Archiv der Kategorie: Städt.Konr.-Heresbach-Gym.

Bablu soll in Freiheit leben

Es gab noch nie so viele Menschen in Sklaverei wie heute. Die „International Justice Mission“ versucht dagegen vorzugehen.

Von Nina Groß, 8b, Konrad-Heresbach-Gymnasiums Mettmann

Die „International Justice Mission“, kurz IJM, ist eine gemeinnützige Organisation, die seit über 20 Jahren gegen Sklaverei kämpft. Gegründet wurde IJM 1997 von dem US-amerikanischen Rechtsanwalt Gary Haugen, der von den Vereinten Nationen zum Chefermittler für die Aufklärung des Völkermords in Ruanda beauftragt worden war. Seine Erfahrungen im Rahmen dieser Tätigkeit waren der Grund, warum er IJM gründete. Der deutsche Zweig der christlichen Hilfsorganisation versteht sich seitdem als Kämpfer gegen Menschenhandel, Zwangsprostitution, Polizeigewalt und moderne Sklaverei. Die NGO leistet politische Arbeit, Bildungsarbeit und Aufklärungsarbeit. Ohne Rechtssicherheit und wirksamen Schutz vor Gewalt, so die Philosophie von IJM, sind Ziele der Entwicklungszusammenarbeit wie der Kampf gegen Armut, Hunger und Krankheiten nicht nachhaltig zu erreichen, wie das Beispiel von Thaiyamma zeigt.

Thaiyamma ist eine Mutter aus Indien. Sie kocht in ihrer kleinen offenen Hütte Curry für ihre Familie. Ihre Tochter Lavanya sitzt in einer Schaukel aus Tüchern und fragt ihre Mutter, ob sie ihr eine Geschichte erzählen könne. Daraufhin erzählt die Mutter eine wahre Geschichte aus ihrem Leben: Weil Lavanya krank wurde, musste die Familie sich Geld leihen, um den Arzt zu bezahlen.

Wegen der Schulden in Höhe von umgerechnet 13 Euro mussten Thaiyamma und ihr Mann in einer Holzfällerei arbeiten. Dort herrschten keine guten Bedingungen: Sie wurden geschlagen, mussten ohne Schutz unter Bäumen schlafen und Thaiyamma konnte sich nicht um ihre Tochter kümmern, die oft vor Hunger weinte, da das Essen nur für eine Mahlzeit am Tag ausreichte. Thaiyamma sagt mit bedrückter Stimme zu Lavanya: „Immer, wenn du mich angesehen hast, wurde ich sehr traurig. Ich fühlte mich schlecht, weil du mich so leiden sehen musstest.“

Aus Angst vor dem Chef, der eher ein Sklavenhalter war und von den Arbeitern „Die Bestie“ genannt wurde, weil er so herzlos war, traute sich niemand gegen ihn vorzugehen. Als Thaiyamma bemerkte, dass sie erneut schwanger war, wusste sie nicht, was sie tun sollte. Sie hatte schon vor langer Zeit von einem Dorfältestem die Telefonnummer von IJM bekommen, doch bislang hatte sie sich nicht getraut, dort anzurufen, aus Angst vor einer brutalen Strafe durch „die Bestie“. Die Schwangerschaft gab ihr schließlich den Mut, heimlich einen Ermittler von IJM anzurufen, damit ihr zweites Kind in Freiheit geboren werde und eine Chance auf ein normales Leben habe. Kurze Zeit später gelang es IJM mit Hilfe der örtlichen Polizei alle zu befreien. Durch Thaiyammas Aussage wurde der Besitzer durch ein Gericht verurteilt. Baby Bablu wurde in Freiheit geboren.

Leider ist dies kein Einzelfall: Es leben immer noch 40,3 Millionen Menschen in Sklaverei, wovon 10 Millionen Kinder sind. Es gab noch nie so viel Sklaverei in der Welt wie heute. Auch wir werden in Europa täglich damit konfrontiert, zum Beispiel indem wir Waren benutzen, die in Sklaverei hergestellt wurden. Folgende Waren sind in Deutschland besonders betroffen: Computer, Smartphones, Kleidung, Kakao und Fisch. Ein T-Shirt für 5 Euro kann einfach nicht fair produziert worden sein. Fast jeder benutzt täglich ein Smartphone oder einen Computer, und fast niemand hat eine Ahnung davon, wie es produziert wurde oder unter welchen Bedingungen die Menschen arbeiten mussten. Gerade bei der Gewinnung von Rohstoffen herrschen schlimme Bedingungen. Wenn wir etwas besonders billig bekommen, dann ist das sehr häufig so, dass jemand anderes den Preis dafür zahlt.

Die International Justice Mission versucht, Menschen aus verschiedenen Ländern Afrikas, Südasiens und Lateinamerikas aus Sklaverei und Schuldknechtschaft zu befreien. Doch wie genau geht das? IJM arbeitet sehr eng mit der örtlichen Polizei zusammen. Sie gehen Hinweisen nach und versuchen dann mit verdeckten Ermittlern, die Menschen zu befreien und die Verantwortlichen vor Gericht zu bringen. Anwälte unterstützen die Justiz bei der strafrechtlichen Verfolgung. IJM hat schon zur Verurteilung von 1.300 Straftätern beigetragen. Für die befreiten Menschen gibt es ein Nachsorgeprogramm, in dem Psychologen und Sozialarbeiter den Menschen helfen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen und in Freiheit und Würde zurückzukehren. Bislang ist es IJM gelungen 45.000 Menschen aus Sklaverei zu befreien.

Außerdem stärkt IJM auch die Rechtssysteme, um das Problem bei der Wurzel zu packen. Denn IJM ist überzeugt, dass Sklaverei und Menschenhandel heute so verbreitet sind, weil Rechtssysteme in Ländern nicht funktionieren und arme Menschen nicht schützen. Dabei gibt es vier Schritte, um dies zu stoppen: Opfer befreien, Täter überführen, Menschen stärken, Rechtssysteme verändern.

Nach der Befreiung der Opfer ist es von immenser Wichtigkeit, dass die Täter auch in Gerichtsverfahren verurteilt werden und angemessene Strafen erhalten. Um das zu gewährleisten, werden den Opfern Rechtsanwälte zur Seite gestellt, die sie vertreten. Sie stellen außerdem sicher, dass es keine unzulässigen Absprachen zwischen Richtern, Staatsanwälten und vorher Polizisten mit den Tätern gibt. Bestechung und Korruption dürfen nicht auftreten. Auf diese Weise soll verhindert werden, dass die Täter mit anderen versklavten Menschen da weiter machen können, wo sie aufgehört haben. Die Opfer, oftmals verängstigte Menschen, werden umfassend gestärkt, um wieder ein halbwegs normales Leben führen zu können. Sie erhalten eine neue Perspektive für ihr Leben und lernen, ihre Rechte wahrzunehmen. Aktuell werden 3.760 Betroffene begleitet. Um arme Menschen dauerhaft vor Gewalt und Ausbeutung zu schützen, schult und berät IJM Personen und Behörden vor Ort in enger Zusammenarbeit mit den jeweiligen Regierungen. Weltweit hat IJM bisher über 131.000 Beamte und Personen der Zivilgesellschaft als Multiplikatoren geschult.

Film – Zeitloser Klassiker

„Spectre“ war bereits der 24. Bond-Film überhaupt und zum 4. Mal in Folge hatte Daniel Craig die Hauptrolle des James Bond.

Spectre ist der Nachfolger des am 01. November 2012 erschienen Bond-Film „Skyfall“. Die Klischees der Filme waren auf jeden Fall geboten: Frauen, Autos und eine Menge Action. Den Namen bekam der Film von der gleichnamigen, terroristischen Organisation Spectre, welche für weltweite Anschläge verantwortlich ist und die 007 versucht auszuschalten. Die Vernichtung Spectres durch James Bond war ihm vom MI6 jedoch nicht gestattet, weshalb er auf keine Rückendeckung hoffen kann. Besonders stolz sind die Österreicher sowie die Deutschen auf den Schauspieler Christoph Waltz, der den Bösewicht Franz Oberhauser verkörpert. Oberhauser leitet die Organisation Spectre.

Bereits im Vorgängerfilm „Skyfall“ ging es um die Vergangenheit des James Bond und diese Richtung schlug der neue Film wiederholt ein. Erst hier werden die eigentlichen Ursprünge des Agenten behandelt. Zu dem rasenden, silbernen Auto kommt dieses Mal noch ein Helikopter hinzu, den Bond – natürlich – ohne Probleme händigen kann. Dies tut er in Mexiko-Stadt. Dort wurde auch eine andere überragende Szene gedreht. Sie ist komplett ungeschnitten und in ihr geht Bond mit einer Frau maskiert über das Totenfest in Mexiko. Außer Mexiko wurde Spectre noch in Rom, selbstverständlich in London, in Österreich und in Marokko gedreht. Besonders beeindruckend war die Kulisse am Altausseer See in Österreich. Ein zugefrorener See zwischen idyllisch beschneiten Bergen, sowie man es in einem Bond-Film nie zuvor gesehen hat. Dennoch hatte diese Szenerie eine düstere Romantik – zurecht, doch mehr soll hier nicht erzählt werden.

Fehlerhaft ist, dass einige offene Fragen nach wie vor bleiben und es ein paar nicht nachvollziehbare und unlogische Stellen gibt. Zudem ist eine Figurenentwicklung fast gar nicht vorhanden und auch die Liebesgeschichte ist sehr schwach ausgearbeitet, sodass sie fast unnatürlich und zu konstruiert wirkt. Trotz dessen spielt die Französin Léa Seydoux ihre Rolle als Herzblatt 007s phänomenal. Sie ist ein sehr besonderes Bondgirl, welches durch sein recht außergewöhnliches Aussehen und sein Selbstbewusstsein stark überzeugt.

Daniel Craig gewinnt mit seiner Gelassenheit und seinem Charme (und natürlich mit seinen himmelblauen Augen) erneut die Herzen seiner Zuschauer. Doch in diesem 007 kommt auch sehr James Bonds britischer Humor hervor, sodass es oft Grund zum Lachen oder zumindest zum Schmunzeln gibt.

Schade ist, dass die Handlung im Gegensatz zu der fast durchgehenden Action im Laufe des Films – welcher ganze zwei dreiviertel Stunden lang ist – stark abnimmt. Wer sich also nicht allzu viel mit Actionfilmen beschäftigt und nur die Besten gewohnt ist, sollte sehr zufrieden mit diesem James Bond Film sein. Wenn ihn die großen Szenensprünge nicht verwirren

 

Luise Spee, 8 B, Konrad-Heresbach-Gymnasium Mettmann

Freizeit – Gas geben wie Schumi

Auch der legendäre Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher hat mal klein angefangen.

Eine der Hauptattraktionen in Kerpen ist die Kart-Bahn des siebenmaligen Formel-1-Weltmeisters Michael Schumacher. Hier können Motorsportfans auf der 600 Meter langen Indoor-Bahn und auf der 710 Meter langen Outdoor-Strecke Gas geben. Auch Michael Schumacher hat seine Karriere im Kart begonnen. 1997 eröffnete er dann die Kart-Bahn in seiner Heimatstadt Kerpen.

Wer mindestens acht Jahre alt und 1,40 Meter groß ist, kann auf der Rennstrecke fahren. Nach Sicherheitshinweisen und einer Einweisung in die Bedienung der Karts kann die Fahrt losgehen. Die Indoor-Strecke führt sogar an einem Original-Formel-1-Rennwagen vorbei. Kinder von vier bis acht Jahren können mit Elektro-Karts auf einem kleinen Parcours ihre Runden drehen.

Auch im Winter kann man draußen fahren, nur bei Unwetter ist die Rennstrecke nicht freigegeben. Außerdem befindet sich im Center ein Restaurant, wo man vor oder nach dem Rennen einen Snack genießen kann und von wo man einen Superblick auf die Outdoor-Bahn hat. 

 

Alina Bunker, 8b, Konrad-Heresbach-Gymnasium Mettmann

Kino – Lichtspielhaus mit nostalgischem Charme

Das Kino Weltspiegel ist eines der ältesten in Deutschland.

Das Mettmanner „Weltspiegel“ wurde 1907 eröffnet und ist damit eines der ältesten Kinos in ganz Deutschland und wird liebevoll in Familienbesitz betrieben. Alles ist alt – das hört sich erst mal nach muffigem Kinosaal mit veralteter Technik an, gerade in Hinblick auf die Hightech-Kinos, die es überall gibt. Aber gerade das Alte macht hier den besonderen Reiz aus.

Der Boden ist ausgelegt mit dicken Teppichen. Dazu kommen rote Polstersessel mit Armlehnen. Rechts und links neben der großen Leinwand hängen schwere Vorhänge, die nicht nur pompös wirken, sondern auf Knopfdruck auch bewegt werden können und den Saal gemütlich machen. Insgesamt bietet das Kino drei Säle unterschiedlicher Größe – aber mit dem gleichen, klassischen Flair.

Das Weltspiegel-Kino wirkt wie ein nostalgisches Theater, ausgestattet mit der Technik des 20. Jahrhunderts. Der Film wird hier noch auf eine echte Leinwand übertragen, was in den meisten Kinos heutzutage nicht mehr der Fall ist. Im Vorraum steht sogar noch ein Filmprojektor, der an frühere Zeiten erinnert. Die gesamten Räumlichkeiten sind eher klein, sodass man sich geborgen fühlt, weil man alles gut überblicken kann.

Snacks, Popcorn und Getränke werden an der Kasse verkauft, eine Cola bekommt man nicht nur in XXL-Ausführung und auch kleine Popcornportionen sind erhältlich. Eis wird klassisch nach der entsprechenden Werbung von einem Mit-arbeiter mit Bauchladen verkauft.

Und während sich vor dem Beginn des Filmes die Zuschauer eifrig melden, die ein Eis kaufen möchten, kann man sich die anderen Gäste anschauen und Überlegungen zu den unterschiedlichen Personen anstellen, die sich hier im Saal versammeln und die so schillernd sind wie das Traditionskino selbst.

Linus Wichmann, 8b, Konrad-Heresbach-Gymnasium Mettmann

Interview – „Ohne Geld ist alles andere nichts“

Im September wurde in Mettmann ein neuer Bürgermeister gewählt. Mit einem sehr klaren Ergebnis von 67,5 Prozent war Thomas Dinkelmann der Wahlsieger. Nach etwas mehr als drei Monaten im Amt spricht er im Interview über seine Ziele.

Wie sieht Ihr Tagesablauf aus?
Thomas Dinkelmann: Ein normaler Tag ist im Prinzip voller Termine. Wobei ich mir angewöhnt habe, morgens etwas später ins Büro zu kommen und davor zu Hause meine Post zu erledigen. Die ersten Termine sind in der Regel gegen 10 Uhr. Dann folgen weitere dicht an dicht. Abends komme ich erst spät nach Hause, weil die meisten Besprechungen erst nachmittags beginnen.

Wie können sich Schüler für ihre Heimatstadt engagieren?
Thomas Dinkelmann:
Das ist nicht ganz einfach, aber ich denke, es kann gelingen. Junge Erwachsene sind selbstbestimmte Menschen und haben natürlich auch ihre Felder und ihre Engagements. Also wenn junge Menschen feststellen, sie haben die Möglichkeit, auf etwas Einfluss zu nehmen, das ihnen wichtig ist, dann werden sie in diesem Engagement auch einen Sinn entdecken. Ich habe die Hoffnung, dass dieses durch eine von Respekt getragene Umgangsweise miteinander dann auch anerkannt wird.

Eines Ihrer Ziele ist es, mehr Bereiche dem Sport zu widmen. Doch zurzeit werden viele Sporthallen genutzt, um Flüchtlinge unterzubringen.
Thomas Dinkelmann: Die Unterbringung von Flüchtlingen in Turnhallen kann immer nur eine Notlösung sein. Wir werden die Turnhallen an der Laubacher Straße in Kürze wieder für die sportliche Nutzung zur Verfügung stellen können, weil es gelungen ist, durch Anmietungen und Umbau von Gebäuden Räumlichkeiten für die Flüchtlinge zu schaffen.
 
Was ist das wichtigste Entwicklungsziel für die Stadt Mettmann?
Thomas Dinkelmann:
Die Stadt hat ein chronisches Finanz-pro-blem. Wir haben zu geringe Einnahmen und zu hohe Schulden. Das ist also die Hauptstellschraube. Dann können wir uns auch in vielen anderen Bereichen besser aufstellen. Was wir jetzt machen können, ist natürlich weiter sparsam zu haushalten, aber auch zu versuchen, mehr Einnahmen durch eine erfolgreiche Wirtschaftsförderung zu generieren.

Ist dieses Ziel also auch am schwersten umzusetzen?
Thomas Dinkelmann:
Ja, das ist ein Ziel, was sicherlich über meine Amtszeit hinausgehen wird. Das wird auch meine Nachfolger noch beschäftigen, genauso, wie es meine Vorgänger schon beschäftigt  hat. Das ist eine Daueraufgabe, weil: Ohne Geld ist alles andere nichts. Finanzen sind das A und O einer Verwaltung, davon hängen alle anderen Bereiche ab. Wenn kein Geld oder zu wenig da ist, dann ist auch nur wenig möglich. Und letztendlich hängen daran auch wieder die Gebühren, die die Bürgerinnen und Bürger zu bezahlen haben. Ich kann dann auch wiederum etwas von dem Niveau runter, das jetzt auch schon sehr ausgereizt ist.

Eine überwältigende Mehrheit hat für Sie gestimmt. Waren Sie von dem Ergebnis der Wahlen überrascht?
Thomas Dinkelmann:
Ja. Ich habe nicht mit so einer Deutlichkeit gerechnet. Es hat sich zwar abgezeichnet, weil ich im ersten Wahlgang schon vorne lag. Trotzdem hätte ich gedacht, dass ich auf dem zweiten Platz landen würde. Bei der Stichwahl kamen mir aber die Stimmen der anderen Kandidaten/innen zugute und dann hat es gesessen.

Zum Abschluss: Inwieweit hat sich Ihr Privatleben mit dem Bürgermeisteramt verändert? 
Thomas Dinkelmann:
Die Arbeitszeiten haben sich verschoben. Bevor ich Bürgermeister wurde, war ich morgens deutlich früher an meinem Arbeitsplatz und abends eher zu Hause. Das hat sich jetzt nach hinten verschoben. Es finden jetzt natürlich auch etliche Termine am Wochenende statt. Das ist nichts Unangenehmes, aber es geht schon ins Privatleben rein. Die Arbeitszeit ist höher und ich muss mir in absehbarer Zeit Entspannungsphasen rausnehmen. Das ist mir bis jetzt noch nicht gelungen.

 

Wiebke Luther, 8b, Konrad-Heresbach-Gymnasium Mettmann

Schulalltag – Ein Schultag aus der Lehrerperspektive

Bei einem Berufserkundungstag hat unsere Autorin einen Schultag an einer Grundschule miterlebt. Dabei hat sie erfahren, wie es sich anfühlt, vor einer Klasse zu sprechen. Und sie hat sich daran erinnert, wie ihre eigene Grundschulzeit verlaufen ist.

Als ich den Schulhof betrete, laufen lachende Kinder umher und ich -fühle mich wie eine Erwachsene zwischen den kleinen Mädchen und Jungen.
Nachdem der Gong zum Schulstart ertönt ist, gehe ich zum Lehrerzimmer meiner alten Grundschule, um meine Tante abzuholen, die an der Gemeinschaftsgrundschule Herren-hauser Straße unterrichtet. Es ist mein Berufserkundungstag, an dem ich mir den Beruf des Lehrers mal etwas genauer anschauen darf.
In der ersten Stunde laufen wir zusammen mit den evangelischen Kindern zum Gottesdienst im Gemeindehaus in der Donaustraße – meine Tante hinten und ich vorne, damit keiner der Viertklässler ver-loren geht.
Nach fünf Minuten haben wir das Ziel erreicht und alle setzen sich auf die vielen Stühle im großen Saal. Schon beginnt der kindgerecht gestaltete Gottesdienst, die Kleinen beteiligen sich und es wird oft gesungen. Sogar mir macht das viel Spaß.
Nach 45 Minuten gehen wir zum Schulgebäude zurück, in der zweiten Stunde steht Religion auf dem Stundenplan.
Ich bin gespannt auf die folgenden Unterrichtsstunden, doch weil viele Lehrer krank sind, dürfen die Kinder Freiarbeit machen. Das bedeutet, dass man sich Arbeitsblätter aus einem beliebigen Unterrichtsfach aussuchen darf. Ich gehe in der Klasse herum und helfe den Schülern, wenn es nötig ist. Schließlich klingelt es zur Pause, die Kinder essen eine Kleinigkeit, ziehen ihre Hausschuhe aus, ihre festen Schuhe an und rennen auf den Schulhof. Meine Tante und ich übernehmen die Pausenaufsicht.
Wir haben mehr zu tun, als ich erwartet hätte: kletternde Kinder aus den Bäumen rufen, Schüler aus unbeaufsichtigten Räumen holen und vor allem aufpassen, dass sich niemand verletzt. Die Pause vergeht schnell und wir gehen wieder zum Klassenraum der vierten Klasse, der ich heute zusehe. Ich setze mich neben das Pult. „Stell dich doch erst einmal richtig vor“, ermutigt mich meine Tante.
Also stelle ich mich vor die Klasse. Die neugierigen Blicke der Kinder durchbohren mich. „Ich heiße Rebecca, bin 13 Jahre alt, komme vom Konrad-Heresbach-Gymansium und schaue euch heute den ganzen Tag einmal zu.“ Es ist ein sehr komisches Gefühl für mich, weil ich es nicht gewohnt bin, vor der ganzen Klasse zu stehen und zu reden. Danach haben die Schüler Deutschunterricht und es geht um Fabeln. Auch dabei soll ich ihnen helfen und Fragen beantworten.
Nach dieser Stunde steht Sach-unter-richt an, es wird das Thema Deutschland und seine Bundesländer behandelt. Zuerst fragt meine Tante die Bundesländer ab. Die Kinder melden sich fleißig, was mich an meine eigene Grundschulzeit erinnert. Wenn einer etwas nicht weiß, ist das kein Problem, denn meine Tante pflegt immer zu sagen: „Man ist in der Schule, um zu lernen, und nicht, um schon alles zu wissen.“
Nach dieser Abfrage sollen die Schüler in Vierer- bis Fünfergruppen ein Spiel erfinden, bei dem man mit seiner Spielfigur ein Feld weiterrückt, wenn man eine Frage zum Thema Deutschland richtig beantwortet.
In der Gruppe, zu der ich mich setzen soll, ist schnell klar, wer was macht. Die zwei Mädchen erfinden die Fragen, die Jungen malen das Spielfeld in Form des Deutschlandumrisses. Auch hier greife ich ihnen unter die Arme. Aber ich muss immer daran denken, nicht zu viel zu helfen, weil die Kinder selber lernen sollen, in Gruppen zu arbeiten und sich zu konzentrieren. Diese Stunde vergeht ziemlich schnell.
Um wirklich alles über Berufe an der Schule herauszufinden, gehe ich für die letzten beiden Stunden ins sogenannte Stübchen. Dort können die Kinder nach dem Unterricht Zeit verbringen, bis sie nach Hause gehen. Zusammen basteln wir -Vögel aus Papier, vergnügen uns draußen, spielen Seilspringen und ich helfe ihnen bei den Hausauf-gaben. Hier sind dann nicht nur Viert-klässler, sondern Kinder aus allen Jahrgangsstufen dabei.
Während dieses aufschlussreichen Tages habe ich bemerkt, dass sich die Kinder im Vergleich zu meiner Grundschulzeit deutlich verändert haben. Nicht nur, dass sich ihre Sprache geändert hat, sie scheinen auch reifer als meine damaligen Klassenkameraden und ich. Es ist ein schöne Erfahrung, das Schulleben mal durch die Augen des Lehrers zu sehen

Rebecca Nolte, 8a, Konrad–Heresbach-Gymnasium Mettmann

Tauchen – Schweben in 17 Metern Tiefe

Bei einem Tauchgang im Meer von Delfinen begleitet zu werden, ist ein ganz besonderes Ereignis, das selbst erfahrene Taucher nur selten erleben. Unsere Autorin hat die Säugetiere im Ägyptischen Meer unter Wasser gesichtet und war fasziniert.

Eine sanfte Brise weht, die Mittagssonne scheint auf meinen Rücken, der salzige Geruch des ägyptischen Meerwassers steigt mir in die Nase. Tauchguide Omar lässt sich mit einem Whiteboard und Stift in der Mitte des Sonnendecks unseres Bootes nieder. Neben ihm sein Kollege Mimo, der alle 20 Taucher um die beiden herum versammelt.
Schnell skizzieren die beiden das Riff, das wir diesen Nachmittag betauchen werden: „Abu Kafan North“, was auf Deutsch so viel wie „Vater der Tiefe“ bedeutet. Mimo erklärt uns, dass wir einen sogenannten Drift-dive machen werden. Das heißt, dass wir nicht aus dem ankernden Boot springen, unseren Tauchgang machen und zum Boot umkehren, sondern dass wir aus dem fahrenden Boot springen, nur in eine Richtung tauchen und uns das Boot an einer anderen Stelle wieder aufgabelt. Dann teilt er die Gruppen ein.
Mittlerweile ist es recht heiß in dem dicken Neoprenanzug und wir können es kaum erwarten, in das 23 Grad warme Wasser zu tauchen und uns abzukühlen. Wir befeuchten Maske und Flossen mit lauwarmem Wasser, das aus einem Hahn am Rand der Tauchplattform fließt. Ich ziehe die tiefblauen Flossen über meine Fersen und drücke mir die Maske auf das Gesicht. Jetzt wird es unruhig und hektisch. Das Boot setzt sich langsam in Bewegung, die Strömung ist zu groß, um aus dem ankernden Schiff zu springen, und die ersten Taucher verschwinden in der blauen Tiefe.
Es ist Eile geboten, die einzelnen Taucher einer Gruppe dürfen sich nicht zu weit voneinander entfernen. „Go, go, go!“, ruft ein Mitglied der Crew, das vom Sonnendeck auf uns herabschaut. Zeit zum Nachdenken bleibt nicht, mein Buddy und ich gehen wegen der Flossen seitwärts auf den Rand zu, lassen Luft in das Tarierjacket, um im Wasser nicht direkt unterzugehen, halten mit der einen Hand den Bleigurt fest und drücken mit der anderen Maske und Atemregler auf das Gesicht. Ein großer Schritt nach vorne und wir schweben endlich an der Oberfläche des kühlen, salzigen Nasses.
Wir geben das O.-K.-Zeichen, es ist alles in Ordnung. Omar zeigt mit dem Daumen nach unten, es ist Zeit zum Abtauchen. Ich lasse die Luft aus dem Jacket. Einmal kräftig ausatmen und schon zeigt mir mein Tauchcomputer an meinem linken Handgelenk eine Tiefe von zwei Metern an. Sofort fange ich mit dem Druckausgleich in Maske und Ohren an. Dann drehe ich mich zum meinem Buddy, um mich zu vergewissern, dass alles in Ordnung ist. Doch anstatt ruhig im Wasser zu schweben, deutet dieser hektisch hinter mich. Eine kurze Welle der Panik überrollt mich. Ist dort ein Hai? Schließlich wurde erst vor zwei Wochen einem Schnorchler 180 Kilometer weiter südlich von einem Hai ein Bein abgerissen.
Ruckartig drehe ich mich also um 180 Grad und traue meinen Augen kaum: Zehn Delfine schießen aus der Tiefe empor. Erst als meine Ohren von dem Klang ihres Fiepen, also dem Ultraschall, den sie zur Verständigung aussenden, erfüllt werden, wird mir klar, dass dies wirklich passiert. Immer wieder umkreist die Delfinschule mit eleganten Bewegungen unsere Tauchergruppe.
Es ist faszinierend, wie schnell und scheinbar mühelos sich die muskulösen Säugetiere um uns herum bewegen. Sogar ein Jungtier ist dabei und dreht sich neben seiner Mutter mehrmals um sich selbst. Sie werden etliche Male mit den Unterwasserkameras der anderen Taucher abgelichtet. Trotzdem müssen wir aufpassen, dass die Strömung uns nicht auf das offene Meer hinaustreibt. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, solch mächtigen und schnellen Tieren, die uns im Wasser derart überlegen sind, so nah zu sein.

Anna Wallstein, 8a, Konrad-Heresbach-Gymnasium Mettmann

Schulsystem – Wenn für die Freizeit keine Zeit mehr bleibt

In manchen Wochen stapeln sich die Hausaufgaben.

Wer kennt diese Situation nicht: Im Nachmittagsunterricht bekommt man Hausaufgaben. Zwar nicht unbedingt für den nächsten Tag, aber oft muss man sie bis zum übernächsten Schultag erledigen.

Es wird argumentiert, es seien nicht zu viele Hausaufgaben, weil man sie ja nicht für den nächsten Tag aufbekommt. Aber genau dann hat man wieder Unterricht und bekommt zusätzliche Hausaufgaben. Also muss man dann die Hausaufgaben von zwei Tagen abarbeiten. Die dafür benötigte Zeit ist individuell verschieden. Eine Mutter äußert sich dazu folgendermaßen: „Es ist so viel, dass mein Sohn teilweise zwei Stunden dran sitzt.“

Die Oberstufenschüler haben manchmal zwei oder sogar drei Tage hintereinander Nachmittagsunterricht. Sie müssen dann das Hausaufgabenpensum von drei Tagen zwischendurch oder an einem Tag erledigen. Ein Schüler beklagt sich darüber: „Es ist einfach zu viel, ich bekomme es zwar hin, aber es dauert zu lange.“ Die Hausaufgaben stapeln sich also im Laufe der Schulwoche immer mehr.

Dabei ließe sich das viel einfacher gestalten. Beispielsweise könnte man an Schultagen, an denen Nachmittagsunterricht ansteht, Hausaufgaben nur für nächste Woche aufgeben. Eine andere Lösung wäre, an diesen Tagen weniger aufzugeben und stattdessen mehr Stoff im Unterricht zu erarbeiten.

Man sollte eine Umfrage unter den Schülern durchführen und an den Ergebnissen festmachen, ob eine dieser Varianten als Regel eingeführt werden soll. Zusätzlich könnte man die Schüler nach Verbesserungsideen fragen. Natürlich gibt es verschiedene Meinungen, manchen sind die Hausaufgaben zu viel, manchen nicht. Ein Stimmungsbild zu ermitteln, wäre auf jeden Fall sinnvoll.

Mirko Nehm, 8a, Konrad-Heresbach-Gymnasium Mettmann

Komet Tschuri – Die Quietscheente aus dem Universum

Nach zehnjährigem Flug durch das All ist die Raumsonde Rosetta mit dem Labor Philae im vergangenen November auf dem Kometen Tschurjumow-Gerassimenko gelandet.

Schon während des Anflugs wurden Bilder von dem Kometen aufgenommen. Seine ungewöhnliche Form erstaunte die Wissenschaftler: Sie ähnelt einer Quietscheente. Möglicherweise kommt die Form durch einen Zusammenschluss zweier Gesteinsbrocken zustande.

Die Landung verlief anders als geplant, denn es gab Probleme mit den Harpunen. Diese sollten den Philae-Lander auf dem Komet verankern, da er nur wenig Anziehungskraft besitzt. Stattdessen prallte Philae aber zuerst an der Oberfläche ab.

Nach der Landung fiel der Lander in einen Dornröschenschlaf, weil er im Schatten des Kometen lag und nicht genügend Licht zur Energiegewinnung über die Solarzellen bekam. Darum ist die exakte Position von Philae momentan unbekannt.

Trotzdem konnten auf der Mission schon wissenschaftliche Ergebnisse gewonnen werden. Koen Geurts, Mitarbeiter des Rosetta-Lander-Teams am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln, ist hochzufrieden: „Wir haben erfolgreich daran gearbeitet, dass die erste Landung auf einem Kometen auch aus wissenschaftlicher Sicht gelungen ist.“

Nun wartet man darauf, dass sich der Komet im August der Sonne nähert, sodass die Sonde wieder genügend Strom bekommt, um neue Daten auf die Erde senden zu können.

Nick Meier, 8a, Konrad-Heresbach-Gymnasium Mettmann

Komet Tschuri – Die Quietscheente aus dem Universum

Nach zehnjährigem Flug durch das All ist die Raumsonde Rosetta mit dem Labor Philae im vergangenen November auf dem Kometen Tschurjumow-Gerassimenko gelandet.

Schon während des Anflugs wurden Bilder von dem Kometen aufgenommen. Seine ungewöhnliche Form erstaunte die Wissenschaftler: Sie ähnelt einer Quietscheente. Möglicherweise kommt die Form durch einen Zusammenschluss zweier Gesteinsbrocken zustande.

Die Landung verlief anders als geplant, denn es gab Probleme mit den Harpunen. Diese sollten den Philae-Lander auf dem Komet verankern, da er nur wenig Anziehungskraft besitzt. Stattdessen prallte Philae aber zuerst an der Oberfläche ab.

Nach der Landung fiel der Lander in einen Dornröschenschlaf, weil er im Schatten des Kometen lag und nicht genügend Licht zur Energiegewinnung über die Solarzellen bekam. Darum ist die exakte Position von Philae momentan unbekannt.

Trotzdem konnten auf der Mission schon wissenschaftliche Ergebnisse gewonnen werden. Koen Geurts, Mitarbeiter des Rosetta-Lander-Teams am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln, ist hochzufrieden: „Wir haben erfolgreich daran gearbeitet, dass die erste Landung auf einem Kometen auch aus wissenschaftlicher Sicht gelungen ist.“

Nun wartet man darauf, dass sich der Komet im August der Sonne nähert, sodass die Sonde wieder genügend Strom bekommt, um neue Daten auf die Erde senden zu können.

Nick Meier, 8a, Konrad-Heresbach-Gym­nasium Mettmann