Der erste große Auftritt: Vorstadt-Punkband begeistert Publikum

von Keanu Börgardts, Klasse 8b, Franz-Haniel-Gymnasium, Duisburg

17:50 Uhr – nur noch zwei Stunden bis zum großen Auftritt. Die Nervosität bei der Punkband TOTEX steigt. Bisher hat die Band aus Duisburg-Baerl nur kleine Auftritte in ihrer Jugendzeit auf privaten Feiern, in Jugendzentren und in kleinen Kneipen gehabt.

Doch jetzt wartet hier in der Enni Eventhalle in Moers die große Bühne auf sie. Die bekannte Band BETONTOD ermöglicht es ihnen hier vor über 2000 Zuschauerinnen und Zuschauern als Vorband zu spielen. „Unglaublich wie viele Leute hier sind, hoffentlich bekomme ich überhaupt einen Ton raus“, hört man den Sänger der Band Udo Börgardts sagen. Sichtlich beeindruckt von der Kulisse steht der 50-jährige Baerler neben der Bühne. Seine drei Bandkollegen dagegen halten sich Backstage auf und stärken sich mit Bier und Snacks.

Noch 15 Minuten bis zur Show. Alles ist vorbereitet, die Technik steht, der Soundcheck war erfolgreich und die Halle ist gefüllt. Nun wird die Band angesagt und mit Beginn des ersten Liedes, fühlen sie sich, als hätten sie nie etwas anderes gemacht. So muss Punk-Rock sein!

FC Bayern München entlässt Julian Nagelsmann

von Colin Schadwill, Klasse 8b, Franz-Haniel-Gymnasium, Duisburg

Julian Nagelsmann wurde als Trainer des FC Bayern München am Donnerstagabend, den 23.03.2023 entlassen. Sein Nachfolger ist der ehemalige Chelsea Trainer Thomas Tuchel.

Die Fans sind von der Entlassung des Trainers nicht besonders begeistert. Auch der Top-Spieler Joshua Kimmich schien nicht glücklich darüber zu sein und äußerte sich in einer Pressekonferenz, dass Nagelsmann ein überragender Trainer sei. Nach der Entlassung hatte auch die Ehefrau von Nagelsmann angekündigt, ihren Job bei ihrem Arbeitgeber der Bild-Zeitung zu verlassen.

Überraschend ist jedoch die Reaktion von Nagelsmann selbst: Es schien von den Entlassungplänenn nichts zu wissen. Ebenso überrascht war der aktuelle Trainer der Deutschen National Mannschaft Hansi Flick.

Doch nicht nur Nagelsmann wurde freigestellt, sondern auch die beiden Co-Trainer Dino Toppmüller und Xaver Zembrod. Die Gründe für seine Entlassung sind einerseits die Niederlage gegen Leverkusen mit einem 2:1, andererseits die aktuell schlechteste Bundesligasaison seit elf Jahren.

Rezension: „Nur noch ein einziges Mal“

von Tamaris Koßek, Klasse 8d, Franz-Haniel-Gymnasium, Duisburg

Magst du Romane? Dann wird dir der Roman „Nur noch ein einziges Mal“ bestimmt gefallen. Egal, ob du lieber Bücher auf englisch oder auf deutsch liest, dieses Buch gibt es auf beiden Sprachen („It ends with us“).

Das Buch wurde 2016 veröffentlicht und 2022 gab es eine neue Auflage. Es gibt einen zugehörigen weiteren Band mit dem Titel ,,Nur noch einmal für immer“ („It starts with us“). Es soll 2023 soll auch ein Film zum ersten Band erscheinen. Die Autorin der Bücher ist Colleen Hoover und von Katharina Ganslandt übersetzte beide Bände ins Deutsche.

In der Geschichte geht es um Lily, die nach Boston zieht, um ihren Traum zu leben. Sie startet gerade ins Berufsleben, indem sie ihren ersten eigenen Blumenladen eröffnet Lily denkt, dass ihr Leben nicht besser sein könnte und Probleme ab jetzt der Vergangenheit angehören. Bis sie Ryle kennenlernt und sie sich ineinander verlieben. Neben der Handlung wird vieles aus Lily’s Vergangenheit erzählt, die durch einen gewalttätigen Vater gegenüber der Mutter geprägt wurde und wie Atlas, Lily’s erste Liebe, ihr ganzes Leben auf den Kopf stellte. Auch Ryle zeigt sich dadurch von einer ganz anderen Seite zeigt, die Lily noch nicht kennt.

Die Autorin will ihrer Leserschaft zeigen, dass man auf sich selbst, aber auch auf die Meinungen anderer hören sollte. Außerdem soll auf Gewalt aufmerksam gemacht werden und darauf, dass die Vergangenheit oder begangene Fehler anderer das Leben prägen.

Das Willow Project: Öl oder Zukunft

von Maya Crichton, Klasse 8b, Franz-Haniel-Gymnasium, Duisburg

600 Millionen Barrel Öl. Das sind 95 Milliarden Liter. 250 Ölquellen und 5 Bohrstationen. 28,7 Millionen Liter Rohöl pro Tag, und das 30 Jahre lang. Dabei würden insgesamt 280 Millionen Tonnen Treibhausgase freigesetzt werden. Das Willow Project ist als eines der größten Ölförderprojekte auf staatlichem Boden in der US-Geschichte geplant.

Das Willow Project, das in dem Naturschutzgebiet National Petroleum Reserve Alaska in Betrieb genommen werden soll, ist ein Ölprojekt in Nordalaska das momentan weltweit für Aufruhr sorgt. Am 13. März 2023 genehmigte der amerikanische Präsident Joe Biden das Willow Project, obwohl er im März 2020 als Wahlversprechen der Präsidentschaftswahl noch beteuerte: „Keine Bohrungen mehr, auch nicht vor der Küste. Keine Möglichkeiten für die Ölindustrie, weiter zu bohren, Punkt, Ende.“

Die Lokalpolitik stimmte dem Projekt auch zu, da es 2.500 temporäre und 300 langfristige Arbeitsstellen schaffen und durch diese Steuereinnahmen Milliardenbeträge in die öffentlichen Kassen spülen würde. Außerdem hieß es, das Willow Project würde die Energiesicherheit und -unabhängigkeit stärken.

Von dem großen Vorhaben ist allerdings nicht das erste mal die Rede. Bereits der Vorgänger Donald Trump egenehmigte das Projekt des Ölkonzerns ConocoPhillips zu seiner Regierungszeit. 2021 zog man die Genehmigung allerdings wieder zurück, weil die schädlichen Auswirkungen für das Klima nicht berücksichtigt wurden.

Es wird zum Beispiel davon ausgegangen, dass der Permafrostboden der betroffenen Gebiete tauen und so Methan freigesetzt werden würde, welches zu der Gruppe der klimaschädlichen Schadstoffe (sogenannte Treibhausgase) zählt. Diese tragen zu etwa 30 Prozent zur globalen Erwärmung bei. Außerdem sorgt Methan auch für negative  Auswirkungen auf die Gesundheit, da es die Luftqualität verschlechtert. Um diesen Prozess zu verhindern soll künstlich gekühlt werden, das würde aber wiederum zu zusätzlichem CO2-Ausstoß führen.

Des Weiteren würden Lebensräume von Wildtieren und die Heimatregionen von indigenen Menschen in Nordalaska zerstört werden und die Umwelt würde erhebliche Schäden nehmen. Das Vorhaben macht außerdem die Energiewende und das Erreichen der Klimaschutzziele noch unwahrscheinlicher. Doch obwohl das Willow Project für verheerende Schäden sorgen würde, macht es eine klimaneutrale Zukunft nicht unmöglich. Wenn auch in anderen Bereichen auf CO2 verzichtet werden würde kann man immer noch eine lebenswerte, nachhaltige Zukunft für alle sichern, erklärt der Weltklimarat-Vorsitzende Hoesung Lee.

Trotzdem rufen Klima- und Umweltschutzorganisationen manuell und digital weltweit zum Protest auf und auf Social-Media-Plattformen wie TikTok oder Instagram wird immer mehr Kritik gegenüber dem Projekt unter dem #StopWillow öffentlich gemacht und geteilt. Zudem haben bereits über 4,6 Millionen Menschen die Online-Petition gegen das Willow Project unterschrieben und man rechnet auch in Zukunft mit mehr Protesten. Ob das Projekt letztlich in die Tat umgesetzt wird, steht nämlich noch nicht fest.

Die drei ??? – Erbe des Drachens

von Inga Seidensticker, Klasse 8b, Franz -Haniel-Gymnasium, Duisburg

Gefallen dir abenteuerliche Filme, bei denen man auch lachen kann? Dann wird dir „Die drei ???– Erbe des Drachens“ bestimmt gefallen. Der Film ist am 26. Januar 2023 im
Kino erschienen und hatte nach einer kurzen Zeit schon Millionen Zuschauer:innen.

Die Drei Fragezeichen sind Justus Jonas (Julius Weckauf), Peter Shaw (Nevio Wendt) und Bob Andrews (Levi Brand). Sie reisen in den Sommerferien nach Rumänien, um ein Praktikum am Filmset von „Dracula Rises“ zu absolvieren, welches ihnen Peters Vater vermittelt hat, der bei der Filmproduktion für die Spezialeffekte verantwortlich ist. Kurz darauf kommt es zu mysteriösen Ereignissen auf dem alten Schloss. Die Vorkommnisse wecken das Interesse der drei Jungen und Die drei ??? wollen herausfinden, wie das Verschwinden eines Jungen, der vor über 50 Jahren verschwand, damit zusammenhängt.

Der Film ist ziemlich spannend, dennoch gibt es einige Stellen zum Lachen. Aus diesem Grund gefällt mir der Film besonders und ich finde, dass er viele unterschiedliche Personen-Gruppen anspricht. Während des Drehs wird die enge Freundschaft zwischen Justus Jonas, Peter Shaw und Bob Andrews gestärkt. Im Verlauf des Films stehen nicht nur die Dreharbeiten, sondern auch die Beziehung zwischen Peter und seinem Vater auf dem Spiel. Auch wenn der Film von ziemlich unheimlichen und mysteriösen Szenen geprägt ist, scheint er nicht realitätsfern. „Die drei ??? – Erbe des Drachens“ hat eine Länge von 100 Minuten und ist für Kinder ab sechs Jahren empfohlen.

Falls du dich sehr für Abenteuer interessierst und vielleicht sogar schon andere Filme und Bücher der Drei Fragezeichen gelesen oder gehört hast, ist dieser Film genau das Richtige für dich.

Musik und Spaß für Kinder in Hochfeld

von Emily Bäumer, Klasse 8b, Franz-Haniel-Gymnasium, Duisburg

Am Samstag, den 25. März 2023, eröffnete im Duisburger Stadtteil Hochfeld, ein Klangspielplatz. Zu der Eröffnungsfeier wurden alle Duisburger Kinder mit ihren Familien eingeladen. Es gab Zuckerwatte und warme Getränke für jede und jeden, der zusammen die Eröffnung feierte und die Spiel- und Musikgeräte das erste Mal testete.

Die Kinder können sich im Böninger Park also ab sofort auf neue Spielgeräte und neue Erfahrungen freuen. Zu den verschiedenen Attraktionen zählen zum einen Outdoor-Instrumente, wie zum Beispiel ein Glockenspiel oder eine Rohrtrommel, aber auch durch das Herumlaufen und Klettern auf der Fläche entstehen verschiedene Töne. Die riesige Musikskulptur wurde gemeinsam von der DRK Kita Schwedenheim, dem Planungsbüro KuKuk Freiflug und dem Schlagzeuger Ralf Zartmann entworfen. Der Auftrag hierzu stammte von der Deutschen Oper am Rhein und ab April bietet die Junge Oper am Rhein sogar vereinzelt Workshops dort an.

Auch wenn dieses Musizieren auf den ersten Blick aussieht wie ein einfaches Spiel, hat Musik eine ganz besondere Wirkung auf Kinder. Kaum eine andere Tätigkeit aktiviert das Gehirn und die beiden Gehirnhälften so gut, wie es selbstgemachte Musik tut. Auch kognitive und motorische Fähigkeiten werden so spielerisch trainiert.

Man bleibt fremd ohne die Sprache

von Sophie Danko, Klasse 8c, Otto-Hahn-Gymnasium, Monheim

Im Moment gibt es viele Geflüchtete in Deutschland, die mit offenen Armen empfangen wurden. Aber wie weit reicht die Offenheit und wie sieht die Realität für Geflüchtete nach einigen Wochen aus, wenn sie sich nicht richtig verständigen können? Ich selbst habe erfahren, wie schwer es ist, in einem Land anzukommen, ohne die Landessprache zu sprechen.

Ich heiße Sophie, ich bin 14 Jahre alt und ich habe bisher in vier verschiedenen Ländern gelebt: in Frankreich – wo ich geboren wurde –, in Polen, in Ungarn – wo meine Eltern herkommen – und nun lebe ich seit zwei Jahren in Deutschland. Wegen der Arbeit meines Vaters sind wir viel umgezogen.

Als wir ankamen, sprachen meine Familie und ich kein Deutsch, außerdem war während der Coronazeit vieles geschlossen. Die Schule fand nur online statt und alle andere Aktivitäten ebenfalls. Das erste Jahr in Deutschland war deshalb sehr schwer; ich habe mich oft einsam gefühlt, aber zum Glück hatte ich meine Familie. Ich war ein Jahr lang in einer Klasse integriert, in der wir intensiv und ausschließlich Deutsch gelernt haben. Dort kam ich gut mit. Nach einem Jahr konnte ich endlich in eine normale Klasse gehen und nach und nach endete der Lockdown. Trotzdem begann damit auch eine sehr herausfordernde Zeit.

Es war schwer, Freundschaften zu knüpfen, weil ich mich mit meinem Vokabular nicht richtig verständigen konnte. Meine Mitschüler:innen dachten, ich sei langweilig, weil ich kaum etwas sagte. In Fächern wie Chemie, Erdkunde, Biologe habe ich die Lehrkräfte kaum verstanden. Im Supermarkt oder auch ganz allgemein war man sehr unhöflich zu uns, wenn wir uns nicht richtig ausdrücken konnten. Die wenigsten hatten Geduld und Verständnis dafür, wie schwer es ist, wenn man sich nicht verständigen kann und welche Schwierigkeiten ich mit dem Sprechen hatte.

Zum Glück habe ich nach und nach Freund:innen gefunden, die mir in der Schule geholfen und sich für mich interessiert haben. Nach einem weiteren halben Jahr konnte ich immer mehr verstehen und meinen Wortschatz verbessern. Alles wurde viel einfacher und die Leute zeigten mehr Interesse an mir. Jetzt, nach zwei Jahren in Deutschland, habe ich so gut Deutsch gelernt, dass ich auch spontan sagen kann, was mir durch den Kopf geht. Die deutsche Grammatik ist immer noch sehr schwer und ich bin nicht so gut darin, aber ich bin stolz darauf, wie weit ich gekommen bin.

Ich habe mich oft wie ein Baby gefühlt, das so viel sagen möchte, aber nicht weiß, wie. In diesen Momenten versteht man kaum, was die Menschen um einen herum sagen und fühlt sich dauernd ausgeschlossen. Die größte Schwierigkeit beim Erlernen einer Sprache war jedoch der Mangel an Verständnis des Gegenübers. Und trotzdem lernt man am besten eine Sprache im entsprechenden Land selbst und im täglichen Umgang mit den Menschen. Man darf nicht aufgeben!

Schüler:innen und Arbeiter:innen fordern die 4-Tage-Woche. Sofort!

von Yousra Ahraoui, Klasse 8c, Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium, Ratingen

Eine kürzere Woche und somit ein verlängertes Wochenende? Dies fordern nicht nur die Schülerinnen und Schüler. Nein! Auch erwachsene Arbeiterinnen und Arbeiter halten die 4-Tage-Woche für eine sinnvolle Idee, die den Schul- und Arbeitsalltag um einiges erleichtern würde. Viele Erwachsene beschäftigen sich heute mit dem Thema. Unter ihnen der britische Wirtschafts-Professor David Spencer.

Ob im Schulalltag oder in der späteren Berufswelt, eine verkürzte Arbeitswoche würde vielen Menschen das Leben schon um einiges erleichtern, meint Spencer. Er sagt, dass ausreichend Freizeit die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter langfristig nicht nur gesünder und motivierter, sondern auch arbeitsfähiger und produktiver macht. Für die Schulen würde das bedeuten, dass die Lernerfolge der Schülerinnen und Schüler langfristig steigen würden. Aus diesem Grund spricht sich Spencer für die 4-Tage-Woche aus. Er verlangt eine Abkehr von der gesellschaftlichen Denkart, dass Überstunden einen zum Helden machen würden, denn diese gibt den Arbeiter:innen das Gefühl, dass das die geleistete Arbeit nicht genug sei. Bewiesen wurde diese These bereits in Belgien, wo die 4-Tage-Woche schon eingeführt wurde. Seitdem dort die Arbeitszeit verkürzt bzw. auf vier Tage umverteilt wurde, gibt es mehr produktive Arbeiter:innen.

Auch Schülerinnen und Schüler fordern eine 4-Tage-Woche, da sie davon überzeugt sind, dass das verlängerte Wochenende ihnen mehr Zeit bietet, sich vom anstrengenden Schulalltag zu erholen und dadurch mehr Zeit für sich zu haben. Dadurch, dass Lehrkräfte von dieser Änderung gleichermaßen profitieren würden, spricht nichts gegen diese Änderung.

Zweifellos denkt man, dass solch eine große Änderung viele Probleme mit sich bringen würde, zum Beispiel, dass es zu weniger Ergebnissen kommen würde. Dennoch würden die Kritikpunkte aufgrund der vielen überragenden Leistungen kein Problem mehr darstellen. Genauso wurde bewiesen, dass durch ein verlängertes Wochenende in einer verkürzten Zeitspanne genauso viele, wenn nicht sogar mehr schulische Ergebnisse geliefert werden können.

Wie bereits erwähnt, führte Belgien die 4-Tage-Woche im letzten Jahr ein. Am 21. November 2022 trat das entsprechende Gesetz in Kraft, wodurch Arbeiter:innen nun selbst entscheiden können, ob sie vier oder fünf Tage die Woche arbeiten. Die Änderung zielt nicht darauf ab, weniger Ergebnisse und Arbeitsleistung und dafür mehr Freizeit zu fördern, sondern soll für mehr Freizeit und genauso viele beziehungsweise mehr Ergebnisse sorgen.

Sollten Jugendliche an Castingshows teilnehmen? Nein, auf keinen Fall!

von Merle Freymann und Franziska Kirschner, Klasse 8c, Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium, Ratingen

Viele Jugendliche machen jährlich bei unterschiedlichen Castingshows mit, die im Fernsehen ausgestrahlt werden. Aber ist das wirklich gut? Für ein gesundes Selbstvertrauen und weniger Selbstzweifel durch Erniedrigung. Ein Kommentar von Merle Freymann und Franziska Kirschner.

Ein wichtiges Argument gegen die Teilnahme an Castingshows ist, dass alle Teilnehmer:innen unter einem großen Leistungsdruck stehen. Besonders die Jugendlichen und Heranwachsenden stehen unter großen Stress. Hinzu kommt, dass die Teilnehmenden und ihr Talent durch die Jury öffentlich bloßgestellt werden. Das bedeutet, dass direkt nach dem Auftritt, der viel Mut abverlangte, erst einmal eine Erniedrigung folgt, was das Selbstvertrauen in den Boden stampft. Beispielsweise gibt es viele Situationen bei DSDS, in denen Dieter Bohlen mit einem Schlag die großen Träume der Bewerber:innen zerstört. Außerdem wird dadurch vielleicht auch bei einigen Zuschauer:innen oder Teilnehmer:innen angedeutet, es wäre cool, Selbstwertgefühle anderer herabzusetzen oder gar zu zerstören.

Zudem zeigt die Jury in solchen Shows meist fehlende Wertschätzung bei eher ungewöhnlichen Talenten. In solchen Fällen werden die großen Erwartungen von Jugendlichen meist enttäuscht. Bei einem Verbot für die Teilnahme von Jugendlichen würden viele vor Enttäuschung und Herabwürdigung bewahrt und geschützt werden.

Hinzu kommt der Aspekt der äußerlichen Erscheinung und des Aussehens. In einigen Castingshows ist das Aussehen zwar nicht wichtiger, aber meist gleichgewichtig mit der Begabung oder dem Talent, das präsentiert wird. Außerdem entsteht manchmal der Eindruck, dass sich Shows wie Germany’s next Topmodel an ein „Drehbuch“ halten und dadurch weniger authentisch sind. So erreichen beispielsweise eine „Heulsuse“, eine „Zicke“, eine Sportlerin und ein weiteres Mädchen die nächste Runde, die die anderen gegeneinander ausspielt und das Aufeinanderprallen der unterschiedlichen Charaktere somit für die nötige Spannung und Unterhaltung sorgt. Ein möglicher Grund für dieses Vorgehen ist, dass den Sendern die Einschaltquote wichtiger ist, als tatsächlich Talente zu fördern. Beispielsweise werden Teilnehmer:innen gezwungen, sich zu streiten oder immerzu gehässig zu sein, um die Aufmerksamkeit der Zuschauer:innen zu behalten und sich ein Einschalten in der nächsten Folge zu sichern.

Zudem werden „wahre“ Stars und Talente auch ohne derartige Castingshows, nämlich durch ihre außergewöhnliche Stimme oder Begabung bekannt. Durch das jährliche Wiederholen der Show ist die Bekanntheit der Gewinner:innen nicht unbedingt von Dauer, da es jedes Jahr eine:n Sieger:in gibt und somit der Erfolg des vorherigen Jahres wieder verblasst.

Insgesamt kann man also sagen, dass Jugendliche in Castingshows, in denen es nur um Zuschaltquoten geht, nichts verloren haben, und es ein Verbot für die Teilnahme Jugendlicher an diesen Shows geben sollte.

Soll die Schule später starten?

von Merle Freymann und Franziska Kirschner, Klasse 8c, Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium, Ratingen

Jeden Morgen starten die Schulen um rund 8 Uhr mit dem Unterricht, doch vor allem die Schülerinnen und Schüler leiden unter diesem frühen Unterrichtsbeginn. Aufmerksam lernen statt durch den Tag quälen. Ein Kommentar von Merle Freymann und Franziska Kirschner.

Ein Argument für die These eines späteren Unterrichtsbeginns wäre, dass Schülerinnen und Schüler weniger Anreiz zum Schwänzen hätten und auch zu spätes Erscheinen aufgrund Verschlafens geringer auftreten würde. Zudem ist Schlafmangel ungesund und führt in der Folge zu schlechteren Klausurergebnissen an betreffenden Tagen.

Je später am Tag eine Klausur geschrieben wird, desto besser schneiden Schülerinnen und Schüler ab – das wird auf einer Website über Schlafforschung beschrieben. Auch werden Langschläferinnen und -schläfer durch die üblichen frühen Schulzeiten benachteiligt. Auf die Frage, warum Schüler:innen nicht einfach früher am Abend schlafen gehen, gibt es wiederum eine einfache Antwort: In der Pubertät verschiebt sich der Schlafrhythmus nach hinten. Zu diesem Ergbenis kommen einige Studien.

Das heißt folglich, selbst wenn Schüler:innen früher zu Bett gehen wollen, ist das Einschlafen meist unmöglich. Außerdem müssen viele Jugendliche abends noch Hausaufgaben machen, für die sie im Laufe des Tages aufgrund von Hobbys oder AGs keine Zeit haben.

Darüber hinaus sind Schüler:innen bereits bei einer Viertelstunde mehr Schlaf deutlich wacher und konzentrierter. Lerninhalte können sich dann viel besser im Langzeitgedächtnis verfestigen. Dies sieht man beispielsweise  an Schulen in Seattle, wo Jugendliche seit 2016 erst um 8.45 Uhr zur Schule gehen müssen. Dadurch schlafen zum Beispiel Zehntklässler im Schnitt 34 Minuten länger und sind wesentlich aufmerksamer.

Auch die Unfallstatistiken im Schulalltag und auf dem Schulweg verbessern sich durch einen späteren Schulstart, wenn Schüler:innen ausgeschlafener sind. Dies sieht man auch an einer Schule, die ihren Beginn einmal von 7:35 Uhr auf 8:55 Uhr verschob, wobei die Anzahl der Autounfälle von 16–18-Jährigen als Konsequenz um 70% abnahm.

Insgesamt kann man sagen, dass ein späterer Schulbeginn viel und vor allem allen von Nutzen wäre. Der Schlafrhythmus von Jugendlichen verschiebt sich in der Pubertät nach hinten und darauf sollte eingegangen werden. Aktuell gehen viele Schüler:innen müde zur Schule, was zu Unkonzentriertheit führt und darüber hinaus ungesund ist.