Archiv der Kategorie: Priv.Dietr.-Bonhoeffer-Gym.

Airport – Trubel zwischen Start und Landung

Fieses Gedrängel und ekelhafter Schweißgeruch. Fernweh und kaum übersehbare Vorfreude. Kein Wunder, wir sind am drittgrößten Flughafen Deutschlands.

Dies waren unsere ersten Eindrücke, nachdem wir mit dem SkyTrain problemlos die Terminals erreicht hatten. Es gibt drei Terminals. Terminal A für die Lufthansa und ihre Partner, Terminal B für Air Berlin und ihre Partner, wobei von beiden nur Kurzstreckenflüge abgefertigt werden, und Terminal C stellt den Eincheckbereich für Langstreckenflüge dar. Sowohl Lufthansa als auch Air Berlin haben beide einen Sitz am Flughafen Düsseldorf, was verdeutlicht, wie wichtig der Düsseldorfer Flughafen für den Luftverkehr ist.

Nachdem wir uns ein kurzes Bild über den gigantischen, aber dennoch sehr übersichtlichen Flughafen gemacht hatten, ging es rauf auf die Besucherterrasse. Von dort bot sich ein perfekter Ausblick auf die zwei Start- und Landebahnen, den Park- und Ladebereich und den größten Tower Deutschlands.

Täglich gehen von 5 bis 22 Uhr rund 750 Starts und Landungen über die Landebahnen, die von den 70 Fluggesellschaften genutzt werden. Allein rund 300 Flüge davon sind von der Lufthansa.

Weiter ging es mit einer kleinen Stärkung. Aber sich zu entscheiden, ist gar nicht so einfach bei einer solchen Auswahl. Schließlich entschieden wir uns für ein Restaurant, welches nochmal eine super Aussicht auf die parkenden Flugzeuge bietet – was sich dann aber auch im Preis bemerkbar machte. Dennoch waren die Preise im Vergleich zu anderen internationalen Flufhäfen noch akzeptabel.

Neben den vielen Restaurants hat der Flughafen noch viel mehr zu bieten: Einkaufsmöglichkeiten, Apotheke oder Zahnarzt. Hier lässt sich alles finden, wodurch der Flughafen fast schon nicht mehr wie einer wirkt. So trafen wir nicht nur Passagiere, sondern auch einfach Leute, die nur zum Shoppen da waren oder einfach die besondere Atmosphäre, die dort herrscht, auf sich wirken lassen wollten.

Nicht nur wir haben eine durchweg positive Aufnahme des Flughafens, sondern auch die von uns befragten Gäste. So sind sie alle bereits schon einmal von dort geflogen, beschreiben den Flughafen als modern, sauber, super, groß, schön und vor allem übersichtlich und haben keine Kritikpunkte.

Letztendlich hatte der Tag mit sich, dass wir großes Fernweh bekommen haben und am liebsten weggeflogen wären. Sehr empfehlenswert ist vor allem die Besucherterrasse, die zwar 3 Euro Eintritt kostet, aber auf jeden Fall sehenswert ist.

Es war ein sehr schöner Tag, den wir immer wieder gerne, am liebsten mit eigener Bordkarte, wiederholen würden.

Alina Schulz und Lena Banken, Hilden, Priv.dietr.-Bonhoeffer-Gym.

Sport – Zweikampfstark im Trikotkleid

Flanke und Kopfballtor – so machte es die deutsche Frauennationalmannschaft ganze drei Mal beim Freundschaftsspiel gegen den dreifachen Asienmeister Nordkorea. Doch die 30.000 Zuschauer und das Blitzlichtgewitter blieben leider aus, denn der Frauenfußball ist noch längst nicht so populär wie der Fußball der Männer, trotz konstanten Erfolgs bei den Welt- und Europameisterschaften.

„Die Berichterstattung über die Nation hat sich enorm gesteigert und gebessert. Die Vereine aber fristen weiter ein Schattendasein im regionalen und kommunalen Bereich, aber auch da ist es ein

bisschen besser geworden“, findet auch Nationalspielerin Simone Laudehr, die seid 2004 für den DFB-Pokal Sieger FCR 2001 Duisburg kickt.

Es wird noch länger dauern, bis die Frauenvereine die Anerkennung

bekommen, die sie verdient haben und trotzdem spürt man das Maß

an Interesse, welches sich der Frauenfußball aneignet.

Viele Fans des Frauenfußballs hoffen auf mehr Euphorie nach der Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2011 im eigenen Land, welche von der ehemaligen Nationalspielerin Steffi Jones, als Präsidentin des Organisationskomitees aufgebaut wird. Denn sollten die deutschen Frauen erneut erfolgreich sein, könnte das die Popularität dieser Sportart um einiges Steigern und der Andrang in den Vereinen wird sich wie nach dem Titelgewinn 2007 erneut erhöhen.

Stefanie Klemz, Hilden, Priv.dietr.-Bonhoeffer-Gym.

Film – Eine wahre Liebesgeschichte

Regisseur Detlev Buck wollte nach seinen Filmen wie „Knallhart“ endlich mal einen Liebesfilm drehen, einen mit einer realistischen und ergreifenden Geschichte. Mit seiner Produktion ,,Same same but different“ ist ihm das nun zweifellos gelungen, denn sie beruht auf der wahren Lebensgeschichte von Benjamin Prüfer und seinem Buch: „Wohin du auch gehst“.

Wie viele Menschen in seinem Alter weiß Ben (David Kross) noch nicht, was er mit 20 Jahren mit seinem Leben anfangen soll. Also entdeckt er auf einer Rucksacktour mit seinem bestem Freund Ed (Stefan Konarske) Asien. Schließlich landen die beiden mit ein paar anderen jungen Rucksacktouristen in Phnom Pen, Kambodscha. Dort vergnügen sie sich vor allem mit Drogen und Alkohol in den Discos der Stadt.

In einer dieser Nächte, nach etlichen Joints, landen sie erneut in einer Disco.

Dort trifft Ben auf die schöne Sreykeo (Apinya Sakuljaroensuk), die erstaunlicherweise ein paar Brocken Deutsch spricht. Nach ein paar kurzen Gesprächen kommt es zum Sex. Am nächsten Morgen ist Ben dann reichlich erstaunt, als Sreykeo Geld verlangt, denn sie hat verschwiegen, dass sie eine Bardame ist. Trotzdem erscheint sie Stunden später wieder bei ihm. Sie verbringen viel Zeit miteinander und verlieben sich ineinander.

Doch als der Zeitpunkt von Bens Abreise naht, will er sie nicht verlassen, vor allem, da sie immer wieder von starken Hustenanfällen geplagt wird. Doch Kambodschas ärztliche Versorgung ist nicht das, was Ben aus Deutschland gewöhnt ist. Er schließt einen Pakt mit ihr: Er unterstützt sie und ihre Familie monatlich mit Geld, und sie sucht sich einen neuen Arbeitsplatz. Wieder in Deutschland halten die beiden über Internettelefon Kontakt, bis Ben erfährt, dass Sreykeo HIV-positiv ist. Und er trifft eine schwere Entscheidung: Er will für seine Liebe kämpfen.

Der Film fällt nicht durch die schauspielerische Leistungen positiv auf, vielmehr durch die toll inszenierten Bilder und die Musik, wie der Titelsong „Heaven can wait“ von Charlotte Gainsbourg, die die richtige Atmosphäre erzeugen.

Es berührt, wie sehr Ben um sie kämpft: Ob er in Kambodscha, wegen des nicht existierenden Gesundheitssystems, unmögliche Medikamente für sie aufzutreiben versucht, oder ihr letztendlich einen Heiratsantrag macht, obwohl er weiß, dass er nie sein ganzes Leben mit ihr verbringen wird.

Obwohl die Geschichte berührt, ist sie zugleich auch schockierend. Das Leben in Asien scheint nicht einfach, viele Bilder zeigen heruntergekommene Häuser ohne richtiges Dach und hungernde Menschen. Ein kleines Kind spielt auf einer Müllhalde und bittet Touristen um Wasser zum Trinken. Auch die Versorgung für Sreykeo, als sich herausstellt, dass sie HIV-positiv ist, ist mehr als miserabel.

Dieser Film beschreibt eine wunderschöne Liebesgeschichte, ist aber auch mit vielen Hintergrundinformationen und entsetzlichen Bildern bestückt. Daher ist der Film für jüngere Zuschauer weniger geeignet.

Julia Braun, Hilden, Priv.dietr.-Bonhoeffer-Gym.

Missbrauch – Wenn Kinder zu Opfern werden

Jedes vierte Mädchen ist ein Vergewaltigungsopfer. 70 Prozent der Täter waren vorbestraft, davon 85 Prozent wegen Vergewaltigung. 80 Prozent aller Taten sind Beziehungstaten, 98 Prozent der Täter sind männlich.

Egal, welcher Statistik man glaubt, Vergewaltigung ist ein schweres Verbrechen. Abgesehen von diversen körperlichen Verletzungen, Infektionen mit HIV oder Hepatitis, besteht auch die Gefahr einer unerwünschten Schwangerschaft. Am schlimmsten sind aber sicherlich die psychischen Langzeitfolgen wie Angst, Alpträume, eine gestörte Sexualität oder die Unfähigkeit, eine Beziehung zu führen. Ich sprach mit einer Expertin auf diesem Gebiet: Anja Heitkamp ist Kinder- und Jugend-Psychotherapeutin.

Sie sind Psychotherapeutin für Kinder und Jugendliche. Haben Sie es in ihrem Beruf oft mit sexuellen Übergriffen zu tun?

Heitkamp: Ja, ich habe es schon oft erlebt, dass bei Kindern die Grenzen nicht angemessen von Erwachsenen oder auch älteren Kindern gewahrt wurden.

Wie helfen Sie den Kindern, mit diesem Ereignis klar zu kommen?

Heitkamp: Nun, meistens ist es eben nicht nur ein Ereignis, sondern die Tat zieht sich über eine lange Zeit hin. Da die Kinder kaum eine ’normale‘ oder ‚gute‘ häusliche Situation kennen, gibt es kein klares Vorher-Nachher. Als erstes helfe ich den Kindern, ihre Wahrnehmung zu ordnen, um ihnen die Sicherheit zu geben, was richtig und was falsch ist. Erst danach kann man sich überlegen, wie es weitergeht und welche Schritte es jetzt geben muss.

Sie haben eine Schweigepflicht. Heißt das, dass auch Kinder zu Ihnen kommen, die Ihre Täter noch nicht angezeigt haben?

Heitkamp: Ja, überwiegend. Meistens ist es auch so, dass sie niemals angezeigt werden. Wenn doch, ist es für alle Beteiligten nur problematisch.

Sie raten also von einer Anzeige ab?

Heitkamp: Na ja. Das muss jedenfalls gut überlegt und auf keinen Fall vorschnell entschieden werden. Die Täter werden nur sehr selten verurteilt. Die Rechtssprechung kann die Aussagen der Kinder nur bei sehr exakten Zeit- und Ortsangaben anerkennen. Was nur sehr selten der Fall ist und den Kindern im anderen Falle das Gefühl gibt, dass ihnen niemand glaubt. Ohne sehr eindeutige Beweise würde ich von einer Anklage abraten.

Kann es denn nicht sein, dass ohne Anzeige der Missbrauch weitergeht?

Heitkamp: Wenn das der Fall wäre, könnte ich das Kind gar nicht therapieren. Es ist wichtig, vor der Therapie sicher zu stellen, dass das Kind in einer sicheren Umgebung lebt und auch die Verwandten vorzubereiten. Ansonsten ist es besser, langsam vor zu gehen.

Wenn ich als Kind sexuell misshandelt werde, könnte ich dann auch ohne Einverständnis meiner Eltern in Therapie bei Ihnen gehen?

Heitkamp: Ab 14 Jahren wäre das möglich. Jüngere könnten natürlich kommen, aber dann müsste in jedem Fall das Jugendamt und später auch die Eltern eingeschaltet werden. Denn ohne Zustimmung der Eltern darf ich niemanden unter 14 Jahren behandeln.

Katja Ackermann, Hilden, Priv.dietr.-Bonhoeffer-Gym.

Experiment – Was wäre, wenn…?

Wir haben es getestet. Unser Experiment: Zwei Stunden im Rollstuhl. „Ich komme mir vor, als hätte ich einen Platten, so langsam bin ich“, meint Lea und schiebt sich in ihrem Rollstuhl schleichend vorwärts.

Die schiefen Blicke der Passanten, die die Mittelstraße in der Hildener Innenstadt entlang eilen, bemerkt sie dabei zunächst nicht. Sie muss sich erst an die Situation gewöhnen und traut sich nicht, auf die Reaktionen der Leute zu achten. Als Annika den Rollstuhl wieder schiebt, geht es besser voran. Zwar haben sonntags so ziemlich alle Geschäfte geschlossen, aber einen kurzen Einblick in ein Leben mit unbeweglichen Beinen können die beiden trotzdem erlangen.

Dabei gehören das langsame Tempo und auch die kalten Hände eher zu den unwichtigen Problemen. „Wie soll man denn bitte da hochkommen?“, stellt sich die Frage, als Lea und Annika im Stadtpark vor einer kurzen Treppe mit dazugehöriger steiler Rampe stehen. „Gar nicht“, lautet die Antwort, und wieder einmal muss ein weiterer Umweg gefahren werden.

Nichts Neues. Das Experiment hatte ja bereits mit einer problematischen Türschwelle begonnen. „Ohne den richtigen Schwung konnte ich zum Beispiel schon leichte Kanten im Boden gar nicht nehmen, und auch draußen ist man als Gehbehinderter häufig auf Hilfe angewiesen“, stimmt Monika S., kurzzeitige Rollstuhlfahrerin, der Erfahrung zu.

Rund 1,56 Millionen Menschen in Deutschland müssen mit dem Schicksal, ihre Beine nicht gebrauchen zu können, ihren Alltag bestreiten. So können bereits Türen ohne Automatik zu einem zeitaufwändigen Hindernis werden, und auch weicher und unebener Boden drosselt die Geschwindigkeit gehörig.

Trotz alledem waren Lea und Annika relativ positiv überrascht von den behindertengerechten Einrichtungen in zumindest amtlichen Gebäuden und auch in vielen Geschäften auf der Mittelstraße. Einige Menschen begegneten ihnen mit Höflichkeit und Hilfsbereitschaft, hielten Türen auf und machten etwas Platz in einer engen Bäckerei.

„Es war eine interessante Erfahrung, und wir werden in Zukunft Menschen mit Behinderungen mehr unterstützen. Wir haben das ja jetzt nur für kurze Zeit erlebt, aber wenn man sein ganzes Leben lang an einen Rollstuhl gebunden ist, sollten wir das aus einem anderen Blickwinkel betrachten“, nehmen sich die Mädchen vor, während Annika sich über Muskelkater in ihren Armen beschwert.

Zwei Stunden lang einen Rollstuhl zu schieben, hatte sie sich nicht so anstrengend vorgestellt.

Lea Jäschke, Annika Ketel, Hilden, Priv.dietr.-Bonhoeffer-Gym.

Vorurteile – Und was hörst Du?

Kann man einen Menschen nach seinem Äußeren und nach seinem Musikgeschmack beurteilen? Von insgesamt elf Befragten stimmten zwei zu. Sie behaupten, anhand des Aussehens den Musikgeschmack und somit auch die Persönlichkeit eines Menschen bestimmen zu können.

Das sind nicht viele, aber dennoch stellt sich die Frage: Ist das wirklich der richtige Weg? Leute nach ihrem Aussehen zu beurteilen? Und dann sagen manche doch tatsächlich, sie wären nicht oberflächlich. Wenn man die verschiedenen Musikstile aufzählen würde und dann alle ihre jeweiligen Anhänger anhand ihres Aussehens herausfinden müsste, wie viele würden dann tatsächlich erkannt und richtig zugeordnet werden?

Als ich nach generellen Meinungen zum Thema „Musik und die dadurch entstehenden Vorurteile” fragte, antwortete man mir mit verschiedenen – aber teilweise dennoch, wie ich finde, treffenden – Aussagen, die ich hier nun ohne Namen zusammentragen werde:

„Es gibt zwei Arten von Musikhörern: Einmal die, die es musikalisch schön finden, und dann diejenigen, die damit nur provozieren wollen.”

„Wenn man Menschen nach der Musik, die sie hören, beurteilt, dann ist das einfach nur dumm und nicht richtig.”

„Jede Subkultur hat ihre Idioten, die meinen, sich Gott weiß wie benehmen zu müssen, wodurch dann das ‚typische‘ Bild der jeweiligen Art entsteht.”

„Es gibt keine schlechte Musik. Es gibt nur schlechte Musiker.”

„Jeder hat das Recht auf ’seine‘ Musik, ohne verurteilt zu werden.”

Annika P., Hilden, Priv.dietr.-Bonhoeffer-Gym.

Gesellschaft – Keine Chance den Vorurteilen!

Wenn man einmal durch die Straßen seiner Stadt geht und sich umschaut – was sieht man? Die verschiedenen Generationen. Mit all ihren Problemen. Manch einer sieht die junge Generation als Ursprung allen Übels. Eine wichtige Unterteilung dabei sind die verschiedenen Interessen, wobei die Musik da am meisten zählt.

Doch schon allein dieser erste Schritt ist fatal. Warum, das zeigt folgendes Beispiel: Wenn Sie einen Mann sehen, der seine Haare so lang trägt, wie es normalerweise eine Frau tut – was denken Sie da? Hinzu kommt, dass er eine schwarze Lederhose trägt, darüber einen mit so genannten Killernieten bestückten Gürtel, seine Oberarme sind tätowiert, ebenso seine Handgelenke, in seiner Unterlippe ist ein Piercing. In den Augen hat er hellblaue, schon fast weiße Kontaktlinsen. Empfinden Sie da Sympathie? Würden Sie ihn ansprechen? Oder einfach nur vorbeigehen und ihn nicht beachten – wie fast jeder andere auch?

Und genau darum geht es: „Wie fast jeder andere auch.“ Wir lassen uns heute viel zu leicht von dem Strom der Gesellschaft mitreißen. Die eigene Meinung zählt nicht mehr so sehr, wie sie es sonst immer getan hat. Denn wenn man irgendetwas nicht mag, was besonders populär ist, ist man ein Außenseiter. Man wird nicht mehr integriert. Für die Leute, die jetzt schon Kinder haben: Mögen Sie die Musik, die ihre Kinder hören? Oder denken Sie sich teilweise auch: „Wie kann man so etwas nur schön finden?” Aber denken sie doch einmal zurück, als Sie jung waren. Sie mochten eventuell die Rolling Stones oder die Beatles. Was haben ihre Eltern denn dazu gesagt? Doch im Prinzip das selbe, was Sie heute zu der Musik Ihrer Kinder sagen. Das, was Ihre Eltern damals „Hotten-Totten”-Musik nannten, das ist heute auch die Musik ihrer Kinder.

Man muss sich einfach mit den verschiedenen Geschmäckern arrangieren. Niemand zwingt Sie dazu, die Musik Ihrer Kinder hören und zu mögen. Aber respektieren Sie ihren Musikstil und auch den der anderen Jugendlichen!

Man kann und darf vom Aussehen einer Person nicht auf ihre Persönlichkeit schließen. Das wäre komplett falsch und ein fataler Schritt in die falsche Richtung. Aber wie viele Jugendliche gibt es denn heute, die sagen: „Nein, mit dem/der hänge ich doch nicht rum, gucken Sie sich doch mal an, wie der/die rumläuft.”

Aber darf man so reagieren und handeln? Nur vom Aussehen ausgehen? Ich sage nein. Jeder Mensch ist anders. Bei meinen Recherchen bin ich auf interessante Ergebnisse gekommen. Als ich danach fragte, ob man vom Aussehen einer Person auf den Musikstil des jeweiligen schließen könne, antwortete Anne P. (16): „Grundsätzlich würde ich sagen ,Nein‘, weil es darauf ankommt, wie viel Wert jemand darauf legt, seinen Lebensstil von der Musik beeinflussen zu lassen.” An sich hat sie damit Recht. Doch so gut ihre Ansicht auch sein mag – wie viele in ihrem Alter denken genauso? Eine Umfrage ergab, dass neben Anne P. noch vier von elf Personen so denken.

Annika P., Hilden, Priv.dietr.-Bonhoeffer-Gym.

Bergbau in Deutschland – Hat der Kumpel noch Zukunft?

Das Wort „Kumpel“ hat für den 21-jährigen Patrick eine andere Bedeutung, als für die meisten seiner Altersklasse. Patrick trifft seine Kumpel auch nicht nach Feierabend in einem Club oder einer Bar, sondern jeden Tag auf der Arbeit. Denn Patrick ist Bergmann.

Sein Arbeitstag in seiner Zeche in Hamm beginnt um sechs, da steht er fertig angezogen mit den Kumpeln von der Frühschicht an der Bushaltestelle, um zu seinem Arbeitsplatz zu fahren, dem Schacht „Lerche“. Um viertel nach sechs stehen rund 100 Bergmänner in voller Montur vor dem Förderkorb und warten darauf, eingefahren zu werden. „Die ersten Male war es noch richtig aufregen.“ Patrick lacht. „Jetzt nur noch ein bisschen.“

Im Schacht ist es überraschend warm, 30 Grad. Es riecht nach Arbeit, und der Boden ist von kleinen Steinchen und Geröll bedeckt. Das Licht ist schummrig und wirft merkwürdige Schatten auf die gleichgültigen Gesichter der Bergmänner, sie sind diese Prozedur gewohnt und machen sich nach und nach in kleineren Gruppen auf den Weg zu ihren unterschiedlichen Arbeitsplätzen im Stollen.

Die Vielseitigkeit des Berufs, die von vielen unterschätzt wird, gefällt Patrick besonders. „Hier machst Du jeden Tag was anderes, aber oft ist es hart und manchmal eklig, letzte Woche stand ich bis zum Bauchnabel im Schlamm, weil eine Rohrleitung geplatzt ist“, berichtet Patrick. Die Anstrengung, die dieser Beruf mit sich bringt, unterschätzt keiner der Männer unter Tage. Aber sie haben gelernt, mit Herausforderungen umzugehen.

Auf den Beruf kam Patrick durch seinen Vater, der ebenfalls in der Zeche arbeitet. Früher war der Beruf des Bergmanns ein traditioneller, der in der Familie immer weiter gegeben wurde. Es war üblich, dass alle männlichen Familienmitglieder unter Tage arbeiteten, aber das ist lange her. Spätestens als 1986 Europas ehemals größte Zeche „Zollverein“ in Essen geschlossen wurde, da die Bodenschätze in den vorhandenen Schächten ausgeschöpft waren, wurde der breiten Öffentlichkeit bewusst, dass das Zeitalter der deutschen Steinkohleförderung und Industriekultur bald zu Ende sein würde.

Patricks heutiger Arbeitsplatz liegt tief im Schacht, früher mussten die Arbeiter die langen Wege durch den Stollen zu Fuß gehen, doch Patrick und ein weiterer Kollege fahren: Sie legen sich auf die Förderbänder und rasen mir überraschend hoher Geschwindigkeit immer tiefer in den Stollen, der Kollege mit dem er heute unterwegs ist, ist ein so genannter Althauer. Also ein Kumpel, der nur noch ein bis zwei Jahre zu arbeiten hat.

Überhaupt sind junge Bergmänner selten geworden, viele sehen keine Zukunft mehr in dem Beruf. Obwohl es sich mit der Erfahrung, die deutsche Bergarbeiter haben, in der Schweiz gut im Tunnelbau arbeiten lässt. Selbst wenn man dafür wegziehen muss. Wegziehen muss Patrick aber auf jeden Fall: Im September schließt seine Zeche, und die Belegschaft wird auf die verbleibenden drei Zechen in Deutschland aufgeteilt.

1955 waren es noch 183 Zechen. Patricks Jahrgang ist auch der letzte, der speziell zum Bergmechaniker ausgebildet wurde. Seit 2009 wird nur noch zum Bergbautechnologen ausgebildet, seitdem können erstmals seit 1935 auch Frauen diesen Beruf ausüben. Außerdem wurden die 3,5 Jahre Ausbildungszeit auf drei Jahre reduziert.

Patrick weiß, dass sein Beruf wenig Zukunft hat, doch selbst wenn er eines Tages in die Schweiz gehen muss, wird er die Jahre auf der Zeche nicht vergessen. Ganz besonders den Zusammenhalt unter den Kumpeln nicht: „Unter Tage zählt das, was Du leistest, und nicht, wo Du herkommst“, sagt Patrick zufrieden und spricht damit etwas aus, was in vielen Berufen in Deutschland leider keine Selbstverständlichkeit ist.

„Ganz egal, wie es um die Zukunft hier im Bergbau steht, bis jetzt ist immer alles gut gegangen“, sagt Patrick und blickt in die Ferne. Ein bisschen Hoffnung und Zuversicht kann man in seinen Augen lesen.

Hannah Jergas, Hilden, Priv.dietr.-Bonhoeffer-Gym.

„Anders“ sein – Behinderte Menschen sind nicht gleich „behindert“

Anders zu sein, ist ganz einfach. Man passt sich nicht an die Meinung anderer an, tritt selbstbewusst auf und stört sich nicht an den misstrauischen Blicken der anderen; kleidet sich nach seinem eigenen Geschmack.

Doch häufig verbinden die Menschen das Wort „anders“ oder „seltsam“ mit Personen, die körperlich oder psychisch beeinträchtigt sind. Sie ignorieren diese Menschen und schenken ihnen nur leider selten die Chance, den eigenen Platz in der Gesellschaft zu finden.

Zum Glück gibt es in jeder Stadt verschiedene Einrichtungen, mit Betreuern, die sich gerne zur Verfügung stellen, um den Behinderten Abwechslung zu ermöglichen. Sie geben ihnen einen Moment, damit sie ihr Leben ebenfalls genießen können. Denn sie haben die gleichen Rechte – wie jeder andere Mensch auch – ein schönes Leben führen zu können, ohne größere Probleme.

Sie sind zwar auf Hilfe angewiesen, doch es ist eine andere Art von Hilfeleistung. Ihnen wird beigebracht, wie sie mit ihrer Behinderung umgehen müssen. Dann können sie in eine der zahlreichen Werkstätten arbeiten gehen und ihr eigenes Geld verdienen.

Am Nachmittag sind sie entweder in ihrer WG und unterhalten sich mit ihren Mitbewohnern oder sie unternehmen etwas mit einer Freitzeit-Gruppe. In Hilden gibt es die „Freizeitgemeinschaft Behinderte- und Nichtbehinderte e.V.“.

Die Leiter dieser Gruppe veranstalten spannende Nachmittage mit ihren Besuchern. Sie feiern mit ihnen Karneval, gehen mit ihnen Schwimmen, geben Konzerte und unternehmen Ausflüge.

Allgemein herrscht dort eine ausgelassene und amüsante Stimmung, denn keiner beurteilt den anderen nach seinem Aussehen. Keiner hänselt den anderen, denn sie erleiden alle das selbe Schicksal. Doch auch Menschen von außerhalb haben nicht das Recht dazu, sie zu missbilligen! Denn es sind Menschen wie Sie und ich. Sie lenken einander für ein paar Stunden ab.

Deshalb sind Sie alle freundlichst dazu aufgefordert, diesen Personen ebenfalls zu helfen. Sie müssen nicht ihr eigenes Leben dafür vernachlässigen! Es reicht schon, wenn Sie einmal in der Woche oder im Monat mit den Behinderten etwas unternehmen oder ihnen einfach Gesellschaft leisten. Geben Sie ihnen eine Chance. Sie sind nicht „anders“, sie erleiden nur ein schlimmes Schicksal- wofür sie nichts können.

Also öffnen Sie ihnen die Türen und helfen Sie dabei, wie sie ihren eigenen Platz finden können.

Denn was würden Sie tun, wenn Sie solch ein Schicksal hätten? Könnten Sie es ertragen, immer isoliert leben zu müssen? Ausgeschlossen von der eigentlichen Welt; ganz alleine? Würden Sie nicht auch glücklicher sein, wenn ihnen Hilfe geboten wird? Wenn sich andere für Sie einsetzen?

Denken Sie darüber nach, wie sie sich fühlen würden.

Es würde die behinderten Menschen sehr freuen, wenn Sie einmal vorbei schauen.

Merle Bernhardt, Hilden, Priv.dietr.-Bonhoeffer-Gym.