Selbstversuch – Es ist nicht schwer an Alkohol zu kommen

Da Karneval gerade vorbei ist und wir gehört haben, dass Jugendliche immer leichter an Alkohol kommen, sind wir diesem Gerücht nachgegangen. Wir haben vermutet, dass wir keinen Alkohol bekommen werden, weil wir noch keine 16 Jahre alt sind.

Aber erst zu den Fakten: Im Jugendschutzgesetz steht, dass man mit 16 nur Bier, Wein und Sekt holen darf. Branntweinhältige Getränke, wie zum Beispiel klare Schnäpse, Whiskey, Weinbrand, Liköre, Wodkafeige Magenbitter, Pfläumli’s und Cocktails sollte man erst mit 18 bekommen. Man darf, wenn ein Sorgeberechtigter dabei ist, auch schon mit 14 etwas trinken.

Wenn die Läden gegen die geltenden Gesetze verstoßen, können sie zu einer Geldstrafe bis zu 50.000 Euro, in schweren Fällen sogar zu einer Haftstrafe verurteilt werden. Laut Gesetz müssen an jeder Alkoholverkaufstelle die Vorschriften aushängen. Bei Zweifelsfällen müssen die Verkäufer das Alter der Jugendlichen nachprüfen.

An zwei Tagen machten wir uns auf den Weg in verschiedene Läden, um dem oben genannten Gerücht nachzugehen. Wir haben dabei festgestellt, dass unsere Vermutung völlig falsch war, da wir in drei von zehn Läden Alkohol bekommen haben. In kleinen Kiosks war es sehr einfach Alkohol zu bekommen, da fast keine Leute da waren. In großen Supermärkten war es schwieriger an Alkohol zu kommen, da noch andere Leute außer die Verkäufer da waren. Ist es also unsere Schuld, dass immer mehr Jugendliche trinken und besoffen sind, wenn die Erwachsenen sich nicht an das Gesetz halten?

Chantal Janßen und Andrea Thellmann, Goch, Gesamtschule Mittelkreis

Alkoholkonsum bei Jugendlichen – Trinken bis der Arzt kommt

„Immer mehr, immer härter, immer jünger“ – das ist heutzutage das Motto vieler Jugendlicher. Die Zahl der Alkoholexzesse bei Teenager zwischen zehn und 20 Jahren ist drastisch gestiegen.

2007 wurden 23.165 junge Leute mit Alkoholvergiftung in Kliniken behandelt, seitdem gibt es eine steigende Tendenz der Konsumenten. 35 Prozent der männlichen und 16 Prozent der weiblichen Jugendlichen trinken mindestens einmal pro Woche Alkohol.

Das Hauptproblem ist, dass fast jeder an Alkohol kommt. Es ist unmöglich zu verhindern, dass Kinder oder Jugendliche Alkohol konsumieren. Es ist jedoch möglich durch bessere Kontrollen in den Läden zu verhindern, dass sie es wenigstens nicht selber kaufen können. Das andere Problem, was das Ganze auf ein höheres Level bringt als vor zehn Jahren, ist, dass heute nicht mehr nur Wein oder Bier getrunken wird, sondern viel mehr zu harten Getränken gegriffen wird. Darunter kann man Wodka, Cocktails, Whiskey und Selbstgemixtes verstehen.

Pauschal kann man nicht sagen, ab wann man betrunken ist. Es ist bei jedem anders und wirkt auch bei jedem unterschiedlich, weil jeder ein anderes Limit hat. Was viele nicht wissen, ist, dass nicht so sehr die Menge entscheidend ist, sondern wie schnell der Körper mit dem Alkohol belastet wird und ob er es noch verarbeiten kann. Die Alkoholmenge, die ins Blut gelangt, verteilt sich im ganzen Körper. Daher ist es so, dass es vom Gewicht abhängig ist, ab wann man betrunken ist. Schwere Menschen spüren die Wirkung der Alkohols später als leichtere. Es ist wirklich so, wie man sagt „Frauen vertragen nicht so viel wie Männer“, das liegt daran, dass Frauen weniger Enzyme bilden, die Alkohol abbauen.

Der neueste Trend ist Komasaufen: „Trinken bis der Arzt kommt“. Tod, Gehirnschäden, Sucht, Wahnvorstellungen, eine verzögerte Entwicklung, alles das sind Folgen des Komasaufens. Warum trinken Jugendliche überhaupt so viel? Sie fühlen sich attraktiver, lockerer, lustiger und spülen mangelndes Selbstbewusstsein damit weg. Kinder orientieren sich an dem, was sie in ihrer Familie und ihrem Umfeld sehen. Deswegen sollten Erwachsene Jugendlichen ein gutes Beispiel sein und in geringen Maßen Alkohol trinken.

Lukas Vermaseren und Martin Koenen, Goch, Gesamtschule Mittelkreis

Schüleraustausch – Küsschen links, Küsschen rechts

29 Schülerinnen und Schüler im Alter zwischen elf und 16 Jahren der Gesamtschule Mittelkreis Goch waren eine Woche zum Schüleraustausch in Frankreich.

Neun Stunden Fahrt… müde… Gewitter… sehr eng… endlich da! Nach dieser Fahrt war unsere Stimmung auf dem Null-Punkt. Doch als wir schließlich in Saint-Dizier ankamen, verwandelte sich der Null-Punkt in gute Laune: Bonjour, Küsschen links, Küsschen rechts, und ab zur Gastfamilie nach Hause. In dieser Woche haben wir Frankreich ein wenig besser kennen gelernt. Eine Woche Schüleraustausch stand uns nun bevor. Jeder in seiner „eigenen“ Familie.

Richtig beeindruckend war zum Beispiel die Luftwaffenbasis von Saint-Dizier.

Um auf das mit Stacheldrahtzaun umzäunte Gelände zu gelangen, mussten wir in einen speziellen Bus umsteigen. Dort empfingen uns Militärleute und führten uns als Erstes zu den Zwingern der zirka 30 Wachhunde. Die Ausrüstung, die Pflege, die Haltung und die Ausbildung der Hunde und der Hundeführer wurde uns genau erklärt. Es war sehr spannend. Danach schauten wir uns die Feuerwehr der Luftwaffenbasis an. Extra für uns haben sie eine Löschung eines Flugzeuges demonstriert. Anschließend inspizierten wir das Feuerwehrauto und die dazugehörenden Gegenstände genauestens.

Am Freitag besichtigten wir den Champagnerkeller des Hauses Mercier. Nach einer freundlichen Begrüßung in der Eingangshalle teilten wir uns auf zwei Aufzüge auf, um in den Keller zu gelangen. Dort fuhren wir mit einem kleinen Zug durch den Keller. Überall um uns herum waren tonnenweise Champagnerflaschen, teilweise bis zur Decke gestapelt. Ein wenig gruselig war es schon, durch den kalten, feuchten und dunklen Keller zu fahren. An jeder Lampe waren mindestens drei Spinnen! In dem kleinen Shop im Erdgeschoss kauften wir uns Andenken. Die Erwachsenen tranken Champagner und wir bekamen Traubensaft.

Was wir auch noch besichtigt haben, war das Kino in Saint-Dizier. Ein normales Kino ist es nicht, weil es früher eine Eisfabrik von der Firma Miko war. Es gibt immer noch viele Ausstellungsstücke, wie zum Beispiel Eisverpackungen aus alten Zeiten oder der Eiswagen, mit dem früher das Eis herumgefahren wurde.

Um immer noch ein wenig von diesem Eisfeeling zu erhalten, sind zum Beispiel Eisschollen auf dem Teppich oder die Wand ist mit eisigen Farben gestrichen.

Wir finden, dass ein Schüleraustausch schon eine gute Sache ist. Man merkt selber, wie sich die Sprachkenntnisse verbessern und wie schwer es sein kann, sich mit jemandem zu verständigen, der nicht die gleiche Sprache spricht.

Miriam Karow und Katharina, Goch, Gesamtschule Mittelkreis

Lokales – Im de Poort wird Vielseitigkeit groß geschrieben

Das Sport- & Tagungshotel de Poort am Niederrhein, das 1980 erbaut wurde, bietet vielseitige Möglichkeiten für verschiedene Bereiche. Firmen schulen im Hotel ihre Mitarbeiter, professionelle Fußballclubs führen Trainingslager durch, und für Familien und einzelne Gäste stehen einige Freizeitangebote bereit.

Neben dem Panoramaschwimmbad und den vier Saunen mit Erlebnisdusche sind zahlreiche Freizeitaktionen gegen ein geringes Aufgeld möglich. Hierzu zählen ein großes, modernes Sportstudio, eine Soccerhalle mit zwei Feldern, zwei Badmintonfelder, Kegel- und Bowlingbahnen sowie ein Sportschießstand.

Im Beauty- und Wellnesstudio werden Massagen, Körperbehandlung und verschiedene Wohlfühlbäder geboten. Auch für Radfahrer sind die Angebote des Hotels interessant. Leihräder stehen bereit, und mit Radwanderkarten oder Fahrrad-GPS können die Radler sich auf den Weg durch die Natur des Niederrheins machen.

Für das leibliche Wohl im Restaurant „Weberstube“ bietet das Hotel eine attraktive Speisekarte mit regionalen und internationalen Gerichten. Hotelgäste und Gäste aus dem nahen Umfeld nutzen zum Speisen auch den urigen „Rittersaal“ und im Sommer die Sommerterrasse, wo auch tolle Grillabende angeboten werden. In der Sports-Bar mit Raucherbereich wird am Abend und am Wochenende gern gefeiert. Bei Partylicht und entsprechender Musik ist die Stimmung dann sehr gut.

Im Hotel gibt es 73 Zimmer, die in acht Einzelzimmer, 56 Doppelzimmer und neun Suiten aufgeteilt sind. Alle Zimmer sind jeweils mit Bad oder Dusche/WC, Haarfön, Radio, TV und kostenlosem W-Lan ausgestattet. Für Schulungen und Seminare stehen neun klimatisierte Seminarräume zur Verfügung. Alle Technik, die von den Firmen benötigt wird, ist im Haus vorrätig.

Das de Poort hat 24 Sunden am Tag geöffnet. Gastorientierte Sonderleistungen wie Zimmerservice, Wäscheservice und Kinderbetreuung runden das schöne Gesamtangebot ab. Für aktive Gäste ist ein Aufenthalt im Hotel sicher ein schönes Erlebnis.

Fabienne Beem und Ann-Katrin Pennings, Goch, Gesamtschule Mittelkreis

Fußball – MSV Duisburg: Verein mit Herz und Seele

Als der MSV Duisburg am 13. August 2010 sein erstes Pflichtspiel gegen den VfB Lübeck der Saison 2010/11 bestritt, wusste noch keiner, dass es eine, wenn nicht sogar die, historische Saison aller Zeiten für den MSV werden könnte.

Am 1. März 2011 machte der MSV seinen vierteln Pokalfinal-Einzug gegen Energie Cottbus klar. Maierhofer und Baljak machten für denn 2. Ligisten die Tore, es konnte nur noch Nils Petersen durch die Notbremse von Bruno Soares, durch einen Elfmeter auf 2:1 verkürzen. Bruno Soares wird dem MSV deswegen auch im Pokalfinale, gegen Schalke 04 Rot, gesperrt fehlen.

Dem MSV werden jedoch neben Bruno Soares weitere Leistungsträger im Pokalfinale fehlen. Neben Soares werden auch Maierhofer und Koch fehlen. Koch erlitt am 24. Spieltag bei Rot-weiß Oberhausen (0:0) eine schwere Knieverletzung. Er wird nach der beendeten Leihgabe zum Saisonende zu Borussia Dortmund zurückkehren. Maierhofer (8 Tore/2 Vorlagen), der von den Wolverhampton Wanderers ausgeliehen ist, verletzte sich am 28. Spieltag bei Greuther Fürth (2:1). Maierhofer zog sich einen Mittelfußbruch zu.

Alle drei Spieler waren beziehungsweise sind Leistungsträger, besonderes der variabel einsetzbare, in der Offensive wie in der Defensive, Julia Koch stach besonderes hervor. Maierhofer, der gerne beim MSV bleiben würde, muss aber mit hoher Wahrscheinlichkeit am Ende der Saison nach England zurück. Für ihn wurde bereits Emil Jula vom Ligakonkurrenten Energie Cottbus verpflichtet. Trotz alledem scheint es aber für den MSV Duisburg nicht möglich, die geforderte Ablöse von 1,5 Millionen für Maierhofer zu bezahlen.

Der bisherige Saisonverlauf vom MSV war bis hierher abwechslungsreich. Momentan steht der MSV auf Platz sieben der 2. Bundesliga, könnte aber mit Erfolgen gegen Cottbus und Herta BSC Berlin Plätze gut machen. Im Aufstiegsrennen wird der MSV jedoch nicht mehr eingreifen können. Duisburg steht im Finale des DFB Pokals, könnte somit mit einem Erfolg gegen Schalke 04 in die UEFA Europa League einziehen.

35 Jahre und kein bisschen müde, 18 Saison-Spiele, zwei Tore, drei Vorlagen, Teammanager und Spieler in einer Position und verletzt, das ist die Saison Bilanz von Ivica Grilic, der Routine im jungen MSV Team. Nach der Saison wird Grilic eine Position im Verein übernehmen. Obwohl er zurzeit wegen eines Innenbandrisses verletzt ist, will aber auf jeden Fall in Berlin dabei sein.

Ob es eine historische Saison für den MSV wird, entscheidet sich am 21. Mai beim DFB-Pokal Finale in Berlin gegen Schalke 04.

Lars Välpert und Jan Hoffmann, Goch, Gesamtschule Mittelkreis

Kino – Fantasy-Thriller mit Nervenkitzel

Drei sind schon tot. Was also tun, wenn man die Nummer 4 auf der Liste ist? in dem Kinofilm „Ich bin Nummer 4“ ist John (Alex Pettyfer) ständig auf der Flucht, denn er ist kein normaler Teenager.

Als John klein war, wurde sein Heimatplanet zerstört und er wurde mit acht anderen Kindern, die überlebt haben, auf die Erde gebracht. Zusammen mit seinem Beschützer Henri (Timothy Olyphant) zieht er von Ort zu Ort, immer auf der Flucht vor seinen Feinden. Schon der Anfang des Films ist sehr spannend, obwohl man die Vorgeschichte erst im Nachhinein richtig versteht. John und Henri lassen sich dieses Mal in Paradise nieder, wo er in der Schule Sarah (Dianna Agron) kennen lernt und sich verliebt. Deshalb will er nicht mehr vor seinen Verfolgern fliehen und gegen sie kämpfen.

Diese Szenen sind emotionsreich und fantasievoll. Die Kämpfe sind voller Action, die Kulissen und Effekte sind sehr gut, wodurch der Film ziemlich real wirkt, wie zum Beispiel die leuchtenden Hände von John. Das Ende kommt zwar etwas überraschend, aber daraus lässt sich schließen, dass es vermutlich eine Fortsetzung geben wird. Unserer Meinung nach sollte man den spannungsgeladenen Fantasy-Thriller unbedingt gesehen haben.

Wir wollen uns beim Kino Tichelpark in Kleve für die freundliche Unterstützung bedanken.

Lucia Geurkink und Lena Hendricks, Goch, Gesamtschule Mittelkreis

Zu Besuch bei der RP – Rascheln im Blätterwald

Am 17. März 2011 besuchte die Jahrgangsstufe acht der Gesamtschule Goch im Rahmen des Projektes „Schüler lesen Zeitung“ das Pressezentrum der RP in Düsseldorf.

Zur Einführung zeigte man uns einen interessanten Film. Wir erfuhren, dass die erste Ausgabe der RP am 2. März 1946 erschien. Zu der Zeit kostete sie 20 Reichspfennige und wurde in schwarz-weiß gedruckt. Sie erschien zweimal in der Woche mit einer Auflage von 235.000 Exemplaren. Für mehr reichte das Papier nach dem Krieg nicht aus. 1949 erschien die RP sechsmal in der Woche.

Heute hat die RP rund 1,2 Millionen Leser bei einer Einwohnerzahl von 17.904.653 in NRW. Heutzutage werden 400.000 bis 500.000 Exemplare täglich gedruckt. In der Zeitung sind alles Tatsachenberichte zu lesen, es wird nichts erfunden.

Nach der Filmvorführung führten uns zwei Mitarbeiter der RP durch das gesamte Betriebsgebäude. Besonders fasziniert waren wir von den Robotern, die das ausgepackte Papier in Lagerregale einräumten. Am Ende der Führung schauten wir uns die Druckermaschinen und Laufbänder an. Man hatte das Gefühl, dass die Zeitungen, die über unseren Köpfe flogen, einen richtigen Luftzug verursachten. Nach einer zweistündigen Führung fuhren wir mit positiven Eindrücken zurück nach Goch.

Julia Coopmans und Katrin Tiemann, Goch, Gesamtschule Mittelkreis

Gleichberechtigung – Frauen bei der Polizei

Da am 14. April der „Girls Day“ stattfindet, fragten wir uns, ob der Polzeiberuf auch ein Frauenberuf ist. Wir befragten 13- bis 15-Jährige zum Thema „Frauen bei der Polizei“.

So begaben wir uns in eine Männerdomäne, wir gingen zur Polizei der Stadt Goch. Und wer begrüßte uns? Natürlich ein Mann. Nach einem ausführlichen Interview mit Herrn van Baal von der Polizei der Stadt Goch sind wir zu folgendem Ergebnis gekommen. Gleichberechtigung steht dort an erster Stelle. Gehalt, Ausbildung, Einstellungstest und Schießübungen sind gleich. Männer und Frauen müssen außerdem ein Abitur oder eine Fachhochschulreife haben. Einstellungstest, Sportabzeichen, DLRG-Schein, Wissenstest, Gesundheitstest und Führerschein muss man für diesen Beruf besitzen. Frauen müssen bei der Stadtpolizei in Goch genau wie Männer Streifendienste fahren, aber auch im Büro arbeiten.

Vorurteile hörten wir oft in unserer Umfrage, etwa: „Frauen können sich nicht durchsetzen“. Es gab auch Schüler, die der Meinung waren, dass Frauen bei der Polizei gebraucht werden: „Frauen sollen auch ihre Stärken zeigen“, „Außerdem sind Frauen ja nicht schlechter als Männer“. Polizeichef van Baal stimmte dem zu. In NRW sind bereits 50 Prozent aller Polizisten weiblich. Seit 28 Jahren gibt es Frauen bei der Polizei, in den letzten Jahren hat der Frauenanteil stark zugenommen. Uns hat das Interview sowie die Umfrage gezeigt, dass Frauen bei der Polizei gut vertreten sind.

Theresa Paeßens und Corinna Välling, Goch, Gesamtschule Mittelkreis

Lokales – Auch in Kleve herrscht das Gesetz der Straße

„Dunkle Ecken“ soll es ja in jeder Stadt geben, aber auch in unserem kleinen friedlichen Kleve?

Ja, es ist wahr! Auch hier in Kleve gibt es Überfälle, Prostitution, Bettelei und Drogenhandel. Besonders die Gegend rund um den Bahnhof hat es in sich. In einem Stadtteil mit einem hohen Ausländeranteil herrscht das Gesetz der Straße. Täglich gibt es hier Schlägereien und Überfälle. Kinder auf dem Weg zu Schule werden angebettelt und angepöbelt.

Was kann man dagegen tun? Die Klever Bürger können sicher sein, dass sich schon sehr viele Leute den Kopf über das Problem zerbrochen haben. Soll man radikal vorgehen oder es mit sanften Methoden versuchen? Bringt man so Kleinkriminelle auf den rechten Weg zurück? Als Lösung sehen die Politiker unserer Stadt: mehr Polizeipräsenz. Aber bringt mehr Polizei letztendlich etwas gegen die Kriminalität? Wir werden es in Zukunft sehen. Ein Versuch ist es allemal Wert, denn die Vogel-Strauß-Mentalität hat noch niemandem geholfen.

Alexander V. D. Staay, Kleve, Freiherr-von-Stein-Gymnasium

Interview – „Wenn der Wind weht, musst du raus“

Viele träumen davon, Profisportler zu sein. Peter Garzke kommt aus Kleve und ist professioneller Windsurfer. Er hat vor 20 Jahren sein Hobby zum Beruf gemacht.

Frage: Wo und wann hast du mit dem Surfen begonnen und wo surfst du heute?

Peter Garzke: Angefangen habe ich mit acht Jahren auf dem Altrhein. Heute bin ich im Winter für einige Wochen in Südafrika und im Sommer auf Hawaii.

Frage: Kannst du vom Surfen leben oder wie finanzierst du deinen Lebensunterhalt?

Peter Garzke: Die letzten zehn Jahre lang ging das sehr gut. Ich hatte viele Sponsoren, zum Beispiel Dakine oder Redbull. Weil es inzwischen andere Trendsportarten gibt, hat das Medieninteresse etwas nachgelassen. Wegen der Wirtschaftskrise sitzt bei den Sponsoren das Geld nicht mehr so locker.

Frage: Wie bekommt man als Leistungssportler Familie und Beruf unter einen Hut?

Peter Garzke (lacht): Das ist eine lustige Frage. Man muss da irgendwie Egoist sein. Du kannst nicht immer Rücksicht nehmen. Wenn der Wind weht, musst du raus! Das ist wie das Training bei Fußballern. Da kannst du auch nicht sagen „Hey, heute bin ich mal nicht bei der Mannschaft dabei“. Aber heute kann man dank der Windvorhersage besser planen. Zweimal im Jahr bin ich ja für mehrere Wochen in Südafrika und auf Hawaii, um Fotos zu machen und zu trainieren. Da kann man auch mal gemeinsam hinfahren – so schlimm ist Hawaii ja nicht! (lacht)

Frage: Welche Vor- und Nachteile siehst du?

Peter Garzke: Durch den Sport habe ich viele Länder und interessante Menschen kennengelernt, viele Freunde gewonnen und so meinen Horizont erweitert. Der Sport pumpt dir so viel Adrenalin durch den Körper, wie man es im Büro nie erleben könnte. Nachteile sind natürlich, dass man viel von Zuhause weg ist und mit einem riesigen Materialberg reisen muss. Außerdem ist man auf Sponsoren angewiesen, die teilweise unzuverlässig sind. Der Druck ist enorm, man muss sich ständig anstrengen, um konstante Leistung zu bringen.

Frage: Du hast dein Hobby zum Beruf gemacht. Was rätst du Jugendlichen, die auch Profisportler werden wollen?

Peter Garzke: Das Sportprofidasein ist kein Zuckerschlecken. Man muss bei vielen Dingen Abstriche machen, auch im Privaten. Da muss man schon eine große Leidenschaft für den Sport mitbringen, um dranzubleiben. Ich habe viele Kollegen, die, als die Zeit mit den Partys losging, oder die erste Freundin über den Weg lief, schwer nachließen. Dann gibt’s da noch den finanziellen Aspekt. Wenn es dir nur um die Kohle geht, solltest du dir eine Sportart aussuchen, die von den Sponsoren besser unterstützt wird. Aber das würde nicht funktionieren, weil du die Leidenschaft brauchst, wenn du im Leistungssport ganz oben mitspielen willst. Ich habe ein Sportstudium abgeschlossen und mich in vielen anderen Bereichen fortgebildet. Das ist für die Zeit nach dem Sport von Vorteil.

Frage: Hast du den Schritt Leistungssportler zu werden jemals bereut?

Peter Garzke: Nein! Ich hätte nie diese Entwicklung durchgemacht und wäre sicherlich ein anderer Mensch geworden.

Danke für das Interview!

Kira Mühlhoff, Kleve, Freiherr-von-Stein-Gymnasium