Archiv der Kategorie: Mönchengladbach

Das Styling ist wichtig – Warum Schüler Fälschungen kaufen

Viele Jugendliche stylen sich mit gefälschten Markenklamotten. Aber warum überhaupt D&G, Gucci oder Esprit? Wir wollten es genauer wissen und haben Mitschüler befragt.

Wir haben dabei herausgefunden, dass Markenklamotten als cool und „in“ gelten. Sie sehen gut aus, und die Schüler finden, dass sie sich damit aufstylen können. Das Geld für die teuren Sachen bekommen die meisten von ihren Eltern. Viele Jugendliche ziehen gefälschte Markenklamotten aus der Türkei und anderen Ländern an. Die sind nämlich viel billiger als die Originale.

Veda Aykut, Okan Cavus, Muammer Ördek, Mänchengladbach, Gem. Hauptschule Aachener Straße

Klassenausflüge – Rasantes Lernen im Freizeitpark

Klassenausflüge in Vergnügungsparadiese à la Phantasialand sind nicht nur unterhaltsam, sondern auch lehrreich. Viele Parks haben gutes Lernmaterial für Schüler und Lehrer zusammengestellt.

Viele Lehrer sind gegen Ausflüge in Freizeitparks, da zu viele Schulstunden ausfallen, und es dort um den Spaßfaktor und nicht um das Lernen geht. „Schulausflüge in Freizeitparks bringen nur bedingt etwas. Eventuell fördern sie das Sozialverhalten“, sagt Dr. Hans-Peter Merckens, Physiklehrer an der Gesamtschule Hardt.

Aber: Schulisch gesehen bieten viele Freizeitparks wie das Phantasialand zu fast jedem Thema etwas. Wo und wie auch immer Klassenfahrten stattfinden, sie bringen die Klassengemeinschaft zusammen und schaffen ein neues Klima zwischen Schülern und Lehrern sowie zwischen den Schülern untereinander. Die Schüler lernen hautnah Geschichte und Kulturen kennen, und die Lehrer können die Unterrichtsprojekte spontaner als im Schulalltag wählen und auch durchführen. „Erleben“ und „Lernen“ – so ist das Motto des Phantasialands in Brühl bei Köln.

Das 28 Hektar große Phantasialand hat sich dem schulischen Zweck angepasst und bietet Vieles, was den Schulalltag spannender und attraktiver macht.

Die Lehrer können ihren Unterricht in den Ausflug einbeziehen und bekommen lehrplanmäßiges Material vom Phantasialand zur Verfügung gestellt. Egal ob Mathematik, Physik, Geschichte oder Kunst – zu vielen Themen gibt es in den einzelnen Bereichen des Parks viel zu entdecken und zu erforschen. Hans-Peter Merckens meint: „Die Materialien, die das Phantasialand zu Verfügung stellt, sind gut. Doch die Aufgaben kann man auch in der Schule oder woanders bearbeiten.“

Durch Rallyes und Parkführungen bekommt man einen Einblick in die zahlreichen Attraktionen und Themengebiete. Man lernt zum Beispiel das China des 17. und 18. Jahrhunderts kennen und sieht Kunst und Geschichte Afrikas. Damit die Schüler etwas lernen, gibt es knifflige Fragen: zum Beispiel über die Geschichte und Kunst Alt-Berlins oder die Berechnung von Geschwindigkeiten. Die Schüler lernen und haben Spaß – dies garantiert einen Lernerfolg.

Claudio Colonna, Mänchengladbach, Gesamtschule Hardt

Theaterprojekt an der Bischöflichen Marienschule – Biss in die Ewigkeit

Thorben Weuthen und Philipp Hendelkes stehen mit der Musical AG der Bischöflichen Marienschule auf der Bühne. Bei der Premiere des neuen Vampir-Stücks gab es eine Panne: Feueralarm!

Den Abend der Premiere haben die jungen Schauspieler herbeigesehnt. Vier Stunden bevor sich der Vorhang öffnet treffen die ersten Akteure ein. Es liegt Spannung in der Luft. Der Chor, das Tanzprojekt und das Orchester kommen an. Alle sind aufgeregt. Die Stimmung ist gut. Eine halbe Stunde vor Beginn der Vorstellung tritt ein technischer Defekt auf. Es dauert, bis er behoben wird.

Unter den Schauspielern, die hinter der Bühne auf ihren Einsatz warten, sind Thorben Weuthen und Philipp Hendelkes. Beide besuchen die 8d der Bischöflichen Marienschule. Ihre Freude an der Schauspielerei entdeckten sie schon in der Grundschule. Vor diesem Schuljahr schlossen sie sich der bestehenden Musical AG der Schule an. Wenige Tage später steht die erste Probe an. Seit Monaten üben die Nachwuchs-Schauspieler für das neue Stück „Biss in die Ewigkeit“.

Philipp und Thorben werden von den AG-Mitgliedern herzlich aufgenommen. Die erste Probe verläuft für beide gut. Es folgen viele weitere anstrengende, aber auch lustige Übungsstunden. Jedes Mitglied der AG steckt viel Zeit und Energie in das Projekt. Nach vier Monaten ist endlich die Generalprobe. Die verläuft nicht so, wie die Akteure es erhoffen. Die Bühnenarbeiten klappen nicht reibungslos, einige Schauspieler verpassen ihren Einsatz. Es herrscht Unruhe.

Zwei Tage später, Punkt 19.30 Uhr: Nach all den Proben öffnet sich der Vorhang zur Premiere. Alles läuft wie gewünscht. Die Zuschauer scheinen begeistert. Dann, kurz vor der Pause, erklingt plötzlich ein merkwürdiges lautes Geräusch. Das Publikum hält das zunächst für einen akustischen Effekt. Doch bald stellt sich heraus: Feueralarm! Zum Glück nur Fehlalarm. Nach 45 Minuten beginnt der zweite Teil der Vorstellung.

Diesmal läuft alles nach Plan. Die Mitwirkenden geben ihr Bestes. Die Premierengäste belohnen die Vorstellung mit einem mächtigen Applaus.

In den nächsten beiden Vorstellungen steigern sich die Akteure noch einmal. Dank der Hilfe einiger Eltern wird der technische Defekt vom Premierenabend vor der zweiten Vorstellung behoben. Zwei komplett und eine nahezu ausverkaufte Vorstellung, jede Menge Applaus, ein gut zusammengewachsenes Ensemble und vor allem jede Menge Spaß – dafür hat sich jede Minute Einsatz gelohnt.

Philipp Hendelkes, Thorben Weuthen, Mänchengladbach, Bisch. Marienschule

Ein besonderes Schulprojekt – „Soko“-Einsatz in der Grundschule

Mehrere Grundschüler der katholischen Grundschule Ringerberg laufen über ihren Schulhof auf den Zaun des Schulgeländes zu. Auf des anderen Seite gehen Michele und Linus, Schüler der achten Klasse, auf das Schultor zu. „Sie sind da, sie sind da!“, ruft Sandra, eines der Mädchen, hinter dem Schultor.

Jetzt kommen die Jungen zum Tor zu den Kindern. Sie wollen Zeit mit den Kindern verbringen. Seilchenspringen, Hausaufgaben machen, mit Lego bauen oder Fangen spielen. Zwei Tage in der Woche, zwei Stunden am Tag.

Einfach so? Aus Langeweile? Wegen Mangel an Betreuern? Ja und Nein: Angefangen hat alles mit dem Deutschen Roten Kreuz, welches das „Soko-Projekt“ unterstützt.

Der Begriff „Soko“ steht für Soziale Kompetenz. „Die Regeln, die die Schüler beachten müssen, um an diesem Projekt teilzunehmen und am Ende (womöglich) ein bisschen sozialer werden, sind einfach: 60 Stunden in einer sozialen Einrichtung tätig sein und sich nach jeder Stunde durch eine Unterschrift bescheinigen lassen, dass man wirklich dort war und etwas getan hat“, sagt Störmann, Lehrerin für Deutsch und Biologie, die das Projekt für die 8. Klasse an der Gesamtschule -Hardt begleitet.

Mit „sozialer Einrichtung“ sind bei diesem Projekt zum Beispiel Kindergärten, Altenheime oder Schulbetreuungen gemeint. Keine Frisörsalons, Einkaufsläden und Supermärkte. Das wird den Schülern beim einleitenden Gespräch immer wieder deutlich gemacht. So auch in regelmäßig stattfindenden Gesprächen zwischen Schüler und Projektvertreter, in denen der Schüler über seine Erfahrungen und über sein Befinden in der „Einsatzstelle“ berichtet.

Mittlerweile ist es 16 Uhr, die meisten Kinder sind abgeholt worden. Nur noch fünf Kinder sind da. Denen wird noch eine Geschichte vorgelesen. Morgen werden die Grundschüler wiederkommen ­ alle. Und alle werden miteinander Spaß haben.

Linus Luka Bahun, Mänchengladbach, Gesamtschule Hardt

Sportinternat von Borussia Mönchengladbach – Auch Kicker brauchen Pausen

Im Sportinternat von Borussia Mönchengladbach üben sich talentierte

Fußballer nicht nur im Dribbeln und Elfmeterschießen. Sie lernen auch Mathe, Physik und andere Schulfächer.

Mit dem eigenen Internat hinter der Westtribüne hat sich Borussia Mönchengladbach neue Möglichkeiten für den Nachwuchs eröffnet. Zwölf Jugendliche im Alter zwischen 15 und 18 Jahren aus ganz Deutschland haben seit Oktober 2004 eine Chance, durch das Internat eine Fußballkarriere mit guten Aussichten auf Erfolg zu starten.

Es wundert zwar, dass nur wenige Spieler das Internat besuchen, aber dies liegt daran, dass der Verein nur wirklich talentierte Spieler aufnimmt.

Zwei- bis dreimal täglich trainieren die jungen Fohlen auf den nahe liegenden Trainingsplätzen. Dazwischen bleibt viel Zeit für Schule und Freizeit. Die 20 Quadratmeter großen Zimmer bieten Platz für Bett mit Borussenbettwäsche, Schreibtisch, Schrank, Computer und Fernseher.

Neben dem Internatsleiter und dem Trainer der U17, Roland Virkus, kümmert sich noch das Ehepaar Birgit und Wolfgang Lintjens um die Jungen, die bei gutem sowie auch bei schlechtem Wetter trainieren. „Es macht riesigen Spaß, für die Jungs da zu sein“, weiß Birgit Lintjens, die für Spieler, deren Eltern oft weit weg wohnen, wie eine Ersatzmutter ist. So können Spieler, die aus dem Ausland kommen, sich hervorragend einleben und finden sich somit leicht zurecht. In der doch ausreichenden Freizeit nach Training und Schule können die Nachwuchsspieler eigenen Aktivitäten in Stadionnähe nachgehen.

Meist ist es so, dass ein Teil der Teenager im Aufenthaltsraum des Internats „abhängt“. Dort haben sie nicht nur einen Fernseher, sondern auch die Möglichkeit, eine Partie Kicker zu spielen.

Im Großen und Ganzen ist es für die jungen Spieler eine bedeutende Gelegenheit, etwas aus sich zu machen.

Stephan Sprenger, Simon Beckers, Mänchengladbach, Bisch. Marienschule

Treffen behinderter Jugendlicher – Die Hauptsache: Spaß haben

Jeden zweiten Samstag treffen sich behinderte Jugendliche im Altenheim, um gemeinsam zu spielen, zu basteln und Spaß zu haben. Von dem großen Fenster aus erblickt man den schönen Eingang des Altenheims.

In diesem Heim treffen sich zwölf- bis 14-jährige Jugendliche in einem Raum in der zweiten Etage. „Wir sind hier, um Spaß zu haben“, berichtet die Gruppenleiterin Helena Gomes Correia. Sie hat vor kurzem diese Gruppe übernommen und freut sich immer darauf. Die Gruppe besteht aus vier geistig und körperlich behinderten Jugendlichen. Drei von ihnen sitzen in einem Rollstuhl.

Die Vier kommen gerne, denn sie haben eine Menge Spaß und unternehmen viel. Die Jugendlichen malen für eine Feier fleißig am Tisch und lachen dabei viel, weil sie sich lustige Geschichten erzählen. Außerdem sind sie glücklich, dass sie etwas machen dürfen, das sie später den Eltern schenken können. Nach der Bastelaktion werden die Sachen ordentlich weggeräumt und der Tisch wird gewischt. Und dann müssen alle ihre Hände waschen.

Das mag besonders Fabian gern. Er ist immer der erste im Badezimmer und ganz beleidigt, wenn ein anderer vor ihm dran ist. Am Ende dieses Treffens werden die Jugendlichen von ihren Eltern abgeholt. Sie erzählen eifrig, was sie Tolles erlebt haben.

Selena Nastvogel, Mänchengladbach, Bisch. Marienschule

Behindertenwallfahrt – Im Rollstuhl nach Lourdes

Die Krankenbruderschaft Rhein-Maas organisiert jedes Jahr eine Behindertenwallfahrt nach Südfrankreich. Die Mitreisenden werden betreut, gepflegt und unterhalten.

Alles schwankt und wackelt. Julia läuft mit einem Tablett, auf dem sechs Teller mit Suppe stehen, zum Abteil sieben. Beim öffnen der Türe passiert es: Julia verschüttet die Suppe auf dem Gang. Sie rennt in den Küchenwagen, um etwas zum Wegwischen zu holen. Auch wenn man als Teammitglied in dem Küchenwagen essen will, ist dies nicht so einfach, denn man muss stehen und alles wackelt, da kann es schon mal passieren, dass etwas daneben geht.

Menschen aus der ganzen Welt fahren nach Lourdes, um die heilige Mutter Gottes zu verehren und das berühmte Lourdeswasser zu trinken.

Besonders für kranke Menschen stellt dies einen besonderen Reiz dar, da einzelne Fälle bekannt sind, bei denen eine Heilung durch das Lourdeswasser erfolgte.

So konnten einzelne Menschen, die im Rollstuhl saßen, nach einer Lourdeswallfahrt wieder gehen, oder unheilbar Kranke wurden gesund. Die Rhein-Maas Bruderschaft hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen mit und ohne Behinderung nach Lourdes zu bringen.

Da die Teilnehmer nicht per Flugzeug fliegen können und auf der Fahrt medizinische Versorgung benötigen, fährt das Team der Rhein-Maas Bruderschaft mit ihnen im Zug. In Lourdes angekommen, erhalten die Pilger die Betten im Hospital, das extra zu diesem Zweck errichtet wurde. Jeden Tag geht es zu einer Messe, zu der die Kranken von den Helfern der Bruderschaft gebracht werden.

„Wir sind den Leuten hier alle sehr dankbar, das ist die schönste Woche im Jahr“, sagt einer der behinderten Pilger. Pilger, die mitgefahren sind, können ihren Aufenthalt in Lourdes selbst gestalten. Die Kranken werden die ganze Woche über Tag und Nacht betreut, gepflegt und unterhalten.

Wenn der Zug den Bahnhof von Lourdes verlässt, schauen alle noch ein letztes Mal wehmütig auf den heiligen Bezirk mit den vielen Menschen zurück.

Jeder freut sich auf ein nächstes Mal, obwohl die Woche für alle sehr anstrengend war und alle nun sehr müde sind. Lourdes liegt im Südwesten Frankreichs. 1858 soll dort der heiligen Bernadette die Mutter Gottes erschienen sein. Die weiß gekleidete Frau sagte zu ihr, sie solle sich mit der Erde vor ihr das Gesicht waschen. Bernadette tat dies, und kurz danach war an dieser Stelle eine Quelle, der heilende Kräfte nachgesagt werden.

Julia Becker, Marina Lamers, Lena Liffers, Mänchengladbach, Bisch. Marienschule

Kindersoldaten in Uganda – Ihre Pistolen sind kein Spielzeug

Schon im Grundschulalter, wenn manche Kinder mit Plastikpistolen Cowboy spielen, sind Kampf und Krieg für weltweit 300x0f000 Kindersoldaten Realität. Allein in Uganda wurden rund 20x0f000 Jungen und Mädchen zwangsrekrutiert.

Der seit 19 Jahren andauernde Bürgerkrieg in Nord-Uganda hat viele Menschenleben verändert und gekostet. Viele Menschen wurden regelrecht abgeschlachtet. Diejenigen, die flüchten konnten, leben in Flüchtlingslagern. Betroffen sind 1,4 Millionen Menschen – fast ausschließlich Frauen und Kinder. Kinder, die sich nicht mehr rechtzeitig retten konnten, wurden von der LRA – einer Rebellenbewegung, die ihren Sitz im Sudan hat – zwangsrekrutiert.

Für die Kinder ein nicht enden wollender Albtraum. Jeden Tag müssen sie Gepäck schleppen, marschieren, kämpfen und plündern. Sie leben in ständiger Angst und sind traumatisiert. Töten und Gewalt sind für sie normal. Doch dafür können sie nichts, denn sie kennen keinen Frieden. Wie sollen sie das Wort Kindheit kennen, wenn ihnen ihre eigene Kindheit genommen wurde?

Janine Mroos, Selina Eigen, Sarah Grünewald, Mänchengladbach, Bisch. Marienschule

Obdachlose in Mönchengladbach – Bitterkalt und bettelarm

Der katholische Verein für soziale Dienste (SKM) Rheydt bietet für Menschen in Notlagen umfangreiche Hilfen an. Dazu gehört unter anderem der „Tagestreff“.

Gerade in der kalten Jahreszeit wird im Treiben der Innenstädte deutlich, wie viele Menschen auf der Straße leben.

Die Zahl der Obdachlosen habe enorm zugenommen, sagt Heinz-Georg Coenen, Geschäftsleiter des katholischen Vereins für soziale Dienste (SKM) Rheydt.

Eine der Ursachen dafür sei die Schuldenfalle: „Nach unten zu kommen ist ganz einfach, doch wieder nach oben zu kommen, das ist schwer.“

Deswegen bietet der SKM umfangreiche Hilfe an – unter anderem den „Tagestreff“, der allen Menschen offen steht, die sich in einer besonderen Notlage befinden. Dort erhalten die Besucher Soforthilfe in Form von Essen, Trinken und der Gelegenheit zur Körperpflege.

Zum weiteren Programm gehört „Streetwork“, wobei Menschen, die sich aufgrund ihrer Lebenssituation auf der Straße aufhalten, direkt vor Ort kontaktiert werden und Hilfestellung bekommen. Ohne ehrenamtliche Mitarbeit wäre dieses in dem Maße gar nicht möglich. Bei steigenden Zahlen von Wohnungs- und Arbeitslosen wird es in Zeiten knapper Kassen und Kürzungen im Bistum Aachen aber immer weniger Hilfen geben können.

Der SKM Rheydt ist angeschlossen an den Deutschen Caritasverband. Kernaufgabe ist die Hilfe für benachteiligte Menschen, die Hilfe suchen, unabhängig von Geschlecht, Religion oder Nationalität. Der SKM Rheydt (Schutz bieten, Kraft geben, Mensch sein) befindet sich in der Waisenhausstraße 22c.

Alina Geilen, Rahima Hanna Aziz Safi, Alexander Hübner, Mänchengladbach, Hugo-Junkers-Gymnasium

Glasknochenkrankheit – Wenn Knochen brechen wie Glas

Jeder kennt Glas. Spontan verbindet man damit: Wenn es fällt, zerbricht es. Aber wer kennt die im Volksmund „Glasknochenkrankheit“ genannte Erbkrankheit Osteogenesis imperfecta (OI)? Dies ist Lateinisch und bedeutet „unvollkommene Knochenentwicklung“.

In Deutschland, so schätzt man, sind etwa 5500 Menschen betroffen. Ihre Knochen können ohne erkennbaren Grund brechen. Es ist nicht nur eine Störung der Knochenbildung, sondern betrifft auch andere Gewebe im Körper, die in ihrem Aufbau Bindegewebe enthalten, etwa Haut, Sehnen, Bänder. Eines der Hauptbestandteile des Bindegewebes und der Knochen ist das Kollagen. Bei der OI handelt es sich um eine Störung des Kollagenstoffwechsels. Die Knochenstruktur ist porös und sieht auf einem Röntgenbild wolkig oder durchscheinend aus. Eben wie Glas.

Eine solche Struktur kann sich wie folgt auswirken: Verbiegungen der langen Röhrenknochen an Armen, Beinen und der Wirbelsäule, sowie Minderwuchs, blaue Skleren (das Weiße am äußeren Auge), Schwerhörigkeit, überstreckbare Gelenke, veränderter Zahnschmelz. Nicht jeder ist gleich schwer betroffen.

OI kann zurzeit nicht geheilt werden. Als herausragende Operationsmethode hat sich die Versorgung mit Teleskopnägeln erwiesen. Es handelt sich um zweiteilige Nägel, die in den langen Röhrenknochen (meist Ober- und Unterschenkel) eingebracht werden. Sie ziehen sich mit dem Wachstum auseinander. Um Muskulatur aufzubauen, welche den Knochen stützen kann, ist regelmäßige Krankengymnastik und Bewegung unverzichtbar. Trotzdem bestimmen Krankenhausaufenthalte und lange Liegezeiten im Gips in der Kindheit oft den Alltag.

Die aufwändige Pflege erfordert die ganze Aufmerksamkeit der betreuenden Personen. 80 Prozent der an OI erkrankten Kinder besuchen Regelschulen. Fast allen Kindern helfen Zivildienstleistende, den Schulalltag zu meistern. Die OI-Gesellschaft ist in Landesverbänden organisiert. Diese dienen als direkten Ansprechpartner wenn es um Hilfe oder Erfahrungsaustausch geht.

Trotz meiner Glasknochen kann ich sagen, dass ich zwar mit Einschränkungen leben muss, doch dass mich diese nicht daran hindern, selbstbewusst im Alltag zu bestehen.

Alina Meissner, Mänchengladbach, Bisch. Marienschule