„Und die Moral von der Geschicht‘: Auf Frauen reinzufallen lohnt sich nicht!“ Das stellt Pimpinone, ein alter und reicher Mann im dreiteiligen Intermezzo „Pimpinone oder Die ungleiche Heirat“ von Georg Philipp Telemann fest.
Die von der Kammerzofe durch ihre Heirat mit Pimpinone zur Herrin des Hauses aufgestiegene Vespetta führt den überrumpelten Ehemann in Telemanns Mini-Oper gründlich hinters Licht. Am Dienstag, 22. September, trafen Pimpinone, gespielt und gesungen vom griechischen Bassbariton Christos Pelekanos, und das Dienstmädchen Vespetta, dargestellt von der Sopranistin Hannah Morrison, im Rahmen des Festivals Alte Musik Knechtsteden aufeinander. Begleitet wurde das ungleiche Paar vom „kleinen Konzert“ dirigiert von Hermann Max, dem künstlerischen Leiter des Festivals.
Hannah Morrison sang mit leichtem und ansprechendem Sopran, legte aber viel Energie in Mimik und Gestik, was die Emotionen ihrer Rolle passend unterstrich. Glänzen konnte der gefühlsbetonte Bassbariton Pelekanos mit der Arie „Ich weiß wie man redet“. Er ahmte mit hoher und schneller Stimme Vespetta nach und setzte dem Geplapper seine dunkle Bass-Stimme entgegen.
Nachdem sich am Ende des dritten Intermezzos das streitende Paar im Duett „Wilde Hummel, böser Engel“ alles an den Kopf geworfen hatte, was sich in Beziehungen so anstauen kann, bedankte sich das Publikum bei den Darstellern, dem „kleinen Konzert“ und Hermann Max mit tosenden Applaus für einen bunten und unterhaltsamen Abend.
Anna Grasbon, Norbert-Gymnasium Knechtsteden