadt wie London, ist es kein Problem, auch mal einen Kaffee mit Karte zu bezahlen. Eine geeignete Unterkunft? London ist ein teueres Pflaster. Je näher man in die Innenstadt kommt, desto teurer wird es. Da bietet es sich an, nach Hotels oder B&B’s in Greater London zu suchen. Die Verbindungen in die City sind optimal. Für Touristen gibt es sogar eigene Fahrscheine. Die Travelcard ist das günstigste Ticket. Für wenig Geld kann man so oft und wann man will mit jeder beliebigen Underground, Railway oder den roten Bussen fahren.

Ich plane vorher immer was ich gerne sehen möchte. Es gibt so viel zu besichtigen, das zu schaffen, ist gar nicht möglich. Das London Eye gehört zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten. Von dort aus habe ich einen super Blick über ganz London. Man sieht Westminster Abbey, Houses of Parliament, Big Ben und bei klarem Wetter sogar den Buckingham Palace. Doch die anderen Sights gucke ich mir nachher aus der Nähe an. Nach dem London Eye kann man zu den anderen Sights, an der Downing Street vorbei und dann The Mall hoch bis zum Buckingham Palace gehen. Dort bieten sich super Möglichkeiten für tolle Fotos. In der Innenstadt gibt es überall Parks. Dort kann man sich für ein paar Minuten vom langen Fußmarsch entspannen. 

Mit der Underground kann man ganz bequem vom Buckingham Palace zum Picadilly Circus fahren. In der Nähe vom Picadilly Circus kann man in kleinen Strassen Lokale mit leckerem Essen für wenig Geld finden. Mein Geheimtip ist zum Beispiel Herman ze German. Deutsche Currywurst mitten in der City von London. Auch das Diner von Jamie Oliver kann ich sehr empfehlen. Nach einem kleinen Snack in Soho geht es zur Regent Street. Was wäre London ohne einen kleinen Shoppingbummel? Die Regent Street ist allerdings sehr teuer, vergleichbar mit der Kö in Düsseldorf. Doch an den Schaufenstern vorbeischlendern kann ja auch mal schön sein. Die Carnaby Street ist ein weiterer Tipp von mir. Sie liegt in einer Seitenstraße, aber ist gut ausgeschildert. Wer richtig Lust auf Shopping hat, sollte zur Oxford Street. Dort gibt es alles, was man braucht. Auch einige Läden, die es in Deutschland nicht gibt.

Meine Favoriten sind aber außergewöhnliche Läden. Für viele Harry Potter Fans ist der Leadenhallmarket ein Muss. Dort befindet sich die Winkelgasse. Vom Leadenhallmarket kann man gemütlich an der Themse entlang zum Tower of London und der Tower Bridge spazieren. Auf der anderen Seite der Themse liegt das Shakespeare Globe Theatre und das Tate Modern Museum.

Im Tower of London gibt es die Kronjuwelen der Queen zu bestaunen. Werft mal einen Blick auf die teuersten Juwelen der Welt!  Vom Pier der Tower Bridge könnt ihr eine Schiffstour nach Greenwich starten. Gemütlich über die Themse fahren, entlang der alten Docklands nach Greenwich und dabei ein paar Erinnerungsfotos schießen. In Greenwich könnt ihr die Cutty Sark besichtigen und im Royal Observatory könnt ihr den Merdian bestaunen. Das Observatorium liegt zwar auf einem Hügel, aber der Blick vom Hügel auf die Skyline von London ist unbezahlbar. 

Die Abende könnt ihr am besten in Pubs oder bei einem Theaterbesuch ausklingen lassen. Die Theater liegen in der Nähe des Covent Garden. Wer einmal in London lecker essen möchte, sollte das Simpsons in The Strand besuchen. Es ist nicht gerade billig, aber bietet ein atemberaubendes Ambiente und eine Wohnzimmeratmosphäre wie auf der Titanic. Bei eurem Dinner werdet ihr von einem Pianist begleitet. 

Kleiner Tipp zum Schluss: Guckt auch mal in die Seitenstraßen. Dort gibt es viel zu sehen und meistens sind es keine typischen Touristenorte. Mischt euch einfach mal in einem Pub unter die Menge und genießt das englische Temperament.

Vanessa Birkhahn, 18, Willich

MoTrip – Ein Rapstar zum Anfassen

„Ich komme gleich nochmal raus, dann mache ich mit euch allen ein Foto!“ Mit diesen Worten verließ der 27-jährige Rapper MoTrip die Bühne nachdem er knapp zwei Stunden lang die „Live Musical Hall“ in Köln zum Beben gebracht hatte.

Meinen Hits wie „So wie du bist“, „Embryo“, „David gegen Goliath“ und vielen weiteren Songs trat MoTrip am 18. Oktober in Köln vor knapp 1300 Fans auf. Mit dabei war auch Joka, sowie Larry („So wie du bist“) und Elmo („Hype“), die überraschend auf der Bühne auftauchten und den Fans den nächsten Grund zum Eskalieren gaben.

Nach einer super Bühnenshow, beinahe ein paar Tränen von Seiten Trips und jeder Menge Beifall verabschiedete sich der Rapstar mit der Ankündigung, mit allen, die nachher noch da sind, Fotos zu machen und ihnen Autogramme zu geben.

Sein Wort hat er natürlich gehalten und nach etwas Warten kam Trip dann auch raus. Vorher noch etwas frisch gemacht, die Live Music Hall hatte eigentlich schon geschlossen, aber das interessierte den Rapper herzlich wenig. Eindeutig mehr am Herzen liegen ihm seine Fans. Mit jedem wurde geplaudert, jeder wurde umarmt, Fotos und Autogramme wurden fleißig verteilt.

Kein bisschen abgehoben, dafür aber umso netter habe ich den 27-Jährigen kennengelernt und würde jederzeit wieder auf ein Konzert gehen!

Lara Klee, 17, Meerbusch

Michelle Klick wanderte mit ihren Eltern nach Kanada aus – Einmal Vancouver – und bald zurück

Ein angenehmer Kaffeeduft liegt in der Luft – das Café im Westen von Vancouver ist gut gefüllt. Vor mir sitzt Michelle Klick. Sie genießt ruhig und entspannt ihren Kaffee „Americano – zwei Espresso mit heißem Wasser aufgefüllt, wenn er richtig gemacht ist“, sagt sie. Der Kaffee ist so heiß, dass er noch dampft – draußen regnet es. Michelle ist Deutsche sowie Kanadierin. Geboren ist sie im westfälischen Herford.

Im Alter von vier Jahren wanderte sie mit ihrer Familie nach Kanada aus. „Ich kann mich da nicht mehr so wirklich dran erinnern“, erzählt sie mit ihrem niedlichen kanadischen Akzent. Doch an das erste Haus in Kanada habe sie vage Erinnerungen. Am Anfang seien sie klein angefangen. „Für uns war es alle eine Art Neustart“, so Michelle. Ein Problem mit der englischen Sprache gab es für Michelle nie. Sie ist bilingual aufgewachsen, sprich die Eltern haben immer Englisch und Deutsch mit ihr gesprochen. Im kanadischen Kindergarten lernte sie noch weiter Englisch zu sprechen und zu schreiben.

In der Grundschule kam noch Französisch für sie hinzu. „Schwierigkeiten hatte ich nicht mit der dritten Sprache“, sagt Michelle im Nachhinein, denn zu der Zeit sei sie ja noch sehr jung gewesen. „Viele meiner Freunde waren in einer französischen Schule – dann wollte ich da auch hin“.

Ein paar Jahre später sei eine Zeit gekommen, in der sie es als peinlich empfand, Deutsch zu sprechen, berichtet die Deutsch-Kanadierin. „Keiner meiner Freunde sprach Deutsch.“ Doch kurz später sei sie mit ihrer Familie zum Urlaub nach Deutschland geflogen, wo sie Verwandte kennenlernte. Sie begann wieder Deutsch zu sprechen und fliegt seitdem jedes Jahr einmal nach Deutschland und steht eng mit ihren deutschen Verwandten in Kontakt.

Derzeit geht sie zwei Mal in der Woche zur künstlerischen Fakultät einer Universität in der Nähe von Vancouver. Sie belegt die drei Kurse Englisch, Philosophie und Politik. Es sind Fächer, die sie interessieren. Im Januar würde sie gerne zum sogenannten Programm „Culture and Languages“ (Kultur und Sprachen) wechseln, das sie auf ihre Berufswünsche in diesem Bereich vorbereiten soll.

„Man kann hier in Kanada – und Vancouver – alles machen. Wassersport, Wintersport und und und. Langweile kommt da nicht auf“, sagt sie. Man könne innerhalb von 30 Minuten vom Strand in die Berge fahren.

Doch ab dem Sommer 2016 möchte Michelle zurück nach Deutschland – studieren und mit ihrer Karriere beginnen. „Ich würde gerne in einem Feld arbeiten, in dem ich alle meine Sprachen benutzen kann und viel ‚rumkomme“, so Michelle. Sie findet es super, dass in Europa alles so nah beieinander ist – man könne in etwa 40 Minuten von Düsseldorf nach Paris fliegen. In Kanada sei es das genaue Gegenteil. Innerhalb Vancouvers sei zwar alles gut und schnell zu erreichen – doch außerhalb müsse man oft weite Strecken zurücklegen.

Schade findet sie, dass es oft schwierig sei, wenn es um die Anerkennung deutscher Abschlüsse in Kanada geht – mit dem Blick auf die Zukunft. „Urlaub in Kanada kann ich mir immer vorstellen – ich bin nicht zu gerne lange am selben Ort“, sagt sie. Michelle ist eben ein Mensch, der sehr gerne verreist.

David Niermann, Klasse 13, Bocholt

Griechenland: Klassenfahrt in eine krisengeschüttelte Nation – „… da ist viel kaputt gegangen“

Mit 16 Leuten ist mein Geschichts-Leistungskurs in diesem September auf Abschlussfahrt der Klasse 12 in Griechenland. Wir kommen gegen zehn Uhr abends am Athener Flughafen an und fahren zum Hotel. Es sieht hier überhaupt nicht so aus, wie man sich ein krisengeschütteltes Land vorstellt.

Am nächsten Morgen geht es direkt zur Akropolis. Bereits um neun strömen die Touristenmassen durch den uralten Eingang auf die Akropolis. Überall streunen Hunde und Katzen herum. „Die Besitzer haben einfach kein Geld für Futter mehr,“ kommentiert ein Polizist, „die werden ausgesetzt, damit man es selbst besser hat.“

Nichtsdestotrotz sind die antiken Kunstgüter unübertroffen. Der Parthenon, der Tempel der Athena, erstrahlt in alter Pracht. Strahlend weiß steht er in der heißen Sonne. Man erkennt, wo heutige Bauingenieure neue Marmorstücke eingesetzt haben, um den Tempel zu restaurieren. Der Ausblick über das träge brummende Athen ist ebenfalls unvergesslich. Danach besuchen wir noch das Dionysos-Theater und die Athener Agora, der antike Marktplatz der alten Metropole. Am letzten Abend führt unser Lehrer uns in eine Taverne, wo wir original griechisches Essen bekommen. In Deutschland hat man immer das Bild, dass der Grieche um die Ecke nur Industriepommes, Hühnchen, Feta, öliges Gyros, Fritiertes aller Art und Salat anbietet. Dieses Bild wird hier vollkommen auf den Kopf gestellt. Wir können uns durch ein Angebot aller möglichen griechischen Spezialitäten essen.

Nach vier Tagen in der Hauptstadt Griechenlands geht es mit dem Bus weiter Richtung Tolon, eine kleine Stadt am Meer. Dabei überqueren wir den Kanal von Korinth. Dieser ist durch eine schmale Landenge getrieben worden, damit Schiffe keinen Umweg von mehreren hundert Kilometern fahren mussten. Der Kanal ist 24 Meter breit, 80 Meter tief und 6,4 Kilometer lang. Als wir auf den Brücken über ihm stehen, stockt uns der Atem. Türkisblaues Wasser, steile Felswände und ein grandioser Blick durch den Kanal rauben einem den Atem.

Hier offenbart sich jedoch auch eine Facette der Krise. Bettelnde Kinder hocken und lehnen am Geländer. Sie halten Pappbecher in den Händen. Diese Kinder sind nicht nur Kinder der Eurokrise. Hier, auf der Brücke über den Kanal von Korinth schauen wir auch in die Augen der Flüchtlingskatastrophe, die Europa seit Wochen überzieht. Auf meine Frage, warum sie hier betteln, antworten die Kinder in gebrochenem Englisch: „Is try to come to Germany. Need money for travel“. Nach dem kurzen Halt geht es weiter. Hier und da am Straßenrand, entdecken wir aufgegebene Häuser, Bauruinen und geschlossene Geschäfte. Die Krise regiert vor allem hier auf dem Land das Leben der Menschen.

In Tolon liegt unser Hotel etwas über der Stadt, so dass wir die See und die Häuser der Stadt überblicken. Am Abend gehen wir essen. Dabei fällt besonders auf, dass viele Lokale geschlossen sind und die Besitzer der anderen sich darum reißen, uns in ihr Etablissement zu bringen.

Am nächsten Tag genieße ich den griechischen Strand, schließlich geht tags drauf weiter nach Delphi. Die Stadt ist wie ausgestorben, als wir dort ankommen. Die Straßen jedoch sind gesäumt mit Hotels aller Art, von billigen Motels bis zu Fünf-Sterne-Tempeln. Die Grabesstille und die Ausgestorbenheit des Ortes irritieren. Dimitra Ilofakis, die Besitzerin unseres Hotels, sagt, nicht die Eurokrise, nicht der Flüchtlingsstrom, sondern die Nebensaison sei das Problem: „Im Sommer ist hier alles total überlaufen.“ Auf die Frage nach der Krise sagt sie: „Mich hat das nicht sehr getroffen. In Delphi profitieren wir alle von dem Heiligtum und den Touristen. Aber auf dem Land ist das besonders schlimm, da ist viel kaputt gegangen.“

Als wir am nächsten Morgen wieder abreisen, revidiere ich mein Bild von Griechenland teilweise. Die Infrastruktur ist besser als ich es mir vorgestellt habe. Die Straßen waren keine reinen Asphaltlöcher. Die Bahnen kamen pünktlich und die Menschen waren Deutschen gegenüber nicht unhöflich. Die Krise hat das Land trotzdem fest im Griff. Griechenland bleibt dennoch ein schönes und sehenswertes Reiseziel.

Laurenz Bramlage, 17, Düsseldorf

Festival Alte Musik Knechtsteden – Beziehungsdrama in Knechtsteden

„Und die Moral von der Geschicht‘: Auf Frauen reinzufallen lohnt sich nicht!“ Das stellt Pimpinone, ein alter und reicher Mann im dreiteiligen Intermezzo „Pimpinone oder Die ungleiche Heirat“ von Georg Philipp Telemann fest.

Die von der Kammerzofe durch ihre Heirat mit Pimpinone zur Herrin des Hauses aufgestiegene Vespetta führt den überrumpelten Ehemann in Telemanns Mini-Oper gründlich hinters Licht. Am Dienstag, 22. September, trafen Pimpinone, gespielt und gesungen vom griechischen Bassbariton Christos Pelekanos, und das Dienstmädchen Vespetta, dargestellt von der Sopranistin Hannah Morrison, im Rahmen des Festivals Alte Musik Knechtsteden aufeinander. Begleitet wurde das ungleiche Paar vom „kleinen Konzert“ dirigiert von Hermann Max, dem künstlerischen Leiter des Festivals.

Hannah Morrison sang mit leichtem und ansprechendem Sopran, legte aber viel Energie in Mimik und Gestik, was die Emotionen ihrer Rolle passend unterstrich. Glänzen konnte der gefühlsbetonte Bassbariton Pelekanos mit der Arie „Ich weiß wie man redet“. Er ahmte mit hoher und schneller Stimme Vespetta nach und setzte dem Geplapper seine dunkle Bass-Stimme entgegen.

Nachdem sich am Ende des dritten Intermezzos das streitende Paar im Duett „Wilde Hummel, böser Engel“ alles an den Kopf geworfen hatte, was sich in Beziehungen so anstauen kann, bedankte sich das Publikum bei den Darstellern, dem „kleinen Konzert“ und Hermann Max mit tosenden Applaus für einen bunten und unterhaltsamen Abend.

Anna Grasbon, Norbert-Gymnasium Knechtsteden

Festival Alte Musik Knechtsteden – Stimmen, die unter die Haut gehen

Für emotionale Momente sorgte der Männerchor der Rheinischen Kantorei, geleitet von Edzard Burchards, in der Klosterbasilika in Knechtsteden. Ohne instrumentale Begleitung füllten die kräftigen Männerstimmen die Basilika, deren Akustik zu einem guten Sound beitrug.

Doch die Männerchöre von Mendelssohn, Meyerbeer und Zelter waren erst der Auftakt, der Höhepunkt folgte nach der Pause mit Telemanns Stück Pimpinone, in dem es um die kluge und schöne Vespetta geht, die den reichen aber naiven Pimpinone umgarnt.

Die Vorstellung war emotional, imposant und voller Leidenschaft, nur einzelne Passagen waren etwas langatmig. Da die Aufführung vor Humor nur so strotzte, war Pimpinone ein stimmungsvoller Ausklang dieses Konzerts.

Linda Renneke, Norbert-Gymnasium Knechtsteden

Festival Alte Musik Knechtsteden – Spritzig, beißend, sehenswert

Ein lachendes Publikum, das sich gut unterhalten fühlte, war beim Festival Alte Musik Knechtsteden zu sehen.

Nachdem die Zuhörer vor der Pause durch den Männerchor der Rheinischen Kantorei mit Stücken von Mendelssohn Bartholdy, Meyerbeeer und Zelter eingestimmt wurden (besonders die Anspielungen auf erhöhten Alkoholkonsum und ein unbeschwertes Leben sorgten für Schmunzeln), ließen sie sich in der zweiten Hälfte von der Oper „Pimpinone“ von G. F.Telemann mitreißen. Sie erlebten eine kecke, witzige, aber auch streckenweise tragische Geschichte über ein armes, aber hübsches Kammermädchen (Vespetta), das den wohlhabenden, in die Jahre gekommenen Pimpinone verführt und dazu bringt, sie zu heiraten.

Nach der Arie des Pimpinone, in der er die nach der Hochzeit herausfordernde Vespetta nachäfft, brach das Publikum in begeisterten Applaus aus. Kein Wunder, dass die Oper bei der Uraufführung 1724 „wie eine Bombe“ (O-Ton Dirigent Hermann Max) einschlug. In dieser spritzigen, beißenden, spottgetränkten Komödie ist es einfach unmöglich, ruhig zu bleiben. Beim nicht enden wollenden Schlussapplaus stand ein großer Teil des Publikums auf und zeigte so seine Begeisterung über den gelungenen Auftritt!

Miriam Meuser, Norbert-Gymnasium Knechtsteden

Festival Alte Musik Knechtsteden – Erzählungen am Cembalo

„Wer nicht wagt, der nicht gewinnt“ – unter diesem Motto stand das neue Aufführungs-Konzept von Hermann Max. Beim Konzert im Kreismuseum Zons wurde der ungewöhnliche Plan in die Tat umgesetzt, Cembalomusik mit aus Höreindrücken gewonnenen Bildern zu verbinden.

Dabei wurden Interpretationen von Christine Schornsheim am Cembalo mit Sprachbeiträgen von Max kombiniert. Max errang mühelos den Titel des ausführlichsten Redners und trug leider seinen Teil dazu bei, den Abend etwas länger erscheinen zu lassen als er war. Frau Schornsheim gelang es, durch ein paar Anekdoten die Stimmung aufzulockern. Sie spielte hingebungsvoll und energisch einige Stücke von Bach und Couperin. Couperins Stücke hörten sich leider für junge Ohren eher schrill und unmelodisch an. Für den treuen Fan der Cembalomusik sicherlich ein Ohrenschmaus, für jeden anderen ein etwas langatmiges Konzert, das ruhig in der Pause hätte enden können.

Carlotta Willms, Norbert-Gymnasium Knechtsteden