Um 23 Uhr nachts klingelt der Wecker von Markus Hilgers, dem Bäcker und Chef der Landbäckerei und Konditorei Hilgers auf der Strümperstraße 60.
Die Bäckerei ist seit 27 Jahren in seinem Besitz, Herr Hilgers wollte schon immer Bäcker werden und hat dafür einen Meisterbrief in dem Bereich Bäcker und eine Lehre als Koch und Konditor absolviert. Wenn Herr Hilgers nachts um 1 Uhr anfängt zu backen, muss er bis halb sieben bei Öffnung des Ladens den Großteil des Brotes und der Brötchen gebacken haben, bis ca. 11 Uhr wird der Rest der Ware gebacken und fertiggestellt sein.
Das Besondere an der von Herrn Hilgers gebackenen Ware ist, dass er alles selber herstellt, also keine Backmischung verwendet. Er hat unter anderem Zutaten für seine Brote geändert und damit sein Brot individuell gemacht. Für viele Allergiker ist die Bäckerei Hilgers eine gute Alternative, da Herr Hilgers ohne jegliche Zusatzstoffe, Schimmelschutzmittel und Weichmacher backt, sowie Weizenkeimlinge statt Weizen verwendet.
Sein persönlicher Favorit ist das „Brötchen am Morgen“, das er auch noch nach vier bis fünf Stunden in voller Frische genießen kann. Im August 2011 hat die RP die Bäckereien in Osterath getestet und das normale unbelegte Brötchen von Herr Hilgers als klaren Sieger bestimmt „Mit angenehmen Geschmack“ und seinen „ausgewogenen Gesamteigenschaften“.
Das Besondere an den Nussecken der Bäckerei Hilgers ist, dass sie mit echter Schokolade aus Belgien überzogen werden. „Echte Schokolade muss knacken“, sagt Herr Hilgers, außerdem haben sie einen weichen nussigen Geschmack und sind die dicksten Nussecken der Stadt.
Herr Hilgers selber hat eine Backstube, doch wie viele Bäcker haben noch eine Backstube in Meerbusch? Insgesamt gibt es in der Region noch drei Backstuben, die Backstube Hilgers, eine weitere in Lank und das Cafè Schwarz in Büderich. Seine Backstube ist nicht sehr groß, doch sie reicht Herr Hilgers voll und ganz. Von diesem Betrieb leben vier Familien und die jeweiligen Aushilfen. Herr Hilgers würde gerne die Backstube erweitern, doch da er keinen Nachfolger hat, lohnt es sich nicht. Eine Extraleistung seiner Konditorei ist das Ausliefern der Ware von Montag bis Freitag und das Backen für Events oder Ähnliches. Wenn man alle Brotsorten des Jahres zusammennimmt, kommt man auf ungefähr 30 verschiedene Sorten. Die Kunden der Bäckerei kommen aus ganz Meerbusch, aber die meisten seiner Kunden kommen aus Osterath und Strümp.
Jeden Morgen stehen sie an, um die leckeren Backwaren zu kaufen bevor sie ausverkauft sind. Wirtschaftlich gesehen würde Herr Hilgers hätte er noch einmal die Wahl, nicht wieder Bäcker werden, weil es heutzutage sehr schwierig ist zu überleben. Vom Gefühl her würde er immer wieder Bäcker werden wollen und eine Bäckerei eröffnen. Um Bäcker zu werden, muss man es wollen und eine Praktikumsplatz finden. Auszubildende zu finden ist in der heutigen Zeit sehr schwer, da viele von den Arbeitszeiten eines Bäckers abgeschreckt werden. Um eine Bäckerei übernehmen zu können, braucht man, so Hilgers, „Teamfähigkeit, einen Meisterbrief und Geld“. Er selbst sieht die Zukunft für seinen Betrieb positiv, da er mit seiner Bäckerei schon viele Krisen überlebt hat.
Wir wünsche ihm dabei viel Erfolg
Laura Känig, Thurid Lach, 8d, Gesamtschule Meerbusch Meerbusch