Archiv der Kategorie: Hilden

Klima – Die Erderwärmung – eine globale Katastrophe?

Jeder kennt die Gefahr und die Folgen der Erderwärmung. Doch nur die wenigsten wissen, was man dagegen tun kann. Ganze Flora – und Faunawelten sterben täglich aus. Dazu gehören zum Beispiel der Eisbär, die Robbe und der Affe, Insekten und Vögel, aber auch heimische Artgenossen wie der Lachs oder der Wanderfalke.

Doch nicht nur die Natur ist davon stark betroffen, denn wenn sich die Erde weiterhin erwärmt, kommen auch immer mehr Umweltkatastrophen auf uns zu. Wenn die Eisberge schmelzen, kann es zu Überflutungen ganzer Städte kommen. Außerdem werden aufgrund der Hitze Länder wie Afrika nicht mehr bewohnbar sein. Das Wasser wird knapp und Erdbeben wie kürzlich in Haiti werden sich häufen.

Doch was kann jeder einzelne eigentlich dagegen tun? Julia Bergmann aus Hilden ist der Meinung, dass jeder auf den eigenen Energieverbrauch im Haushalt achten sollte. So ist beispielsweise eine Energiesparlampe besser für die Umwelt als eine Halogenlampe. Dieser Meinung sind nach einer Umfrage in der Hildener Innenstadt rund 30 Prozent der Einwohner. 40 Prozent sind auch der Meinung, dass eine globale Katastrophe verhindert werden könnte, wenn jeder ein umweltschonendes Auto fahren würde. Allerdings ergibt sich damit wieder ein neues Problem, denn diese Fahrzeuge sind teuer und nicht jeder Mensch kann sich diesen Luxus leisten.

Am besten wäre es also, sooft wie möglich das Auto stehen zu lassen und entweder zu Fuß zu gehen oder das Fahrrad zu benutzen.

In einer Hinsicht sind sich jedoch alle einig: Die globale Erwärmung der Erde muss auf jeden Fall gestoppt werden!

Jessica Birk, Hilden, Priv.dietr.-Bonhoeffer-Gym.

Soziales – Spaß mit Appel und Ei

Die Stimmung unter den Betreuern ist gut, beinahe ausgelassen. Wir sitzen in der gemütlichen Sofa-Ecke und warten auf die Kinder, die jeden Donnerstag zu unserer Gruppenstunde ins Jugendhaus kommen. Die letzten Vorbereitungen sind getroffen, jetzt kann es losgehen.

Und schon stürmen die ersten Kinder ins Haus. Sie belagern den Flur mit ihren abgelegte Schuhen und Jacken und sind sofort gespannt, was sie heute erwartet. „Spielen wir heute wieder verstecken? Aber durchs ganze Haus, ja?“ Grace (11 Jahre), die schon fast ein Jahr lang einmal wöchentlich zu uns kommt, hat eindeutig ein Lieblingsspiel. Doch für heute haben wir etwas anderes geplant: eine große Rallye durch die ganze Stadt, in der man am Anfang einen Gegenstand erhält, den man dann im Verlauf des Spieles gegen etwas anderes eintauschen soll. Dafür muss man durch die einzelnen Geschäfte gehen und dem ein oder anderen Verkäufer ein Tauschgeschäft anbieten. Bei uns das so genannte Appel und Ei Spiel.

Wir teilen die zehn Kinder in zwei kleinere Gruppen auf, die jeweils von zwei Leitern betreut werden. Die einzelnen Gruppe bekommen einen Apfel und ein Ei, mit denen sie durch die Stadt ziehen dürfen. Schon nach kurzer Zeit gibt es kleinere Erfolgserlebnisse für die Kinder: Die Äpfel und die Eier wurden eingetauscht, stattdessen halten sie bunte Luftballons in den Händen. Ob sie die wieder hergeben werden?

Doch schon im nächsten Geschäft bekommen sie ein besseres Angebot und die Luftballons sind schnell vergessen. Am Ende präsentieren sie stolz ihre ertauschten Schätze. „Guck mal, ich hab‘ sogar das neue Micky-Maus-Heft bekommen!“, freut sich Finn (8 Jahre).

Zwei Betreuer sind im Jugendhaus geblieben, um die hungrigen Kinder nach der Rallye mit Zitronentee und selbst gemachter Pizza zu versorgen. Auf die Frage, warum sie das eigentlich alles machen, wissen sie sofort eine Antwort: „Wir finden es immer wieder schön, zu sehen, wie viel Spaß die Kinder bei uns haben. Daran merkt man, dass sich unsere Bemühungen lohnen!“ Philipp Behnke und Aaron Burmeister (16 Jahre) sind schon seit ihrem Sozial-Praktikum in der evangelischen Kinder- und Jugendarbeit tätig. Da ihnen diese Arbeit so große Freude bereitet, wollen sie auch weiterhin regelmäßig die Kindergruppe im Jugendhaus leiten.

Nach einem schmackhaften Essen wollen die Kinder wieder Action haben, deswegen spielen wir das nächste vorbereitete Spiel. Auch hier zeigt sich wieder die Motivation, die hinter dem „Jugendleiter-Dasein“ steht: Die Kinder machen super mit und gehen nach einer gemeinsamen Abschluss-Runde zufrieden nach Hause. Nun ist es Zeit für die unangenehmen Dinge: Aufräumen und Spülen sind angesagt, aber das kann uns die Laune nicht vermiesen. Anschließend besprechen wir das Programm für die nächste Stunde, denn am nächsten Donnerstag wollen die Kinder wieder einen aufregenden Tag erleben.

Auch für uns ist es ein gutes Gefühl, jedes Mal hierhin zu kommen, mit den Kindern gemeinsam Erfahrungen zu sammeln und Spaß zu haben. Leider gibt es viel zu wenige Menschen die eine ehrenamtliche Tätigkeit wie diese verrichten. Daher wünschen wir uns für die nähere Zukunft, dass unentgeltliche Ämter mehr gefördert werden und sich Menschen dazu animiert fühlen, diese auszuführen.

Judit Ränsch, Hilden, Priv.dietr.-Bonhoeffer-Gym.

Airport – Trubel zwischen Start und Landung

Fieses Gedrängel und ekelhafter Schweißgeruch. Fernweh und kaum übersehbare Vorfreude. Kein Wunder, wir sind am drittgrößten Flughafen Deutschlands.

Dies waren unsere ersten Eindrücke, nachdem wir mit dem SkyTrain problemlos die Terminals erreicht hatten. Es gibt drei Terminals. Terminal A für die Lufthansa und ihre Partner, Terminal B für Air Berlin und ihre Partner, wobei von beiden nur Kurzstreckenflüge abgefertigt werden, und Terminal C stellt den Eincheckbereich für Langstreckenflüge dar. Sowohl Lufthansa als auch Air Berlin haben beide einen Sitz am Flughafen Düsseldorf, was verdeutlicht, wie wichtig der Düsseldorfer Flughafen für den Luftverkehr ist.

Nachdem wir uns ein kurzes Bild über den gigantischen, aber dennoch sehr übersichtlichen Flughafen gemacht hatten, ging es rauf auf die Besucherterrasse. Von dort bot sich ein perfekter Ausblick auf die zwei Start- und Landebahnen, den Park- und Ladebereich und den größten Tower Deutschlands.

Täglich gehen von 5 bis 22 Uhr rund 750 Starts und Landungen über die Landebahnen, die von den 70 Fluggesellschaften genutzt werden. Allein rund 300 Flüge davon sind von der Lufthansa.

Weiter ging es mit einer kleinen Stärkung. Aber sich zu entscheiden, ist gar nicht so einfach bei einer solchen Auswahl. Schließlich entschieden wir uns für ein Restaurant, welches nochmal eine super Aussicht auf die parkenden Flugzeuge bietet – was sich dann aber auch im Preis bemerkbar machte. Dennoch waren die Preise im Vergleich zu anderen internationalen Flufhäfen noch akzeptabel.

Neben den vielen Restaurants hat der Flughafen noch viel mehr zu bieten: Einkaufsmöglichkeiten, Apotheke oder Zahnarzt. Hier lässt sich alles finden, wodurch der Flughafen fast schon nicht mehr wie einer wirkt. So trafen wir nicht nur Passagiere, sondern auch einfach Leute, die nur zum Shoppen da waren oder einfach die besondere Atmosphäre, die dort herrscht, auf sich wirken lassen wollten.

Nicht nur wir haben eine durchweg positive Aufnahme des Flughafens, sondern auch die von uns befragten Gäste. So sind sie alle bereits schon einmal von dort geflogen, beschreiben den Flughafen als modern, sauber, super, groß, schön und vor allem übersichtlich und haben keine Kritikpunkte.

Letztendlich hatte der Tag mit sich, dass wir großes Fernweh bekommen haben und am liebsten weggeflogen wären. Sehr empfehlenswert ist vor allem die Besucherterrasse, die zwar 3 Euro Eintritt kostet, aber auf jeden Fall sehenswert ist.

Es war ein sehr schöner Tag, den wir immer wieder gerne, am liebsten mit eigener Bordkarte, wiederholen würden.

Alina Schulz und Lena Banken, Hilden, Priv.dietr.-Bonhoeffer-Gym.

Sport – Zweikampfstark im Trikotkleid

Flanke und Kopfballtor – so machte es die deutsche Frauennationalmannschaft ganze drei Mal beim Freundschaftsspiel gegen den dreifachen Asienmeister Nordkorea. Doch die 30.000 Zuschauer und das Blitzlichtgewitter blieben leider aus, denn der Frauenfußball ist noch längst nicht so populär wie der Fußball der Männer, trotz konstanten Erfolgs bei den Welt- und Europameisterschaften.

„Die Berichterstattung über die Nation hat sich enorm gesteigert und gebessert. Die Vereine aber fristen weiter ein Schattendasein im regionalen und kommunalen Bereich, aber auch da ist es ein

bisschen besser geworden“, findet auch Nationalspielerin Simone Laudehr, die seid 2004 für den DFB-Pokal Sieger FCR 2001 Duisburg kickt.

Es wird noch länger dauern, bis die Frauenvereine die Anerkennung

bekommen, die sie verdient haben und trotzdem spürt man das Maß

an Interesse, welches sich der Frauenfußball aneignet.

Viele Fans des Frauenfußballs hoffen auf mehr Euphorie nach der Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2011 im eigenen Land, welche von der ehemaligen Nationalspielerin Steffi Jones, als Präsidentin des Organisationskomitees aufgebaut wird. Denn sollten die deutschen Frauen erneut erfolgreich sein, könnte das die Popularität dieser Sportart um einiges Steigern und der Andrang in den Vereinen wird sich wie nach dem Titelgewinn 2007 erneut erhöhen.

Stefanie Klemz, Hilden, Priv.dietr.-Bonhoeffer-Gym.

Film – Eine wahre Liebesgeschichte

Regisseur Detlev Buck wollte nach seinen Filmen wie „Knallhart“ endlich mal einen Liebesfilm drehen, einen mit einer realistischen und ergreifenden Geschichte. Mit seiner Produktion ,,Same same but different“ ist ihm das nun zweifellos gelungen, denn sie beruht auf der wahren Lebensgeschichte von Benjamin Prüfer und seinem Buch: „Wohin du auch gehst“.

Wie viele Menschen in seinem Alter weiß Ben (David Kross) noch nicht, was er mit 20 Jahren mit seinem Leben anfangen soll. Also entdeckt er auf einer Rucksacktour mit seinem bestem Freund Ed (Stefan Konarske) Asien. Schließlich landen die beiden mit ein paar anderen jungen Rucksacktouristen in Phnom Pen, Kambodscha. Dort vergnügen sie sich vor allem mit Drogen und Alkohol in den Discos der Stadt.

In einer dieser Nächte, nach etlichen Joints, landen sie erneut in einer Disco.

Dort trifft Ben auf die schöne Sreykeo (Apinya Sakuljaroensuk), die erstaunlicherweise ein paar Brocken Deutsch spricht. Nach ein paar kurzen Gesprächen kommt es zum Sex. Am nächsten Morgen ist Ben dann reichlich erstaunt, als Sreykeo Geld verlangt, denn sie hat verschwiegen, dass sie eine Bardame ist. Trotzdem erscheint sie Stunden später wieder bei ihm. Sie verbringen viel Zeit miteinander und verlieben sich ineinander.

Doch als der Zeitpunkt von Bens Abreise naht, will er sie nicht verlassen, vor allem, da sie immer wieder von starken Hustenanfällen geplagt wird. Doch Kambodschas ärztliche Versorgung ist nicht das, was Ben aus Deutschland gewöhnt ist. Er schließt einen Pakt mit ihr: Er unterstützt sie und ihre Familie monatlich mit Geld, und sie sucht sich einen neuen Arbeitsplatz. Wieder in Deutschland halten die beiden über Internettelefon Kontakt, bis Ben erfährt, dass Sreykeo HIV-positiv ist. Und er trifft eine schwere Entscheidung: Er will für seine Liebe kämpfen.

Der Film fällt nicht durch die schauspielerische Leistungen positiv auf, vielmehr durch die toll inszenierten Bilder und die Musik, wie der Titelsong „Heaven can wait“ von Charlotte Gainsbourg, die die richtige Atmosphäre erzeugen.

Es berührt, wie sehr Ben um sie kämpft: Ob er in Kambodscha, wegen des nicht existierenden Gesundheitssystems, unmögliche Medikamente für sie aufzutreiben versucht, oder ihr letztendlich einen Heiratsantrag macht, obwohl er weiß, dass er nie sein ganzes Leben mit ihr verbringen wird.

Obwohl die Geschichte berührt, ist sie zugleich auch schockierend. Das Leben in Asien scheint nicht einfach, viele Bilder zeigen heruntergekommene Häuser ohne richtiges Dach und hungernde Menschen. Ein kleines Kind spielt auf einer Müllhalde und bittet Touristen um Wasser zum Trinken. Auch die Versorgung für Sreykeo, als sich herausstellt, dass sie HIV-positiv ist, ist mehr als miserabel.

Dieser Film beschreibt eine wunderschöne Liebesgeschichte, ist aber auch mit vielen Hintergrundinformationen und entsetzlichen Bildern bestückt. Daher ist der Film für jüngere Zuschauer weniger geeignet.

Julia Braun, Hilden, Priv.dietr.-Bonhoeffer-Gym.

Missbrauch – Wenn Kinder zu Opfern werden

Jedes vierte Mädchen ist ein Vergewaltigungsopfer. 70 Prozent der Täter waren vorbestraft, davon 85 Prozent wegen Vergewaltigung. 80 Prozent aller Taten sind Beziehungstaten, 98 Prozent der Täter sind männlich.

Egal, welcher Statistik man glaubt, Vergewaltigung ist ein schweres Verbrechen. Abgesehen von diversen körperlichen Verletzungen, Infektionen mit HIV oder Hepatitis, besteht auch die Gefahr einer unerwünschten Schwangerschaft. Am schlimmsten sind aber sicherlich die psychischen Langzeitfolgen wie Angst, Alpträume, eine gestörte Sexualität oder die Unfähigkeit, eine Beziehung zu führen. Ich sprach mit einer Expertin auf diesem Gebiet: Anja Heitkamp ist Kinder- und Jugend-Psychotherapeutin.

Sie sind Psychotherapeutin für Kinder und Jugendliche. Haben Sie es in ihrem Beruf oft mit sexuellen Übergriffen zu tun?

Heitkamp: Ja, ich habe es schon oft erlebt, dass bei Kindern die Grenzen nicht angemessen von Erwachsenen oder auch älteren Kindern gewahrt wurden.

Wie helfen Sie den Kindern, mit diesem Ereignis klar zu kommen?

Heitkamp: Nun, meistens ist es eben nicht nur ein Ereignis, sondern die Tat zieht sich über eine lange Zeit hin. Da die Kinder kaum eine ’normale‘ oder ‚gute‘ häusliche Situation kennen, gibt es kein klares Vorher-Nachher. Als erstes helfe ich den Kindern, ihre Wahrnehmung zu ordnen, um ihnen die Sicherheit zu geben, was richtig und was falsch ist. Erst danach kann man sich überlegen, wie es weitergeht und welche Schritte es jetzt geben muss.

Sie haben eine Schweigepflicht. Heißt das, dass auch Kinder zu Ihnen kommen, die Ihre Täter noch nicht angezeigt haben?

Heitkamp: Ja, überwiegend. Meistens ist es auch so, dass sie niemals angezeigt werden. Wenn doch, ist es für alle Beteiligten nur problematisch.

Sie raten also von einer Anzeige ab?

Heitkamp: Na ja. Das muss jedenfalls gut überlegt und auf keinen Fall vorschnell entschieden werden. Die Täter werden nur sehr selten verurteilt. Die Rechtssprechung kann die Aussagen der Kinder nur bei sehr exakten Zeit- und Ortsangaben anerkennen. Was nur sehr selten der Fall ist und den Kindern im anderen Falle das Gefühl gibt, dass ihnen niemand glaubt. Ohne sehr eindeutige Beweise würde ich von einer Anklage abraten.

Kann es denn nicht sein, dass ohne Anzeige der Missbrauch weitergeht?

Heitkamp: Wenn das der Fall wäre, könnte ich das Kind gar nicht therapieren. Es ist wichtig, vor der Therapie sicher zu stellen, dass das Kind in einer sicheren Umgebung lebt und auch die Verwandten vorzubereiten. Ansonsten ist es besser, langsam vor zu gehen.

Wenn ich als Kind sexuell misshandelt werde, könnte ich dann auch ohne Einverständnis meiner Eltern in Therapie bei Ihnen gehen?

Heitkamp: Ab 14 Jahren wäre das möglich. Jüngere könnten natürlich kommen, aber dann müsste in jedem Fall das Jugendamt und später auch die Eltern eingeschaltet werden. Denn ohne Zustimmung der Eltern darf ich niemanden unter 14 Jahren behandeln.

Katja Ackermann, Hilden, Priv.dietr.-Bonhoeffer-Gym.

Experiment – Was wäre, wenn…?

Wir haben es getestet. Unser Experiment: Zwei Stunden im Rollstuhl. „Ich komme mir vor, als hätte ich einen Platten, so langsam bin ich“, meint Lea und schiebt sich in ihrem Rollstuhl schleichend vorwärts.

Die schiefen Blicke der Passanten, die die Mittelstraße in der Hildener Innenstadt entlang eilen, bemerkt sie dabei zunächst nicht. Sie muss sich erst an die Situation gewöhnen und traut sich nicht, auf die Reaktionen der Leute zu achten. Als Annika den Rollstuhl wieder schiebt, geht es besser voran. Zwar haben sonntags so ziemlich alle Geschäfte geschlossen, aber einen kurzen Einblick in ein Leben mit unbeweglichen Beinen können die beiden trotzdem erlangen.

Dabei gehören das langsame Tempo und auch die kalten Hände eher zu den unwichtigen Problemen. „Wie soll man denn bitte da hochkommen?“, stellt sich die Frage, als Lea und Annika im Stadtpark vor einer kurzen Treppe mit dazugehöriger steiler Rampe stehen. „Gar nicht“, lautet die Antwort, und wieder einmal muss ein weiterer Umweg gefahren werden.

Nichts Neues. Das Experiment hatte ja bereits mit einer problematischen Türschwelle begonnen. „Ohne den richtigen Schwung konnte ich zum Beispiel schon leichte Kanten im Boden gar nicht nehmen, und auch draußen ist man als Gehbehinderter häufig auf Hilfe angewiesen“, stimmt Monika S., kurzzeitige Rollstuhlfahrerin, der Erfahrung zu.

Rund 1,56 Millionen Menschen in Deutschland müssen mit dem Schicksal, ihre Beine nicht gebrauchen zu können, ihren Alltag bestreiten. So können bereits Türen ohne Automatik zu einem zeitaufwändigen Hindernis werden, und auch weicher und unebener Boden drosselt die Geschwindigkeit gehörig.

Trotz alledem waren Lea und Annika relativ positiv überrascht von den behindertengerechten Einrichtungen in zumindest amtlichen Gebäuden und auch in vielen Geschäften auf der Mittelstraße. Einige Menschen begegneten ihnen mit Höflichkeit und Hilfsbereitschaft, hielten Türen auf und machten etwas Platz in einer engen Bäckerei.

„Es war eine interessante Erfahrung, und wir werden in Zukunft Menschen mit Behinderungen mehr unterstützen. Wir haben das ja jetzt nur für kurze Zeit erlebt, aber wenn man sein ganzes Leben lang an einen Rollstuhl gebunden ist, sollten wir das aus einem anderen Blickwinkel betrachten“, nehmen sich die Mädchen vor, während Annika sich über Muskelkater in ihren Armen beschwert.

Zwei Stunden lang einen Rollstuhl zu schieben, hatte sie sich nicht so anstrengend vorgestellt.

Lea Jäschke, Annika Ketel, Hilden, Priv.dietr.-Bonhoeffer-Gym.

Computer – Das hochgelobte und sehr umstrittene SchülerVZ

Das Netzwerksystem SchülerVZ.net hat jetzt mehr als 16 Millionen User. Viele befürworten SchülerVZ-kurz SVZ- aber wie gut ist es wirklich? SVZ gibt es jetzt überall selbst auf dem Handy. Alle sind im SVZ-Wahn. Aber ist SchülerVZ wirklich ein Segen?

Guedo Wandrey (51), Konrektor der Wilhemine-Fliedener-Realschule, sagt, das SVZ sei „gefährlich weil es ein hohes Suchpotenzial hat und Unruhe unter den Schülern verbreitet“. Der Lehrer für Sozialwissenschaften hebt noch einen anderen Aspekt hervor: er befürchtet die „Vereinsamung der Jugendlichen“, denn wer vor dem PC sitzt, ist nicht mit seinen Freunden unterwegs. Allerdings ist seine Tochter auch im SchülerVZ angemeldet, denn es „ist nicht so einfach, sich den neuen Medien zu verschließen.“

Positiv sieht hingeben die Sozialpädagogin Tanja Leberer das SchülerVZ, „schließlich geht es dort um Kommunikation.“ Ihr Kind ist ebenfalls in SchülerVZ angemeldet. Wenn man dieses Medium richtig nutzt, ist es „ungefährlich.“

Obwohl in SVZ viel gemobbt wird, sind fast alle Schüler der WFS dort

angemeldet und viele von ihnen geben auch private Dinge preis, wie Geburtstage oder Hobbys. Doch es gibt auch Ausnahmen: „Nein, ich bin nicht angemeldet, ich bin froh wenn ich mal Zuhause mit meiner Playstation 3 zocken kann“, so Dominic D.(14).

Doch so eine Aussage ist eine Seltenheit, die meisten können nicht mehr ohne Schüler-VZ leben.

Fabian Toups, Hilden, Wilhelmine-Fliedner-Schule

Beruf – Traumjob Lehrerin

Frau Wandrey (20), Frau Fritsch (27) und Frau Fröhlich (27) sind zurzeit im Rahmen ihrer Ausbildung an der Wilhelmine-Fliedner-Realschule in Hilden. Sie wurden gefragt, warum sie den Beruf der Lehrerin gewählt haben.

Nur Frau Fritsch wollte schon als kleines Kind Lehrerin werden. Frau Fröhlich strebte zuerst den Beruf der Tierärztin an. Doch jetzt ist für sie – wie auch für die Kolleginnen – „der Lehrerberuf auf jeden Fall der Traumjob“.

Bevor sie sich entschlossen haben Lehrerin zu werden, haben alle drei die Schule beendet. Frau Fritsch hat in England schon ein bisschen Unterrichtserfahrung gesammelt. Annika Wandrey ist noch Studentin an der Bergischen Universität in Wuppertal und absolviert zurzeit ein Berufspraktikum an der WFS. Sie hat keine praktische Unterrichtserfahrung und hospitiert, um dann später selbst unter Anleitung von erfahren Lehrern zu unterrichten.

Die beiden anderen Frauen haben ihr Studium abgeschlossen und stehen nun gerne vor der Klasse. Ihr größter Wunsch ist es, dass die Schüler „gut mitarbeiten und sich alle ordentlich verhalten“. Um ihren Traumberuf ausüben zu können, braucht Frau Wandrey noch mindestens drei Jahre. Frau Fröhlich wird in etwa zwei Jahren ihr Examen ablegen. Janine Fritsch ist zuversichtlich, schon ab diesem Sommer ihren „Traumberuf“ ausüben zu können.

Maurice Müller, Hilden, Wilhelmine-Fliedner-Schule

Wissenschaft – Endlich Antwort auf den „Plötzlichen Kindstod“

Wissenschaftler haben bewiesen, dass viele Matratzen in Kinderbetten giftige Stoffe entwickeln. Durch Körperwärme und Schweiß entstehen dann Pilze, die in Verbindung mit den verarbeiteten Materialien in der Matratze zur Gasbildung führen. Abhilfe schafft hier ein spezieller Matratzenbezug, der den Ausstoß dieser Gase verhindert, die von den Babys sonst eingeatmet werden.

Nach einer Studie aus Neuseeland ist bei keiner Familie, die diesen speziellen Bezug verwendet hat, der so genannte plötzliche Kindstod aufgetreten.

Viele Eltern, denen dies nicht bekannt war, trauern jetzt um ihre Kinder. Wie Mark Reuters (32), Kaufmann aus Düsseldorf. Er fragt sich immer: „Warum bin ich nicht einmal mehr ins Kinderzimmer gegangen!“

Info:

Gemeinsame Elterninitiative Plötzlicher Säuglingstod e.V.

Bundesverband GEPS Deutschland e. V.

Rheinstraße 26

30519 Hannover

Tel.: 0511 / 83 86 202

Weitere Infos zum Thema unter www.ploetzlicher-kindstod.org

Larissa Kuczinski, Hilden, Wilhelmine-Fliedner-Schule