Archiv der Kategorie: Leverkusen

Freizeit – Weltgeschichte im Museum

In der Varusschlacht wurden römische Legionen, die das Reich über den Rhein ausweiten wollten, von den Germanen geschlagen. Das Museum Kalkriese in der Nähe von Osnabrück ist den Spuren der geschichtsträchtigen Schlacht auf den Grund gegangen.

Das Licht geht an. Ein Rauschen ist zu hören. 1000 Murmeln rollen einen Schaukasten entlang. Von ihnen kommt jedoch nur rund jede 15. Murmel am anderen Ende an. Dieses Demonstrationsmodell ist im Museum Kalkriese zu finden. Es zeigt in abstrakter Weise, wie drei römische Legionen in der Varusschlacht durch die Germanen geschlagen wurden.

Eine Museumsführerin erklärt während des Rundgangs, dass die Römer im Jahre 12 vor Christus  ihre Provinz über den Rhein ausweiten wollten. Sie drangen in das Germanische Reich ein. Bei den Cheruskern schlugen die drei Legionen mit den Händlern und den Familien ein Sommerlager auf. Im Herbst wanderte diese große Gruppe zurück ins Römische Reich ins Winterlager. Ihr Anführer war Publius Quinctilius Varus. Die Römer lebten und handelten mit den Cheruskern, aber unterdrückten sie auch massiv. Die Cherusker durften nicht mehr nach ihren eigenen Regeln leben oder handeln und wurden auch nach römischem Recht bestraft.

Als Varus mit seinem Gefolge im Herbst 9 nach Christus zurück ins Winterlager zog, warnte Arminius, der Sohn des Stammeshäuptlings, ihn, dass die Germanen sie auf dem Weg überraschen wollen. Der ursprüngliche Weg führte die Römer wahrscheinlich an der Lippe entlang. Wegen der Warnung nahmen sie jedoch den Umweg auf sich. Archäologische Funde lassen mittlerweile vermuten, dass der Umweg die Römer in den Engpass Kalkriese bei Osnabrück führte. Dort mussten sie ihre übliche Formation aufgeben, da der Pass zu eng war. Sie konnten nicht zur Seite ausweichen, weil auf der einen Seite ein bewaldeter Berg und auf der anderen Seite ein Moor war. Dies nutzten die Germanen, um sie angreifen zu können. Die Schlacht, in der 20 000 Mann ihr Leben verloren, wird anhand des Murmelmodells demonstriert.

 „Rostig“ ist das Wort, mit dem der Besucher Herbert Rahm das Museum beschreiben würde, wenn er nur ein Wort benutzen dürfte. Doch damit sind nicht nur die Fundstücke gemeint. Das Museum sieht von Weitem eher unscheinbar aus. Ein hoher  Turm mit einem länglichen Anbau. Große Platten sind am äußeren Gebäude zu sehen. Teilweise fehlen auch welche. Doch das täuscht. Innen ist es umso faszinierender, erzählt Herbert Rahm: „Das Museum ist eine Fundgrube historischer Artefakte aus der Römerzeit. Anhand von Münzen konnte der Zeitraum genau eingegrenzt werden“, erklärt er, „sodass die Möglichkeit besteht, dass die Varusschlacht tatsächlich bei Osnabrück stattgefunden hat.“ Am faszinierendsten fand er die Reitermaske, die das Museumslogo von Kalkriese ist. Wem diese einst gehörte, ist leider nicht klar.

„Das Museum ist sowohl für Geschichtsinteressierte als auch für Familien mit Kindern geeignet“, erzählt eine andere Besucherin. „Im Museum können Besucher viel selber machen. Von einem interaktiven Boden bis hin zum nachgebauten Wall, hinter dem sich die Germanen versteckt haben könnten, ist alles dabei!“ Der Wall wurde möglichst maßstabsgetreu nachgebaut. Durch archäologische Ausgrabungen und Erdproben  wurden Veränderungen der Erde festgestellt. Dadurch können Standorte von zum Beispiel Holzpfeilern nachgewiesen werden.

Ob die Varusschlacht wirklich in Kalkriese oder doch anderswo stattgefunden hat, ist heute nicht mehr genau nachzuweisen, aber das Museum möchte Groß und Klein mit einfallsreichen Animationen und archäologischen Funden darüber informieren, wie die Varusschlacht abgelaufen sein könnte.

Julia Rocke, 8e, Marienschule Opladen

Musik – Die Schlaumeier danken ab

Nach fast 25 Jahren Bandleben gaben die Wise Guys bekannt, dass sie sich im Sommer 2017 auflösen. Seit September sind sie auf Abschiedstournee durch Deutschland. Unsere Schülerreporterin hatte das Glück, eines der letzten Konzerte besuchen zu können.

Viele Menschen. Gute Stimmung. Doch das Wichtigste fehlt noch: die Musik. Um mich herum sehe ich viele Fans unterschiedlichen Alters. Gespannt schaue ich zur Bühne vom Kölner Tanzbrunnen. Doch noch sind sie nicht da – die Wise Guys. Die fünf Kölner singen seit rund 25 Jahren a cappella und machen als Band Vokal-Popmusik, also Musik ohne Instrumente. Hits der Band sind unter anderem „Deutsche Bahn“(2012) und „Achterbahn“(2014). Ihr aktuelles Album heißt „Läuft bei euch“. Aber die Wise Guys haben auch berührende und ernste Songs. Ihre Musik ist sehr vielfältig und unverwechselbar.

Alle fünf können sehr gut singen. Ich habe mich gefragt, ob sie noch  immer Gesangsunterricht nehmen. Dies fragte ich Bandmitglied Marc Sahr in einer E-Mail, worauf ich auch sehr schnell eine Antwort bekam: „Wir versuchen, regelmäßig mit unserem Coach zu proben, was phasenweise gut gelingt, im Touralltag aber nur schwer zu organisieren ist.“ Vor den Wise Guys waren die fünf Jungs eine Schulband. Damals spielten sie noch mit Instrumenten. Doch wie kamen sie dazu, von instrumental auf a cappella zu wechseln? Sari schrieb, dass sie damals eine A-cappella-Nummer im Programm hatten, die sehr gut bei dem Publikum ankam und ihnen selber auch viel Spaß machte. Außerdem konnten sie alle damals schon gut singen und beschlossen daher, nach dem Abitur eine A-cappella-Band zu gründen.

Doch von der Erstbesetzung sind heute außer Marc Sahr nur noch
Daniel Dickopf und Eddi Hüneke dabei. Die Stimme von Clemens Tewinkel übernahm 2008 Nils Olfert, und 2012 stieg Ferenc Husta aus. Er wurde von Andrea Figallo ersetzt, welcher aber bereits im April 2016 laut Daniel Dickopf wegen „Unstimmigkeiten über geschäftliche Rahmenbedingungen“ wieder ausstieg. Nun übernimmt Björn Sterzenbach seine Parts bis 2017.
Denn das Ende der Wise Guys ist leider schon bestimmt. Als klar war, dass Andrea aussteigt, gab auch Eddi bekannt, dass er spätestens 2017 die Band verlassen möchte. Dann wären nur noch zwei Gründer dabei. So beschlossen sie, lieber jetzt gemeinsam aufzuhören. Schließlich soll man dann aufhören, wenn es am schönsten ist, so Daniel Dickopf.

Marc Sahr erklärte mir auch in der E-Mail, dass es ein langer Prozess sei, einen neuen Sänger zu finden und einzuarbeiten: „Zunächst muss man die Stelle ausschreiben, das heißt möglichst vielen interessierten Sängern Bescheid sagen, dass wir einen Neuen suchen. Dann kommt die Vorauswahl aus den Bewerbungen und Hörproben. Zum Schluss müssen wir im persönlichen Gespräch und natürlich beim gemeinsamen Singen austesten, wer am besten zu uns passt: musikalisch und menschlich.“

Die Wise Guys waren in den gemeinsamen 25 Jahren sehr erfolgreich. Anfangs waren ihre Konzerte regional begrenzt, heute sind sie im gesamten deutschsprachigen Raum unterwegs. Sie veröffentlichten 12 Alben und ungefähr 250 selbst geschriebene Songs. Für fünf ihrer Alben erhielten sie die „Goldene Schallplatte“.

Passend zum Lied „Selfie“ von dem neuesten Album gibt es eine „Selfie“-Aktion vor dem Konzert. Alle Fans können sich die Wartezeit vertreiben, indem sie ein Foto machen und einschicken. Nach kurzer Zeit erscheint dies dann auf einer großen Leinwand neben der Bühne des Kölner Tanzbrunnens.
Diesen Spaß wollen wir uns natürlich nicht entgehen lassen und schon erscheinen wir auf dem Bildschirm. Kurz danach betreten die Wise Guys die Bühne und tosender Applaus ertönt. Sie singen viele neue Lieder, aber auch altbekannte Hits, bei denen ich textsicher mitsingen kann. So wird das Konzert trotz des Regenwetters ein voller Erfolg. einen Besuchstermin vereinbaren.
 

Birte Holzenkamp, 8b, Marienschule Opladen

Freizeit – Willkommen in der Manege!

Waghalsige Artisten, anmutige Akrobatinnen und schreiend komische Clowns sind im Circuszelt zu Hause und unterhalten das Publikum mit ihren Auftritten. Der Circus Roncalli feiert sein 40-jähriges Bestehen. Grund genug für einen Besuch.

Es riecht nach frischem Popcorn. Wir betreten den mit Gold verzierten Vorraum des Zirkuszelts. Der dunkle Weg dorthin wird mit Laternen beleuchtet. Der Circus Roncalli feiert in Köln sein 40-jähriges Bestehen. „Die Reise zum Regenbogen“ soll dieses Jahr mit einem völlig neuen Programm glänzen. Gespannt gehen wir in das blau-weiße Zirkuszelt hinein und setzen uns auf die roten Bänke. Schnell füllt sich das Zelt, welches für 1500 Menschen Platz bietet. Sogar die Oberbürgermeisterin Frau Reker findet man in der Menschenmenge.

Das Licht geht aus und alle Menschen betrachten voller Erwartungen den roten Vorhang. Eine riesige Geburtstagstorte wird in die Manege geschoben und wenig später steigt Bernhard Paul, der Gründer und Direktor des Circus Roncalli, aus der Torte heraus. Das Publikum jubelt. Die Vorstellung beginnt. Ob Akrobaten, Seiltänzer, Trapezkünstler, Zauberer, Clowns oder sogar Beatboxer: Im Circus Roncalli ist alles vertreten und für jeden etwas dabei. Für eine perfekte Vorführung proben die Artisten jeden Tag mehrere Stunden, so Bernhard Paul.

Auch in den Umbaupausen sorgen Clowns für Unterhaltung und gute Stimmung. Die Live-Band ist mit vielfältiger Musik immer zur Stelle. Jede Nummer erzählt ihre eigene Geschichte, mit magischen Klängen untermalt. Die märchenhaften Kostüme, mit viel Glitzer überzogen, sind immer perfekt auf das Thema abgestimmt. Eine geheimnisvolle Stimmung verzaubert das ganze Zelt. Doch das Publikum schaut nicht nur zu, sondern wird von den Clowns mit in die Vorstellung einbezogen: Entweder werden zusammen typisch kölsche Lieder gesungen oder einzelne Personen werden in die Manege gebeten. Nach mehreren Nummern kündigt der Beatboxer die Pause an.

Wir dürfen einen Blick hinter die Kulissen werfen. Dort herrscht eine entspannte, familiäre Stimmung und alle Artisten empfangen uns freundlich. „Wir sind wie ein kleines Dorf oder eine große Familie“, sagt Bernhard Paul, „die Circuswelt ist eine Gegenwelt, dort gibt es andere Gesetze. Für uns ist diese Welt normal und fast besser als die richtige.“

Wir haben in der Pause viel über das Zircusleben erfahren und können so den zweiten Teil der Vorstellung noch mehr genießen. Große und kleine Pferde traben in die Manege. Da Circus Roncalli sich schon früh entschieden hat, keine Wildtiere zu dressieren, ist es umso wichtiger, dass das Verhältnis zwischen Mensch und Pferd stimmt. „Man kann nur mit Tieren arbeiten, wenn man bereit ist, mit ihnen und von ihnen zu lernen“, steht in der Jahres-Illustrierten des Circus Roncalli. Es ist bewundernswert, wie die Pferde auf Karl Trunk hören und ihm vertrauen. Die Nummer ist nicht nur faszinierend, sonden auch sehr amüsant. Das Publikum ist begeistert und applaudiert laut.

Zum krönenden Abschluss einer so gelungenen und magischen Show kommen alle Mitwirkenden in die Manege und fordern einige Zuschauer zum Tanz auf. Bunte Luftschlangen fallen von der Decke und die Artisten werfen Luftballons in die Ränge. „Das war der beste Abend seit Langem! So gut unterhalten wurde ich schon lange nicht mehr“, erzählt eine ältere Dame. Wir lernen an diesem Abend, was Circus wirklich bedeutet, nämlich sich auf die Kunststücke einzulassen, einfach abzuschalten und zu träumen.

Zum Abschied bekommt jeder noch eine kleine Packung Kesselnüsse, die auch Bestandteil einer Nummer waren. Doch so schnell wollen wir uns nicht verabschieden: Wir besuchen noch das kleine, gemütliche Café des Artistes und treffen dort den Circusdirektor. Die perfekte Gelegenheit, um mit ihm zu reden. Er ist ein netter und offener Mensch und man merkt ihm an, dass er sehr an seinem Circus hängt, den er schon 40 Jahre leitet. Er erzählt uns, dass er bereits als Kind im Circus arbeiten wollte. 1975 verwirklichte er seinen Kindheitstraum und gründete den Circus Roncalli. Doch dass er einmal so erfolgreich werden würde, hätte er bestimmt nicht gedacht. Wir wünschen ihm noch viel Erfolg auf weiteren Reisen zum Regenbogen.

Luisa Filippini und Mara Moch, 8b, Marienschule Opladen

Tierschutz – Rettung für Kitty und Co

Das Tierschutzzentrum in Opladen engagiert sich für herrenlose Tiere.

Der Himmel ist grau, vereinzelte Sonnenstrahlen scheinen durch die großen Fenster des am Wald gelegenen Tierheimes in Leverkusen-Opladen. Vom Chaos des Alltags ist kaum etwas zu spüren.

Immer wieder geht die Eingangstür auf und die Mitarbeiter begrüßen die hereinlaufenden Hunde, die mit den Kollegen spazieren waren. Trotz des kühlen Raumes ist die Vertrautheit zwischen Mensch und Tier spürbar: Das gesamte Team steht den Tieren sehr nahe. Um das Wohl der Tiere kümmern sich die neun Mitarbeiter liebevoll und mit viel Engagement. Bestätigt wird dies auch durch die einfühlsame Pflege und herzliche Anteilnahme der Tierpfleger, die in schwierigen Situationen, zum Beispiel bei starken Verletzungen oder Krankheiten der Tiere, auch bereit sind, diese notfalls bei sich zu Hause aufzunehmen, um sie zu pflegen.

„Viel Spaß!“, wünscht die Tierpflegerin den Besuchern beim Rundgang. Beim Überqueren des Geländes kommen einem die Geräusche bellender Hunde, zwitschernder Vögel und quiekender Meerschweinchen entgegen. Der Geruch der frischen Wiese und das Plätschern des angelegten Teiches sorgen für eine entspannte Atmosphäre, die beruhigend auf die Tiere wirkt. Bei den rund 100 Tieren sowie den unerwarteten Neuankömmlingen wird die Kastrationspflicht sehr ernst genommen. Außerdem werden bei Krankheiten und Verletzungen die ärztlichen Behandlungskosten übernommen. Bei bestimmten Maßnahmen, die mit einem größeren Aufwand verbunden sind, steht dem Tierheim ein zugewiesener Arzt in Köln zur Verfügung.

Um dies zu ermöglichen, wird das Tierheim zu 90 Prozent durch Spenden und von Mitgliedern des Tierschutzvereins finanziert. Zudem kann man mit Fahrten zum Tierarzt, einer Patenschaft für Tiere, Pflegestellen oder Sachspenden den Verein unterstützen. Freiwillige Helfer führen die Hunde für einen größeren Auslauf außerhalb des Tierheims aus. Schülergruppen, Praktikanten oder Volljährige können dafür eine Auslaufschulung absolvieren und einen Sachkundeausweis erwerben.

Mit ein bisschen Glück werden auch die momentan im Tierheim
lebenden Tiere bald ein neues Zuhause finden. Unter www.tsvlev.de können Sie die Tiere kennenlernen.

 

Celine Bartos und Vivien Sprott, 8e, Marienschule Opladen

Sport – In schwindel erregender Höhe

Ob Wandertag mit der Schulklasse, Betriebsausflug mit den Kollegen oder Teambuilding mit dem Sportverein – im Kletterwald K1 findet jeder Besucher die richtige Herausforderung. Unsere Schülerreporterin hat sich zwischen den Baumwipfeln umgeguckt.

Zwölf Meter geht es an einer Strickleiter in die Höhe. Eine Gruppe von Jugendlichen beginnt mit dem Aufstieg zu einem schwierigen Hochseil-parcours. Am Ende wartet die Belohnung, denn hinunter geht es mit einer Seilrutsche. Wir sind im Kletterwald K1 in der Nähe von Köln.

Circa 16 000 Kletterer turnen hier  jährlich durch die Bäume, um beispielsweise die zwei Kinderparcours auf einer Höhe von 1,50 Meter zu erreichen, die für alle „Kletteraffen“ zwischen drei und sieben Jahren geeignet sind. Für alle anderen gibt es sechs große Parcours auf einer Höhe zwischen drei und zwölf Metern zu meistern. Egal, welchen Pfad man wählt, in den Bäumen wird man von einem Karabiner und einer Rolle gesichert. „Die Parcours sind unterschiedlich schwer und mit Farben gekennzeichnet“, berichtet der 25-jährige Valentin Salzburger, der als freiberuflicher Trainer im K1 arbeitet. „Eigentlich sind alle Parcours abwechslungsreich gestaltet. Besonderheiten gibt es beim ‚Flying Fox‘, der nur aus Seilrutschen besteht. Außerdem ist der gelbe Parcours etwas verspielter und der rote ist wirklich schwer.“ Sein persönlicher Lieblingsparcours sei der rote, aber bei den Kindern sei „Flying Fox“ am beliebtesten.

Eröffnet wurde der Kletterpark im Mai 2009. Mit seiner Lage mitten im Grünen, die eine tolle Aussicht bietet, lädt er auch zum Verweilen und zum Genießen der Natur ein. Man hört weder Autos noch Flugzeuge. Vogelgezwitscher erfüllt die Luft, ab und an ertönt das Rufen einiger Kletterer, und manchmal hört man das Geräusch einer rutschenden Seilbahn.

Wichtig ist dem Team des K1, dass die Natur weiter leben kann und erhalten bleibt. „Wenn wir Dinge an Bäumen befestigen müssen, bohren wir durch die Bäume. Der Vorteil ist, dass es dem Baum nur einmal wehtut. Wenn er wächst, kann er problemlos um die Befestigungen wachsen“, erklärt Valentin. Außerdem ist die Mülltrennung dem Team sehr wichtig. Deshalb bietet der Kletterwald über die sportliche Betätigung hinaus Kurse zu den Themen Umweltbildung und Verhalten in der Natur an.

Und es gibt  Programme zur Teamfähigkeit und zur Vertrauensbildung in  Gruppen. Als Team müssen beispielsweise alle gemeinsam die Riesenleiter erklimmen. Dies kann aber nur funktionieren, wenn alle involviert sind und die Kommunikation stimmt. Es geht dabei zwar nur um ein einziges Kletterelement, aber selbst das kann schon schwierig werden. Darum finden alle Kurse in Begleitung eines Trainers statt.

In größeren Gruppen ist es möglich, im Winter zu klettern, obwohl der Kletterwald dann offiziell geschlossen ist. Dafür muss man sich frühzeitig anmelden. Alle Informationen rund um den K1 gibt es unter: www.hochseilgarten-k1.de

Während ich mich umgeguckt habe, ist die Klettergruppe wieder sicher am Boden angekommen. Erschöpft sind sie. Aber es hat sehr viel Spaß gemacht.

Vanessa Vetsch, Klasse 8e, Marienschule Opladen

Technik – Smombies aufgepasst!

Smartphones gibt es mittlerweile in vielen Modellen und Preislagen. Da fällt die Entscheidung nicht leicht. Aber es muss nicht unbedingt immer das neueste und teuerste Modell sein.

Egal, wer man ist oder was man macht, irgendwie meint heutzutage jeder, ein Smartphone zu benötigen. Bei den Marken haben die Nutzer klare Favoriten: „Das I-Phone von Apple ist die Nummer eins. Danach kommen Sa-sung, LG, HTC und Huawei“, sagt Adnan -Islami, Geschäftsführer der I-Phone-Gallery in Leverkusen.

Vermeintliche Zweitklassesmartphones sind im Gegensatz zu den Flaggschiffsmartphones nicht schlechter. Alles, was man mit einem teuren Smartphone machen kann, geht auch mit einem günstigeren. „Bei Jugendlichen sollte ein teurer Preis nicht im Vordergrund stehen. Aber natürlich wollen alle immer das neueste und teuerste Modell haben“, sagt Adnan Islami.

Die Smartphones sind aber auch anfällig. „Sturz. Das Handy stürzt einfach, wo auch immer“, antwortete Islami auf die Frage, weshalb Smartphones am häufigsten kaputtgehen. Danach folgen Wasserschäden und Verschleiß.
Adnan Islami selber arbeitet seit seiner Jugend handwerklich und repariert heute Smartphones, Tablets und Macs, tauscht Ersatzteile aus und versucht Daten wiederherzustellen. Er weiß, dass die Kunden auf die Nutzung von Applikationen Wert legen. Es kommt auf das Betriebssytem an, damit diese einwandfrei funktionieren. Bei IOS sind drei der beliebtesten Apps WhatsApp, Amazon und Snapchat, während es bei Android WhatsApp, Youtube und Facebook sind. Natürlich ist es wichtig, dass das Handy genug Speicherplatz hat, damit man sich viele Applikationen herunterladen kann.

Smartphones sind eine tolle Erfindung, aber ob Kinder in jungen Jahren schon ein Smartphone besitzen sollten, ist eine Frage, bei der es keine richtige oder falsche Antwort gibt. Das muss jeder selbst entscheiden.

Järn Henkels, 8b, Marienschule Opladen

Europapolitik – Das griechische Schuldendilemma

Wie die Deutschen zur Krise stehen, zeigt auch die Befragung einer Passantin.

71 Prozent der Deutschen hegen Bedenken dagegen, dass die Pläne der griechischen Regierung umgesetzt werden. Trotz allem Misstrauen verspricht der griechische Finanz-minister Varoufakis eine pünktliche Rückzahlung von 1,5 Milliarden Euro an den Internationalen Währungsfonds. Auch Wolfgang Schäuble, deutscher Finanzminister, sprach sich im Bundestag für eine Verlängerung der Griechenlandhilfe aus.

Auf die Frage, wie sie zu der Politik der griechischen Regierung stehe, sagte eine Passantin aus Burscheid: „Die Regierung hat dem Wählerwillen zu schnell nachgegeben. Jetzt muss sie einsehen, dass sie das Wahlversprechen nicht einhalten kann.“ Einem möglichen Austritt Griechenlands aus der EU steht die Passantin zwiespältig gegenüber: „In der aktuellen Situation wäre ich für einen Austritt und die Wiedereinführung der Drachme, damit Griechenland sich wirtschaftlich erholen kann, um später wieder einzutreten. Politisch gesehen wäre ein Austritt aus der EU nicht gut, denn kulturell und geschichtlich gehört Griechenland zu Europa. Wir sollten es nicht ganz verlieren.“

Einen der Gründe für die Finanzprobleme des Staates sieht die -Befragte im Steuersystem: „Alle Griechen sollten einer Steuerreform unterzogen werden, indem sie namentlich Steuern zahlen müssen und nicht mehr auf ihren Wohnsitz bezogen. Das heißt, dass ein reicher griechischer Reeder, der in Griechenland sein Geld verdient, dort auch Steuern zahlen muss und sie nicht mehr hinterziehen kann, indem er das Geld im Ausland anlegt.“

Wann Griechenland wieder zahlungsfähig wird, ist noch unklar. Experten schätzen, dass das Land weitere finanzielle Unterstützung brauchen wird.

Vincent Zahlen, 8c, Marienschule Opladen

Berufsleben – Über den Wolken ist die Freiheit nicht grenzenlos

Der Traumberuf Pilot ist in Wahrheit ein Knochenjob.

Wer häufig fliegt, empfindet den Flug immer gleich: Man hebt ab, fliegt eine Zeit lang und landet wieder. Der Verkehrsflugzeugpilot An-dreas Goritz jedoch sagt: „Jeder Take-off ist anders, jeder Flug und jede Landung.“ Seit 2007 arbeitet Goritz bei Air Berlin. Er bringt die Fluggäste von Punkt A nach Punkt B, beispielsweise vom Düsseldorfer Flughafen zum Züricher Flughafen.

Rund 88.000 Menschen arbeiten in Deutschland als Pilot. Die Traumvorstellung: neue Städte zu sehen, Urlaub in fremden Ländern zu machen, aufregende Flugrouten zu fliegen und einen außergewöhnlichen Alltag zu erleben.

In der Realität, so Andreas Goritz, sieht man nur den Flughafenterminal, man wohnt in einfachen Hotels, man fliegt routiniert per Autopilot und es gibt nur Kaffee aus Pappbechern im engen Cockpit. „Das ist Knochenarbeit“, meint Andreas Goritz. Jeden Monat muss er zwei theoretische Testblöcke durchlaufen, die er mit 70 oder 80 Prozent bestehen muss – sonst ist der Job weg. Zudem wird sein Können in einem Simulator überprüft. Außerdem darf er nicht krank werden, weil natürlich niemand mit einem kranken Piloten fliegen möchte.

Bevor man sich für den Beruf des Piloten entscheidet, sollte man sich darüber bewusst sein, dass man gut in Mathe, Englisch, Physik, Erdkunde und Deutsch sein muss. Außerdem muss man schnell reagieren können, also gute Reflexe haben, gelassen bleiben und sich auf mehrere Dinge gleichzeitig konzentrieren können.

All jenen, die schnell Heimweh bekommem, denen die Familie und die Hobbys enorm wichtig sind, die schnell ungeduldig werden oder Langschläfer sind, rät Andreas Goritz von diesem Beruf ab.

Sophie Streibon, 8c, Marienschule Opladen

Geschäftsidee – Geschenke finden leicht gemacht

An Tankstellen, in Lotto-Geschäften oder im Supermarkt: Überall findet man Geschenkgutscheine aller möglichen Marken und Geschäfte. Das war nicht immer so.

2007 gründete Christian Lindner mit zwei ehemaligen Kollegen die Firma Retailo. „Schenken leicht gemacht“ war das Ziel. Im Interview berichtet Lindner, wie er auf die Idee kam: Er hatte die Möglichkeit, Europa-Geschäftsführer eines amerikanischen Unternehmens zu werden, das sich genau mit dem Modell beschäftigte, das heute durch Retailo in Deutschland sehr bekannt ist. Christian Lindner lehnte das Angebot ab, aber ihm blieb die Geschäftsidee noch lange im Kopf.

Darum entschloss er sich dazu, seine eigene Firma zu gründen, und brachte das Modell eigenständig nach Deutschland. Lindner erklärt das Geschäftsmodell folgendermaßen: „Retailo bündelt das Angebot aller bekannten Marken von -iTunes über Amazon bis Saturn und Zalando in großen Regalen im Einzelhandel an über 50.000 Verkaufsstellen in Deutschland. Wir kümmern uns um die Logistik der Karten, Regale und die ganze IT dahinter und übernehmen die Abrechnung zwischen den über 200 Partnerunternehmen. Darüber hinaus betreiben wir diverse Internetplattformen.“

Im November 2013 wurde Retailo an die amerikanische Firma Blackhawk Network verkauft, eben jenes Unternehmen, welches Lindner sieben Jahre zuvor als Europachef einstellen wollte. Seitdem hat sich bei Retailo viel geändert.

Zum Beispiel muss die Firma alle Entscheidungen mit der Muttergesellschaft aus Kalifornien absprechen. Zudem ist Blackhawk Network börsennotiert und Retailo muss nun mehr Regeln beachten. „Außerdem“, erzählt Lindner, „hat sich unsere Sprache bei Retailo zu Englisch entwickelt.“ Lindner glaubt, dass Blackhawk und Retailo noch viele Wachstumsmöglichkeiten in Europa haben. Er meint, dass ein längeres Warten auf einen Verkauf möglich gewesen wäre, jedoch nach sieben Jahren des Unternehmensaufbaus genau der richtige Zeitpunkt war, da sie auf einer Seite Profitabilität hatten und die Wachstumskurve sich langsam abflachte.

Seit einiger Zeit wird das mögliche Hacken der Geschenkkarten diskutiert. Es heißt, dass Betrüger illegal kopierte Barcodes auf eine Karte kleben und so an das Guthaben rankommen könnten. Christian Lindner dementiert: „Hier hat ein Redakteur aus Sensationslust geschrieben, die Dinge verzerrt dargestellt. Die geschilderte Methode lässt sich auch mit jedem beliebigen Artikel eines Supermarkts durchführen. Zum Beispiel mit einer teuren Flasche Wein. Es hat sich jedoch in der Praxis kein Problem für den Einzelhandel ergeben.“

Im Moment verkauft Retailo Gutscheine im Wert von mehr als 
500 Millionen Euro im Jahr. Kein Wunder, iTunes und Google-Play-Karten oder Ikea-Gutscheine werden immer beliebter.

Eldrick Lindner, 8c, Marienschule Opladen

Reisen – Eine Stadt, die Fahrrädern Vorfahrt gibt

Städtereisen können für junge Leute langweilig sein. Nicht so in Münster in Westfalen. Die Studentenstadt tickt etwas anders. Eine Erkundung per Fahrrad, ein Verkehrsmittel, das in Münster mancherorts Vorrang hat.

Münster liegt im Herzen des Münsterlandes und gilt mit mehr als 300.000 Einwohnern als Großstadt. Dazu zählen auch die rund 55.000 Studenten, denn die Westfälische Wilhelms-Universität gehört zu den größten in Deutschland. Aber was macht Münster so besonders? Schon bei der Ankunft wird klar: Münster ist eine Fahrradstadt. Man schätzt die Anzahl der Räder auf mehr als 800.000. Darum macht man eine Stadtführung am besten auch mit dem Fahrrad.

Startpunkt ist das Herz der Stadt: der Prinzipalmarkt. Eine historische Kaufmannsstraße, die von charmanten Giebelhäusern und Bogengängen gesäumt ist. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Prinzipalmarkt völlig zerstört, in der Folgezeit aber nach historischem Vorbild wieder komplett aufgebaut. Sogar das alte Kopfsteinpflaster hat man belassen, sodass man sich ein bisschen in der Zeit zurückversetzt fühlt.

Hier kann man auch das Wahrzeichen der Stadt bewundern: das historische Rathaus mit dem Friedenssaal. Dort wurde 1648 das Ende des 30-jährigen Krieges mit dem Westfälischen Frieden besiegelt.

Das nächste geschichtsträchtige Highlight liegt ganz nahe, denn die imposante Kirche St. Lamberti steht am Ende des Prinzipalmarktes. Markant sind die drei Käfige am Turm der Kirche. Diese erinnern an die Hinrichtung der drei Anführer der Wiedertäufer, einer radikalreformatorisch-christlichen Bewegung im 16. Jahrhundert.

Obwohl die nächste Station der Radtour wieder eine Kirche ist, bleibt diese Stadtführung interessant. Der St.-Paulus-Dom hat als Hauptkirche des Bistums eine besondere Bedeutung. Die Figur des heiligen Christophorus hat den Bombenangriff im Zweiten Weltkrieg als Einzige überstanden. Im Dom findet sich auch das Grab des Kardinals von Galen, der sich gegen die Nationalsozialisten auflehnte. Sehr sehenswert ist außerdem eine astronomische Uhr. Kaum vorstellbar, dass diese schon seit 1540 exakt läuft und über solche Angaben wie Tierkreiszeichen und Mondphasen verfügt. Dazu kommen das Glockenspiel und die sich drehenden Figuren, die um Punkt 12 Uhr erscheinen.

Nach so viel Geschichtskunde ist jetzt der richtige Moment für eine Auszeit und ein Eis. Aber bitte nicht irgendeines. Das beste Eis weit und breit gibt es im Eiscafé Firenze. Dafür lohnt sich das Warten in der Schlange vor dem Tresen auf jeden Fall.

Danach heißt es wieder den Drahtesel besteigen und weiterfahren. Nach wenigen Querstraßen findet man sich plötzlich auf einer dicht mit Bäumen begrünten Straße wieder, die nur für Radfahrer und Fußgänger erlaubt ist, der Promenade. Auf dem 4,5 Kilometer langen Grünstreifen, der rund um die Innenstadt verläuft, fühlt man sich weit weg vom geschäftigen Trubel, ist aber doch mittendrin. Von hier führt der Weg weiter zum herrschaftlichen Residenzschloss, das heute von der Uni genutzt wird. Auf dem Weg gibt es etwas zu entdecken, was nicht alle Städte vorweisen können: ein Hinweisschild für eine Fahrradstraße. Hier haben Fahrräder ausdrücklich Vorrang!

Beim nächsten Halt am Freilichtmuseum Mühlenhof kann man zur Stärkung mit etwas Glück eine Mettwurst von einem Kiepenkerl erstehen, einem ehemaligen wandernden Händler mit seiner Kiepe auf dem Rücken.

Zum Abschluss radelt man am besten zur Freizeitoase der Stadt: dem Aasee. Wunderschön und sehr zentral gelegen ist er ein beliebter Erholungsort für alle Münsteraner. Münster ist wirklich einen Städtetrip wert. Egal ob Rentner, Studenten oder Eltern mit Kindern – auf jeden Fall sollte man die Stadt unbedingt mit dem Fahrrad erkunden, wie ein echter Münsteraner.

Linda Schwering, 8c, Marienschule Opladen