Archiv der Kategorie: Priv.Dietr.-Bonhoeffer-Gym.

Fechtsport – Ein harter Weg nach oben

Fünfmal die Woche Training. Bis zu 50 Turniere in einer Saison. Und zusätzlich zu Hause Muskel- und Ausdauertraining. So sieht die Wochenplanung des 15- jährigen Fechters Peter Friesen aus.

Seit eineinhalb Jahren fechtet er schon und durfte sich sogar am 20. Februar bei den Deutschen Meisterschaften im Herrenflorett in Morsbach beweisen. Dort war er einer von 96 ausgewählten und qualifizierten Fechtern. Diese setzen sich aus den zwölf besten der deutschen Fechterrangliste und den bundesbesten Kämpfern zusammen.

Die Kämpfer der Jahrgänge 1995 bis 1993 versammelten sich schon um 7.30 Uhr zur Materialkontrolle, bei der dann die Fechtmasken und die Elekrowesten überprüft wurden. Anschließend ging es mit dem Aufrufen der Teilnehmer weiter; wer nach dem dritten Aufruf nicht erscheint, wird gestrichen (Streichtermin).

Darauf folgten dann die siebenminütigen Gefechte der Vorrunde. Weiter ging es anschließend nach dem K.O- Prinziep, bei dem nach ca. acht Stunden der Gewinner Niklas Prachatka fest stand.

Peter Friesen wurde zwar nicht Deutscher Meister, doch er wird weiterhin hart daran arbeiten, so gut zu werden wie sein Vorbild, der mehrfache Vizeweltmeister im Fechten: Matthias Behr.

Carina Wolters, Hilden, Priv.dietr.-Bonhoeffer-Gym.

Bildung – Wer lesen kann, ist klar im Vorteil

„Playstation, Handy, Fernseher, iPod statt Zeitung oder Buch – die Kids von heute sind immer weniger für die gedruckte Form der Unterhaltung zu begeistern.“

Ein Kind, das aus Begeisterung zu einem Buch greift, ist der Wunschtraum vieler Eltern. Jedoch wird ein Buch zur Herausforderung, anstatt zum Abenteuer. Dabei ist Lesen die Grundlage des Lernens. Der Wortschatz wird erweitert, und somit bekommen Kinder und Jugendliche, die gerne lesen, einen besseren Sprachstil. Sie können sich auf einem angemessenen Niveau ausdrücken und vermeiden Umgangssprache.

Man kann zudem eine ansteigende schulische Leistung (beispielsweise im Fach Deutsch) bei lesenden Kindern und Jugendlichen erkennen. Die Satzstrukturen in Texten wirken nicht – wie bei lesefaulen Kindern und Jugendlichen – monoton, sondern abwechslungsreich und lebendig. Außerdem lernt man, sich besser zu konzentrieren. So bekommt man im Unterricht mehr mit und wird bei Klassenarbeiten nicht abgelenkt. Aufgabenstellungen und Texte können auf Anhieb verstanden werden. Allein grobes Überfliegen reicht meistens schon aus, um den Sinn und den Inhalt zu erschließen.

Durch das Lesen von Büchern verschiedener Genres eignet man sich mehr und mehr Allgemeinbildung an. Nicht nur die Allgemeinbildung sondern auch die Menschenkenntnis verbessert sich. Jeder, der liest, kann Menschen in unterschiedlichen Lebenslagen und Situationen besser verstehen und sich in sie hineinversetzen. So treffen Bücherfans meist die richtigen Worte und können gute Ratschläge erteilen. Es verbessert sich also auch das Kommunikationsverhalten.

Vor allem bei Kindern wird die Fantasie durchs Lesen angeregt, da sie beim Lesen immer mitdenken und sich sozusagen ein „Kopfkino“ erstellen. Diese Argumente für das Lesen sind aber anscheinend nicht überzeugend genug. Dies zeigt auch eine Umfrage in unserer Klasse:

Von den 14- bis 16-jährigen Gymnasiasten einer neunten Klasse lesen nur etwa 20 Prozent um die vier Stunden in der Woche. Die restlichen 80 Prozent lesen nur dann, wenn sie ein Buch zum Beispiel zum Geburtstag geschenkt bekommen oder sie von der Schule aus eine Lektüre lesen müssen.

Auffällig ist, dass hauptsächlich Mädchen zum Buch greifen. Leider lesen noch immer zu wenige Kinder und Jugendliche, obwohl dies vor allem in der Schule, aber auch im Alltag, zu sehr vielen Vorteilen verhilft.

Anna Ann und Tjorven Grossek, Hilden, Priv.dietr.-Bonhoeffer-Gym.

Politik – „Muschtarak“ gegen den Terror

Am 12. Februar 2010 begann die größte Offensive seit dem Sturz des Taliban-Regimes im Jahr 2001. Am Wochenende drangen afghanische, britische und amerikanische Truppen in die Unruheprovinz Helmand ein. Die neue Offensive „Muschtarak“ („Gemeinsam“) gegen die Taliban-Hochburg Mardscha war von der Nato Tage zuvor angekündigt worden, um zivile Opfer zu vermeiden.

Vor Beginn waren deshalb zahlreiche Zivilisten in die Provinzhauptstadt Lashkar Gah geflohen. Dennoch gab es zivile Opfer unter den insgesamt 29 Toten. An der Offensive „Muschtarak“ sind 15000 Soldaten beteiligt. Der Auftakt der Offensive verlief laut Nato-Sprecher bisher ohne Probleme. Mardscha ist derzeit noch vollständig unter der Kontrolle der Taliban und gilt als wichtigstes Handelszentrum für Rohopium. Der Handel mit Drogen ist eine der größten Geldquellen für die Taliban.

Nun stehen die Soldaten noch vor einer weiteren Aufgabe: dem Durchsuchen der Häuser nach Waffen und Sprengstoff. Der Einsatz sollte nach Nato-Berichten anders laufen, als die vergangenen Einsätze. In Vergangenheit hatten die Truppen die Taliban nur vertrieben und sich danach zurückgezogen. Da dies ein Wiederkommen der Taliban zur Folge hatte, wurde die Strategie erweitert.

Die Taliban wurden fünf Jahre nach dem Ende der sowjetischen Besatzung im Jahr 1989 durch Mullah Omar aus Mitgliedern der Mudschaheddin („Heilige Krieger“) gegründet und zu Beginn von Pakistan und den USA unterstützt, da Washington in den Taliban bis 1996 eine anti-schiitische, anti-iranische und prowestliche Bewegung sah.

Nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 auf das World Trade Center durch Mitglieder von al-Qaida bestätigte der UN-Sicherheitsrat den Vereinigten Staaten das Recht auf Selbstverteidigung. Daraufhin unterstützten sie ab dem 7. Oktober 2001 mit Luftangriffen und Bodentruppen die Nordallianz (Vereinigte Islamische Front zur Rettung Afghanistans), die nicht unter dem Herrschaftsbereich der Taliban stand. Die Taliban wurden gestürzt und ab 2004 war Afghanistan eine islamische Republik.

Nachdem die Taliban ab 2003 langsam wieder an Stärke gewonnen hatten, begannen sie mit Anschlägen und Angriffen, die unter der Schirmherrschaft der USA stehende Übergangsregierung zu bekämpfen. Sie gewannen wieder vereinzelte Gebiete unter ihre Kontrolle, wie das Swat-Tal oder die heute zu Pakistan gehörende Region Waziristan, wo man auch den Taliban Führer Mullah Omar und Osama Bin Laden vermutet.

Nach mehreren Anschlägen in Pakistan begann die pakistanische Armee im Oktober 2009 mit einer Großoffensive gegen die Taliban in Nord- und Südwaziristan. Nach einem Monat hatte die pakistanische Armee alle größeren Ortschaften unter ihre Kontrolle gebracht und dabei eine beachtliche Menge an Waffen und Munition sichergestellt. Bei den Kämpfen sind rund 70 pakistanische Soldaten ums Leben gekommen.

Viele Stimmen plädieren dafür, dass die Bundeswehr aus Afghanistan abgezogen werden soll. Doch die Offensive „Muschtarak“ ist in vollem Gange.

Oliver Noesser, Hilden, Priv.dietr.-Bonhoeffer-Gym.

Gesundheit – AIDS in Afrika – Unicef hilft!

Aids ist ein bedeutendes Thema in vielen Ländern und eine der schrecklichsten und gefährlichsten Krankheiten überhaupt. Besonders betroffen ist Afrika. Dort ist der Anteil der an Aids erkrankten Menschen am höchsten, mehr als 25 Millionen leiden unter dem Virus, der leider bis heute noch nicht heilbar ist.

Durch zu wenig medizinische Behandlung sterben die meisten Menschen schon sehr früh, die durchschnittliche Lebenserwartung liegt dort nur bei 42 Jahren. Besonders Kinder sind bedroht und erleben oft ihre Kindheit nicht. Auch verlieren viele Kinder durch die Immunschwächekrankheit ihre Eltern und werden zu Waisen, woraufhin sich ihr Leben stark verändert.

Die Mädchen infizieren sich häufiger, weil sich viele schon in jungen Jahren aus Geldmangel oder anderen Nöten prostituieren müssen oder grausamer sexueller Gewalt zum Opfer fallen. Deshalb gibt es einige Organisationen, die sich um das Wohl der Kinder sorgen und ihnen durch gezielte Maßnahmen helfen wollen. Eine davon ist Unicef, das Kinderhilfswerk der Vereinten Nation, das schon jahrelang Projekte betreut und damit auch Erfolg hat.

Mit der Kampagne „Du und ich gegen AIDS“ fordert Unicef die Menschen auf, etwas gegen das Problem zu tun und den von Aids betroffenen Kindern zu helfen. Dabei möchte Unicef vor allem den Kindern in Afrika ein schöneres, besseres und längeres Leben bieten. Aber was tut Unicef eigentlich genau um dies zu erreichen?

Zuerst einmal bilden die Mitarbeiter freiwillige Menschen zu Dorfhelfern aus, die den betroffenen Familien helfen, etwa im Haushalt. Auch Jugendliche werden ausgebildet, um an Schulen in Afrika die Kinder über Aids und die Folgen aufzuklären. Außerdem bekommen die Kinder dort auch genügend Schulmaterial für eine bessere Schulbildung. Unicef unterstützt Tagesstätten für die Waisen. Natürlichen sollen die HIV-positiven Kinder Medikamente gegen das Virus bekommen, leider sind diese sehr teuer. Von Unicef werden die Krankenhäuser mit Medikamente und medizinischen Geräten versorgt. Unicef ermöglicht es auch, dass die Neugeborenen auf den Virus getestet werden, da die Babys sich schon bei der Geburt oder im Mutterleib infizieren können. Dieses Risiko soll durch das Medikament „Nevirapin“ und eine ausführliche Beratung verringert werden.

Deshalb hoffen Unicef und die Kinder Afrikas auf die Unterstützung der Menschen in Deutschland. Jeder, der etwas Hilfe anbietet, bringt Unicef ein Stück weiter und hilft mit, die gefährliche Krankheit zu stoppen.

Giulia Sieke, Hilden, Priv.dietr.-Bonhoeffer-Gym.

Ausstellung – Körperwelten – eine Herzenssache

Schon seit dem 19. September 2009 ist Körperwelten bereits in Köln.

Körperwelten ist eine sehr interessante Austellung, die uns einen lehrreichen Einblick in unser Körpersystem gibt. Hierbei werden Skelette im Zusammenhang mit Muskelaufbau und Organen erklärt, vorgestellt und veranschaulicht.

Körper aus der ganzen Welt wurden hergestellt, präpariert und freigegeben von Gunther von Hagens, dem Leiter dieses Events. Der Schwerpunkt dieser spektakulären Ausstellung lag auf dem Kreislauf und dem Gefäßsystem des Herzens. Zusätzliche Themen waren Arterien, Venen und Kapillargefäße.

So wurde etwa das System bei einem „eingeschlafenen Fuß“ präzise erklärt.

Wussten Sie, dass beim Sitzen oder Liegen die Blutgefäße und Nerven in unserem Fuß zusammengedrückt werden, was wiederum die Durchblutung im Gewebe vermindert und so ein Taubheitsgefühl entstehen lässt? Wenn wir dann aufstehen, beginnt das Blut wieder zu fließen, die Nerven senden Signale ins Rückenmark und von da aus ins Gehirn. Es entstehen Gefühle von Nadelstichen in Haut und Muskeln.

Zusätzlich wurden Informationen auf große Leinwände projiziert. Unter anderem auch Sprüche wie dieser:

„Was die Augen sehen, ist Wissen, was das Herz sieht, ist Gewissheit“ oder „Was nicht aus dem Herzen kommt, wird ein anderes Herz nicht erreichen“

Ein anderes interessantes Thema ist, wie ein Raucherbein zustande kommt:

Durch eine Durchblutungsstörung in den Arterien (Arteriosklerose) wird der Blutfluss komplett unterbrochen und das Gewebe stirbt ab. Das Risiko besteht allerdings nur, wenn man raucht, einen erhöhten Blutdruck hat oder eine Zuckerkrankheit.

Alles in allem war es ein einzigartiges Erlebnis. Wir empfehlen, diese Ausstellung einmal anzuschauen.

Felisha Otto, Leonie Känig, Dietrich-Bonhoeffer Gymnasium Hilden, Hilden, Priv.dietr.-Bonhoeffer-Gym.

Interview – Jeden Tag auf alles gefasst

Am 9. Februar besuchte ich die Polizeistelle in Mettmann. Der Beamte in blauer Uniform, den ich ein paar Tage zuvor telefonisch kontaktiert hatte, um einen Termin zu vereinbaren, kam mir freundlich entgegen und gab mir die Hand. Sein Händedruck sprach schon für sich – da steckte Kraft dahinter, was ich trotz seiner Jacke auch an seinen Oberarmen erkennen konnte. Michael Gobel ist Polizeibeamter und beantwortete meine Fragen mit viel Interesse.

Welche schulische Vorbildung haben Sie?

Gobel: Ich besuchte das Gymnasium in Hochdahl und bewarb mich bereits in der 12. Klasse bei der Polizeifachhochschule in Lübeck. Dort fing ich, nachdem ich das Abitur absolviert hatte, auch an. In den folgenden drei Jahren machte ich also meine Ausbildung als Polizist, was mit vielen praktischen Erfahrungen und Arbeiten verbunden war.

Mussten Sie eine Eignungsprüfung machen, um auf die Fachhochschule zu kommen?

Gobel: Ja, nachdem ich meine Unterlagen nach Lübeck geschickt hatte, bekam ich eine Einladung zur Aufnahmeprüfung.

Was hat man sich unter dieser Prüfung vorzustellen? Wie lief das für Sie ab?

Gobel: Die Eignungsprüfung umfasst mehrere Teilprüfungen, bestehend aus Sport, Allgemeinwissen und Deutschkenntnissen. Außerdem wurde ich am IAP (Institut für angewandte Phsychologie) auf Herz und Nieren geprüft. Da meine Tests alle positiv ausfielen, wurde ich zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen, bei dem ich nochmals die Chance bekam mich richtig gut zu präsentieren.

Wie sind Ihre Arbeitsschichten aufgeteilt?

Gobel: Unsere Arbeitszeiten umfassen Frühdienste, ’normale Tagesdienste‘ und Spät- und Nachtdienste. Diese werden von Monat zu Monat unterschiedlich eingeteilt.

Gibt es einen normalen Arbeitstag und wenn ja, wie sieht dieser aus?

Gobel (lacht): Den normalen Arbeitstag sucht man im Polizeiwesen vergebens. Ich kann sagen, dass man jeden Tag auf alles gefasst sein sollte, denn es gibt jeden Tag neue Probleme zu bewältigen. Deshalb liebe ich meine Beruf, weil man immer neue erfahrungen macht.

Was ist für Sie das schwierige an ihrer Arbeit?

Gobel: Als Hüter des Gesetzes muss man oft unpopuläre Entscheidungen durchsetzen, was oft nicht immer leicht für mich ist.

Was würden Sie sagen sind wiederum die Sonnenseiten in ihrem Beruf als Polizist?

Gobel: Wenn ich dem Geschädigten (Opfer) bei einem für ihn scheinbar unlösbaren Problem helfen kann. Dann zeigen sie herzliche Dankbarkeit, was auch mich als ‚harten Polizisten‘ (lacht) manchmal noch sehr rührt.

Wenn sich ein Schüler für den Beruf Polizist interessiert, was würden Sie diesem empfehlen?

Gobel: Er/Sie sollte sich bei einem großen Korps, wie der Stadtpolizei oder Kantonspolizei in Zürich bewerben, was ich leider verpasst hatte. Ein Kollege von mir berichtete, dass die Ausbildung dort sehr facettenreich und interessant ist. Es wäre ein guter und wichtiger Grundstein für die Bewältigung der umfangreichen Aufgaben im Polizeialltag.

Danke, dass Sie sich Zeit genommen haben!

Julia Schmitz, Hilden, Priv.dietr.-Bonhoeffer-Gym.

Film – So gleich und doch anders

Ich steige aus dem Auto aus und sehe mich um. Vor mir: Das UCI-Kino in Düsseldorf, wie es schon bei jedem meiner Besuche ausgesehen hatte. Groß, verglast, mit den neusten Filmplakaten an der Fassade. Aber heute besuche ich mit meiner Freundin Julia keine angesagte Komödie, nicht den neusten Film mit George Clooney, sondern einen Film der sich ein ernstes Thema auf die Fahne geschrieben hat: Aids.

Verpackt in eine Liebesgeschichte, die von der wahren Geschichte Benjamin Prüfers und seiner HIV-positiven Frau Sreykeo inspiriert ist, zeigt angeblich sehr anschaulich und naiv die problematische Verbindung zweier sehr junger Menschen im Kampf um ein gesichertes Leben mit der Krankheit. Und das in einem Land wie Kambodscha, das asiatische Land mit den meisten HIV-Infektionen. Laut Unicef momentan circa 12.000.

Wir setzten uns in das kleinste der vorhandenen Kinos und lassen den Blick grinsend über die deutlich älteren Besucher schweifen. Mit unseren 15 Jahren sind wir hier wohl eindeutig die jüngsten. Mit Abstand.

Der Film beginnt, und der Blick wird frei auf eine karge, asiatisch anmutende Landschaft. Kambodscha. Kinder arbeiten auf staubigen Bauschuttbergen. Städte, die – wie in Asien üblich – extrem überfüllt aussehen, auf der anderen Seite: Land. Ein Elefant spaziert an einem „Achtung Mienen“-Schild vorbei.

Hier soll jemand freiwillig, kurz nach seinem Abitur, um eine junge Barfrau und deren Liebe gekämpft haben?

Natürlich ist nicht alles so romantisch, und der Film lässt einen manchmal ein wenig im Stich, trotzdem bleibt er uns im Gedächtnis.

Ist es nicht falsch, dass Leute in unserem Alter eine Rarität in solchen Kinovorstellungen sind? Allein in Kambodscha haben rund 100.000 Kinder durch Aids ihre Eltern verloren. Eine Zahl, die beeindruckend ist. Und doch ist das Thema „HIV in Schwellenländern“ schon mehr als aufgebraucht.

Ein Film wie der von Detlev Buck ist eigentlich ein idealer Weg, auch uns mal wieder „ein bisschen drüber nachdenken“ zu lassen. Die Presse lobt diesen Film nicht gerade in den Himmel. Zugegeben, so richtig überzeugt hat er uns auch eher durch die sehr beeindruckenden Bilder Kambodschas, die Kultur und Eindrücke.

Allerdings gehe ich trotz des Happy Ends mit rauchendem Kopf aus Kinosaal 9. Hätte ich in Bens Situation und in seinem Alter den Willen gehabt, diesen Kraftakt zu vollbringen? Einem Menschen durch halb Asien gute Medikamente zu besorgen? In Deutschland nur mit einem Praktikum auf der anderen Seite?

Ich weiß es nicht.

Aber sicher ist, dass HIV immer noch überall ist. Vielleicht wird es verdrängt. Oder nicht wirklich ernst genommen, wenn man im Bio-Unterricht mal wieder eine Broschüre in die Hand gedrückt bekommt. Aber ernst ist es. Mit der Erkenntnis gehen Julia und ich trotz allem nach Hause.

Lisa Borrenkott, Hilden, Priv.dietr.-Bonhoeffer-Gym.

Sozialpraktikum – Gute Sache oder Zeitverschwendung?

Alle Schüler der 9. Klassen des Dietrich Bonhoeffer Gymnasiums in Hilden absolvieren dieses Jahr ein dreimonatiges Sozialpratikum. Es stellte sich für uns die Frage: Wie bekommt man bei Ganztagsunterricht und dadurch sehr stark eingeschränkte Freizeit noch zwei Stunden pro Woche ein Sozialpraktikum hin?

Die Auswahl war durch die Vorgaben zwei Stunden pro Woche (oder zumindest insgesamt 20 Stunden) in einem sozialen Bereich und außerhalb der Schulzeit relativ eingeschränkt. Da bleiben eigentlich nur Altenheime und wenige Kinder- und Jugendgruppen. Ich war von der Idee nicht gerade begeistert, aber ich habe mir ein Sozialpraktikum in der Langenfelder Johanneskirche besorgt, im Bereich Kinderbetreuung.

Ich bin der Meinung, ein Sozialpraktikum ist eine gute Sache und macht durchaus Spaß. Wenn ich weniger Nachmittagsunterricht hätte, wäre das auch durchaus etwas, dass ich nach dem Praktikum weiter freiwillig machen würde, aber wegen der fehlenden Zeit reicht es mir, zehn Wochen einen Einblick in diesen Bereich zu bekommen.

In der Kinderbetreuung habe ich mit Kindern im Grundschulalter gespielt und gebastelt. Zusammen spielten wir z.B. „Reise nach Jerusalem“ oder „Mörder in der Disco“, wir bastelten aus CD’s Kreisel und aus Röhren Raketen. Anschließend gab es einen „Kreiselwettkampf“.

Man konnte den Kindern ansehen, dass es ihnen viel Freude machte, wenn man sich mit ihnen beschäftigt. Und noch etwas mehr Zeit aufbringt als die Betreuer und auch neue Ideen einbringen kann. Man soll also selbst etwas Freizeit opfern, um anderen Menschen eine Freude zu machen! Und wenn man die Kinder gesehen hat, wie stolz sie mit dem Gebastelten waren, kam auch Stolz bei mir auf über das, was ich an diesem Tag geleistet habe. Für die Menschen, denen man etwas Gutes tut, sicher etwas Tolles.

Bei meinem Praktikum sind meine Aufgaben jeden Montag anderthalb bis 2 Stunden die Kindergruppe mitzubetreuen. Meist kommen zehn Kinder und es gibt vier Betreuer. Nach anfänglichen Bedenken macht es mir doch richtig Spaß und ich finde es toll, mich einbringen zu können. Doch ich glaube, es gibt auch viele unter uns, die die Zeit nur absitzen und nur selber Arbeit machen, statt zu helfen.

Ich finde, der Zeitrahmen von drei Monaten ist zu eng. Es wäre schöner, wenn einem freigestellt wäre, wann man etwas macht. Dann hätte ich auch die Möglichkeit, in den Ferien – ohne Schulstress – andere zu unterstützen.

Trotzdem bin ich froh, dass ich die Erfahrungen machen durfte.

Tobi D, Hilden, Priv.dietr.-Bonhoeffer-Gym.

Klima – Die Erderwärmung – eine globale Katastrophe?

Jeder kennt die Gefahr und die Folgen der Erderwärmung. Doch nur die wenigsten wissen, was man dagegen tun kann. Ganze Flora – und Faunawelten sterben täglich aus. Dazu gehören zum Beispiel der Eisbär, die Robbe und der Affe, Insekten und Vögel, aber auch heimische Artgenossen wie der Lachs oder der Wanderfalke.

Doch nicht nur die Natur ist davon stark betroffen, denn wenn sich die Erde weiterhin erwärmt, kommen auch immer mehr Umweltkatastrophen auf uns zu. Wenn die Eisberge schmelzen, kann es zu Überflutungen ganzer Städte kommen. Außerdem werden aufgrund der Hitze Länder wie Afrika nicht mehr bewohnbar sein. Das Wasser wird knapp und Erdbeben wie kürzlich in Haiti werden sich häufen.

Doch was kann jeder einzelne eigentlich dagegen tun? Julia Bergmann aus Hilden ist der Meinung, dass jeder auf den eigenen Energieverbrauch im Haushalt achten sollte. So ist beispielsweise eine Energiesparlampe besser für die Umwelt als eine Halogenlampe. Dieser Meinung sind nach einer Umfrage in der Hildener Innenstadt rund 30 Prozent der Einwohner. 40 Prozent sind auch der Meinung, dass eine globale Katastrophe verhindert werden könnte, wenn jeder ein umweltschonendes Auto fahren würde. Allerdings ergibt sich damit wieder ein neues Problem, denn diese Fahrzeuge sind teuer und nicht jeder Mensch kann sich diesen Luxus leisten.

Am besten wäre es also, sooft wie möglich das Auto stehen zu lassen und entweder zu Fuß zu gehen oder das Fahrrad zu benutzen.

In einer Hinsicht sind sich jedoch alle einig: Die globale Erwärmung der Erde muss auf jeden Fall gestoppt werden!

Jessica Birk, Hilden, Priv.dietr.-Bonhoeffer-Gym.

Soziales – Spaß mit Appel und Ei

Die Stimmung unter den Betreuern ist gut, beinahe ausgelassen. Wir sitzen in der gemütlichen Sofa-Ecke und warten auf die Kinder, die jeden Donnerstag zu unserer Gruppenstunde ins Jugendhaus kommen. Die letzten Vorbereitungen sind getroffen, jetzt kann es losgehen.

Und schon stürmen die ersten Kinder ins Haus. Sie belagern den Flur mit ihren abgelegte Schuhen und Jacken und sind sofort gespannt, was sie heute erwartet. „Spielen wir heute wieder verstecken? Aber durchs ganze Haus, ja?“ Grace (11 Jahre), die schon fast ein Jahr lang einmal wöchentlich zu uns kommt, hat eindeutig ein Lieblingsspiel. Doch für heute haben wir etwas anderes geplant: eine große Rallye durch die ganze Stadt, in der man am Anfang einen Gegenstand erhält, den man dann im Verlauf des Spieles gegen etwas anderes eintauschen soll. Dafür muss man durch die einzelnen Geschäfte gehen und dem ein oder anderen Verkäufer ein Tauschgeschäft anbieten. Bei uns das so genannte Appel und Ei Spiel.

Wir teilen die zehn Kinder in zwei kleinere Gruppen auf, die jeweils von zwei Leitern betreut werden. Die einzelnen Gruppe bekommen einen Apfel und ein Ei, mit denen sie durch die Stadt ziehen dürfen. Schon nach kurzer Zeit gibt es kleinere Erfolgserlebnisse für die Kinder: Die Äpfel und die Eier wurden eingetauscht, stattdessen halten sie bunte Luftballons in den Händen. Ob sie die wieder hergeben werden?

Doch schon im nächsten Geschäft bekommen sie ein besseres Angebot und die Luftballons sind schnell vergessen. Am Ende präsentieren sie stolz ihre ertauschten Schätze. „Guck mal, ich hab‘ sogar das neue Micky-Maus-Heft bekommen!“, freut sich Finn (8 Jahre).

Zwei Betreuer sind im Jugendhaus geblieben, um die hungrigen Kinder nach der Rallye mit Zitronentee und selbst gemachter Pizza zu versorgen. Auf die Frage, warum sie das eigentlich alles machen, wissen sie sofort eine Antwort: „Wir finden es immer wieder schön, zu sehen, wie viel Spaß die Kinder bei uns haben. Daran merkt man, dass sich unsere Bemühungen lohnen!“ Philipp Behnke und Aaron Burmeister (16 Jahre) sind schon seit ihrem Sozial-Praktikum in der evangelischen Kinder- und Jugendarbeit tätig. Da ihnen diese Arbeit so große Freude bereitet, wollen sie auch weiterhin regelmäßig die Kindergruppe im Jugendhaus leiten.

Nach einem schmackhaften Essen wollen die Kinder wieder Action haben, deswegen spielen wir das nächste vorbereitete Spiel. Auch hier zeigt sich wieder die Motivation, die hinter dem „Jugendleiter-Dasein“ steht: Die Kinder machen super mit und gehen nach einer gemeinsamen Abschluss-Runde zufrieden nach Hause. Nun ist es Zeit für die unangenehmen Dinge: Aufräumen und Spülen sind angesagt, aber das kann uns die Laune nicht vermiesen. Anschließend besprechen wir das Programm für die nächste Stunde, denn am nächsten Donnerstag wollen die Kinder wieder einen aufregenden Tag erleben.

Auch für uns ist es ein gutes Gefühl, jedes Mal hierhin zu kommen, mit den Kindern gemeinsam Erfahrungen zu sammeln und Spaß zu haben. Leider gibt es viel zu wenige Menschen die eine ehrenamtliche Tätigkeit wie diese verrichten. Daher wünschen wir uns für die nähere Zukunft, dass unentgeltliche Ämter mehr gefördert werden und sich Menschen dazu animiert fühlen, diese auszuführen.

Judit Ränsch, Hilden, Priv.dietr.-Bonhoeffer-Gym.