Archiv der Kategorie: Leibniz-Gymnasium

Zwei 13-jährige Mädchen begleiten Moderatorin – Von der Maske bis vor die Kamera

Der Konsumdrang wächst stetig und muss gestillt werden. Zur Befriedigung der Nachfrage gibt es immer mehr Möglichleiten, wie zum Beispiel Teleshopping. Wir (Valentina Alfieri und Emma Schneider) hatten die Möglichkeit hinter die Kulissen des Verkaufsfernsehsenders QVC (abkürzung für Quality Value Convenience) zu gucken und haben die Moderatorin Miriam Deforth durch ihren Arbeitsalltag begleitet.

Die Vorbereitungen für eine Sendung beginnen ungefähr drei Stunden vor Sendebeginn. Ein Moderator muss sich als Erstes über das Produkt, das er verkauft, informieren. So etwas nennt sich redaktionelle Vorarbeit. Die Recherche beginnt am Computer in den Büros der Moderatoren. Diese sind gemütlich eingerichtet mit einer Sofaecke einem Fehrnsehgerät (auf dem rund um die Uhr QVC zusehen ist) und einer kleinen Teeküche.

Zur redaktionellen Vorarbeit gehört auch ein kleiner Zwischenschritt, in dem der Moderator mit seinen Gästen bespricht, wie sie das Produkt vorstellen. Wenn das passiert ist, geht der Moderator zum Redakteur und bespricht mit diesem den Sendeablauf. Danach suchen sich die Moderatoren in der Moderatorenumkleide ein passendes Outfit zum jeweiligen Showthema. Sie ziehen sich um und dann geht es in die Maske, in der, seit der Einführung der HD-Sender, mit HD-tauglichem Make-up geschminkt wird. Je nach Thema der Sendung oder Charakter des Moderators wird unterschiedlich geschminkt. Kurz vor der Sendung werden die Mikrofone angelegt, außerdem bekommt der Moderator einen kleinen Knopf ins Ohr, durch den er vom Redakteur Informationen und Anweisungen bekommen kann. Während einer Sendung kann oft sehr viel vom Ablauf geändert werden, auch das regelt der Redakteur.

Nun geht es ins Studio. Es ist eine riesige Halle, in der viele einzelne Sets zu jedem Thema aufgebaut wurden. Auf uns wirkte das über 800 Quadratmeter große Studio riesig und interessant, da man aus dem Fernsehen nur die einzelnen Sets kennt. An der Decke hängen viele Scheinwerfer und überall sind Kameras aufgebaut. Jetzt wird nur noch die Kamera richtig eingestellt und dann geht es auf Sendung.

Valentina Alfieri, Emma Schneider, 8b, Leibniz-Gymnasium, Düsseldorf

Ein Paradies für die Fans der Band One Direction – 1DWorld in Düsseldorf

Für zwei Wochen gab es in Düsseldorf einen Laden für die Fans der britisch-irischen Band One Direction (1D). Der Laden hieß 1DWorld und war vom 18. bis zum 31. Oktober 2013 geöffnet. In einem Interview mit der Storeleiterin Bianka Hoffmann erhielten wir einige detaillierte Informationen über den Shop.

1DWorld war nur für kurze Zeit in Düsseldorf, da es sich hierbei um einen Popup-Laden handelt, dessen Konzept es ist, nur kurzfristig in einer Stadt zu sein und nach ein paar Wochen weiterzuziehen. Er wurde in Düsseldorf eröffnet, da die Stadt zentral in Deutschland liegt (zwischen Nord und Süd), außerdem war dort grade zufällig ein Ladenlokal frei und so wurde dann spontan beschlossen, ihn in dort zu eröffnen.
Es kamen viele Mädchen mit Freundinnen oder manchmal auch mit ihrer Familie zur 1DWorld. Aber nicht nur aus NRW, es kamen auch welche aus Bremen, Dresden und Zürich und sogar eine Familie aus Dubai! Aus diesem Grund befand sich der Laden in Bahnhofsnähe. Es gab ein paar Aktionen in dem Laden. An jedem Tag konnte man durch Losen einen Fanartikel aus dem Laden gewinnen, am 25. Oktober wurde der Film „This is us“ gezeigt, am 26.Oktober  konnte man sich schminken lassen und am 31. Oktober fand ein Karaokewettbewerb statt.
Nachts war der Laden einbruchsgesichert. 
Manche Leute sind stundenlang in 1DWorld geblieben, andere hingegen haben gleich gefunden, was sie kaufen wollten und haben den Laden dann direkt verlassen. Es gab in 1DWorld sehr viele Fanartikel von One Direction. Von verschiedenen T-Shirts über Taschen, Poster, Armbänder und Becher bis zu lebensgroßen Pappaufstellern der Jungs. Die Preise waren meistens angemessen, doch bei manchen Artikeln wurde übertrieben. Am besten haben sich die Pappfiguren verkauft und am schlechtesten zwei Jackentypen, was aber daran lag, dass es diese nur in kleinen Größen gab, die den meisten nicht gepasst haben. Es gab zwar einen großen Fanbrief, auf dem man Nachichten an die Jungs schreiben konnte, aber nach dem vierten oder fünften Tag haben die Fans angefangen, auch die Wände und Poster zu bemalen.
Da im Laden die ganze Zeit Musikvideos oder ähnliches von 1D lief, haben die Mitarbeiter manchmal auch mitgesungen. Vor allem bei „Best Song Ever“ haben sie ihren Spaß gehabt.
Bianka bekam den Job dadurch, dass sie von Organisationen angesprochen wurde und man sie fragte, ob sie den Laden mitbetreuen könne. Sie stimmte zu und hatte somit den Job. Ihre Aufgaben waren es, ein Ladenlokal zu finden, den Store zu organisieren und die Aktionen zu managen. 
Bianka meinte, sie selbst sei kein Directioner, aber sie möge die Band und ihre Musik und obwohl sie die Lieder ständig hören musste, wäre sie nicht genervt gewesen und auch das Geschreie der Mädchen hätte sie nicht gestört. Wenn sie sich aus dem Laden etwas gekauft hätte, wäre es ein Einteiler und eine Pappfigur gewesen.
Es ist noch unklar, ob 1DWorld nochmal nach Deutschland kommt, aber es ist nicht ausgeschlossen. 

Rania Hawashin, Zofia Kempisty, 8b, Leibniz-Gymnasium, Düsseldorf

Hilfsprojekt – Justin Bieber baut Schule in Guatemala

Die gute Seite von Justin Bieber kommt nun zum Vorschein – obwohl, war sie nicht schon immer da, nur niemand hat es bemerkt?

Guatemala. Ein Staat in Zentralamerika im Süden der Halbinsel Yucatan. Und mitten im Dschungel Guatemalas, in einem der ärmsten Teile des Landes, stellt ein Popsänger mit nacktem Oberkörper einen Baustein auf den anderen. Justin Bieber war eigentlich nur wegen eines Konzerts seiner Welttournee in Guatemala zu Besuch. Doch bevor er mit seinem Auftritt die Köpfe seiner Fans verdrehen konnte, besuchte er einen Slum inmitten des Dschungels. Mit der Organisation “Pencils Of Promise“, für die Bieber bereits mehrere Hilfsaktionen erfolgreich absolviert hat, entschied er sich, dort eine Schule zu bauen und packte auch selber mit an!

,,Es war wie ein Weckruf für mich! Diese Menschen haben gar nichts. Kein Essen, keine Bildung, kein Wasser und sind trotz allem noch glücklich. Meine Probleme sind gar nichts dagegen!“, äußerte sich der 19-Jährige in einem Internetvideo auf seinem Youtube-Kanal. Uns hat dieses Thema äußerst interessiert, weil Justin Bieber unser Idol ist und wir ihn nicht nur wegen seiner Musik unterstützen, sondern auch wegen seiner Hilfsaktionen wie diese hier. Das zeigt, was für ein gutes Herz er doch hat.

Ioanna Anastasiadou, Esra Housein Oglou, 8b, Leibniz-Gymnasium, Düsseldorf

Zwei Schülerinnen in einer Behindertenwerkstatt – Ein Mensch ohne Macke ist kacke

„Ein Mensch ohne Macke ist Kacke“- so lautet das Motto der Lebenshilfe. Wir, zwei Schülerinnen des Leibniz-Gymnasiums waren zu Besuch in der Behinderten-Werkstatt in Solingen.

Zuvor hatten wir uns alles kalt und abweisend, wie im Krankenhaus, vorgestellt. Doch alles ist wohnlich und menschennah eingerichtet und ähnelt einem Kindergarten. Draußen hängen Kleiderhaken und es gibt Spinde und innen gibt es eine eigene kleine Küche und bemalte Fenster, sowie ein Bett und ein bequemes Sofa. Die Werkstatt ist zweigeteilt. Einmal der Teil, wo die geistig Behinderten, die in der Lage sind zu arbeiten, in einer normalen Werkstatt die Aufträge erledigen. Der Teil der schwer geistig Behinderten ist dann wieder in kleinere Gruppen, bestehend aus 12 Behinderten und zwei Betreuern, aufgeteilt. Die schwer geistig Behinderten sind nicht in der Lage, Aufgaben, wie wir sie machen, zu verrichten.
Der Tagesablauf ist immer gleich. Es gibt eine Art Stundenplan, den die Gruppenleiter selbst erstellen und an den sie sich auch halten müssen. Zwischen 7.30 Uhr und 8 Uhr werden die Behinderten mit dem Bus oder von Familienangehörigen zu der Werkstatt gefahren. Dann gibt es jeden Tag um 9 Uhr Frühstückspause. Um 16 Uhr werden sie dann wieder abgeholt und entweder in ein Behinderten-Heim oder nach Hause gefahren.
Dazu haben wir Frau Schuhmacher, die mit einer der Gruppe schwer geistig Behinderter arbeitet, interviewt. Sie sagt, dass sie bereits seit 13 Jahren mit Behinderten arbeitet, um der Gesellschaft etwas Gutes zu tun. Acht Stunden fördert sie die Behinderten und lobt sie für das, was sie tun. Aber sie erzählt uns, der Job sei anstrengend, weil sie ständig ein Auge auf alle haben und die Behinderten pflegen müsse. Die meisten haben wohl auch Autoagressionen. Das heißt, dass sie sich selber Schmerzen zufügen, um sich zu spüren, wobei dies dem Spannungsabbau dient. Sie nehmen die Umwelt ganz anders wahr. Sie haben kein Gefühl für Gefahren und denken auch ganz anders. Aber sie würden sich niemals selbst leid tun. Insgesamt war der Besuch in der Werkstatt sehr interessant für uns. Es war sehr lehrreich und hat unsere Meinung zu den Behinderten verändert.

Lucienne Bernardez Da Silva, Judith Mergler, 8b, Leibniz-Gymnasium, Düsseldorf

Bühnennachwuchs – Kinder in der Oper

In der Oper gibt es sehr viele verschieden Rollen und Besetzungen für viele Stücke. In den beiden Stücken „Carmen“ und „Hänsel und Gretel“ spielen wir, der Düsseldorfer Mädchen- und Jungenchor, als Kinder mit.

Wenn eines der beiden Stücke aufgeführt wird, kommen wir nachmittags in die Oper. Wenn wir alle anwesend sind, gehen wir hoch in den Umkleideraum und ziehen uns unsere Kostüme an. Nach dem Umziehen gehen wir in die Maske, wo uns die Haare gemacht werden.

Bei „Hänsel und Gretel“ spielen wir die verzauberten Lebkuchenkinder, deshalb haben wir braune Schminke im Gesicht, an Beinen und Armen, und tragen alte Kleidung, wie man sie früher als Bauern getragen hat. Auf der Bühne werden wir von Hänsel und Gretel zu Kindern zurückverwandelt, und danach feiern wir, dass die Hexe verbrannt ist (dies passiert jedoch erst am Ende des Stücks).

Bei „Carmen“ sind wir französische Straßenkinder, da das Stück auch ein französisches ist. Bis zur Pause haben wir schwarze Kostüme mit einer schwarzen französischen Mütze (Baskenmütze) an. Im zweiten Teil von „Carmen“ haben wir blaue und graue Kostüme an und wieder die schwarze Mütze auf. „Carmen“ führen wir mit unserem Chor in Düsseldorf auf, „Hänsel und Gretel“ in Düsseldorf und in Duisburg.

Ich persönlich finde es toll, dass ich zusammen mit Kindern in der Oper singen darf. Beide Stücke machen mir sehr viel Spaß. Wir spielen mit viel Freude und vollem Einsatz mit.

Dana Latusek, Düsseldorf, Leibniz-Gymnasium

Tradition – Weihnachten rund um die Welt

In Deutschland feiern wir am 24. Dezember Weihnachten, doch das ist nicht überall so.

In Russland wird erst nach Silvester im Januar gefeiert. Die Russen feiern am 7. Januar Weihnachten, das liegt vor allem daran, dass es dort viele orthodox Gläubige gibt. Den Heiligabend am 6. Januar nennt man dort Sochelnik oder Koljadki. Um Mitternacht endet die 40 Tage lange Fastenzeit. Mit einem stundenlangen Gottesdienst mit Liedern und Lichter-Prozessionen wird dies zelebriert. Da die meisten sich Silvester beschenken, gibt es dann keine Bescherung. Vom 1. bis zum 10. Januar arbeitet keiner dort.

In Australien ist es Weihnachten oft 35 Grad warm und alle feiern in Sommerstimmung. Wie in Amerika oder England findet die Bescherung am Morgen des 25. Dezember statt. Am Heiligabend essen viele Familien einen Putenbraten und den traditionellen Plumpudding. Am ersten Weihnachtstag, auch „Boxing day“ genannt, weil dort viele Familien auf dem Weg in den Urlaub sind, gibt es oft BBQ im Park oder Picknick am Strand. Die, die es winterlicher als mit aufgeblasenen Weihnachtsbäumen und Santa Claus haben wollen, fahren in die kälteren Blue Mountains.

In Brasilien heißt der Weihnachtmann Papai Noel. Er soll in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember durch das offene Fenster Geschenke in Schuhe legen, wie bei uns der Nikolaus. Manche Gläubige gehen in die Missa do Galo (Mitternachtsmesse). Das traditionelle Mahl ist ein Truthahn, Schinken, Reis, Gemüse und Toaste oder auch Bolinhos de Bacalhau (frittierte Stockfisch-Bällchen) und der typische Pudim de Leite (Milchpudding). Nachts wird die Geburt vom Christkind mit einem Feuerwerk gefeiert und überall wird getanzt. Alles ist sehr bunt geschmückt, und wie in Australien ist es dort warm.

Also, nicht überall gibt es zu Weihnachten Schnee oder eine Bescherung am 24. Dezember. Egal wo auf der Welt, alle wünschen sich Frohe Weihnachten!

Lara Hälscher, Düsseldorf, Leibniz-Gymnasium

Kommentar – Integration – die Sprache macht’s

Kommentar zur Aussage des türkischen Generalkonsuls Kivanc: „Integration beginnt mit Bildung.“ (Artikel erschien in der RP vom 29.10.08)

Schon beim Lesen der Überschrift war meine erste Frage: Wie können türkische Eltern ihre Kindern in Sachen Bildung unterstützen, wenn sie selbst ohne schulische Bildung nach Deutschland gekommen sind und sich nicht um Bildung kümmern? Dieser Prozess dauert Generationen.

Kivanc spricht davon, dass Bildung die wichtigste Voraussetzung für eine gute Integration ist. Das ist absolut wahr, aber wie wollen die türkischen Eltern ihren Kindern etwas beibringen, wenn sie selbst ohne schulische Bildung nach Deutschland gekommen sind und sich dann auch nicht mehr um Fortbildung gekümmert haben, sondern „bildungsfremd“ geblieben sind.

Ich komme auch aus einem solchen Elternhaus. Es war für mich sehr schwer, Deutsch zu sprechen und zu verstehen, denn im Kindergarten hatten wir schon unsere „Türkengang“ und in der Grundschule auch. Da ich nur ganz wenige deutsche Freunde hatte, habe ich auch kein Deutsch gesprochen und keine typisch deutschen Ausdrücke mitbekommen. Dieses Problem habe ich immer noch. Ich verstehe oft Texte nicht, weil mir das Vokabular fehlt. Als ich dieses Problem erkannt habe, habe ich mich natürlich an Deutsche gewandt und viel mit ihnen gesprochen und wenn ich eine Vokabel nicht verstanden habe, gefragt, was das Wort heißt. Die meisten Türken haben solche Sprachprobleme und hätten gerne die Hilfe deutscher Freunde.

Die Eltern müssen sich ganz früh um die sprachliche Ausbildung (Bildung) ihrer Kinder kümmern. Schon im Kindergarten und auch später in der Schule sollte die Betreuung mehrsprachig sein. Gute Deutschkenntnisse und berufliche Qualifikationen sind ungeheuer wichtig. Und sie müssen frühzeitig etwas für das gegenseitige kulturelle Verständnis tun. Aber dabei sollte es selbstverständlich bleiben, dass türkische Kinder oder Jugendliche ohne Hemmungen sagen können: „Mein Opa ist Türke, und ich bin stolz drauf!“ Die Deutschen sollten dies, ohne die Miene zu verziehen, akzeptieren und als völlig normal hinnehmen.

Ich glaube auch, dass die Bildung [(vor-) schulische und berufliche Bildung] für die Integration sehr wichtig ist. Sprachkenntnisse spielen eine Schlüsselrolle, um sich in einem anderen Land zurecht zu finden, um die eigenen Lebenschancen wahrnehmen zu können. Vor allem Kinder müssen mit guten Deutschkenntnissen in die Schulen kommen, damit sie die gleichen Chancen wie die deutschen Kinder haben. Dann haben sie die Voraussetzung für eine vernünftige Ausbildung. Dass soll aber nicht heißen, dass die deutsche die türkische Sprache ersetzen soll. Beide Sprachen sind gleich wichtig und sollen möglichst gleich gut von den türkischen Kindern beherrscht werden.

Es kommt daher drauf an, dass die türkischen Menschen, die nach Deutschland kommen, in ihrem eigenen Interesse die Chancen für sich und ihre Kinder wahrnehmen, indem die Sprache lernen und die Bildungsmöglichkeiten nutzen.

Ali Kadir Ates, Düsseldorf, Leibniz-Gymnasium

Integrationspolitik – Für ein besseres Miteinander

Was waren und sind die wichtigsten Ziele des „Nationalen Integrationsplans“, über den erstmals vor einem Jahr geschrieben wurde?

Laut RP vom 6. November 2008: „Ziele des Nationalen Integrationsplanes sind es, dass alle Grundschulkinder bis 2012 die deutsche Sprache gut beherrschen, die Zahl der ausländischen Schulabbrecher zu halbieren und dass es außerdem selbstverständlich ist, dass ausländische Jugendliche Abitur machen und einen normalen beruflichen Aufstieg erleben.“ „Nicht mehr über, sondern mit Migranten reden, wenn es um Integrationsfragen geht“, ist ein weiteres Ziel des Integrationsgipfels, heißt es in einer anderen Medienquelle.

Das wichtigste Ziel des Nationalen Integrationsplans sollte sein, allen Menschen in Deutschland, unabhängig von ihrer Herkunft, die gleichen Lebenschancen zu eröffnen. Dazu muss man vor allem die Sprachförderung, die Bildungs-, Ausbildungs- und Arbeitsmarktsituation verbessern – und diese Chancen müssen auch genutzt werden. Integration ist sowohl für die deutsche Wirtschaft als auch für das soziale Miteinander unter Deutschen und Türken wichtig.

Die Kommentare zum Gipfel vom 6. November dieses Jahres klingen enttäuscht: „Ernüchterung, wenn es ins Detail geht.“ Oder: Es stecke viel Gutes in dem Plan, sagen Migrantenvertreter zu www.tagesschau.de , die konkrete Umsetzung aber ernüchtere.

Als ich den Bericht gelesen habe, dachte ich, die Ziele könnten auf einem Wunschzettel fürs Christkind stehen. Hoffentlich hat dieser Gipfel einen Fortschritt gebracht. Aber der Kommentator im Fernsehen sprach von Stagnation und Verfestigung der Parallelgesellschaft, das heißt, von keiner weiteren Verschmelzung und von keinem Näherrücken beider Gesellschaften, sondern ein Auseinanderdriften beider Seiten.

Ich zitiere auch die türkischen Medien: „Deutsche Medien sind auffallend desinteressiert an Integration“. Man behauptet, dass sich die deutschen Medien ihrer Verantwortung in der Integrationsthematik nicht bewusst seien.

Stimmt diese Behauptung? Wenn ja, meine Frage: Könnten die deutschen Zeitungen zu einer besseren türkischen Integration beitragen? Ich denke: Ja, die Medien sollten ausführlicher über die Aktivitäten der Türken und ihrer Verbände berichten. Eine ausführliche und breitere Berichterstattung der Medien über die Türken könnte zu einer schnelleren und besseren Integration beitragen, denn wenn ausführlicher und interessanter über das Leben der Türken berichtet würde, würden mehr Türken deutsche Zeitungen lesen und deutsche Programme sehen und hören, dies wiederum würde zur deutsch-türkischen Integration beitragen und auch noch den Bildungshorizont einiger Türken erweitern.

Ali Kadir Ates, Düsseldorf, Leibniz-Gymnasium