Ein Schüler der Wilhelmine-Fliedner-Realschule lebt mit der täglichen Angst um das Leben seines Vaters, der im Bundeswehreinsatz am Hindukusch ist.
Das Wort Afghanistan löst bei vielen Menschen Angst und Schrecken aus, doch es gibt Menschen in Hilden, bei denen es noch schlimmere Folgen hat: Es sind Angehörige von Soldaten, die dort ihren Dienst tun. Einer davon ist Marvin B. (15), dessen Vater am Hindukusch stationiert ist.
Der Schüler erzählt, dass sein Vater Dirk (40) schon seit vielen Jahren Soldat ist. Zuerst war er im Kosovo stationiert. Nachdem sich die militärische und politische Situation dort beruhigt hatte, wurde er nach Afghanistan versetzt.
„Mein Vater hatte den Tod schon oft vor Augen“, sagt der Fliedner-Schüler, „doch er hat beschlossen, dort zu bleiben.“ Seinem Sohn wäre es lieber, er würde wieder in den Kosovo gehen. Dort ist die Lage stabil. In Kundus gibt es immer wieder Beschuss des deutschen Soldatenlagers mit Bomben und Raketen.
Diese belastende Situation löst bei vielen Soldaten und ihren Familien Ängste und psychische Probleme aus. Diese Probleme versuchen Experten der Bundeswehr aufzufangen. So gibt es vor dem Einsatz bereits eine intensive Vorbereitung, und auch während und nach dem Einsatz stehen Fachleute zur Verfügung, um Hilfestellungen zu leisten.
Nach Informationen von RP-online sind bisher 27 deutsche Soldaten beim Einsatz im in Afghanistan ums Leben gekommen. Die letzten starben im Juni 2009. Jeder Zwischenfall, der aus der Region gemeldet wird, löst besonders bei den Angehörigen Sorgen aus. „Natürlich habe ich Angst, dass mein Vater nie mehr zurückkommt“, erklärt Marvin. Und er freut sich, wenn sein Vater etwa alle vier Woche auf Heimaturlaub zurück nach Hilden kommt.
Oliver Wolny, Hilden, Wilhelmine-Fliedner-Schule