Deutschland leidet täglich unter dem Mangel an Altenpflegern .Wir wollten herausfinden, wie es dazu kommt. Dafür sind wir in das Altenheim Johanniter-Stift in Meerbusch-Büderich gegangen, um mit der Wohnbereichskoordinatorin Frau Beatrix Spier ein Interview zu führen.
Unsere wichtigste Frage lautete: “Ist Altenpfleger ihr Traumberuf?“ Frau Spier wählte den Beruf aus Überzeugung. Sie schätzt es, alte und hilfsbedürftige Menschen zu pflegen und ihnen zu helfen. Sie sagte aber auch, dass es wie in jedem Beruf auch Schattenseiten gibt. Der Personalmangel löst zum Beispiel oftmals Stress aus. Für die eigene Familie und den Freundeskreis bleibt oft nur wenig Zeit übrig, Frau Spier muss elf Tage durcharbeiten und hat dann drei Tage frei. Das kostet viel Kraft und ist anstrengend. Hinzu kommt, dass sie in verschiedenen Schichten arbeitet. Trotzdem genießt sie die Zeit, wenn sie mit den Senioren und den Mitarbeitern (wie in einer großen Familie) Geburtstage und Feste harmonisch feiert und den Alltag verbringt.
Als nächstes wollten wir wissen: “Fällt Ihnen auf, dass sie manchmal nicht so freundlich zu den Senioren sind, wie Sie es eigentlich möchten?“ Unfreundlich ist sie nie. Natürlich versucht sie bei den großen Verwaltungsaufwand auch Zeit mit den Senioren zu verbringen. Für Spaziergänge reicht es aber nicht mehr. Daran merkt man sehr konkret, dass der zeitliche Druck in diesem Beruf gestiegen ist. Frau Spier hat uns einen guten Abschlusssatz mit auf dem Weg gegeben, der da lautet: ,,Wenn man die Senioren so behandelt, wie man selbst gern möchte, dann ist alles gut!“ Hoffentlich denken alle Altenpfleger und Altenpflegrinnen so.
Um mehr Meinungen zu bekommen, sind wir nach dem Interview auf die Straße gegangen und haben Passanten befragt. Unsere erste und wichtigste Frage an die Passanten war:,,Altenpfleger, wäre das Ihr Traumberuf?“ Alle Befragten antworteten mit “nein“. Entweder fanden sie die körperliche- und/oder physische Belastung zu stark oder sie mochten es nicht Menschen zu betreuen. Trotzdem bewunderten alle Passanten die Altenpfleger für die anspruchsvolle Arbeit. Das Ergebnis unserer Umfrage zeigt ganz klar auf, dass diese Arbeit bei den meisten Menschen nicht beliebt ist. 2025 werden laut Berechnung 152.000 Altenpfleger fehlen. Immerhin gab es 2010 rund 16 Prozent mehr Altenpfleger als noch vor 15 Jahren.
Unser Fazit: Der Beruf Altenpfleger ist sehr hart und belastend. Man muss auf die Senioren eingehen können und ihnen bei jeder Gelegenheit helfen. Dennoch sind wir davon überzeugt, dass der Beruf eine Zukunft haben wird.
Wir möchten uns noch einmal ganz herzlich bei Frau Spier und den befragten Passanten bedanken.
Isabella Hurtz, Melanie Kloppe, 8d, Gesamtschule Meerbusch, Meerbusch