Knuts Halbschwester Anori ist der neue Besucherliebling im Wuppertaler Zoo.
50.000 Besucher kamen allein in den Osterferien, um das süße, cremeweiße Eisbären-Baby zu sehen. Mittlerweile wiegt es etwa 40 kg und ist so groß wie ein Schäferhund.
Anori ist das einzige Eisbären-Baby der Zuchtsaison 2011/12, also muss man sie einfach einmal gesehen haben, danach erinnert man sich direkt an ihre schwarzen Knopfaugen und ihr weiches Fell. Ihr Name bedeutet übersetzt „Wind“ und kommt aus dem Grönländischen.
Vor ein paar Tagen startete sie zum ersten Mal ihren Erkundungsausflug in das neue Außengehege, wo es selbstverständlich auch Wasser gibt. „Anori kann sehr gut schwimmen“, berichtet die Zootierärztin. Das Wasser ist erst 50 cm tief. Anori muss noch ins Nichtschwimmerbecken, denn auch ein Eisbär muss sich erst an das neue Leben im und am Wasser gewöhnen. Mit einem Bauchplatscher startete das nicht wasserscheue Tier direkt seine ersten Schwimmversuche. Die Besucher sind hingerissen und stehen Schlange an der Glaswand.
Inzwischen hat sich die kleine Eisbärfamilie sogar schon einen Tagesrhythmus angewöhnt: „Anori spielt lieber, bis sie nicht mehr kann, als wieder in die Höhle zu gehen. Zwischen 9.30 Uhr und 16 Uhr sind sie und ihre Mutter zu sehen, danach gehen sie wieder rein“, erzählt ein Pfleger.
Doch ist das auf Dauer ein schönes Leben? Außer Acht gelassen, dass sie im Zoo wohnt, muss es doch ganz schön stressig für die Kleine sein, den ganzen Tag beobachtet und fotografiert zu werden und immer im Mittelpunkt zu sein. Allmählich gewöhnt sie sich an dieses „prominente“ Leben, dennoch sollte etwas weniger Wind um Anori gemacht werden.
Katharina Hausmann, Neuss, Gymnasium Norf