Schüler:innen und Arbeiter:innen fordern die 4-Tage-Woche. Sofort!

von Yousra Ahraoui, Klasse 8c, Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium, Ratingen

Eine kürzere Woche und somit ein verlängertes Wochenende? Dies fordern nicht nur die Schülerinnen und Schüler. Nein! Auch erwachsene Arbeiterinnen und Arbeiter halten die 4-Tage-Woche für eine sinnvolle Idee, die den Schul- und Arbeitsalltag um einiges erleichtern würde. Viele Erwachsene beschäftigen sich heute mit dem Thema. Unter ihnen der britische Wirtschafts-Professor David Spencer.

Ob im Schulalltag oder in der späteren Berufswelt, eine verkürzte Arbeitswoche würde vielen Menschen das Leben schon um einiges erleichtern, meint Spencer. Er sagt, dass ausreichend Freizeit die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter langfristig nicht nur gesünder und motivierter, sondern auch arbeitsfähiger und produktiver macht. Für die Schulen würde das bedeuten, dass die Lernerfolge der Schülerinnen und Schüler langfristig steigen würden. Aus diesem Grund spricht sich Spencer für die 4-Tage-Woche aus. Er verlangt eine Abkehr von der gesellschaftlichen Denkart, dass Überstunden einen zum Helden machen würden, denn diese gibt den Arbeiter:innen das Gefühl, dass das die geleistete Arbeit nicht genug sei. Bewiesen wurde diese These bereits in Belgien, wo die 4-Tage-Woche schon eingeführt wurde. Seitdem dort die Arbeitszeit verkürzt bzw. auf vier Tage umverteilt wurde, gibt es mehr produktive Arbeiter:innen.

Auch Schülerinnen und Schüler fordern eine 4-Tage-Woche, da sie davon überzeugt sind, dass das verlängerte Wochenende ihnen mehr Zeit bietet, sich vom anstrengenden Schulalltag zu erholen und dadurch mehr Zeit für sich zu haben. Dadurch, dass Lehrkräfte von dieser Änderung gleichermaßen profitieren würden, spricht nichts gegen diese Änderung.

Zweifellos denkt man, dass solch eine große Änderung viele Probleme mit sich bringen würde, zum Beispiel, dass es zu weniger Ergebnissen kommen würde. Dennoch würden die Kritikpunkte aufgrund der vielen überragenden Leistungen kein Problem mehr darstellen. Genauso wurde bewiesen, dass durch ein verlängertes Wochenende in einer verkürzten Zeitspanne genauso viele, wenn nicht sogar mehr schulische Ergebnisse geliefert werden können.

Wie bereits erwähnt, führte Belgien die 4-Tage-Woche im letzten Jahr ein. Am 21. November 2022 trat das entsprechende Gesetz in Kraft, wodurch Arbeiter:innen nun selbst entscheiden können, ob sie vier oder fünf Tage die Woche arbeiten. Die Änderung zielt nicht darauf ab, weniger Ergebnisse und Arbeitsleistung und dafür mehr Freizeit zu fördern, sondern soll für mehr Freizeit und genauso viele beziehungsweise mehr Ergebnisse sorgen.

Sollten Jugendliche an Castingshows teilnehmen? Nein, auf keinen Fall!

von Merle Freymann und Franziska Kirschner, Klasse 8c, Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium, Ratingen

Viele Jugendliche machen jährlich bei unterschiedlichen Castingshows mit, die im Fernsehen ausgestrahlt werden. Aber ist das wirklich gut? Für ein gesundes Selbstvertrauen und weniger Selbstzweifel durch Erniedrigung. Ein Kommentar von Merle Freymann und Franziska Kirschner.

Ein wichtiges Argument gegen die Teilnahme an Castingshows ist, dass alle Teilnehmer:innen unter einem großen Leistungsdruck stehen. Besonders die Jugendlichen und Heranwachsenden stehen unter großen Stress. Hinzu kommt, dass die Teilnehmenden und ihr Talent durch die Jury öffentlich bloßgestellt werden. Das bedeutet, dass direkt nach dem Auftritt, der viel Mut abverlangte, erst einmal eine Erniedrigung folgt, was das Selbstvertrauen in den Boden stampft. Beispielsweise gibt es viele Situationen bei DSDS, in denen Dieter Bohlen mit einem Schlag die großen Träume der Bewerber:innen zerstört. Außerdem wird dadurch vielleicht auch bei einigen Zuschauer:innen oder Teilnehmer:innen angedeutet, es wäre cool, Selbstwertgefühle anderer herabzusetzen oder gar zu zerstören.

Zudem zeigt die Jury in solchen Shows meist fehlende Wertschätzung bei eher ungewöhnlichen Talenten. In solchen Fällen werden die großen Erwartungen von Jugendlichen meist enttäuscht. Bei einem Verbot für die Teilnahme von Jugendlichen würden viele vor Enttäuschung und Herabwürdigung bewahrt und geschützt werden.

Hinzu kommt der Aspekt der äußerlichen Erscheinung und des Aussehens. In einigen Castingshows ist das Aussehen zwar nicht wichtiger, aber meist gleichgewichtig mit der Begabung oder dem Talent, das präsentiert wird. Außerdem entsteht manchmal der Eindruck, dass sich Shows wie Germany’s next Topmodel an ein „Drehbuch“ halten und dadurch weniger authentisch sind. So erreichen beispielsweise eine „Heulsuse“, eine „Zicke“, eine Sportlerin und ein weiteres Mädchen die nächste Runde, die die anderen gegeneinander ausspielt und das Aufeinanderprallen der unterschiedlichen Charaktere somit für die nötige Spannung und Unterhaltung sorgt. Ein möglicher Grund für dieses Vorgehen ist, dass den Sendern die Einschaltquote wichtiger ist, als tatsächlich Talente zu fördern. Beispielsweise werden Teilnehmer:innen gezwungen, sich zu streiten oder immerzu gehässig zu sein, um die Aufmerksamkeit der Zuschauer:innen zu behalten und sich ein Einschalten in der nächsten Folge zu sichern.

Zudem werden „wahre“ Stars und Talente auch ohne derartige Castingshows, nämlich durch ihre außergewöhnliche Stimme oder Begabung bekannt. Durch das jährliche Wiederholen der Show ist die Bekanntheit der Gewinner:innen nicht unbedingt von Dauer, da es jedes Jahr eine:n Sieger:in gibt und somit der Erfolg des vorherigen Jahres wieder verblasst.

Insgesamt kann man also sagen, dass Jugendliche in Castingshows, in denen es nur um Zuschaltquoten geht, nichts verloren haben, und es ein Verbot für die Teilnahme Jugendlicher an diesen Shows geben sollte.

Soll die Schule später starten?

von Merle Freymann und Franziska Kirschner, Klasse 8c, Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium, Ratingen

Jeden Morgen starten die Schulen um rund 8 Uhr mit dem Unterricht, doch vor allem die Schülerinnen und Schüler leiden unter diesem frühen Unterrichtsbeginn. Aufmerksam lernen statt durch den Tag quälen. Ein Kommentar von Merle Freymann und Franziska Kirschner.

Ein Argument für die These eines späteren Unterrichtsbeginns wäre, dass Schülerinnen und Schüler weniger Anreiz zum Schwänzen hätten und auch zu spätes Erscheinen aufgrund Verschlafens geringer auftreten würde. Zudem ist Schlafmangel ungesund und führt in der Folge zu schlechteren Klausurergebnissen an betreffenden Tagen.

Je später am Tag eine Klausur geschrieben wird, desto besser schneiden Schülerinnen und Schüler ab – das wird auf einer Website über Schlafforschung beschrieben. Auch werden Langschläferinnen und -schläfer durch die üblichen frühen Schulzeiten benachteiligt. Auf die Frage, warum Schüler:innen nicht einfach früher am Abend schlafen gehen, gibt es wiederum eine einfache Antwort: In der Pubertät verschiebt sich der Schlafrhythmus nach hinten. Zu diesem Ergbenis kommen einige Studien.

Das heißt folglich, selbst wenn Schüler:innen früher zu Bett gehen wollen, ist das Einschlafen meist unmöglich. Außerdem müssen viele Jugendliche abends noch Hausaufgaben machen, für die sie im Laufe des Tages aufgrund von Hobbys oder AGs keine Zeit haben.

Darüber hinaus sind Schüler:innen bereits bei einer Viertelstunde mehr Schlaf deutlich wacher und konzentrierter. Lerninhalte können sich dann viel besser im Langzeitgedächtnis verfestigen. Dies sieht man beispielsweise  an Schulen in Seattle, wo Jugendliche seit 2016 erst um 8.45 Uhr zur Schule gehen müssen. Dadurch schlafen zum Beispiel Zehntklässler im Schnitt 34 Minuten länger und sind wesentlich aufmerksamer.

Auch die Unfallstatistiken im Schulalltag und auf dem Schulweg verbessern sich durch einen späteren Schulstart, wenn Schüler:innen ausgeschlafener sind. Dies sieht man auch an einer Schule, die ihren Beginn einmal von 7:35 Uhr auf 8:55 Uhr verschob, wobei die Anzahl der Autounfälle von 16–18-Jährigen als Konsequenz um 70% abnahm.

Insgesamt kann man sagen, dass ein späterer Schulbeginn viel und vor allem allen von Nutzen wäre. Der Schlafrhythmus von Jugendlichen verschiebt sich in der Pubertät nach hinten und darauf sollte eingegangen werden. Aktuell gehen viele Schüler:innen müde zur Schule, was zu Unkonzentriertheit führt und darüber hinaus ungesund ist.

 

Das Verhältnis zwischen jungen und älteren Menschen

von Malte Matzkeit, Klasse 8d, Carl-Friedrich-von-Weizsäcker-Gymnasium, Ratingen

Viele denken zurecht, dass das Verhältnis zwischen jungen und alten Menschen nicht unbedingt gut ist. Doch ist dem wirklich so? Um das herauszufinden, lohnt es sich, einige persönlichen Eindrücke einzufangen. Das heißt dann wohl: Auf in die Stadt und ältere Menschen befragen, welche Meinung sie über die junge Generation haben, ob sie sich respektiert fühlen und was sie zu diesem Thema sonst noch zu sagen haben.

Die Stadt Ratingen ist an diesem Morgen gefüllt wie eine halbe Tasse Kaffee, was bedeutet, dass es genügend Platz gibt, sich zu bewegen. Das Zwölf-Uhr-Läuten von der St. Peter und Paul Kirche in der Stadtmitte ist nicht zu überhören. Die Tauben warten nur darauf, dass Passanten ihnen etwas zu Essen hinwerfen. In der Mitte der Stadt ist eine riesige Kreuzung, die in jede der vier Himmelsrichtungen abführt. Mittendrin steht ein riesiger, majestätischer Brunnen mit einem Löwen obendrauf.

Die meisten Personen in der Stadt sehen aus wie zwischen 40-60 Jahre alt, doch man sieht auch ältere Menschen, wie zum Beispiel die 73-jährige Ursula. Sie berichtet, sie selbst habe nie missbilligendes Verhalten von Jugendlichen miterlebt, jedoch von Freundinnen die ein oder andere Geschichte gehört. Es war nichts Schlimmes dabei, trotzdem Dinge, die nicht in Ordnung sind. Ursula beschreibt die Situation in ihrer Straße so, dass dort mehrere ältere Personen wohnen würden, mitunter allerdings auch ein 16-jähriger Teenager. Dieser heiße Tom und solle vor Kurzem seinen 16. Geburtstag gefeiert haben. Mit einem Brief an alle Nachbarn habe er über die anstehende Feier informiert.t. In diesem Schreiben stand, dass er am 27. Januar seinen 16ten Geburtstag feiern würde und sollte es zu laut werden, solle man unter der angegebenen Nummer anrufen.Ursula sagt auch, dass sie die Eltern von dem Jungen kenne und somit dieses vorbildliche Verhalten auf die Erziehung zurückführe.

Darüber hinaus gäbe es jedoch einige Jugendliche, die mit gesenktem Blick auf das Handy herumlaufen würden. Wenn Ursula eine junge Person ansprach und fragte, ob man ihr helfen könne, sei dies stets bejaht worden. Um zu erfahren, woran dies liegen könnte, fragen wir weitere ältere Passanten, darunter den 77-jährigen Heinrich. Er erzählt, dass er schon viel Fehlverhalten von Jugendlichen mitbekommen habe. Darunter fielen Beleidigungen, Ignorieren und sogar angespuckt zu werden. Er findet derartiges Verhalten nicht sozial oder respektvoll, denke aber auch daran, dass es durchaus Hintergründe haben kann. Zum Beispiel, ob man mit Großeltern aufgewachsen ist, welche Freundschaften man hat, welches Umfeld auf einen wirkt und wie der Umgang ist. Er verteidigt Fehlverhalten damit, dass man von außen nicht wissen kann, was in Menschen vor sich geht. Vielleicht gab es einen frühen Tod eines Familienmitglieds.

Die 81-jährige Marta erzählt, dass sie sich darüber freuen würde, wenn jemand an ihrer Tür klingle und fragen würde, ob man für sie einkaufen gehen könne. Dies sei allerdings wegen Covid-19 im Moment nicht mehr möglich. Wenn man Jugendliche fragt, wie sie sich vorstellen, alt zu werden, begegnet man großen Fragezeichen. Die meisten waren sogar irritiert über die Frage, allerdings nicht der 14-jährige Matteo. Er stellt sich unter dem Altwerden vor, dass man weiterhin sein Leben auskosten solle und die eigenen Träume ausleben soll. Sein Traum: Eine richtige Arbeit finden und seinem Hobby, dem Fußball, nachgehen zu können. Die anderen befragten Jugendlichen reagieren hingegen unsicher und antworteten, dass sie es langweilig finden würden, über ihre Zukunft nachzudenken.

Zusammen gefasst kann man sagen, dass es kein einheitliches Bild gibt, wie Jugendliche von heute sich benehmen. Verhalten ist immer auch abhängig von der Erziehung, dem Umfeld, und dem Freundeskreis. Zu beobachten ist soziales und  weniger soziales Verhalten bei Jugendlichen. Darüber hinaus fällt auf, dass die Jugendlichen sich noch wenige Gedanken über das Altwerden machen. Mein Vorschlag: Geht doch mal in ein Altersheim und macht älteren Herrschaften eine Freude. Ein Besuch kann viel bewirken.

Chatten mit einer künstlichen Intelligenz

Adrijana Jevtic, 8d, Carl-Friedrich-von-Weizsäcker-Gymnasium, Ratingen

„Boah, 10 Stunden Schule und jetzt noch einen ganzen Aufsatz schreiben, gar kein‘ Bock. Ich habe eine Idee! Was würde ich nur ohne ChatGPT machen?“.

ChatGPT ist ein fortschrittliches künstliches Intelligenzmodell, entwickelt von OpenAI. Es ist wie ein gewöhnlicher WhatsApp Chat aufgebaut. Es gibt menschenähnliche Antworten und wird nach nur einem Chat zu deinem besten Freund. Das Modell ist in der Lage, auf eine Vielfalt von Fragen in verschiedenen Sprachen zu antworten, wie z.B Deutsch, Englisch und viele andere. Es nutzt eine fortschrittliche Technologie namens Transformer, um menschenähnliche Gespräche zu führen und Antworten auf Fragen zu generieren.

Ein Merkmal von ChatGPT ist seine Fähigkeit, Informationen und Kontext von früheren Fragen und Antworten zu speichern und bei späteren Gesprächen zu berücksichtigen. Dies gibt dem Modell die Fähigkeit, ein Gespräch natürlich und flüssig zu führen. Der Unterschied zwischen Mensch und Roboter ist nur schwer zu erkennen.

„Hä, Kängurus legen Eier? Was ist denn hier falsch gelaufen?“ ChatGPT arbeitet mit Texten aus dem Internet, jedoch entspricht nicht alles, was man im Internet liest, der Wahrheit. Daran wird aber weiterhin gearbeitet und ChatGPT wird immer noch trainiert, um sein Wissen auf dem neusten Stand zu halten. ChatGPT wird für verschiedene Zwecke genutzt. Von einigen Schüler*innen wird er als Hausaufgabenmaschine genutzt. „OMG! Er schreibt mir einen ganzen Text. Ich muss die Hausaufgaben nicht mehr machen. Juhu!“

Je genauer die Anweisung ist, desto präziser fällt die Antwort aus, zum Beispiel.: „Schreibe einen Artikel über den Sinn des Konjunktives 1 und 2 im Alltag. Schreibe so, als wärst du eine 8. Klässlerin. Schreibe 300 Wörter.“ Rechtschreibefehler, zu lange Sätze, Mehrdeutigkeiten, geschlossene Fragen versteht der Bot nicht. ChatGPT könnte das Lernen in Zukunft stark verändern. ChatGPT bietet auch eine einzigartige Lösung für Unternehmen, Organisationen und Einzelpersonen.

Der Programmierer Danijel Jevtic nutzt ChatGPT um die Aufträge seiner Kund*innen noch besser auszuführen und ihm dabei noch sein Leben zu vereinfachen. „ChatGPT kann auch Programmieren. Ich nutze die Funktionen von ChatGPT, was der Einstellung eines „Junior Developers“ gleicht. Derzeit ist ChatGPT noch kostenlos, aber aufgrund der Qualität, wäre ich auch bereit, für diesen Dienst zu bezahlen.“

Schulalltag in Schweden und Deutschland – persönliche Eindrücke einer Grundschülerin

Franka Lindstaedt, 8d, Carl-Friedrich-von-Weizsäcker-Gymnasium, Ratingen

Eine ruhige Stimmung in einer ausgelassenen Atmosphäre. Papierrascheln,
Kindergelächter und motiviertes Lernen. Das ist der erste Eindruck, den man bekommt,
wenn man in den Klassenraum der 3a der Falkenbergschule in Schweden hinein schaut.
In der 3c der Albert-Schweitzer Schule in Ratingen ist es hingegen laut, unruhig und
stressig. Das ist jedenfalls der Eindruck des neunjährigen Ichs.

Mit vier Jahren zog ich mit meinen Eltern nach Schweden. Ich ging dort in den
Kindergarten und wurde auch dort eingeschult. Als ich im Alter von neun Jahren wieder
zurück nach Deutschland zog, war das deutsche Schulsystem eine große Hürde für mich.
Um das nachvollziehen zu können, stelle ich je einen Schultag aus meinem Leben in
Schweden und in Deutschland vor.

In Schweden mache ich mich morgens ohne Tasche auf den Weg zum kostenlosen
Schulbus (200 m). Mein ganzes Material, welches die Schule zur Verfügung stellt, ist in
meinem eigenen Fach in der Schule. An der Bushaltestelle warte ich mit vielen anderen
Kindern, bis der Schulbus kommt. Heute hatten wir Glück, es kommt ein Doppeldecker.
Mit dem Bus fahre ich 15 Minuten in die Stadt, in der meine Schule liegt. Der Bus hält
direkt vor der Schule, also kann ich direkt zu meinem Klassenzimmer laufen. Die Schule
beginnt pünktlich um 8:20 Uhr.

Als erstes wird uns der Plan des heutigen Tages gezeigt, dann werden uns die Laptops ausgeteilt. Da wir noch nicht in der vierten Klasse sind, haben wir noch keine eigenen. Ich logge mich auf einer App ein in der man verschiedene Fächer hat. Ich gehe auf ́Svenska ́, denn wir haben jetzt Schwedisch. Dort bearbeite ich verschiedene Levels, bis ich alles fertig habe. Ich habe schon seit Anfang des Schuljahres daran gearbeitet. Die Lehrerin sagt mir stolz: „Franka, geh in die Bibliothek und lies ein Buch, denn deine Klassenkameraden sind noch nicht fertig!“.

In der Pause wird wie überall viel gespielt und gelacht. Dann haben wir SO (Gesellschaftskunde: Erdkunde, Politik, Geschichte) und dieses Mal benutzten wir ́nur ́ die I-Pads und machen eine kleine Präsentationen über den Beamer. Am Ende zeigt uns die Lehrerin noch etwas am Whiteboard. Danach gehen alle hungrig in die Mensa. Es gibt wie jeden Tag etwas frisch Gekochtes aus der schuleigenen Küche. Danach hat die eine Hälfte der Klasse Werken und die andere nähen in eigens dafür eingerichteten Werkstätten. Nach einer kurzen Pause haben wir Sport. Im Sportunterricht behandeln wir das Thema Zirkus. Überall wird geklettert, geturnt, getanzt oder jongliert. Danach müssen wir kurz duschen. Nach dem Schulschluss um 14:00 Uhr mache ich mich ohne Hausaufgaben auf den Weg zum Schulbus, der uns pünktlich um 14:05 Uhr abholt und nach Hause fährt.

Im Vergleich dazu nun ein Schultag aus meinem Leben in Deutschland. Ich beeile mich
mit schwerer Tasche zum Treffpunkt, an dem meine Freund*innen schon warten. Wir gehen gemeinsam zur Schule, denn durch den Straßenverkehr ist der Schulweg nicht sicher. Zusammen wird man besser gesehen. Um 8:00 Uhr soll der Unterricht beginnen, jedoch herrscht eine unerträgliche Lautstärke, an der ich nicht unbeteiligt bin und die Klassenlehrerin kann sich nicht durchsetzen. Als endlich Ruhe eingekehrt ist, kann der
Deutschunterricht beginnen. Der Overheadprojektor kommt zum Einsatz bzw. er sollte,
es wenn er denn funktionieren würde. Egal, der Unterricht geht weiter und uns wird mal wieder ein Arbeitsblatt ausgeteilt. Nachdem ich ohne Ende Wörter abgeleitet habe, ist endlich Pause. Die Kinder, die nicht fertig geworden sind, müssen den Unterrichtsstoff zuhause selbständig nacharbeiten.

Wir holen unsere Pausenbrote heraus und gehen auf den Schulhof. Dort spielen viele Kinder auf Klettergerüsten und auf weiteren Spielgeräten. Der Unterricht geht weiter. Im Erdkundeunterricht sollen wir alle Bundesländer an die Tafel schreiben. Zum Glück komme ich nicht dran, denn ich ekele mich vor der Kreide, die macht einen so schmutzig. Heute ist Freitag also haben wir nur vier Stunden und wir können mit Hausaufgaben um 11:20 Uhr nach Hause laufen oder, wie ich, zu einer Tagesmutter, denn meine Mutter ist berufstätig.

Einige Sachen sind mir an den sehr verschiedenen Schulsystemen aufgefallen:
In Deutschland tut der Notendruck den Kindern nicht gut. Arbeit nach Arbeit ohne
Pause. Kein kostenloses Essen in den Schulen.

Während ich in Schweden die Druckschrift nutzte, musste ich in Deutschland die
Schreibschrift lernen. Ich kann bis heute immer noch keine Schreibschrift und brauche
sie auch nicht. Die nicht vorhandene Technik wie IPads oder Laptops wäre ein guter
Weg Kindern etwas beizubringen und ich denke es wäre vor allem eine große Hilfe für
Lehrer*innen.

In Schweden wurde das Lernen sehr verlangsamt, indem man wartet, bis alle den Stoff
verstehen. Durch das Duzen der Lehrkräfte bauen die Kinder eine bessere Verbindung
mit den Lehrer*innen auf. Die Pflicht des Duschens nach dem Sportunterricht ist in meinen
Augen wichtig, da manche Schüler*innen sehr schwitzen und nicht Angst haben sollten
unangenehm wegen ihres Körpergeruchs aufzufallen. Da man Noten ab der 7ten Klasse bekommt und sowieso nicht wiederholen kann, können die Schüler*innen den Schulstoff
mit wenig Druck lernen und anwenden.

Zusammenfassend gefällt mir das schwedische Schulsystem besser, allerdings ist die
Selbstständigkeit, die man in deutschen Schulen haben muss, um vorwärts zu kommen, nicht unbedingt schlecht. Abschließend kann ich jedoch von Glück reden, dass ich in zwei gut funktionierenden Schulsystemen war und von beiden profitiere.

Eine WM voller Emotionen und Erfolge

von Emin Sami Jawad, Klasse 8d, Carl Friedrich von Weizsäcker-Gymnasium, Ratingen

Jedes Mal, wenn man das Stadion betrat, fühlte und hörte man das laute Gejubel der Fans, die harte Arbeit, die das Training bedeutet und die Opfer, die für die Erbauung des Stadions dieser WM erbracht wurden. Diese WM war anders als die vergangenen Weltmeisterschaften. Zum einen war sie die letzte WM von Ronaldo, Messi, Neymar und Modric, zum anderen ist es die erste WM, die vom Emirat Katar veranstaltet wird. Dort herrschen auch andere gesellschaftliche Regel, doch das akzeptieren manche anderen Staaten nicht.

Deutschland ist eines der Länder, die sich an den katarischen Regeln stoßen, denn sie wollen die One-Love-Binde tragen, obwohl das in Katar verboten ist. Die öffentlichen Diskussionen gingen so lange, dass Katar sogar eine eigene Binde für Deutschland anfertigen ließ, die die deutsche Nationalmannschaft zurückwies. Bastian Schweinsteiger sagte: „Die beste WM? Niemals! Die war 2006 in Deutschland. Das ist eher die schlimmste und das nur wegen der Binde.“ Es wurde vor einem Spiel ein Mannschaftsfoto geschossen, auf dem die deutschen Spieler ihre Hände vor dem Mund hielten, um zu symbolisieren, dass sie nichts sagen dürfen.

Nicht nur Schweinsteiger sprach schlecht über die WM, auch der ehemalige Fußballprofi Sandro Wagner äußerte sich rassistisch gegenüber Katar, indem er sagte: „Ich habe auch schon ein paar Deutschland-Fans gesehen, die lautstark anfeuern. Vorhin habe ich gedacht, die ganze Kurve ist voller Deutschland-Fans, aber dann habe ich erst gemerkt, das sind die katarischen Bademäntel.“ Im darauffolgenden Spiel akzeptierte die deutsche Nationalmannschaft die Regeln allerdings und trugen die Binde, die ihnen angeboten wurde.

Später schafft es Saudi-Arabien Argentinien in der Gruppenphase mit 2:1 zu besiegen, was dafür sorgte, dass der Prinz von Saudi-Arabien einen Feiertag einführen ließ. Später flog Saudi-Arabien gegen Mexico aus der WM. Argentinien hingegen schafft es bi ins Achtelfinale. Außerdem besiegte Marokko das belgische Nationalteam und kam im Turnier weiter als nur bis zur Gruppenphase. Die Marokkaner schafften es sogar, Spanien im Viertelfinale durch ein Elfmeterschießen zu besiegen. Deutschland flog wieder in der Gruppenphase aus dem Turnier, weil Spanien gegen Japan verlor. Brasilien kam, ebenso wie Marokko aus der Gruppenphase heraus, indem sie Serbien durch das Traumtor von Richarlison besiegte.

Marokko schafft es tatsächlich sogar Portugal durch En-Nesyris Kopfball zu schlagen, sodass die marokkanische Nationalmannschaft bis ins Halbfinale gelangte. Was ich persönlich schade fand, war der Streit zwischen dem portugiesischen Trainer und dem Weltfußballer Ronaldo. Die Auseinandersetzung sorgte dafür, dass der Trainer Ronaldo
auf der Ersatzbank ließ, obwohl es seine letzte Teilnahme an der WM war. Etwas Ähnliches ereignet sich auch in der französischen Nationalmannschaft: Karim Benzema, der sich bereits in der Vorbereitungsphase verletzte, erholte sich bis zum Spiel wieder, wurde aber dennoch während der gesamten WM nicht aufs Feld gelassen. Der Trainer ließ ihn nicht mal auf die Ersatzbank, was dafür sorgte, dass Benzema nach der WM das Team verließ.

Das Halbfinale zwischen Argentinien und Niederlande bot das hitzigste Spiel der ganzen WM. Es kam sogar so weit, dass der Schiedsrichter nach dem Spiel gefeuert wurde, weil er parteiisch für die Seite der Argentinier entschieden habe, als er Martínez keine rote Karte für sein Fehlverhalten gab. Molina gelang das 1:0 aufgrund einer schlechten Verteidigen der Niederländer und später schießt Messi das 2:0 durch einen Elfmeter. In den letzten Minuten gelang Weghorst das 2:1 und in der 90 Minute +11 macht er durch einen Freistoß seinen Doppelpack. Im Elfmeterschießen verloren die Niederlande jedoch 4:3. Frankreich gewann 2:0 gegen Marokko und zog damit ins Finale. Marokko verlor das Spiel um den dritten Platz, trotzdem schafften die Spieler es, als erste afrikanische Mannschaft bis zum Halbfinale.

Im Finale, das zwischen Frankreich und Argentinien stattfand, schoss Messi das 1:0 durch einen Elfmeter und Di María das 2:0. In den letzten Spielminuten machte Mbappe einen Headtrick und verlängerte das Spiel zum Elfmeterschießen. Dort gewann Argentinien schließlich mit 4:2 und Martínez wurde zum besten Torwart der WM gekrönt. Dieser WM-Sieg der Argentinier machte Messis Karriere perfekt.

Zwischen Blitzlicht und Temposchild

von Isabell Pieper, Klasse 8a, Immanuel-Kant-Gymnasium, Heiligenhaus

Wir kennen es alle, grelles Licht blendet einen, nur für den Bruchteil einer Sekunde und dann ist es bereits vorbei. Der erste Gedanke, der einem durch den Kopf schießt, ist, ob man den Mund offenstehen hatte oder aber, wie teuer es dieses Mal wird. Nein, die Rede ist hier nicht von einem Überraschungsfotoshooting, es geht natürlich um die heimtückischen Blitzer auf den Straßen.

Irgendwie  tauchen sie immer genau dann auf, wenn man gerade wie ein Zombie aussieht und viel zu spät zu einem wichtigen Termin kommt, oder dann, wenn man nur schnell etwas bei der Post abgeben wollte und es nicht für nötig hielt, das Nachthemd umzuziehen. Die grauen Kästen werden immer raffinierter getarnt, sodass man sie erst bemerkt,  wenn es bereits zu spät ist und das Beweisfoto des Überschreiten des Tempolimits bereits geschossen ist und der Bußgeldbescheid so gut wie im Briefkasten liegt.

Viel schlimmer ist jedoch, dass manche Menschen durch Radarkontrollen so paranoid werden, dass sie bei geparkten Kastenwagen am Straßenrand anhalten und ihr Schminktäschchen zücken. Wenn man schon geblitzt wird, dann sollte man wenigstens gut auf dem Foto aussehen. Wofür gibt es sonst den Klappspiegel an der Autodecke? Andere wiederum haben ganz neue Methoden gefunden, damit sie das Bußgeld um jeden Preis umgehen. So fahren jene Menschen bei jedem verdächtigen Schimmern hinter den Hecken lieber 15 km/h zu langsam als 2 km/h zu schnell als das angegebene Tempo.

Noch effektiver ist es natürlich, anzuhalten und direkt auszusteigen, und die Gefahrenzone rund um den Blitzer zu Fuß zu passieren. Aber bitte nicht zu schnell! Auf diesem Weg tut man sowohl dem Geldbeutel, als auch der Umwelt einen großen Gefallen. Dann gibt es da noch die dritte Gruppe an Menschen, das sind Autofahrer:innen, die sich weder von Bußgeldern noch von Zombie-Fotos abschrecken lassen. Diese fahren knallhart weiter 70 km/h in der 30er-Zone, selbst wenn ihnen die Blitzer bereits vor das Gesicht springen.

Doch wenigstens sind diese Menschen sozial, die Bußgelder gehen nämlich an die Städte und Kommunen. Der Staat muss immerhin auch etwas an den Geschwindigkeitsübertritten verdienen. Die letzte und möglicherweise auch beste Variante wäre, einfach immer die Richtgeschwindigkeit einzuhalten, nicht über Rote Ampeln zu fahren und sich an die allgemein geltenden Verkehrsregeln zu halten. Aber das ist natürlich nur so eine Idee …

Ein Abend in der Essener Philharmonie

von Ekaterina Moltschanov, Klasse 8d, Carl Friedrich von Weizsäcker-Gymnasium, Ratingen

Der geräumige Raum der Philharmonie bietet ausreichend Platz für die ankommenden Gäste. Auf dem glänzenden Fliesenboden hört man die Absätze der schick gekleideten Damen, die von ihren Kavalieren begleitet werden. Hier trifft man keinen Teenager in Jogginghose und Sweatshirt, denn es ist bekannt, dass es an Orten wie der Philharmonie, nach längst etablierten Regeln üblich ist, den Dresscode einzuhalten.

Wenn man die Treppe hinaufgeht und den richtigen Platz gefunden hat, kann man den Blick auf den Saal genießen. Dieser ist in zwei Seiten geteilt: eine für die Musiker:innen und der restliche Bereich für das Publikum. Auf der Bühne sitzen bereits einige Orchestermitglieder und bereiten sich auf das Konzert vor. Wenn man den Blick nach oben richtet, fällt sofort die weit oben liegende Orgel ins Auge. Eine große Anzahl von Metallrohren unterschiedlicher Größe lässt die Kanzel der Orgel selbst winzig erscheinen. Die Zuschauer:innen sitzen gestaffelt in vielen Reihen dem Orchester gegenüber.

Es ist laut im Saal, bis die Moderatorin auf die Bühne kommt. Sie stellt die beiden Komponisten vor: Sergei Rachmaninow und Peter Tschaikowskys Musik wird bei diesem Konzert erklingen. Bald kommt der Dirigent unter tosendem Applaus auf die Bühne. In glänzenden schwarzen Schuhen und in einem Frack verbeugt er sich und stellt sich auf das für ihn vorbereitet Podest. Zwischen ihm und der Moderatorin entsteht ein kurzer Dialog, der das Publikum mit Teilen von Rachmaninows zweiter Sinfonie vertraut macht.

Der Leiter des Orchesters versucht die passenden Worte für die Musik zu finden, doch schnell stellt sich heraus, dass es nichts Besseres gibt, als sie zu hören. Er schüttelt die Hände und die Zuschauer:innen tauchen mit dem Orchester in die Musik ein, als ob sie einem Zauber erliegen würden. Nachdem die Musiker:innen die gewünschte Melodie vorgespielt haben, dreht der Dirigent sich um und nimmt den Applaus entgegen. Danach folgen noch ein paar Fragmente, und eines davon beschreibt der Dirigent sehr kurz und deutlich, es wurde nur das Wort „R-R-Rachmaninow“ für den ganzen Saal ausgesprochen! “R-R-Rachmaninow“ — so kann man das Ende der Symphonie nach Meinung des Musikers beschreiben.

Aber das heutige Konzert wird bei Weitem nicht mit Rachmaninows zweiter Symphonie beginnen. Ein Solist erscheint auf der Bühne. Der Cellist setzt sich links vom Dirigenten und sobald der Saal still ist, beginnt das Konzert endlich. Die Klänge von Tschaikowskis „Variation zum Thema Rokoko“ füllen den Saal. Die Einheit des Orchesters ist mit dem Cello-Solo verwoben, verbindet sich aber in keiner Weise mit ihm. Manchmal schweigt das Orchester, dann schenkt der Solist sein Spiel den Zuhörer:innen, und manchmal pausiert das Cello. Das Publikum im Saal sind begeistert! Es wird mehrmals „Zugabe“ gerufen und der Solist spielt ein paar einzelne Stücke. Das Publikum klatscht wieder enthusiastisch.

Bevor der Solist die Bühne verlässt, erhält er von der Moderatorin einen Blumenstrauß, den er am Ausgang einer der Violinisten gibt. So endet der erste Teil des Konzerts. Die Orchestermusiker:innen stehen von ihren Sitzen auf und verlassen die Bühne. Die Zuschauer:innen nutzen die kleine Pause, um eine Etage tiefer etwas an der Bar zu bestellen und die Eindrücke miteinander zu teilen.

Nach 15 Minuten beginnen die Leute langsam wieder in den Saal zu gehen und sich auf ihre Plätze zu setzen. Nachdem sie ein wenig gewartet haben, öffnet sich die Tür und die Orchestermitglieder kommen bereits in voller Besetzung auf die Bühne. Die Musikerinnen in schwarzen Kleidern und die Musiker in schwarzen Anzügen halten ihre Instrumente in der Hand und nehmen ihre Plätze ein. Die Geigen links, die Bratschen rechts, etwas höher stehen die Kontrabassist:innenen, die Bläser:innen positionieren sich mittig, und ganz hinten nehmen der Tellerhalter, der Xylaphonist sowie der Schlagzeuger und Pauker ihre Plätze ein. Diese vier sollte man während der gesamten Symphonie besonders im Auge behalten, denn ihre Partie kann nur selten explizit rausgehört werden, dabei ist sie die interessanteste.

Die vier Teile der Symphonie, bei der sich ein Thema in allen Teilen wiederholt, wird zu keinem Zeitpunkt langweilig und ist ziemlich schnell vorbei. Am Ende schwingt der Dirigent die Arme intensiver und jetzt wird klar, warum hinter ihm eine kleine Trennwand auf dem Pult steht. Emotionen zu beobachten, die er nicht nur mit seinen Händen, sondern auch mit seinem Gesichtsausdruck vermittelt, ist wahrscheinlich nach der Beobachtung des Orchesters, eine der interessantesten Aktivitäten. Die Art und Weise, wie die Orchestermusiker:innen jedes Thema aufgreifen, es fortsetzen und weiterführen, überrascht das Publikum.

Jede Note trägt die Seele des Komponisten in sich, die wahrlich zart und geräumig ist – ähnlich wie die Heimat von Sergei Rachmaninow. Die Bögen werden angespannt, und die Bläser:innen müssen tiefer einatmen, denn der Moment, den der Dirigent so anschaulich beschrieben hat, ist schon nahe und siehe da…„TAN-TA-TA-TAN“. Das Publikum zuckt und bricht sofort in Applaus aus. Von Weitem hört man „Bravo!“. Die Menschen stehen von ihren Sitzen auf und klatschen unaufhörlich in die bereits erröteten Hände.

Fußball – Das Herz Portugals

von Flora Pais Marques, Klasse 8d, Carl Friedrich von Weizsäcker-Gymnasium, Ratingen

Fußball ist in Portugal mit Abstand die beliebteste Sportart und das nicht erst seitdem die portugiesische Nationalmannschaft die Europameisterschaft 2016 gewann. Sowohl die bekannten Vereinsmannschaften, namentlich der FC Porto, Sporting und Benfica Lissabon und deren Junioren, als auch die portugiesische Nationalmannschaft konnten einige Erfolge verzeichnen.

Der portugiesische Fußball wurde maßgeblich von Studierenden eingeführt, die bei ihrer Rückkehr aus England den neuen Sport zu ihren portugiesischen und britischen Familien in Portugal mitbrachten.

,,Der Aufbau des Stadions sorgt für Gänsehaut”, ,,Bombastisches Stadion und fantastische
Stimmung garantiert!” ,,Der Stadioninnenraum lässt das Herz eines jeden
Fußballbegeisterten höherschlagen.” Diese Aussagen werden über das Stadion Estadio da Luz in Lissabon gesagt. Dort kann man südländische Emotionen in der großartigen Kulisse des Fußballstadions erleben. Von Benfica Anhänger:innen wird das Stadion nur ,,A Caterdral” (die Kathedrale) genannt.

Insgesamt ist die Stimmung im portugiesischen Stadion deutlich spielbezogener als in Deutschland – bei schlechten Spielen wird es auch mal sehr ruhig, wenngleich die Ultras nicht ruhen. Die Ultraszene prägt die Fankultur Portugals erheblich. Die Super Dragoes als größte Verbindung umfasst allein mehr als 10.000 Mitglieder und gehört zu den größten Fanverbindungen weltweit.

Wer einmal richtig auffallen will, für ein paar Stunden in ein anderes Leben schlüpfen will und sich von der Masse abheben möchte, der sollte ein portugiesisches Stadion besuchen. Bei internationalen Spielen geht es zwischen Heim- und Gästefans meistens sehr fair zu. Hier muss keine größere Gewaltbereitschaft beim Stadionbesuch gefürchtet werden. Zwischenfälle drohen hingegen primär bei Duellen mit einheimischen Erzrivalen von Sporting oder Benfica Lissabon.

Abschließend kann man sagen, dass fast jede und jeder in Portugal seinen Lieblingsverein gefunden hat und dafür. Es ist abhängig von der Herkunft, Sympathie und auch dem Elternhaus. In manchen Ehen führt dies bei Duellen zu Konflikten, welche aber meist mit einem Augenzwinkern ausgetragen werden.