Archiv der Kategorie: Neuss

Tierheim Bettikum – Um die 70 Tiere warten auf ein neues Zuhause

Das Bettikumer Tierheim ist für alle Tiere eine Anlaufstelle, die ein neues Zuhause suchen. Meist werden die sie wegen Geldproblemen, Allergien, Krankheiten oder Umzug von ihren Besitzern abgegeben. Doch zwei Drittel davon werden oft einfach ausgesetzt.

Die am stärksten vertretene Tierart, die man im Neusser Tierheim findet, sind Katzen, davon gibt es wirklich eine Menge. Viele Menschen kaufen sich ihr Haustier lieber vom Züchter, doch trotzdem werden circa 800 Tiere pro Jahr im Bettikumer Tierheim vermittelt.

Schon wenn man vor dem Eingang des Tierheims steht, sieht man viele Käfige mit Hunden. In einem Gespräch mit einer Mitarbeiterin des Tierheims wurde darauf hingewiesen, dass das Tierheim schon seit 1972 besteht. Die Öffnungszeiten sind Dienstag bis Freitag von 14 bis 17 Uhr und Samstag von 11 bis 14 Uhr. „Das Tierheim wird hauptsächlich durch Vermittlungsgebühren, Mitgliedsbeiträgen, Spenden und Zuschüsse der Stadt Neuss finanziert“, erzählte Frau Provazik, die Mitarbeiterin. Außerdem freut man sich immer herzlich über Spenden. Zurzeit gibt es in Bettikum zwei Tierpfleger, zwei Auszubildende, einen Bundesfreiwilligendienstler, die Tierheimleiterin und Ausbilderin (Uta Wegener) und eine Stellvertreterin. Außerdem gibt es rund 20 ehrenamtliche Helfer.

„Wir nehmen auch Pensionstiere auf, doch keine Katzen“, sagte Frau Provanzik. Im Jahre 2000 gab es sogar mal eine Überfüllung mit Hunden im Bettikumer Tierheim wegen der Landeshundeverordnung. Ist man mindestens 18 Jahre alt und hat Interesse vormittags mal mit einem der Tierheim-Hunde spazieren gehen zu wollen, kann man dies gerne machen, wenn man außerdem einen Sachkundeausweis besitzt.

Der Mitarbeiterin fällt spontan ein bewegender Fall ein: Es gab einmal einen Hund, der zehn Jahre alt war und wegen Krankheit des Besitzers abgegeben werden musste, da ein Sauerstoffgerät benötigt wurde und es dann nur die Hundehaare angezogen hätte.

Zum „Tag der Offenen Tür“ am 30. Juni 2013 ist jeder in der Zeit von 11 bis 17 Uhr herzlich willkommen.

Pia Schmidt, Neuss, Janusz-Korczak-Gesamtschule

Aus dem Leben eines Handys – Die täglichen Strapazen eines Handys

Mehr als 87 Prozent der 12- bis 19-Jährigen verfügen über ein eigenes Mobiltelefon. So habe ich natürlich auch eine Besitzerin, und ich lüge nicht, wenn ich sage, dass das Leben eines Handys nicht leicht ist.

Schon früh morgens werde ich verwendet, ich muss meine Besitzerin aus dem Schlaf wecken und das obendrein mit einem grausamen Klingelton, kein Wunder, dass sie davon wach wird… Nachdem meine Nachrichten überprüft worden sind, werden Kopfhörer an mir angeschlossen, worauf ich wirklich verzichten könnte. Ich unterhalte so meinen Menschen und dank der ohrenbetäubenden Lautstärke, die meist eingestellt wird, auch den Rest des Busses während der Fahrt in die Schule. Wenn dieser dann noch SMS schreibt, werde ich nahezu ununterbrochen angefasst und das so früh am Morgen!

Am schlimmsten ist es aber, wenn dann einer ihrer Freunde anruft. Dauernd wird mir ins Ohr geschrien oder ich bekomme „ganz aus Versehen “ ein paar Tröpfchen Spucke ab. Ich bin wegen den morgendlichen Strapazen echt froh, wenn ich dann am Anfang der ersten Unterrichtsstunde endlich in Ruhe gelassen werde…

Doch sobald es zur Pause klingelt, packt man mich schon wieder an, ich werde als Spielautomat missbraucht und muss zwischen Facebook und SMS hin und her wechseln. Ich frage mich, warum die Menschen nicht einfach miteinander reden?

Wenn ich einen schlechten Tag habe, muss ich die Visage meiner Besitzerin fotografieren oder die ihrer Freunde. Dieses Foto wird dann auf Facebook hochgeladen, es ist echt anstrengend, die ganze Zeit posten oder twittern zu müssen. Doch das war es noch nicht! Den restlichen Tag muss ich auch noch irgendwie überleben, denn nach der Schule wird noch mehr telefoniert, geschrieben oder gespielt als vorher. Es werden Videos auf Youtube angesehen und verschickt. Dann gibt es ja auch noch diese tollen Shoppingseiten… Schuhe, Schuhe und nochmals Schuhe, das hält doch kein Mann, Verzeihung, das hält doch kein Handy aus!

Urlaub gibt es nicht. Manchmal bin ich so erschöpft, dass meine Batterie zu Neige geht. Falls ihr jetzt aber denkt, dass es das war, habt ihr euch getäuscht! Dann werde ich an ein Stromkabel angeschlossen, um weiterzuarbeiten. Und so geht das jeden Tag! Vielleicht sollte ich einfach mal kaputtgehen.

Jennifer Sassen, Neuss, Janusz-Korczak-Gesamtschule

Neuer Trend der Stadtbibliothek Neuss – Die Les-Bar

Die Stadtbücherei verfügt seit Oktober 2012 über eine neue Einrichtung – die Les-Bar.

Zuerst noch „das Ding“ genannt, ist diese Sitzgarnitur aus Holz mit neuem Namen nun fester Bestandteil der Bibliothek. Man kann dort sitzen und E-Book-Reader und Tablet PCs ausprobieren, an zwei Hörstationen CDs anhören. Man hat so die Möglichkeit, sich kostenlos über Medien zu informieren, die man eventuell entleihen oder kaufen möchte. So kann man vorab prüfen, ob sie einem auch gefallen.

Drei Mitarbeiter sind für die Les-Bar zuständig, die bei ihnen selbst und bei Besuchern auf positiven Anklang stößt. Interesse besteht bei allen Altersgruppen. Die Les-Bar befindet sich im ersten Obergeschoss.

Außer der Les-Bar kann der Bibliotheksbesucher vieles mehr entdecken. Neben der Ausleihe von Büchern, DVDs und Hörbüchern bietet die Bibliothek PC-Arbeitsplätze mit Internetnutzung an. Der interessierte Leser findet aktuelle Tageszeitungen, die auf den Tischen ausliegen.

Viele Zeitungen aus unterschiedlichen Fachbereichen und Zeitschriften kann man auch anschauen. Nebenbei besteht die Möglichkeit, online digitale Medien auszuleihen oder an zahlreichen Vorlesungen oder Veranstaltungen teilzunehmen. Das Angebot der Bibliothek wird durch den Erwerb vieler Neuerscheinungen auf den neuesten Stand gebracht.

Die Öffnungszeiten sind wochentags von 10.15 – 18.30 und samstags von 10.00 – 14.00. Montags ist Ruhetag.

Ole Quehl, Markus Haarbach, Neuss, Berufskolleg Für Wirtschaft und Informatik Des Rhein-Kreises Neuss

Ein Leben für den Fußball – Andreas Lambertz von Fortuna Düsseldorf

1990 hat Andreas Lambertz im Alter von fünf Jahren bei der SG Orken-Noithausen (Grevenbroich ) mit dem Fußballspielen angefangen. Anschließend spielte er bei Bayer Dormagen, beim TSV Norf, Borussia Mönchengladbach und beim VFR Neuss.

Andreas Lambertz ist einer der beliebtesten Spieler der Fortuna-Fans, weil er im Spiel ein großer Kämpfer ist und schon seit 2002 für die Fortuna spielt. Er hat in der A- Jugend begonnen und bereits ein Jahr später erhielt

er seinen ersten Profivertrag.

Für Lambertz war der Aufstieg in die 1. Bundesliga nach der Relegation gegen Hertha BSC Berlin sein größter sportlicher Erfolg. Nach dem Aufstieg in die 1. Bundesliga galt er mit der Fortuna von Anfang an als Abstiegskandidat. Nach einer guten Hinrunde haben sie in der Rückrunde zu viele Punkte verschenkt und sind am letzten Spieltag noch auf einen Abstiegsplatz gerutscht.

Vor dem letzten Spiel antwortete Andreas Lambertz auf die Frage nach dem Klassenerhalt: „Wir müssen uns wieder auf unsere alten Stärken besinnen und noch mehr als Team auftreten.“ Der Abstieg konnte leider nicht verhindert werden und die Fortuna muss nächste Saison in der 2.Bundesliga spielen.

Andreas Lambertz ist vor dem Spiel, wie er mir sagte, nicht nervös sondern positiv angespannt: „Man spielt vor Zehntausenden von Leuten – das ist schon sehr beeindruckend, aber dennoch muss man auf das Spiel fokussiert sein und sich auf die eigene Leistung und den Teamgedanken konzentrieren.“

Damit sich das Team gut versteht, haben die Spieler Mannschaftsabende, an denen sie in ein Restaurant gehen oder auch mal zusammen grillen. Auch so treffen sich vereinzelt Spieler, um gemeinsam Zeit zu verbringen.

Alle Spieler der Fortuna wissen es zu schätzen, dass die Fans eine überragende Stimmung im Stadion machen.

Für Andreas Lambertz sind die Fans schlicht und ergreifend überragend. „Wie oft uns unsere Fans mitgetragen haben, die Stimmung, die sie machen, die Choreographien – das ist im besten Sinne Wahnsinn.“

Hoffen wir, dass Andreas Lambertz noch weiterhin bei der Fortuna spielt und die Fans ihm noch lange zujubeln können.

Maurice Hilfen, Neuss, Janusz-Korczak-Gesamtschule

Kinder kriegen Kinder – Mutter werden schon mit 14 Jahren?

Immer öfter sieht man extrem junge Mütter mit ihren Kindern auf den Straßen. Dies legt die Vermutung nahe, dass die Zahl der Mütter gestiegen ist, die schon als Minderjährige ein Kind bekommen. Daher arrangierten wir Interviews mit den Hebammen im Neusser Lukaskrankenhaus und bei einer der Neusser Beratungsstellen Esperanza.

Die Befragungen ergaben, dass die Anzahl sehr junger Mütter hoch ist, gleichzeitig aber auch Frauen ab 40 immer öfter gewollt schwanger werden. Man sollte beachten, dass das Vorurteil „Besonders junge Frauen aus sozial schwachen Verhältnissen werden des Öfteren schwanger“ nicht stimmt. Junge Mütter kommen aus allen Schichten. Oft liegt es nicht an mangelnder Kenntnis über Verhütung, sondern eher daran, dass man nicht aufpasst oder dass die Schwangerschaft unüberlegt passiert.

Leider mussten wir bei unseren Interviews erfahren, dass einige Jugendliche durch Gewalttaten schwanger wurden, auch wenn dies selten der Fall ist.

Es gab keine Bestätigung für das Vorurteil, dass junge Mütter auf sich alleine gestellt sind. Laut Auskunft der Hebammen ist in den letzten Jahren die Zahl der minderjährigen Väter, die ihre schwangeren Freundinnen zur Untersuchung begleiten, angestiegen. In der westlichen Kultur könnte man sagen, dass es schon dazu gehört. Jedoch benötigen beide werdenden Elternteile, Mütter sowie Väter, Unterstützung auf ihrem Weg zum Elternsein. Diese Unterstützung erhalten sie bei vielen Einrichtungen, unter anderem bei Esperanza. Diese Organisation hilft zum Beispiel, wenn finanzielle Unterstützung gebraucht wird, wenn die angehenden Großeltern ihnen nicht helfen wollen oder einfach, um sich zu informieren. Bei den Interviews wurde betont, dass bei fehlender Unterstützung das Jugendamt die Vormundschaft für das Kind übernimmt.

Bei einer umfangreichen Umfrage in der Neusser Innenstadt befragten wir Passanten nach ihrer Meinung. Es gab eine eindeutig negative Meinung zu minderjährigen Müttern. Viele Passanten sind der Meinung, dass Jugendliche in dem Alter noch über keinerlei Verantwortungsbewusstsein verfügen. Die Zukunftsaussichten der jungen Mütter können dadurch einen anderen Lauf nehmen. Sie müssen auf Vieles verzichten, wie zum Beispiel Ausgehen mit Freunden. Sie müssen viel mehr Verantwortung übernehmen und gleichzeitig für den Unterhalt des Kindes sorgen.

Es wird dazu geraten, dass man auf die Aufklärung über Verhütung in der Schule wie auch zu Hause näher eingehen sollte. Ein gutes Beispiel dafür ist das Projekt „Hebammen an Schulen“. Solche Projekte sollten von noch mehr Einrichtungen angeboten werden.

Nurcan Öncel, Fatima Mahrach, Anastasia Psilloudi, Antonia Kovilic, Neuss, Berufskolleg Für Wirtschaft und Informatik Des Rhein-Kreises Neuss

Erfahrungsbericht von einem Klassenausflug – Besuch bei dem Pressehaus der Rheinischen Post

Die Klasse HH12E des kaufmännischen Berufskollegs in Neuss nahm an dem Zeitungsprojekt „Schüler lesen Zeitung 2013“ teil. Im Rahmen des Projekts erhielt die Klasse einen Einblick in das Düsseldorfer Pressehaus der Rheinischen Post. Im Unterricht bereiteten die Schüler Fragen vor, um sie am 10. Mai 2013 den Mitarbeitern der Rheinischen Post zu stellen.

Zu Beginn der zweistündigen Veranstaltung wurde der Klasse ein Image-Film präsentiert. Eine unerwartete Information war, dass die Rheinische Post rund 340.000 Abonnenten hat, dies sind 90 Prozent der Leser, die restlichen zehn Prozent gehen zum Verkauf an Tankstellen, Kioske etc. Im Anschluss durften die offen gebliebenen Fragen gestellt werden.

Nun begann die eigentliche Führung durch das Pressehaus. Zuerst wurde den Schülern das Papierlager gezeigt, wo täglich bis zu 100 tonnenschwere Rollenverbraucht werden. Programmierte Roboter transportierten die Papierrollen, sodass diese für den abendlichen Druck an ihrem vorgesehenen Lagerplatz bereit lagen.

Anschließend konnte die Klasse beobachten, wie Prospekte und Zeitungsbeilagen im Offset-Druckverfahren gedruckt wurden. Zahlreiche Mitarbeiter kontrollierten die Druckqualität. Die Führung brachte die Schüler ebenfalls in die Verpackungsabteilung, in der große Maschinen und viele Mitarbeiter dafür sorgten, dass die Zeitungen und die Prospekte geordnet und pünktlich aus dem Haus gebracht wurden. Die Klasse beendete den Rundgang mit einem ausführlichen Abschlussgespräch über die neuen Eindrücke und Informationen des Tages.

Kira Müller, Sabina Schaad, Alina Einig, Neuss, Berufskolleg Für Wirtschaft und Informatik Des Rhein-Kreises Neuss

Schüler unter Stress – Wird der Jugend von heute zu viel abverlangt?

Schule bis zum Nachmittag, danach Flöten- und Reitunterricht. So und ähnlich sieht mittlerweile der Alltag Jugendlicher aus. In einer öffentlichen Umfrage gaben 13 von 15 Befragten an, oft oder sogar täglich unter Stress zu stehen.

Der Grund: Nicht wie oft erwartet familiäre Probleme oder Krisen im Freundschaftsbereich, sondern Schule und Hobbys. Die Umfrage ergab, dass die Hälfte der Befragten nur aufgrund ihrer Eltern ihren scheinbaren Hobbys nachgehen. Meist war es das Spielen von Instrumenten, Sport hingegen wurde in den meisten Fällen als willkommene Abwechslung vom Schulstress betrachtet. Warum? Dies fragen sich nun schon seit mehreren Jahren Politiker und vor allem die Schüler. Permanenter Leistungsdruck, der Drang zur Perfektion, das alles führt bei Kindern und Jugendlichen zu vielen Problemen. So ist es vielen gar nicht mehr möglich, regelmäßig Freunde zu treffen. Sonst „müsse ja eine der wichtigen Freizeitaktivitäten ausfallen“, sagen die Eltern. Nur, dass ihre Kinder unter Freizeitaktivitäten bei weitem etwas anderes als Flötenspiel verstehen.

War es früher noch eine „lästige“ Pflicht am Morgen, so lernen die Kinder heute nicht nur in der Schule und später bei den Hausaufgaben. Nein, das Pauken dauert bis in den späten Abend, oft muss auch das bei den Eltern so beliebte „Flötenspiel“ darunter leiden. Offiziell soll ein Schüler der achten Klasse allerhöchstens 120 Minuten seiner Freizeit auf Hausaufgaben verschwenden. In der Realität bekommt das Ganze eine etwas trübere Nuance, denn fast alle Befragten gaben an, länger an ihren Aufgaben zu sitzen, dass Vokabeln lernen ausgenommen.

Da fragen sich die Menschen, ist es sinnvoll unseren Sinn für Perfektion auf unsere Kinder zu projizieren? Sollten wir tatsächlich die Idee eines schnelleren Abiturs verfolgen, obwohl die meisten unserer Kinder dagegen sind? Denn G8 wird wohl nicht unschuldig an dem plötzlichen Leistungsdruck sein. Selbst die hochgelobten Ganztagsschulen können gegen den unerbittlichen Lernschwall nichts ausrichten. Die Lehrer, vielleicht auch der Staat, meinen, Schüler können ruhig Mathe lernen. Mathe allein wäre nicht das Problem, doch oft wird vergessen, dass auch noch Englisch, Deutsch, Chemie, Biologie, Physik, Geschichte, Politik, Wirtschaftslehre, Informatik, Latein, Französisch, Spanisch, Italienisch, Musik, Kunst und Sport auf dem Stundenplan steht.

Denken Sie immer noch, Schüler stünden nicht unter Leistungsdruck? Und wenn man im Bus ein Gespräch verfolgt, in dem sich Grundschüler über den Sporttest am nächsten Tag unterhalten, fragt man sich auch, ist dieses Verhalten noch gerecht unseren Kindern gegenüber?

Maximiliane Hafele, Neuss, Erzbischäfliches Gymnasium Marienberg

Druckerpatrone leer! – Wie die Jugend schreibt

Lisa* ist 14 Jahre alt. Sie geht in die achte Klasse, reitet, spielt Klavier und malt gerne. Was kaum jemand weiß, Lisa schreibt ein Buch. Und damit ist sie nicht die einzige!

30 Prozent der Jugendlichen schreiben heute ein Buch oder zumindest kurze Geschichten, wenn man den Statistiken Glauben schenken darf. Egal, ob Krimis, Romane, Comics oder Gedichte, schreiben ist „In“. Dabei geht es nicht um das Veröffentlichen der jeweiligen Stücke, sondern um den Spaß der Wörterwelt, die Möglichkeit seine eigene kleine Welt mit Buchstaben zu bauen. „Wie geht das?“, fragen viele, doch diese Leute lesen nicht. Betrachtet man den letzten Satz aus der deutschen Fassung des Bestsellers „Eragon – Das Erbe der Macht“ von Christopher Paolini, versteht man schon gleich ein wenig mehr von der Magie der Worte. „Und das Schiff segelte weiter gelassen den mondbeschienenen Fluss hinunter und steuerte zu auf das dunkle Land in der Ferne“, heißt es da. Bezieht man diesen Satz nicht auf die Geschichte, sondern auf das Leben eines Menschen, erkennt man Parallelen. Denn auch der Mensch steuert eine Reise ins Ungewisse an. Ob Paolini das letztendlich so gedacht hat, ist eine andere Frage, aber ein weiterer Beweis, dass jeder die Magie der Worte anders verstehen kann. In J.R.R. Tolkiens „Der Herr der Ringe“, um beim Fantasy-Genre zu bleiben, lautet der letzte Satz aus „Die Wiederkehr des Königs“ schlichtweg: „So“, sagte er, „da bin ich wieder.“ Ein gewaltiger Unterschied zu Paolini, ein kurzer Satz beendet ein Meisterwerk.

Was hat das mit dem Thema zu tun? Nun ja, beide Autoren haben klein angefangen. Paolini veröffentlichte sein erstes Buch mit fünfzehn Jahren. Warum also sollten andere das nicht auch schaffen? Jugendliche sollten mehr in der Tätigkeit des Schreibens unterstützt werden, sagen die einen. Diese Leute verlangen, im Deutschunterricht mehr auf Kreativität als auf Grammatik zu achten. Andere meinen, ohne Grammatik könne man ja wohl auch kein Buch veröffentlichen.

Vielleicht sollte man die goldene Mitte wählen, um die Magie der Worte zu bewahren. Schließlich hat Schreiben nichts mit Talent oder Fähigkeiten zu tun, sondern mit Spaß und Lust daran. Autor werden kann jeder, der nur fest daran glaubt. An sich und an die Magie der Wörter.

Wird man gleich berühmt? Nun, ein passendes Zitat aus Stephen Hawkings „Eine kurze Geschichte der Zeit“ gibt Antwort darauf: „Wenn wir Antwort auf diese Frage fänden, wäre das der endgültige Triumph der menschlichen Vernunft – denn dann würden wir Gottes Plan kennen.“ Doch wer kennt schon Gottes Plan?

*Name geändert

Maximiliane Hafele, Neuss, Erzbischäfliches Gymnasium Marienberg

Eisbären-Nachwuchs – Alle Augen auf Anori

Knuts Halbschwester Anori ist der neue Besucherliebling im Wuppertaler Zoo.

50.000 Besucher kamen allein in den Osterferien, um das süße, cremeweiße Eisbären-Baby zu sehen. Mittlerweile wiegt es etwa 40 kg und ist so groß wie ein Schäferhund.

Anori ist das einzige Eisbären-Baby der Zuchtsaison 2011/12, also muss man sie einfach einmal gesehen haben, danach erinnert man sich direkt an ihre schwarzen Knopfaugen und ihr weiches Fell. Ihr Name bedeutet übersetzt „Wind“ und kommt aus dem Grönländischen.

Vor ein paar Tagen startete sie zum ersten Mal ihren Erkundungsausflug in das neue Außengehege, wo es selbstverständlich auch Wasser gibt. „Anori kann sehr gut schwimmen“, berichtet die Zootierärztin. Das Wasser ist erst 50 cm tief. Anori muss noch ins Nichtschwimmerbecken, denn auch ein Eisbär muss sich erst an das neue Leben im und am Wasser gewöhnen. Mit einem Bauchplatscher startete das nicht wasserscheue Tier direkt seine ersten Schwimmversuche. Die Besucher sind hingerissen und stehen Schlange an der Glaswand.

Inzwischen hat sich die kleine Eisbärfamilie sogar schon einen Tagesrhythmus angewöhnt: „Anori spielt lieber, bis sie nicht mehr kann, als wieder in die Höhle zu gehen. Zwischen 9.30 Uhr und 16 Uhr sind sie und ihre Mutter zu sehen, danach gehen sie wieder rein“, erzählt ein Pfleger.

Doch ist das auf Dauer ein schönes Leben? Außer Acht gelassen, dass sie im Zoo wohnt, muss es doch ganz schön stressig für die Kleine sein, den ganzen Tag beobachtet und fotografiert zu werden und immer im Mittelpunkt zu sein. Allmählich gewöhnt sie sich an dieses „prominente“ Leben, dennoch sollte etwas weniger Wind um Anori gemacht werden.

Katharina Hausmann, Neuss, Gymnasium Norf

Schüsse in Abbottabad – Die Tötung Osama Bin Ladens

Vor gut einem Jahr, am 1. Mai 2011, wurde der al Qaida-Anfüher Osama bin Laden von einem Team der Navy SEALs in seinem Haus in Abbottabad getötet.

Das Team stürmte das Haus von Bin Laden. Osama bin Laden hielt sich zu diesem Zeitpunkt, genau wie weitere Mitglieder, im zweiten Stock auf. Der tödliche Schuss fand seinen Platz mitten auf der Stirn des meistgesuchten Terroristen der Welt. Die Soldaten der Navy SEALs töteten vier weitere Personen, die sich im Haus befanden, fesselten insgesamt 17 weitere Menschen und verletzten viele weitere. Der US-Präsident Barack Obama war erleichtert über den Tod Bin Ladens und bezeichnete diesen Tag als den „wichtigsten Tag“ seiner Präsidentschaft.

Medienberichten zufolge drangen in der Nacht mehrere US-Hubschrauber unbemerkt in den pakistanischen Luftraum ein und setzten rund um das von der Außenwelt abgegrenzte Anwesen in der Stadt Abbottabad, wo sich Bin Laden fünf Jahre lang versteckt haben soll, 79 Soldaten und einen Hund ab. Zwei der Hubschrauber landeten direkt auf dem Anwesen Bin Ladens. Einer der Helikopter legte wegen technischer Probleme eine Bruchlandung hin und wurde vor dem Rückzug des Teams zertrümmert. Auf dem Gelände war eine erste Gruppe des Sonderkommandos auf ein kleineres Haus vorgerückt und wurde dabei von einem Kurier Bin Ladens beschossen. Die Soldaten feuerten zurück und töteten den Kurier und seine Frau. Die anderen Soldaten stürmten unterdessen das Haupthaus und durchsuchten es. Laut Informationen des US-Nachrichtensenders MSNBC erschossen sie in einem Haus den Bruder des Kuriers, der eine Hand „verdächtig“ hinter seinem Rücken gehalten haben soll. Wie sich dann herausstellte, hatte der Mann keine Waffe bei sich, genau wie ein Sohn Bin Ladens, der eine schmale, aber steile Treppe hinunter kam. Auch er wurde erschossen.

Bin Laden selbst fanden die Soldaten im zweiten Stock. Im Zimmer des Extremistenführers waren eine Pistole als auch ein Sturmgewehr. Bin Laden griff nach einer Waffe. Dann folgte der tödliche Schuss. Bin Ladens Frau wurde durch einen weiteren Schuss verletzt.

Bin Laden wurde getötet, weil er am 11. September 2001 die Amerikaner angegriffen hatte. Auf sein Kommando flogen zwei Flugzeuge in die Twin Towers. Dabei starben zahlreiche Menschen.

In einem Interview verriet Obama über den Einsatz in Abbottabad: „Nur eine Handvoll Mitarbeiter im Weißen Haus wusste darüber Bescheid. Jeder Windhauch darüber in der Presse hätte Bin Laden verjagen können. Wir wussten zu diesem Zeitpunkt nicht, ob das Anwesen womöglich über geheime Tunnel verfügte, durch die er hätte fliehen können.“ Es ist von Vorteil, dass Bin Laden getötet worden ist. Denn nun kann er keine Anschläge mehr verüben. Doch es könnte sein, dass Anhänger von Osama Bin Laden einen Anschlag als Rache in der Zukunft ausüben. Denn al Quiada-Anhänger haben dem US-Präsidenten kurz nach dem Tod ihres Anführers mit „Gott verfluche dich, Obama“ gedroht.

Sarah B.s., Neuss, Gymnasium Norf